Hallo Ralph und Erwin,
besten Dank für eure Hilfe.
Liebe Grüße aus Dresden sendet
Bernd
Preussen - Frankreich ab 1.7.1858
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senziger -
26. Januar 2011 um 22:15
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Liebe Freunde,
ich glaube nicht, dass die Siegel abgefallen sind - eher waren bei der Aufgabe nur 3 Siegel appliziert worden und Frankreich siegelte 2 Mal nach.
Leider ist der Scan nicht gut, so dass ich kaum etwas lesen kann, aber es scheint mir, dass der Siegeltext eher französisch sein müsste ...
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Innen steht:
Depart et Arrive? 8
Außen wohl
Direction ................Postes -
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Hallo Emmanuel,
vielen Dank.
Beste Grüße Bernd -
Ich denke der ist durchgeschlüpft, anders kann ich mir die 3 Sg. Franco nicht erklären. Oder hat jemand eine Idee?
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hallo woermi,
zeigst du mal die Rückseite?
beste Grüße
Erwin W.
preussen_fan -
- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
der folgende Brief von 1859 zeigt, dass als Folge der immer rationeller werdenden Dienstinstruktionen ein preußischer Brief bei regulärer Bearbeitung keinen preußischen Stempel mehr aufweisen musste.
Der Portobrief wurde 1859 im niederbergischen Langenberg direkt am Zug aufgegeben. Auf der Strecke Steele-Vohwinkel fuhr kein Postconducteur mit, daher fehlen alle Bahnpoststempel. Bei Aufgabe wurde der Aufgabeort mit Datum und anscheinend der Uhrzeit notiert: Langenberg 11.11. 7
Bei der Umspedierung in Vohwinkel Richtung Aachen wurde der Brief direkt dem Briefpaket Zielland Frankreich / Portobriefe / aus den grenznahen Regierungsbezirken zugeordnet, womit eine weitere Bearbeitung durch die preußische Post entfiel.
Dafür stempelte die französische Post etwas häufiger: vorderseitig 5 (Dec.) Portobelastung und PRUSSE 3 VALENCIENNES als Vertragsstempel, rs. neben dem klaren Pariser Stempel 2 weitere leider unleserliche Stempel, vermutlich 1x Bahnpost und der Ankunftsstempel von Le Havre.Gruß
Michael -
Lieber Michael,
sehr schön erklärt - aber ich sehe statt einer "7" eher ein "f" für "früh". Wenn es zwei Züge gegeben hätte, einen frühen und einen späten Zug, würde das doch eher Sinn machen, oder?
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- Offizieller Beitrag
Lieber Ralph,
ein f(rüh)-Vermerk würde auch gut passen. Auf der Strecke fuhren täglich 3 Züge: Ein Früh-Zug (so im Fahrplan benannt), einer vor- und einer nachmittags.
Da der Frühzug um 9 Uhr morgens Langenberg erreichte, macht das "f" tatsächlich mehr Sinn als die "7".Gruß
Michael -
Lieber Michael,
dann wünsche ich dir weitere Briefe mit "v" und "n" - aber einfach wird das sicher nicht ...
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- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
hier ein Portobrief aus Bendorf, RB Coblenz, vom 1.12.1863 nach Passy près de Paris.
Der Brief lief über Erquelines nach Frankreich und wurde mit 5 Dec. Porto taxiert. Die Empfängerin war dort aber nicht mehr erreichbar und es wurde d (depart?) Sans laisser d'adress notiert, Madame Lévénot hatte also keine Nachsendeadresse hinterlassen.
Der Brief wurde zurückgesandt und mit 4 Sgr. Portobelastung konnte ihn der Absender wieder in Empfang nehmen.
Gruß
Michael
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Lieber Michael,
ich sehe das auch wie du - ein toller Brief. Ohne Retourbriefe wäre die Philatelie so viel ärmer ...
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Lieber Michael,
könnte der Absender die Annahme des zurückgesandten Brief eigentlich verweigern?
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Lieber Erwin,
ohne Michael vorgreifen zu wollen - das konnte kein Absender in der ganzen Welt damals, da immer der Absender letztlich für die Zahlung des Portos verantwortlich war, wenn der Empfänger dies nicht tat, oder zahlen konnte. Der Absender hatte ja mit der Aufgabe eines Portobriefes den Beförderungsauftrag an die jeweilige Post gegeben und war somit auch finanziell haftbar zu halten, wenn die Post, trotz größter Bemühungen, diesen Auftrag nicht erfüllen konnte.
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- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen,
Ralph hat das richtig beschrieben.
Für Porto- bzw. unterfrankierte Briefe ist dies in den preußischen Regularien explizit so beschrieben und auf Retourbriefe wohl übertragbar.
Gruß
Michael
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Hallo Michael,
Der Brief lief über Erquelines nach Frankreich und wurde mit 5 Dec. Porto taxiert. Die Empfängerin war dort aber nicht mehr erreichbar und es wurde d (depart?) Sans laisser d'adress notiert, Madame Lévénot hatte also keine Nachsendeadresse hinterlassen.
Um diesen Brief möglichst ausführlich zu beschreiben, können mehrere Informationen hinzugefügt werden:
1/ Wenn der Brief durch Erquelines ging, wurde der Stempel "3 PARIS 3 ERQUELINES" in Paris angebracht.
2/ Dieses Gekritzel bedeutet "Au dos" (auf der Rückseite) oder "voir au dos" (siehe auf der Rückseite).
3/ Die Zahl 3 ist die Nummer des Briefes im Tagesregister der unzustellbaren Briefe des Postamtes Passy.
4/ Die Empfängerin dieses Briefes ist Madame Thévenot.
5/ Der Vermerk ist "P(artie) sans laisser d'adresse"
Viele Grüsse.
Emmanuel.
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Lieber Emmanuel,
das ist eine perfekte Beschreibung - klasse!
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- Offizieller Beitrag
Hallo Emmanuel,
vielen Dank für die Angaben!
Gruß
Michael
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Hierzu ein Brief aus Wesel nach Mareuil/Champagne..
Am 30.5.(1859) wurde in Wesel ein Portobrief an eine Firma in Frankreich abgeschickt. Am nächsten Tag wurde der Stempel Prusse a Erquelines angebracht. Die stark auf Paris zentralisierten Strukturen zeigen sich an den nächsten Stempeln: am 1.6.1859 in Paris, am gleichen Tag wieder nach Nordosten (Paris -Sedan) und am gleichen Tag in der Nähe von Epernay ausgeladen und in Ay/Champagne mit Ankunftsstempel versehen. In den kleinen Zielort Mareuil-sur-Ay waren es dann nur noch 2 km.
Der Empfänger durfte 5 Dec. bezahlen.
Dieter
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