Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Hallo mikrokern,

    vielen Dank zunächst für die Hintergrundinfo, das geht ja dann schon recht weit zurück. Circulare, Ordres o.ä. zu den SB-Stempeln gibt`s aus "unserer Zeit" dann wohl nicht ?

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,
    mir ist diesbezüglich nichts bekannt. Müsste dann aber im nicht-postalischen zu suchen sein, da SB-Stempel als Truppenstempel nicht über Postverordnungen, sondern allenfalls über militärische Dienstvorschriften geregelt waren. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das die Regimenter Mitte des 19. Jhdts - in Absenz entsprechender Anordnungen - individuell gehandhabt haben, wie auch das Aussehen der Stempel sehr unterschiedlich ausfallen konnte...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Pälzer,

    SB-Stempel gehörten zur Ausstattung der Regimenter, Bataillone, etc. und wurden von Kriegsbeginn an verwendet.
    Sie dienten dem "Schutz vor Mißbrauch der Feldpost-Brief-Eigenschaft. Offensichtlich nahm nach Kriegsende die
    Aufgabe von Postsendungen ohne Anspruch auf Portofreiheit zu, sodaß das General-Post-Amt am 12. April 1871 den
    Einsatz von SB-Stempeln bei Sendungen von Militärs und Militärbeamten geringeren Grades anmahnte.

    Gruß
    1870/71

  • Liebe Freunde,

    aus der Lameng kaufte ich diesen Brief, weil er mir gefiel und ich Briefe dergleichen noch bisher kaum einmal gesehen habe. Aber ich benötige hier Hilfe, weil ich a) den Inhalt nicht lesen kann und b) mich die Tarifstruktur interessiert.

    Zuerst einmal stammt der Brief vom 20.10.1870 aus Essonnes, wohl einem Ort südlich von Paris und wie mir erinnerlich ist, sollen die Bayern im Süden von Paris gestanden haben.

    Der Brief - oh Wunder! - ist aber gar nicht verschlossen, sondern völlig ohne Verschluß und Siegel spediert worden. Abgestempelt wurde er vom K. B. Feldpostrelais I und gerichtet war er an Madame Deloche de Noyelle, Place Turenne, Sedan (Ardennes). Gekostet hatte er 25 Centimes (sollte franz. Porto sein, keines der besetzten Gebiete, wie man es sonst erwarten könnte, oder?). Bei wem verblieben diese 25 Centimes?

    Wer mir obige Fragen beantworten kann, ich sicher ein Kenner dieses Gebietes - schon jetzt danke dafür. :)

  • Hallo bk,

    der Administrator der Posten in den besetzten französischen Gebieten, Oberpostdirektor Dr. Rosshirt verfügte per Circular Nr. 1 von Nancy aus am 10. September 1870 den Tarif für die Correspondenz im Inneren der besetzten französischen Gebiete, sowie im Verkehr zwischen diesen Gebieten einerseits und dem NDB, Bayern, Württemberg und Baden andererseits.

    Gemäß Art. 1 Abs. 1 dieses Circulars kostete der gewöhnliche Brief (nicht über 15 Gramm) 10 Centimes und nach Art. 2 fiel für den unfrankierten Brief ein vom Gewicht unabhängiger Portozuschlag von 15 Centimes hinzu. Die sich somit ergebenden 25 Centimes waren entsprechend beim Empfänger zu erheben.

    Bereits mit Bekanntmachung vom 9. September 1870 hatte das Oberkommando den Einwohnern von Nancy das Aufgeben offener Briefe nach Deutschland und Frankreich zum o.g. Tarif gestattet, wovon die französische Bevölkerung regen Gebrauch machte. Auch diese Bekanntmachung erfolgte durch Oberpostdirektor Dr. Rosshirt.

    Das der 3. Armee unterstellte II. Bayerische Korps unter General Jakob von Hartmann hatte bereits am 10. September 1870 die Seine bei Corbeil-Essonnes 29 km südlich von Paris überschritten und dort die Eisenbahnstrecke nach Orleans unterbrochen. Während das I. Bayerische Korps weiter Richtung Orleans und gegen die neu gebildete französische Loirearmee zog, blieb das II. Bayerische Korps vor Paris, das dann ja ab 19. September 1870 vollständig eingeschlossen war.

    Das Feldpostamt der 3. Armee stand ab 21. September 1870 in Versailles und in ständiger Verbindung zum Etappen-Hauptort Corbeil, wo ich vermute, dass zum Zeitpunkt der Briefaufgabe (20. Oktober 1870) dort auch der Standort des Königlich Bayerischen Feldpostrelais I. gelegen haben müsste.

