Österreich - Preußen

  • Lieber Michael,

    sehr schön, die Leitungen zwischen Preußen und Österreich aufzuzeigen - sicher ein spannendes "under-cover" Sammelgebiet.

    Schönheit liegt ja im Auge des Betrachters - ich finde einen Absenderstempel auf der Siegelseite außergewöhnlich und damit schön zeigen zu können. Die meisten können das nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Magdeburger,

    als Präzisierung der Adresse Irxleben "Zollverein" habe ich so noch nie wahrgenommen. Normalerweise stand das Land bzw. die nächste, größere Stadt unter dem Zielort, oder begehe ich hier einen Denkfehler?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    du hast sicher schon deutlich mehr Briefe gesehen als ich.
    Jedenfalls fand ich die Angabe Zollverein auch ungewöhnlich. Aber es ist wie es ist, nichts scheint unmöglich... :D

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief, der über das österreichische Grenzpostamt Szczakowa lief.
    Dieser Leitweg nach Preußen ist nicht ungewöhnlich, nur die Stempelung erfolgte selten, da die weit überwiegende Zahl der Briefe direkt in Myslowitz an die preußische Bahn übergeben und hier von der preußischen Post während des Transports mit der Oberschlesischen Bahn Richtung Breslau bearbeitet wurde.
    Szczakowa, heute ein Stadtteil von Jaworzno, war ein wichtiger Schnittpunkt. Direkt benachbart war der Bahnhof Granice an der österreichisch-polnischen Grenze. Von Krakau führte eine Bahnlinie bis Myslowitz und verband so Österreich über die Warschau-Wien-Strecke mit Polen/Russland und via Myslowitz mit Preußen.

    5 Nkr.-Ganzsache (von 1861) für die Entfernungsstufe <10 Meilen, von Krakau nach Myslowitz.
    In Szczakowa durchgangsgestempelt und am gleichen Tag im preußischen Myslowitz ausgeliefert.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    ein Kleinod - aber nur mit deiner Hintergrundbeschreibung. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    heute kann ich noch eine Drucksache aus Triest zeigen. Sie ging am 11.11.1862 los und kam schon am 14.11. mittags in Magdeburg an, trotz dass sie nach Abgang der Post aufgegeben wurde.

    Danke auch noch an bayern klassisch für den Hinweis.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    wenn das kein Traum ist, dann weiß ich es auch nicht mehr.

    DS in den Postverein sind nicht häufig, nicht mal von Österreich.

    Dazu 3 Tage Laufzeit, trotz nach Abgang, sind auch nicht von schlechten Eltern.

    Der Inhalt ist das Sahnehäubchen drauf - Bodenbach, der magische Name für die PO der 1850er Jahre.

    Ich freue mich sehr, dass du sie bekommen hast und hoffe, dass der Preis sozialverträglich blieb ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute kann ich den Kartenschluß Bregenz - Köln mit einem blauen Damenbriefchen aus Feldkirch vom 22.7.1862 belegen, der adressiert war an:

    Preußen. Westfalen
    Herrn Oekonomie Eleven Chr. Winkelmann
    Carthaus - Weddern
    bei Dülmen
    via Cöln a(m) R(hein)

    Siegelseitig sehen wir den Bregenzer Stempel vom selben Tag und einen preussischen Ausgabestempel unbekanntem Datums.

    Der Laufweg war: Bregenz - Lindau - Kempten - Augsburg - Ulm - Stuttgart - Heidelberg - Darmstadt - Frankfurt am Main - Gießen - Wetzlar nach Köln.

    Involviert waren somit neben Österreich und Preussen noch Bayern, Württemberg, Baden und Thurn und Taxis - ein 6-Länder-Brief, könnte man auch sagen, aber Thurn und Taxis war natürlich kein Land.

  • Liebe Freunde,

    der Brief weist 2 Besonderheiten auf, die schon allein außergewöhnlich und kaum zu finden sind. Wer findet sie?

    Triest - Berlin aus den frühen 1850er Jahren (die Siegelseite wird nur pro forma gezeigt).

