Thurn und Taxis nach Österreich

  • Hallo liball,

    das ist ein weiterer Grund meines Zweifels - das wäre dann die 3. Gewichtsstufe (4+2+2 = 8x = 2 Batzen).

    Dann müssten aber auch die anderen Taxen einer vergleichbaren Progression unterlegen haben, also über 1 bis 1,5 Loth. Da wäre ich mir aber nicht sicher ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Ich kann die Taxierung hier auch nicht klären.
    Was heisst die 8? bei Bolzano vermerkt?
    Und ist es todsicher dass der LT in Augsburg abgeschlagen war?
    Ich denke man muss viele Briefe mit dem LT Stempel zusammenstellen, um eine gute Antwort zu bekommen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo,

    derzeit ist der schwarze L.T. nur von Augsburg und Innsbruck bekannt, wobei der Innsbrucker nach den Buchstaben 2 Punkte hat und 1816 nicht mehr verwendet wurde. So bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser Abschlag, auch nach einem Vergleich mit anderen Abschlägen, in Augsburg vorgenommen wurde.
    Nach dem jetzigen Gewicht zu urteilen war der Brief maximal 2. Gewichtsstufe, vielleicht auch nur 1. Gewichtsstufe.
    Vielleicht wurde der Brief nicht über Aschaffenburg sondern über Würzburg geleitet?
    Die vorderseitige 8 könnte eine Fehltaxierung sein, daher die beiden Frankfurter Stempelabschläge.

    Grüsse von liball

  • Hallo zusammen,
    die Diskussion zur L.T. (lettere di Transito) Stempel ist zwischen Sammler schon lange auf dem Tisch...
    Liball, weiß ich nicht ob du schon gelesen hast, das Augsburg dieses Stempel in März 1809 bekam. Von Augsburger Verteilerstelle für Transitbriefe stempelten die Beamten Briefe nach Italien mit diesem Stempel wenn sie durch Tirol geschickt wahren, aber bei Beförderung mit Mailänder Boten durch die Schweiz nicht.
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Sammlerfreunde,

    in Ergänzung des Briefes von liball in Abschnitt 18, folgender Beleg:
    Brief aus Verviers vom 12.9., der nach Frankfurt am Main gebracht - und dort am 16. September 1816 nach Bozen (Österreich) aufgegeben wurde. In Frankfurt wurden bei der Briefaufgabe 12 Kr.rh. bis zur bayr. österr. Grenze bezahlt. Für den Empfänger fielen 16 Kr.C.M. Porto an.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ein wunderschöner Brief - aber mit den Taxen sehe ich das ein wenig anders. Der Absender zahlte meiner Meinung nach 5 Batzen = 20 Kr. (hinten notiert) für TT und Bayern bis zur öster. Grenze. Davon 8 Kr. bis zur Grenze Würzburgs zu Bayern und 12 Kr. Weiterfranko für Bayerns Transit bis zur öster. Grenze.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hermann

    Ich stimme Ralph zu.

    Zeige hier einen Brief von Frankfurt nach Bolzano 1. April abgeschickt und mit gleicher Taxierung. Nur war die Gebühre in formalpostalische italienische Tirol immer noch wie die italienische Gebühre obwohl von Österreich schon lange her okkupiert.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    Versuch einer Interpretation des folgenden Briefes. Unten links "fco" für Franko und der rote Zweikreisstempel von Frankfurt am Main deuten auf einen zumindest teilfrankierten Brief hin. Siegelseitig zahlte man 5 Batzen, die 20 Kr. rheinisch entsprachen. 12 Kr. war der Transit durch Bayern wert, die auch siegelseitig stehen.

    Die 20 wurden vorne abgestrichen und oben auf 22 Kr. erhöht. Das verstehe ich gar nicht, denn der Brief kann ja nicht die paar Kilometer von der bayer. Grenze bis Dornbirn 22 Kr. Conventionsmünze (CM) gekostet haben. Nach dem Taxpatent vom 16.5.1815 sollten unabhänig von der Entfernung 24 Kr. CM für den einfachen und 48 Kr. CM für den Doppelbrief als Porto notiert werden.

    Wo liegt der Fehler?