    + Gruß

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:

    Spalik, Friedrich: Die postalischen Dienstleistungen und deren Gebühren in den besetzten französischen Gebieten 1870/71 bei der Feldpost 1870/73 und in Elsass-Lothringen, Schriftenreihe Arge NDB, Nr. 39, Lohmar 1994, S.12ff.
    Schellenberg, Josef: Die mobilen Feldpostanstalten im Kriege gegen Frankreich 1870/71 und während der Besatzungszeit, Köln 2003, S. 275f.

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    3 Mal editiert, zuletzt von Pälzer (14. April 2018 um 13:39)

  • Hallo Pälzer,

    ui - vielen Dank; ich hatte bisher noch nie einen offenen Brief in diesem Zusammenhang in Händen und dachte zuerst, dass es ein Schmuggelbrief sein könnte, aber das hat sich dank deiner Interpretation jetzt erledigt.

    Super Beitrag!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ...:thumbup: ...und um die Sache "rund zu machen" anbei noch Ziffer 3 des o.a. Circulars des Oberpostdirektors Dr. Rosshirt vom 10. September 1870:

    Die Briefe müssen unverschlossen zur Post geliefert werden, und die Postanstalt hat solche Sendungen, deren Inhalt irgendwie die Interessen der Hohen deutschen Verbündeten oder ihrer Heere gefaehrdent erscheinen könnte, nicht zu befoerdern oder zu bestellen, sondern an mich einzusenden. Diese Einsendung hat, auch wenn der Inhalt unbedenklich erscheinen sollte, bei allen in den noch nicht besetzten Gebieten Frankreichs aufgegebenen Briefen, Drucksachen (insbesondere Zeitungen) und Waarenproben zu geschehen. Ich werde alsbald das Weitere veranlassen.


    Ich glaube spannender geht`s kaum noch...

    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    sehr interessant und vielen Dank dafür!

    Also von Briefgeheimnis keine Rede mehr - Krieg eben.

    Diese VO setzt aber voraus, dass Deutsche diese Briefe alle lesen (können) mussten und ich kann das nicht, weil ich nur 1 Jahr Schulfranzösisch hatte, leider! Da müssen damals aber bessere Kenntnisse gefragt gewesen sein, sonst hätte das Ewigkeiten gedauert, um heraus zu finden, ob der Inhalt nicht koscher war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    französisch war ja seinerzeit in höheren Kreisen (noch) Pflicht, so dass ich denke, dass es da u.a. auch genügend höher gestellte Postbeamte gegeben hat, die den Job unschwer haben erledigen können.

    Nebenbei ist mir bei der Rechereche zum o.a. Thema völlig per Zufall ein schier unglaublicher Artikel im Tagebuch des deutsch-französischen Krieges über den Weg gelaufen. Dem sei zum allgemeinen Verständnis zunächst folgendes vorausgeschickt:

    Viele hier werden das glorreiche Kapitel der ballon montés der französischen Post während der Belagerung von Paris kennen und wissen, dass es auch einige davon gegeben hat, die sich über feindliches Gebiet, sprich über deutschen Boden verirrt haben und die erbeutete Post der deutschen Zensur überstellt wurden (bspw. Belege der Ballons LA VILLE DE PARIS und LE GÉNÉRAL CHANZY).

    Weniger bekannt ist die "Vorläufergeschichte" der Metzer Ballonpost auch Papillons de Metz genannt. Das waren kleine mit Rizinusoel und Kollodium getränkte Papierballone, die vom einem franz. Stabsarzt namens Dr. Papillon entwicklelt worden waren, zum ungesteuerten Ausfliegen von Briefpost während der Belagerung von Metz im September 1870.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Metzer_Ballonpost
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Papillon_de_Metz

    Diese "Vorläufer-Episode" der französischen Ballonpost fand also zwischen 6. und 14. September 1870 mit nicht sonderlich viel Erfolg statt. Dass von diesen wenigen, kleinen Ballons aber auch einer (sogar) über deutschen = feindlichen Boden mit Briefpost abgedriftet und niedergegangen ist, war mir jedenfalls so noch nicht geläufig.

