Am 28. Juli 1914 erfolgte die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. Eine schnelle Besetzung des Landes erfolgte aber nicht. Zu groß war der Widerstand der serbischen Truppen. Dies änderte sich erst mit dem Kriegseintritt Bulgariens auf der Seite der Mittelmächte beim 6. September 1915 beginnenden zweiten Feldzug gegen Serbien.
Der Postverkehr beschränkte sich zunächst ausschließlich auf die Feldpost. Postsendungen der Bevölkerung waren (noch) nicht möglich. Mit dem Beschluß vom 9. Jänner 1916 eine Etappen-Post- und Telegraphendirektion in Belgrad zu errichten, sollte auch die Bevölkerung die Möglichkeit erhalten Postsendungen aufzugeben und zu empfangen. Nachdem die Direktion am 21. Jänner 1916 ihren Dienst aufnahm, wurden die technischen Voraussetzungen für die Abwicklung eines Postverkehrs geschaffen. Hierzu wurden zunächst Feldpostämter und Etappenpostämter, jeweils mit Nummern, für den Privatverkehr zugelassen und ab März 1916 unter Wegfall der Nummer mit den entsprechenden Ortsnamen versehen. Später eingerichtete Etappenpostämter, die zum Privatverkehr zugelassen wurden, führten sogleich die Bezeichnung „K.u.K. ETAPPENPOSTAMT“ mit Ortsbezeichnung. Die Etappenpostämter nahmen sowohl Feldpost, als auch Privatpost an. Einige Feldpostämter mit Nummer, die ausschließlich Feldpostsendungen bearbeiteten, bestanden bis zum Ende des Krieges.
Mit Verordnung des Armeeoberkommandanten vom 24.2.1916, gültig ab 1.3.1916, wurde der Postverkehr von Privatpersonen für bestimmte Postdienste genehmigt. Die Umsetzung erfolgte nach den örtlichen Gegebenheiten (Postämter I. und II. Klasse mit unterschiedlichen Berechtigungen), zum Teil auch erst nach besonderer Zulassung der Etappen-Post- und Telegraphendirektion. Alle Postsendungen waren portopflichtig. Es waren die bereits 1914 vorbereitete Aufdruckausgabe (waagerechter Aufdruck „Serbien“ auf Marken von Bosnien-Herzegowina – sogen. Potiorek-Ausgabe), eine weitere Aufdruckausgabe (schräger Aufdruck „SERBIEN“ auf Marken von Bosnien-Herzegowina – s. nachfolgende Feldpostbeleg), sowie nach Aufbrauch dieser beiden Serien die allgemeine Ausgabe „K.u.K. Feldpost“ in Verwendung.
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Postarchiv