persönliche Portofreiheit

  • Lieber bayern klassisch,
    lieber VorphilaBayern,

    ich sehe es ähnlich wie Bayern Klassisch, wer kann schon einen Brief an den oder von dem König in seiner
    Sammlung zeigen?

    Viele dürften es nicht sein..... :)

    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    PS: Es geht eine PN an Sie heraus, lieber VorphilaBayern, ich habe da so eine Idee... :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (10. Januar 2013 um 22:43)

  • Hallo nochmal in die runde,

    als ausgesprochener Fan der wittelsbacher,wollte ich der Handschrift doch mal auf den Grund gehen.....
    Was meint Ihr, ist das die gleiche Handschrift? Ich bin nun wahrlich kein Graphologe und da die eine
    deutsch, die andere französisch ist, das macht es auch nicht leichter....? :):)
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    und hier:
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/42810767HandschriftundunterschriftLudwigIfb645fb9jpg.jpg]

    Beste Grüsse :):)
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo lieber Bayern Social,

    der Vergleich ist schwer bis unmöglich. Zum einen ist es die unterschiedliche Sprache zum anderen ist es die unterschiedliche Schrift. Deutsches und lateinisches Schriftbild kann man kaum miteinander vergleichen. Im Übrigen haben doch meist die Sekretäre den Umschlag beschriftet, oder?

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo lieber Hasselbert,

    schön, dass unsere Beiträge sich mal wieder kreuzen und tolle Porto1 Stücke, die Du gezeigt hast :):)

    Erstmal stimme ich Dir 100%ig zu, hier ist der Vergleich kaum möglich, eventuell hat unser lieber VorphilaBayern
    aber noch eine andere Schriftprobe gefunden, die einen Vergleich besser möglich macht.
    (Es war mir aber den Versuch schon mal wert, immerhin geht es um den bayerischen König :thumbup::thumbup: )

    Wegen der Beschriftung durch die Sekretäre:
    Auch hier stimme ich Dir zu, die haben meistens auch, bis auf die dann eigenhändige Unterschrift des Königs,
    den Brief geschrieben, wobei deren Schrift meistens äusserst Akkurat war, Sekretäre und Schreiber eben, was
    bei dem gezeigten Umschlag nicht ganz der Fall ist.

    Viele liebe Grüsse nach Frankfurt ^^
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (14. Oktober 2020 um 13:54)

  • Liebe Freunde,

    momentan bin ich nicht im privaten Büro und kann die Schriften hier nicht so gut vergleichen.

    Allerdings finde ich, die Handschriften sind schon ähnlich, auch ohne genauen Vergleich, den
    ich aber am WE noch nachschauen werde :):)

    Beste Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hier kann ich einen Brief an den Minister für Auswärtige Angelegenheiten des Königreichs Württemberg zeigen, geschrieben vom Konsul Württembergs zu Neapel am 4.5.1839 nach Stuttgart. Der Brief wurde mit 15 grana bis zur Kirchenstaatsausgangsgrenze bezahlt, bestätigt durch den Stempel des napoletanischen Postkontrolleurs "AGDP". Österreich notierte 20 Kr CM, die gestrichen wurden und in 24 Kr rh umgerechnet wurden. Dass der Empfänger portobefreit war, sagt dann der unter den 24 stehender Bruch, wo 0 steht. Was mich an dem Brief fasziniert ist die Tatsache, was man wieder einmal geschichtlich lernen kann. Dass Württemberg ein Konsulat in Neapel unterhielt, erscheint aus heutiger Sicht besonders, war es aber damals gar nicht. Wenn man einen Blick auf die website des Landesarchivs Baden-Württembergs macht und sich die Bestände ansieht (Hochachtung für die Erschliessung!), dann sieht man, dass in Italien damals 12 Konsulate bestanden! Nur in Frankreich (14) und den USA (18 Konsulate) waren mehr Konsulate vorhanden. Nun, die Auswanderung in die USA aus Württemberg war ja beachtlich, also erstaunt das nicht, auch Frankreich, wo die Handelsbeziehungen intensiv waren, und offenbar auch Italien. Man muss sich bei Neapel natürlich vor Augen halten, dass diese Stadt zu den wichtigsten Handelmetropolen Südeuropas zählte. Der Staat Württemberg war also im 19. Jahrhundert wirklich in ganz Europa und weltweit mit Konsulaten präsent. Natürlich: in der Regel waren dies Handelsagenten, die ausschliesslich wirtschaftliche Interessen verfolgten.

  • Hallo Altitalien,

    ein herrlicher Brief, der jetzt die richtige Sammlung für ihn ziert. :)

    Österreich notierte ja 20x CM. Meine Frage wäre - lief der Brief über Bayern, dann müssten wir hier ein bayerisches Transitporto von 8x rheinisch sehen, oder lieferte ihn Österreich über Bregenz geschlossen über Bayern an Württemberg ab, wie es zu sein scheint?

    Es scheint letzteres der Fall gewesen zu sein, denn die Hand, die die 20x CM in 24x rh. reduzierte, notierte auch die Null - Paraphe und ein Bayer wird das nicht gewesen sein, weil er darüber gar nicht bestimmen konnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wenn man genau hinschaut, dann sieht man unter der 24 eine 8 in leicht anderem Rötel, ich vermute, dass dies der Bayer gewesen sein könnte, Württemberg hat dann draufgeschrieben. Ich habe andere Briefe in diese Richtung, da ist ein Transitstempel von Bregenz hinten drauf. Auf diesem Brief gibt es auf der Rückseite keinerlei Transit- oder Ankunftsstempel.