    Im Tagebuch des deutsch-französischen Krieges (Seite 2085) findet man das aber eindeutig belegt, mit einem Zitat aus der Karlsruher Zeitung, nach jener ein solcher Ballon um den 10. September 1870 bei Oberwittstadt (Amt Boxberg) mit Briefpost niedergegangen ist; siehe nachstehende Quelle, gleich oben links:

    http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/4634662

    Ich habe natürlich sogleich die mir hierzu zur Verfügung stehende - spärliche - Primärliteratur nochmal durchgelesen, von einem Niedergang eines Papillion de Metz mit französischer Briefpost "on board" über deutschen Boden ist nirgends die Rede. Ein neues Kapitel in der Postgeschichte ?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (14. April 2018 um 18:03)

  • Liebe Freunde,

    folgendes, von Herrn Sem attestiertes (!) markenloses Feldpostbriefchen Heimat - Front aus Füssen vom 12.11.1870 darf ich zeigen.

    Adressiert war es an "Seiner Excellenz Herrn Ritter Wilhelm von Walther Königl. bayerischern Generallieutnant u. Commandant der K. 3ten Infanterie Division 2. K. bayer. Armeecorps zu Malabry bei Paris Frankreich".

    Gemeint ist sicher der hier:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich…derst%C3%B6tten

    Dort lese ich, dass von Walther am Vortrag des Aufgabetages dieses Kuverts das Großkomuturkreuz des Militärverdienstordens und das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen bekommen hatte.

    Bei Postaufgaben von Füssen, immer unter Chargé, muss ich sonderbarerweise immer an unseren Ludwig II denken. Ich meine, dass die Schrift dazu passt - leider kann ich das grüne Siegel hinten nicht deuten, aber auch das sieht nicht nach einem vom Bäckermeister Fröhlich aus.

    Was glauben die anderen Royalisten hier?

    P.S. Ein Sterblicher hätte nur 7 Kreuzer für die Chargierung bezahlen müssen - die Majestät natürlich nichts ...

  • Hallo bk,

    .

    zum Schriftvergleich anbei dieses Dokument:

    .

    ..

    Auch wenn die 7 Kr für`s Charge noch bis 01.01.1872 bar über den Schalter liefen, ein eingeschriebener Feldpostbrief ist so oder so selten.

    .

    Anbei ein weiterer Beleg aus der Zeit der Belagerung von Paris, allerdings hier bereits nach der Kapitulation und dem Präliminarfrieden vom 26.02.1871. Absender war der Divisions-Veterinärarzt Creuz, lt. Absendevermerk Angehöriger der Artillerie-Abteilung der 4. Kgl. Bayerischen Infanterie Division im 2. Kgl. Bayerischen Armeekorps (mobile Armee). Dieses war zum Zeitpunkt der Briefaufgabe der Deutschen III. Armee unter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Sachsen unterstellt, welcher sein Hauptquartier in Compiègne im Norden von Paris bezogen hatte.

    .

    Das 1. und 2. Kgl. Bayerische Armeekorps stand im Süden von Paris. Auch von dort sah man lange Zeit mehr oder weniger hilflos den Bemühungen der von der Nationalversammlung in Bordeaux eingesetzten "Regierung von Versailles" unter Adolphe Thiers zu, den seit 18.03.1871 tobenden Aufstand der Pariser Kommune niederzuringen. Bekanntlich zog sich dies bis in den Mai hin, so dass das Gros der Deutschen Truppen erst im Juni den Rückmarsch antreten konnten.

    .

    Bei der deutschen Artillerie, die bis dahin mit 167 schweren Festungsgeschützen, 51 Belagerungsgeschützen und 26 Artillerie-Kompagnien die Stadt weiter beherrschte, bedurfte es auch für den Munitionstransport entsprechend kräftigen Zugpferden. Für deren Einsatzfähigkeit sorgten Veterinärmediziner wie der Absender Creuz, dessen Gattin ihren Vornamen ich mal wieder nicht lesen kann ! 8| Der Rücktransport wird über weite Strecken mit der Eisenbahn erfolgt sein.

    .

    Dankbar wäre ich für einen Hinweis, wo das 2. Kgl. Bayerische Armeekorps oder gar die 4. Kgl. Bayerische Infanterie Division um den 22.04.1871 genau gestanden haben. Anbei ein recht interessanter Beitrag zum Thema "Pferde" im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 von K.A.M. Kutter: Das Pferdebeschaffungswesen in der Bayerischen Armee von 1880-1920 an Hand der Akten des Kriegsarchives in München, München 1912, S.16f. Zitat wie folgt:
    .

    Während des Krieges 1870/71 gegen Frankreich wurde deutlich, dass das Pferdematerial der bayerischen Reiter deutlich hinter dem des Preußischen Heeres zurückblieb.

