• Lieber Magdeburger,

    das 1. Wort heißt "Verte" = hinten. Das 2. Wort ist leider für mich nicht lesbar, weil die Rötel verwischt ist.

    Das Konvolut hatte ich auch gesehen - gut, dass du es gekauft hast, denn das ist ein Sahnebriefchen! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Portobrief wurde am 30.3.1845 von Berlin nach Carlsruhe gesandt. Von Carlsruhe wurde der Brief am 3.4.1845 nach Lyon weitergesandt.
    In Baden wurde in Rötel 14/12 angeschrieben. 14 Kr. für Preußen und 12 Kr. für Baden. Es hat mir den Anschein, dass das bisher angefallene Porto von 26 Kr. in Carlsruhe bezahlt wurde, bevor der Brief nach Frankreich ging. In Carlsruhe wurde frco 0 vermerkt, sowie der Rayonstempel BADE.R.1 angeschlagen.
    Frankreich vergütete daher 4 Decimes. Zuzüglich des französischen Inlandportos von 6 Dec. ergab sich in Lyon ein Porto von 10 Decimes.
    Soweit mein Interpretationsversuch. Nicht deuten kann ich die in Rötel geschriebene 7 unter der 6 von 26.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    es könnte auch 1 Bestellgeldkreuzer in Karlsruhe sein, statt einer 7 ...

    Ansonsten stimme ich deiner Ausführung zu.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Die Küste Norwegens war für viele Deutsche ein beliebter Reiseziel der zweite Hälfte der 19. Jahrhunderts.
    Nicht zu wundern dass es auch Poste Restante Karten gibt, hier nach Svolvær in Lofoten von Berlin 16. August 1895 abgeschickt.

    Bin nicht sicher was der Empfänger für den Dienst bezahlt hat. Durch UPU geregelt?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    sehr schön! Schaue immer gerne poste restante Belege, vor allem nach Norwegen. :)

    Ich glaube, dass der UPU nichts geregelt hat, weil das allein ein Dienst war, der inländisch verfügt wurde (und meistens kostete es gar nichts).

    Es wäre mal interssant zu lesen, welche Postgebiete diesen Dienst überhaupt angeboten haben und was es kostete, bzw. ab wann es kostenlos war. Da hätte jemand jahrelang zu forschen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass der UPU nichts geregelt hat, weil das allein ein Dienst war, der inländisch verfügt wurde (und meistens kostete es gar nichts).

    Hallo Ralph

    Ich habe ein paar Jahrgänge Zirkulare durchgesucht und kaum ist Poste Restante erwähnt.
    Das einzige ich gefunden habe war dass die Liegezeit in 1879 von 3 bis 2 Monaten reduziert geworden ist, dh bei Wertsendungen und Pakete.

    Denke auch dass die Gebühre inländisch geregelt waren. Aber ich finde es irgendwie natürlich dass etwas zu diesem Dienst zwischen die Länder vereinbart war. Wenn ich etwas finden kann....

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bisher ist es noch keiner ARGE gelungen, etwas über poste restante zu irgendeinem altdeutschen Staat zu schreiben/forschen, von unserer ARGE mal abgesehen ...

    Das ist schon traurig, weil man p.r. ja international sammlen kann und so eine äußerst vielfältige Sammlung bekommt (Vormarkenzeit, Markenzeit, Semiklassik, Moderne usw.).

    Danke für die Info von 3 auf 2 Monate Verkürzung - interessant. In der Klassik war es immer 3 Monate, soweit ich das in Erfahrung bringen konnte (Ausnahme: Recobriefe 6 Monate!). Aber das galt auch bisher wohl nur für Bayern ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    .

    das Minibriefchen anbei ging vom linksrheinischen Bayern ins TuT-Gebiet, in dem für das Jahr 1858 eigentlich nichts besonderes an einem Bestellgeldkreuzer zu befinden ist...es sei den wie vorliegend, dass die Sendung poste restate gestellt worden ist. Nun kann man annehmen, der Gutsbesitzer im ca. 3 km vom Stadtzentrum Worms entfernt gelegenen WO-Herrnsheim hätte auf der Postexpedition in Worms sowas ähnliches wie ein Postfach gehabt. Aber irgendwie wird es wohl doch zur Bestellung durch den Briefträger vor Ort gekommen sein, oder wie seht Ihr das ?

    .

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    Glühstrumpf zu dem feinen Briefchen - hätte ich es gesehen, hätte es ein Bieterduell gegeben (ja, hätte - hätte - Fahradkette). :thumbup:

    Ich habe schon mehrfach bei Briefen in den taxischen Postbezirk trotz poste restante dieses Bestellgeld gesehen.