  • Hallo Altitalien,

    eine 8 hatte ich auch vermutet, war mir aber nicht sicher. Eine 8 wäre bayerisch, da sind wir einer Meinung, aber diese 8x stünden Bayern auch zu. Wenn man nur die 20x CM in die 24x rh. konvertiert hat, hätte Bayern ja nichts für seinen Transit erhalten, das gab aber der Postvertrag nicht her. Bei der Instradierung über Bregenz hätte ihn ja kein Bayern in Händen halten und daher auch keine 8 notieren können. Der Brief gibt für mich Rätsel auf - aber das macht ihn ja zu etwas besonderem.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Es gibt Kollegen, die den Transit solcher Briefe über das Vinschgau vermuten, da ja diese Route in jener Zeit forciert worden ist. Also Beförderung über Bozen, Meran, Schlanders, Reschen, Landeck, Bregenz. Wieso dann aber die 8 dann darunter ist, die auf jeden Fall hätte dazu kommen müssen (20 Kr CM = 24 Kr rh + 8 Kr = 32 Kr), das entzieht sich meiner Kenntnis. Hat Württemberg bei solchen Staatsbriefen an Bayern keinen Transit zahlen müssen? Oder wurde, da ja der Brief wohl der Staatskasse angelastet worden ist, da anders vorgegangen?

  • Hallo Altitalien,

    diese Route halte ich für denkbar. Über den Ausfall des Transitportos wegen einer von Bayern vermuteten Portofreiheit in Württemberg kann ich nichts sagen, halte es aber für sehr unwahrscheinlich, da meines Wissens nur die Briefe der regierenden Häuser gegenseitig portofrei überlassen wurden.

    Ich glaube viel eher, dass eine württembergische Hand die 8 taxiert hat, ehe er bemerkte, dass Bayern gar nicht involviert und sie somit überflüssig war. Diese 24x wurden ja auch nicht dem Empfänger belastet, sondern von der württembergischen Staatskasse an TT vergütet (intern).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo zusammen,

    für "nen Appel und 'n Ei" konnte ich kürzlich diese Briefhülle aus der Bucht fischen. Das Fehlen sämtlicher Taxierungen deutet auf eine Portobefreiung des Absenders hin.
    Kein Wunder wenn man sich die Rückseite ansieht, trägt sie doch ein recht imposantes Siegel (Durchmesser über 6cm) mit der Inschrift "MAXIMILIANUS IOSEPHUS DEI GRAZIA REX BOIOARIAE". Es müsste sich also um einen Brief des Königs Maximilian I. Joseph von Bayern handeln.
    Zu dem Siegel hätte ich gleich noch ein paar Fragen: Mit dem Siegel ist ein gekreuztes Band fixiert, das wohl durch Einschnitte durch die Briefhülle geführt wurde und auf der Vorderseite quer über den Brief verlief. Man kann noch den Abdruck des Bandes auf der Vorderseite erkennen und ein Vorbesitzer hat mit Bleistift dezent darauf Aufmerksam gemacht ;) Was hat es mit diesem Band auf sich? War das bei diesem Siegel üblich oder diente es einem speziellen Zweck?
    Im Rundbrief 55 der ARGE Bayern klassisch hat bayern klassisch auf Siete 3514 einen Brief mit sehr ähnlichem Siegel gezeigt, allerdings trägt dieses im unteren Bereich die zwei Buchstaben "A" und "D", während bei meinem "I" und "D" steht. Was hat es mit diesen Buchstaben auf sich? Könnte das so etwas wie innere und äußere Angelegenheit bedeuten?

    Vielen Dank und herzliche Grüße,

    Nacktnasenwombat

  • Hallo Nacktnasenwombat,

    schöner Brief - Glückwunsch dazu! :P

    Zu den Buchstaben im Siegel kann ich nichts sagen - da müssten Spezialisten ran. Aber die Federmesserschnitte vorn zeigen, dass der Brief festgeschnürt war. Ein Brief der Majestät durfte nicht mit bloßen Händen angefasst werden, war im eigenen Briefbeutel zu transportieren und galt immer als recommandirt und per Express zuzustellen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Mit dem Siegel ist ein gekreuztes Band fixiert, das wohl durch Einschnitte durch die Briefhülle geführt wurde und auf der Vorderseite quer über den Brief verlief.

    Hallo Nacktnasenwombat,

    diese Art des Briefverschlusses mit durch das Siegel geführtem Band kenne ich von sächsischen Dienstbriefen. Offenbar wollte man dadurch sicherstellen, daß Unbefugte keine Kenntnis vom Inhalt erhalten konnten.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber VorphilaBayern,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Traumbrief - habe ich auch noch nicht gesehen, dass die Majestät im Ausland ein handgeschriebenes Kuvert aufgibt. Immerhin wusste die Aufgabepost, was zu tun war: Automatische Recommandation, keine Chargé-Nummer ziehen und ab in das besondere Briefsäckel für die Schreiben der Majestäten - wunderbar und so frisch wie gestern. Wenn jetzt nur noch der Inhalt da wäre ... aber man wird ja noch träumen dürfen. :P

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    der Postmeister in Lauterbach (Großherzogtum Hessen-
    Thurn und Taxissches Postgebiet) sandte einen Brief nach
    Gimmeldingen in der Pfalz (Königreich Bayern) am 15. Februar
    1835 und vermerkte "Fr. 0". Auch der Bote von Neustadt an der
    Haardt nach Gimmeldingen, der in der Regel 3 Kr. Botenlohn ver-
    langte, machte es diesmal kostenfrei.

    Beste Grüße von VorphilaBayern