    Die Preußen waren durchwegs mit edleren, kräftigeren und kürzeren Pferden beritten, welche die Tugenden eines Soldatenpferdes in sich vereinten: fromm, willig, genügsam, gängig, ausdauernd bis zum letzten Atemzug, infolge der harten Aufzucht mehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.

    Das bayerische Pferd war dem landwirtschaftlichen Charakter seiner Heimat entsprechend, schwer, mittelgroß und gedrungen.

    Es eignete sich seinem Temperament und seiner Form nach eher wohl zum schweren Zug und zur Feldarbeit, aber nicht zum Reiten. Bayerische Pferde galten zudem als nicht edel und nicht ausdauernd, sowie auch stärker von einer guten regelmäßigen Fütterung abhängig.

    Ein Problem war auch, dass die Zucht von Kavalleriepferden weniger einträglich war, als die Zucht von Zugpferden. Die Bauern als Pferdezüchter nahmen somit, laut Weck, eine äußerst wichtige und verantwortungsvolle Rolle im ganzen strategischen Gefüge und in der militärischen Stärke einer Nation ein, indem sie dennoch Pferde für die Kavallerie züchteten.

    Trotz intensiver Bemühungen konnte das bayerische Heer aber seinen Remontebedarf nur zu etwa 30% aus der heimischen Pferdezucht decken.

    Während ein großer Teil der Pferde der Feldartillerie und fast der ganze Bedarf an schweren Zugpferden für die Fußartillerie in Bayern selbst angekauft wurden, lieferte Bayern nur 10% seines Bedarfes an Kavalleriepferden.

    Der Rest stammte zu 90% aus Ostpreußen.

    .

    + Gruß!

    .

    vom Pälzer

    .

    verwendete Quellen:

  • Hallo Pälzer,

    es war Frau Sannchen (Kosename für Susanne).

    Danke für den Link - muss ich mir gleich mal ansehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • zu # 529:

    Nach einem Schriftvergleich dank @Pälzers Link stelle ich fest, dass das Kuvert nicht von Seiner Majestät geschrieben wurde.

    Es dürfte aber jemand auch höchsten Kreisen (Umfeld der Majestät) gewesen sein, der es aufgab bzw. aufgeben ließ, weil sonst nicht von Amts wegen recommandirt worden wäre, denn dieser Wunsch hätte auf dem Brief notiert werden müssen, was nicht passierte. Nur die Korrespondenz der Majestät wurde immer ohne Aufforderung recommandirt (und in München auch keine Reconummer vergeben).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Telegramm, welches von Würzburg nach Nürnberg eingelaufen war und das folgenden Inhalt hatte:

    "An Friedrich Macher Nbg (= Nürnberg) (Nuernberger Anzeiger)

    Hauptmann Macher am 4. Dezember in Lagny Lugenlähmung gestorben.
    Im Auftrag
    Welsch Hauptmann"

    Es wäre schön, wenn mir Insider etwas zu den Personen sagen könnten. Danke schon Mal im voraus!

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ronald,

    super - war schon am verzweifeln ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ronald,

    stimmt - da war er noch verwundet!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    .

    der Quelle vom guten Kreuzerjäger zu Folge, war der Hauptmann Macher Angehöriger des Königlich Bayerischen 9. Infanterie Regiments "Wrede" mit Stammgarnison Würzburg. Es war an der Belagerung von Paris vom 19. September 1870 bis 29. Januar 1871 beteiligt und verlor dabei ein Offizier und zehn Mann, an Verwundeten ein Offizier und 32 Mann.

    .

    Das Kriegstagebuch berichtet zum 21. November nicht viel von Auseinandersetzungen vor den Toren der Stadt. Man erwartete schon seit längerem einen Ausfall der Franzosen, die sich zu dieser Zeit jedoch darauf beschränkten, die bayerischen Vorposten ständig zu alarmieren, da sie in der Bannmeile ihrer Forts Montrouge und Vanves früh morgens auf den Äckern nach verbliebenen Kartoffeln suchten und sich danach aber wieder zurückzogen.

    .

    Es gab von den beiden vorgenannten Südforts aus am 21. November nachts und früh morgens aber starkes Geschützfeuer der Franzosen, um deutsche Schanzarbeiten zu stören, wovon der Hauptmann Macher möglichweise seine Verwundung davongetragen haben könnte.

    + Gruß
    .

    vom Pälzer
    .

    verwendete Quellen:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis