MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

Hallo Asmodeus,

vielen Dank! Dann war der Brief nur am 26. und 27. überhaupt unterwegs und hat innerhalb von 24 Stunden einiges durchlaufen. Das ist eher ungewöhnlich, aber, wie man sieht, kam es vor.

Hallo Sammlerfreunde,

hat jemand eine Erklärung für diese Siegelverwendung?
Die Marke haftet ursprünglich und fest auf dem Brief.
Kann zudem jemand die französiche Anschrift entziffern und übersetzen?

Gruß
bayernjäger

Hallo Bayernjäger,
zum Siegel kann ich nichts sagen.
Zur Bedeutung des Empfängers bzw. der Familie Seyssel d'Aix findest Du hier etwas (post 85):
Der Deutsche Krieg 1866

Dein Brief ist addressiert an "Monsieur le Comte Edwin Seyssel d'Aix, Cham(b)ellan du Roi Baviere a Munic".
Damit geht er also an den Kammerherrn (Kämmerer) des bayerischen Königs (chambellan), Edwin Seyssel d'Aix.
https://de.wikipedia.org/wiki/Palais_Seyssel_d%E2%80%99Aix

Hallo liebe Freunde,

auch den hier konnte ich vom heutigen Tauschtag mitbringen:

GMr. 488 Simbach- 14.12.186(?) nach Pfarrkirchen.

Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker

Hallo liebe Freunde,

hier noch ein Neuzugang für die Sammlung :

GMr. 10 Alsenz auf Briefhülle vom 03.07.1865 nach Köln.

Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker

Liebe Freunde,

einen Brief mit 2 Mühlradstempelabschlägen kann man zum Preis eines Briefes mit nur einem Mühlradstempelabschlag immer mitnehmen - vor allem dann, wenn hinten noch der Ankunftsstempel vergessen wurde.

Die Marke ist noch eine 9b, riecht aber bereits nach den nahenden 9c. Man sieht, dass auch Ende 1866 noch etliche 9er unterwegs waren, die keine "c" darstellen, was zeigt, dass Briefe mit der 9c (und parallel der 10IIb) niemals zu verschmähen sind.

Lieber Ralph,

ja, du hast recht. Einen Brief mit 2 Mühlradstempeln auf einer Marke sollte man nicht liegen lassen. Insbesondere, wenn beide so klar lesbar wie bei deinem Brief abgeschlagen sind.

Aber mit der 9c habe ich noch arge Schwierigkeiten.
Während bei der Nr. 10 die Unterscheidung zwischen a und b ja meist keine Probleme macht, fällt mir die Unterscheidung zwischen einer 9a, b und c oft nicht leicht.

Viele Grüße
bayern-kreuzer

Lieber Wolfgang,

die 9c ist nicht leicht zu detektieren - am besten hier im Thread die zweifelsfrei festgestellten speichern bzw. ausdrucken und auf diese Varianten spannen, wenn es in der Bucht etwas angeboten gibt. Live ist es leicht, eine lose Marke zu testen (Papierdicke, dunkler, trockener Druck). Auf Beleg ist es nicht so leicht.

2 Mitglieder hier und in der ARGE haben von mir mal je einen Traumbrief bekommen - kreuzer und KlangRausch. Vlt. zeigen diese in einer konzertierten Aktion mal beide in einem Beitrag?

Hallo Jens,

ich zeige deinen Idealbrief dann mal so:

Hallo Freunde,

den schönen Brief von kreuzer habe ich mir genau angessehen und mit meinem Brief, auf dem evtl. auch eine 9c kleben könnte, verglichen.
Aber sicher bin ich mir bei meinem Brief noch immer nicht.

Im meine, ich hätte den Brief schon mal im Forum gezeigt; finde ihn aber nicht mehr. Deshalb zeige ich nochmal jeweils einen Scan des Briefes und der Marke. (Die Marke habe ich mit 1200 dpi gescant.)
Der Brief ist vom 12.11.1866 und lief von Augsburg nach Winklarn Op.

Handelt es sich denn nun um den bei Sem aufgeführten "trockenen, körnigen Druck" oder gibt es doch Zweifel?

Viele Grüße
bayern-kreuzer

Hallo Sammlerfreunde,

der eingestellte Brief vom 18.November 1866 ist im letzten RB der Arge Bayern klassisch bei den Typen der offenen Mühlräder von Nürnberg gezeigt.

Die 3 Kreuzer rot ist geprüft 9c. Der von bayern klassisch in post 806 eingestellte Brief von Nürnberg datiert 6 Tage später! Vielleicht doch eine 9c?

Ein 3 Kreuzer rot in trockenem Druck ist nicht in jedem Fall eine höher bewertete 9c. Lt. Sem gelangte im Jahr 1863/1864 eine Marke zum Verkauf,

die in mehr karminrote Töne geht.

"Die Druckfarbe ist nicht immer deckend, kleine farbfreie Stellchen sind in den Drucken zu beobachten (zu 9b gehörend)".

Die 9c ( Letztauflage ab September 1867) ist nicht anders beschrieben: "Der Druck ist körnig, die Markenfarbe wirkt trocken".