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    es sind Brief an einen anderen Empfänger enthalten - was in Preußen zulässig war.
    Zu dem stammt der Adressat aus New York und eine Adresse in Berlin ist nicht angegeben. Da die Post den Brief so nicht zustellen konnte, muss sich Herr Scheuer bei der Post angemeldet und entweder eine Zustelladresse hinterlegt oder die ankommende Post restante gestellt haben.

    Ein schönes Stück!

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    besser kann man es nicht formulieren bzw. den Brief erklären. Ich fand/finde ihn ganz außergewöhnlich - Briefe mit Briefen sind eh handverlesen und einen Brief von Triest nach Berlin an einen Herrn aus den USA ist mir noch nicht untergekommen.

    Dass er nicht mehr so ganz taufrisch ist, habe ich da gerne in Kauf genommen ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein mit 15 NKr. frankierter Brief von 1864 aus Pesth an Herrn Herrn Franz Beier Riemenmeister und Hauseigenthümer Wohlgeboren in Breslau Schweidnitzer Strassen No. 45 in preußisch Schlesien

    Der Brief lief erwartungsgemäß über die Bahnstrecke Oderberg-Kandrzin.

    Erstaunlich ist die Geschwindigkeit: Aufgabe am 5.7. in Pesth, am 6.7. Übergabe an die preußische Bahnpost und Zustellung noch am selben Tag.

    Wenn ich nichts übersehen habe [1], bestand 1864 erst ab der ungarischen Grenze bei Bruck an der Leitha bzw. Ödenburg eine durchgehende Bahnverbindung über Wien nach Oderberg. Dies würde bedeuten, dass die ca. 200 km Wegstrecke auf ungarischem Boden an einem Tag per Kutsche/Reiter zurückgelegt wurden, was keine schlechte Leistung wäre.

    Kann jemand etwas dazu sagen?

    Gruß

    Michael

    [1] Prochaska: Geschichte der Eisenbahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie

  • Hallo Michael,

    sehr schöner Brief Ungarn-Brief. Die Eisenbahnverbindungen bestanden aber schon viel früher, wie die aus dem Jahr 1854 stammende Karte zeigt:

    Quelle: Eisenbahn-Reise-Handbuch für Europa und Hand-Atlas der Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Verbindungen in Europa. Leipzig 1854

    Ich habe nicht die genauen Eröffnungsdaten der einzelnen Verbindungen nachgeschlagen. Für die Schätzung der Transportzeiten aus der Zeit, hier ein Auszug aus von 1865:

    Quelle: Hendschel's Telegraph Uebersicht der Eisenbahn, Post, Dampfschiff und Telegraphen-Verbindungen

    Schönes Wochenende

    Martin

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief mit einem Leitweg über einen kleineren Grenzpunkt.

    Ca. 1852 lief der Brief von Nimes in Böhmen (oder Niemes, heute Mimoň in Tschechien) nach Cottbus in Preußen. Die Entfernung lag unter 20 Meilen, so dass 6 Kr. reichten (Nr. 4Ia). Die Entwertung erfolgte mit einem Einzeilen-Stempel, das Datum wurde daneben gestempelt.

    Über Friedland (heute Frýdlant, Tschechien) ging es nördlich zur nur 2 Meilen entfernten preußischen Grenze und dem dortigen Grenzpostamt in Seidenberg, das rückseitig einen Ortstempel (in der Liegnitzer Form mit Schlusspunkt) und vorderseitig den Rahmenstempel AUS OESTERREICH aufsetzte. Weiter ging es nach Görlitz und dort mit einem Zug der Strecke GOERLITZ-KOHLFURT (Ound E von Goerlitz zusammengeschrieben) bis zum genannten Endpunkt, wo der Brief von einem Zug der Strecke BRESLAU-BERLIN übernommen wurde.
    Am 2.Tag nach Aufgabe wurde der Brief mit dem 1. Bestellgang in Cottbus zugestellt.

    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    beneidenswerter Brief - als Liebhaber eher lokaler Paketschüsse kann ich deine Freude über den Erwerb sehr gut nachvollziehen. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.