Bayern - Würzburg - Postaufgabescheine

  • Lieber Luitpold,

    bei den Postscheinen war viel Routine im Spiel, da waren Fehler die Ausnahme. Bei Auslandsbriefen kamen Fehler häufig vor, weil es keine helfende Routine gab.

    Wer einen Schein findet, auf dem definitiv ein Fehler manifestiert ist, der sollte ihn ruhig kaufen, denn viele habe ich nicht gesehen, was dann auch in der eher geringen Beleganzahl bei der Contraventios - Sammlung zu sehen ist bzw. eben nicht zu sehen ist.

    Wenn dir meine kleine Contraventions - Sammlung gefällt, freut mich das sehr. Dafür habe ich sie hier eingestellt. Für Fragen oder Verbesserungsvorschläge gibt es ja nach dem Studium der Sammlung einen eigenen Ordner.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    ein Schein aus WÜ, der mir gut gefiel, war jener vom 23.2.1830, welches eingeschrieben und mit Rückschein versandt wurde. Daher auch die Belastung von 16 Kr. neben dem Franko für 4 Kr. Chargé und für 12 Kr. gab es eine Retourrecepisse.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,
    ein Schein aus WÜ, der mir gut gefiel, war jener vom 23.2.1830, welches eingeschrieben und mit Rückschein versandt wurde. Daher auch die Belastung von 16 Kr. neben dem Franko für 4 Kr. Chargé und für 12 Kr. gab es eine Retourrecepisse.
    Liebe Grüsse von bayern klassisch


    Hallo lieber bayern klassisch,

    es zeigt sich wieder wo allle meine schönen PS "gelagert" sind. Dank der IT habe ich jetzt wenigstens eine sehr gute Abbildung :thumbup: . Was Du mir noch bitte beschreiben kannst, ist die Taxierung. Wenn ich richtig lese, ist ein Schreiben an den Baron von Einsiedel in Oederan (bei Chemnitz?) geschickt worden. Das ist doch die 20 Meilen-Stufe, wo ich jedoch 24 Kr. stehen habe.
    Übrigens scheinen die Postler ab 1835 der Meinung gewesen zu sein, dass sie öfter die Zahl 4 als 16 schreiben müssen und deshalb wurde dann die Ziffer 4 vorgedruckt.

    Beste Grüße von Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    Scheine aus WÜ sind bei mir kaum vertreten, weil ich danach nicht sammle und gesammelt habe. Es sind alles Beispiele für Besonderheiten, und wenn diese gerade mal von Würzburg kam, dann habe ich mich halt um den Erwerb bemüht.

    Das Franko von 23 Kr. setzte sich zusammen aus 10 Kr. für Bayern und 3 Guten Groschen = 13 Kr. für Sachsen, denn du hast den richtigen Zielort schon genannt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das Franko von 23 Kr. setzte sich zusammen aus 10 Kr. für Bayern und 3 Guten Groschen = 13 Kr. für Sachsen, denn du hast den richtigen Zielort schon genannt. Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo lieber bayern klassisch,

    ich habe einen General-Tarif, auf dem von 1 bis 80 Meilen die Tarife vermerkt sind. Das können doch nicht nur innerbayrische Entfernungen sein (Mü - Wü = 24-30 Meilen = 10 Kr. bis 1/2 Loth). Welche innerbayrische Entfernung steht denn für 80 Meilen?

    Was ich meine, gab es einen eigenen Tarif für Briefe in's Ausland (wo stehen die 13 Kr. Auslandsanteil)?

    Es grüßt mal wieder ein ratloser Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    man hatte, wie du richtig schreibst, den Inlandstarif und die Auslandstarife nach Ländern, bei denen kein Grenzfrankozwang existierte. Hier galt ja der innerbayerische Tarif vom 1.12.1810 und dieser war von Briefen aus Zweibrücken bis Passau und von Hof bis Lindau anzuwenden. Als Bayern noch nicht die Pfalz hatte, konnten Briefe auch bis Südtirol von Aschaffenburg aus über 600 km laufen.