Meiner Ansicht nach wurde die letzte Auflage teilweise mit zu wenig Farbe gedruckt. Das führte zu den sog. trockenen Drucken, mit vielen farbfreien Stellchen im Markenbild,

die als 9c katalogisiert sind. In trockenem Druck wird aber nicht die gesamte Letztauflage sein. Es wird trockene Ducke mit vielen farbfreien Stellchen geben,

es wird trockene Drucke mit wenigen farbfreien Stellchen geben und es wird auch sauber gedruckte Marken ohne farbfreie Sellen geben.

Es bleibt also jedem Sammler (Prüfer) selbst überlassen, ob er die Menge der farbfreien Stellen für ausreichend hält, um eine katalogisierte 9c, trockener Druck (Spätauflage)

zu sehen.

Gruss kilke

ausgefüllte Ecken

Hallo Freunde,

Sem führt in seinem Bayern-Handbuch bei folgenden Marken sog. "farbübersättigen Druck / ausgefüllte Ecken" auf:
2 Ia - 4 Ia - 2 II alle Platten - 4 II1 - 5d und 9a und b

Während ausgefüllte Ecken bei der Nr. 4 I und vor allen Dingen bei der Nr. 2 II (bei allen Platten) recht häufig vorkommen, findet man sie bei den anderen aufgeführten Marken nur sehr selten.

Jetzt habe ich mal eine Nr. 9 (wohl b-Farbe) mit ausgefüllten Ecken gefunden. Leider nicht auf einem kompl. Brief sondern auf einer Vorderseite.
Sie wurde auch nicht als eine Marke mit ausgefüllten Ecken angeboten sondern als eine einfache Nr. 9 - und das für wenige Euros. Da freut man sich.

Viele Grüße
bayern-kreuzer

Hallo Bayern Kreuzer,

eine 9 Kreuzer rot mit ausgefüllten Ecken (9aA, 9bA) ist im Sem-Katalog recht hoch bewertet.

Auf einem Brief (Briefvorderseite) in dieser Schönheit dürfte eine 9aA, 9bA rar sein. Ein Hingucker für jede spezialisierte Markensammlung [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/rolleyes.png] 

Gruss kilke

Lieber kilke,

zu den Bewertungen im Sem-Handbuch möchte ich mich nicht äußern. Sie spielen für mich auch keine so große Rolle.

Ich hatte bei meinen roten Dreiern bisher noch keine Marke mit ausgefüllten Ecken. Insofern war ich froh, mal eine gefunden zu haben.
Sie scheinen mir doch erheblich seltener vorzukommen als ausgefüllte Ecken bei der Nummer 2 (hier findet man sie ja häufig und sind m.E. nichts besonders). Ich habe mal sämtliche Sem-Auktionskataloge nach einer Nr. 9 mit ausgefüllten Ecken durchforstet. Gefunden habe ich in den 36 Katalogen nur 4 lose Marken und einen Brief. Und alle Stücke sind seinerzeit zu recht guten Preisen verkauft worden.

Ich habe noch keine Marke gesehen, bei der die Ecken völlig mit Farbe ausgefüllt waren. Sem spricht ja auch nur von "weitgehend mit Farbe ausgefüllten Ecken". Und auch die Exemplare in seinen Auktiosnkatalogen sahen alle so aus wie meine Marke.

Viele Grüße
bayern-kreuzer

Lieber Wolfgang,

da hast du ganz Recht - Nr. 9 mit vollständig ausgefüllten Ecken gibt es wohl keine.

Aber ich habe 2 oder 3 blaue Dreier gesehen, die gar keine Zierelemente um die große 3 mehr hatten, so farbübersättigt waren diese. Aber sie kosteten auch das 100fache des Preises für Normalmarken. Suum cuique.

Liebe Sammlerfreunde,

zu der eingestellten 3 Kreuzer Marke passt die Beschreibung im Sem zur 9aA:

"Nr. 9aA kommt vor allem 1866 vor, als kurzzeitig eine dünnere "ölige" Druckfarbe in Nuance lachs- bis bräunlichrosa verwendet wird. Sie hat sich im Zuge meiner

Registraturarbeiten als vergleichweise selten herausgestellt. Der Preis (130 Euro) gilt nur für Exemplare, bei denen alle 4 Ecken weitgehend mit Farbe ausgefüllt sind."

Gruss kilke

Hallo kreuzer,

danke für den Hinweis.
Ich habe die Nr. 8 deshalb nicht in meine kleine Aufstellung genommen, weil sie im Sem nicht mit ausgefüllten Ecken aufgeführt ist.

Aber geben mag es sie schon. Bewußt gesehen habe ich jedoch noch keine.
Bei meinen gelben 1-Kreuzer sind so einige Marken, die nach "ausgefüllten Ecken" aussehen. Aber, wie du schon sagst, bei der gelben Farbe ist eine Beurteilung schwieriger als bei einer blauen, braunen, grünen oder roten Marke.

Vielleicht gibt es jemanden im Forum, der mal eine Nr. 8 mit ausgefüllten Ecken zeigen kann?

Viele Grüße
bayern-kreuzer