    Da sich vermutlich kein TT - Sammler hierzu jemals Gedanken gemacht hat, biete ich folgende Möglichkeiten an:

    1. Von der Post übersehen und dem Briefträger für 1x einfach mitgegeben.

    2. Weisung des Empfängers, auch bei poste restante gestellten Briefen diese sofort an seine Anschrift auszuliefern. Diese Variante wäre ungewöhnlich, weil i. d. R. die Empfänger vorher den Absendern mitgeteilt hatten, wann und wohin sie ihre Briefe poste restante schicken sollten. Aber ausschließen kann man ja bekanntlich nichts.

    3. Bei Taxis (und wenn, dann wohl nur da) kostete es auch 1x, wenn man poste restante gestellen wollte (gewissermaßen eine Kompensationsmaßnahme wegen Verdienstausfalls beim Briefträger).

    4. Von der Post zwar als poste restante Brief erkannt, aber dennoch routinemäßig mal den Kreuzer vermerkt.

    5. Von der Post zwar als poste restante Brief erkannt, aber wegen eines Postfachs einfach dort eingelegt und trotzdem 1x notiert (halte ich für sehr unwahrscheinlich, ansonsten siehe Inhalt des 2. Klammertextes zu # 2.

    Es wäre schön, wir wüssten mal, warum das dort so gehandhabt wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • ... das mag sein, aber ob das einen Postdienst beeinflußt haben dürfte? Prinzipiell galt es ja immer die Weisung des Absenders zu erfüllen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    .

    nun ja, ein Bürgermeister und Gutsbesitzer hat viel Post. Stellen wir uns einmal vor, er ist verreist und trotzdem wird ihm jeder Brief gegen einen Bestellkreuzer nach Herrnsheim gebracht. Wenn die Ablage poste restante nicht mit einem Bestellkreuzer bewährt gewesen wäre, hätte er evtl. ordentlich was gespart, aber es sieht ja so nicht gerade danach aus.

    .

    + Gruß!

    .

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    vlt. schrieb ein süßes Pfalzmädel unserem mit einer alten Grotte verheirateten Bürgermeister? Da wollte der sicher keine Post ins Haus haben, sondern eher in sein Büro, oder noch besser gleich bei der Post liegen bleibend. Wir wissen es halt nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Den Bestellgeld-Kreuzer hatte jeder zu zahlen, der dazu verpflichtet war. Also schreibt ein privater Mensch an einen anderen privaten Menschen, so muß, wenn der Absender den Kreuzer nicht vorfrankierte, der Empfänger den Kreuzer zahlen. Ausgenommen sind solche Empfänger, die ein "Gefach" angemietet hatten, die bezahlten dann einen jährlichen Pauschalbetrag und bekamen ihre Briefsendungen frei Haus zugestellt.
    Anderen Beispiel: es gibt Postexpeditionen, die unterhielten keine Landbestellung, sondern haben ihre Briefträger nur im eigenen Ort (z.B. Berstadt) umherlaufen lassen. Ich habe in meiner Sammlung einen Brief der Fahrpost, der trotzdem von Berstadt aus zugestellt wurde an einen Gutspächter in Obbornhofen, was zum Bestellgang von Hungen gehörte. Ein anderer Pächter wiederum hatte eine persönliche Vereinbarung mit der PE geschlossen, er holte alles selbst bzw. durch einen Boten dort ab, ging nach Hause schrieb die Antworten sofort und sendete einen Boten nach Hungen, weil dort die Post am gleichen Tag gegen Abend noch weiterlegleitet wurde.
    Das läßt sich für viele andere Orte durchaus ähnlich belegen. Das kann man allerdings nur nachvollziehen, wenn man genügend Quntitäten an Material hat und sich die Mühe macht, dies zu ergründen. Alles klar?
    Die Orte, die ich aufführte gehörten damals zum Kreis Nidda, dort gab es 6 Postexpeditionen, aber insgesamt über 100 Landorte. Im Verzeichnis über die Landpostbotengänge im Großherzogtum Hessen wird dies bei jedem genannten Ort, bzw, bei den Botengängen explizit aufgeführt. Dort sind die verschiedenen Gutshöfe, Mühlen usw. aufgeführt, die begangen wurden und in der nächsten Spalte diejenigen, die grundsätzlich nicht begangen wurden.

    Gruß von Taxis 107 :)

    Mitglied im DASV

  • Lieber Heinrich,

    vielen Dank für deine ausführlich Stellungnahme - aber es geht im Kern darum, ob poste restante Briefe ins Taxisgebiet einen Bestellgeldkreuzer zeigen dürfen, oder auf keinen Fall. Ich kenne nun leider nicht Hunderte von poste restante Briefen ins Taxisgebiet, aber die allermeisten weisen ein Bestellgeld auf, was ja für mich als Außenstender ein Widerspruch darstellt.

    Kannst du dazu eine Verfügung zeigen (oder mehrere)?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.