  • Hallo Ralph,

    in Tirol und Vorarlberg galt vom 1.3.1815 bis 31.5.1817 der innerösterreichische Tarif vom 10.12.1813. Danach kostete ein Auslandsbrief ohne Rücksicht der Entfernung 16 Kr. C.M. Dies waren aufgerundet 20 Kr. rhein. Nachdem Dornbirn zu dieser Zeit kein Postamt hatte, kamen von Bregenz nach Dornbirn noch 2 Kr. Botenlohn hinzu.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    ich danke dir - da hätte ich lange suchen können, bis mir das eingefallen wäre! Klasse, jetzt kann er beschrieben werden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    Briefe mit Aufgabestempel von Kahlert bei Neustadt am Rennsteig sieht man nicht oft. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten 10 Jahren einen gesehen zu haben. Hier eine Briefhülle mit Aufgabestempel "KAHLERT.R.3.", franko Grenze nach Rothenhaus bei Commothau in Böhmen (Österreich). Der Absender bezahlte 1 1/2 Silbergroschen (siegelseitig vermerkt). Ich denke bis zur Thurn und Taxissch Bayerischen Grenze bei Coburg. Damit dürfte der Brief auf der Rennsteigroute "Ilmenau-Kahlert-Coburg" gelaufen sein. Von da über Hof nach Eger (Böhmen - Österreich) dürften die 6 Kreuzer C.M. Transitgebühr angefallen sein. In Österreich dann 12 Kreuzer C.M. Auslandstaxe, so daß der Empfänger 18 Kreuzer C.M. Porto bezahlte (erste Gewichtsstufe). Am 24. Mai 1727 erhielt der Wirt Christoph Kahlert die Gast - und Braugerechtigkeit auf ein zwischen Gießübel und Neustadt am Rennsteig an der Landstraße zu erbauendes Wohnhaus. Kahlert verkauft 1765 den Gasthof einschließlich der Braurechte an die Familie Heinz. 1766 Kaiserliche Posthalterei. Ab 1778 aufgehoben und nach Altenfeld verlegt. 1784 Posthalterei wieder nach Kahlert zurück verlegt. Ab 1788 siedelten sich Waldarbeiter rund um das Wirtshaus an. Dadurch entstand der kleine Ort Kahlert (der Name kommt vom ersten Besitzer des Gasthofes) auf der Sachsen-Meiningischen Seite, hier direkt an der Landesgrenze zu Schwarzburg) im Mai 1844 wurde die Posthalterei aufgehoben. Der Stempel "KAHLERT.R.3." war die ganze Zeit in Verwendung.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich hoffe, dieser Beitrag gehört hierher.

    Ein Auslandsbrief von Gotha (Thüringen) nach Steyr (Oberösterreich).

    Der Brief ist datiert mit Gotha am 29.1.1833

    Auf der Vorderseite Taxvermerk 16m/20 und Aufgabestempel GOTHA 29 JUN 1883.

    Auf der Siegelseite in rot 2 3/4 und rechts sind 96 84 und 11 notiert.

    Wie waren die Gebühren aufgeteilt? Wer musste was bezahlen?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    das Jahr müsste 1833 gewesen sein - so lese ich es innen und im Stempel.

    Der Absender des grenzfrankierten Briefes zahlte für TT 2 3/4 Silbergroschen. Bayern bekam von Österreich "T 6", also 6 Kreuzer Transitporto und für Österreich fielen 14 Kreuzer Porto an, so dass der Empfänger 20 Kr. CM zahlen musste.

    Die weiteren Zahlen auf der Siegelseite halte ich für nicht postalisch.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Dieter,

    Voith hat wohl die größte Korrespondenz von ganz Österreich hinterlassen, wenn man von Menz in Bozen vlt. mal absieht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Dieter,

    der Brief ging an die Eisenhandels-Firma J. J. Voith in Steyr. Weshalb die Firma mit Herr tituliert wurde, kann ich nicht sagen.

    Den Geschäftsgründer Johann Jacob Voith gab es zu jener Zeit schon lange nicht mehr, er ist im Jahre 1809 verstorben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Freunde,

    hier ein schöner Brief, der von Wiesbaden im damaligen Herzogthum Nassau nach Gabel in Böhmen lief. Der Brief wurde am 8.6.1833 in Wiesbaden abgestempelt, geschrieben wurde er in Hattenheim. Er war recommandiert und bis zur Grenze frankiert. Das österreichische Grenzporto war mit 16x angegeben zuzüglich 4x Recogebühr--zusammen 20x vom Empfänger zu zahlen. Leitwegsangabe ist über Eger und Prag. Sicher lief er doch auch über Nürnberg.

    Meine Frage zu der Angabe auf der Rückseite. ich lese da 1/10 ?. Was beinhaltet diese Taxierung? Es müsste ja eine Recogebühr, ein Frankobetrag und ein Transitporto für Bayern anfallen, oder?

    Vielen Dank

    Torsten