    Würzburg - Hof kostete 10 Kr., ab Hof der Rest für Sachsen. Bayern hatte die sächsischen Gebührenlisten und umgekehrt hatten die Sachsen auch die bayerischen Tarife vorliegen. Bei Postscheinen muss man nachrechnen, ob es ein voll frankierter Auslandsbrief war, oder ob er grenzfrankiert war.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aufgabescheine der Haupt-Expedition der Briefposten Würzburg
    Vergleich: Joel-Nr. 24 und 30 – Die Scheingebühr von 4 Kr. ist ab diesen Typen vorgedruckt.

    Nr. 24 = Gulden/Kreuzer-Zeichen: (siehe Detailbild) Nach Scheingebühr 2 Striche: --

    Datumszeile: „ten“ doppelte Unterstreichungslinie (siehe Detailbild)

  • In den Jahren 1840 - 1850 gibt es keine großen Unterschiede bei den Postscheinen (Nr- 31 - 37). Allgemein läßt sich sagen, dass durch Verwendung von Maschinenpapier auch die Qualität der Postscheine abnimmt (dadurch ofmals bräunlich getönt). Erst ab 1850 fällt eine wichtige Änderung auf: Die Scheingebühr wird von 4 auf 6 Kr. angehoben und jetzt druckt man den zutreffenden Text auf die Postscheine: "Recommandations- und Scheingebühr". Im Gegensatz zu den Fahrpostscheinen war bei eingeschriebenen Sendungen die Einschreibgebühr inklusive des Postscheines. Bei den Fahrpostsendungen konnte der Absender auch auf einen Schein verzichten, denn nur auf sein Verlangen und gegen gesonderte Bezahlung erhielt er einen Schein. Allerdings haftete die Post ohne Schein nicht bei Verlust der Sendung.

    Abb. Nr. 38

  • Lieber Luitpold,

    weil ich dich das schon immer mal fragen wollte, aber es immer vergessen habe: es gab für königliche Notare die Möglichkeit, eigene Postscheine vorzulegen. Dies ist in der Primärliteratur mehrfach belegt und lief die 50er und 60er Jahre hindurch unverändert.

    Ich habe sicher mehrere Tausend Postscheine jeder Couleur gesehen, aber nie einen von einem Postfremden. Hast du einen Postschein eines bayer. Notars vorliegen oder jemals einen gesehen? In Würburg gab es ja deren mehrere, wie ich weiß, von daher wäre diese Möglichkeit dort allemal gegeben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Und nun der Zapfenstreich, dann habt ihr Ruhe :sleeping:

    Nr. 44 - Der Schein mit den gepunkteten Linien (Nr. jetzt wieder No.). Warum nur "Scheingebühr" gedruckt wurde :?:

    Der obere Schein zeigt auch links unten die Ziffer "100" - Eine frühe Dienstpapier-Nr. :?:
    Der Bleistiftstrich zum "B" ist von einem Vorbesitzer und will darauf hinweisen, dass auf den vorherigen Scheinen "bayer." mit kleinem b geschrieben wurde. Dies ist somit eine präsammelhistorische Besonderheit :thumbdown:

    Wer Scheine aus den Jahren 1867 - 1870 hat, bitte hier zeigen - oder an mich senden :D

    Danke für Eure Aufmerksamkeit. ;)

    Luitpold

  • Lieber bayern klassisch,

    das ist mir neu :?: . Von Posteinschreibbüchern (oder wie die hießen) weiß ich, aber da dürfte keines mehr existieren. Wie sollen denn diese Notar-Scheine ausgesehen haben ?( Die Post-Postscheine sind oftmals von Behörden evtl. Notaren jedenfalls von Rechtsanwälten. Notar-Adressaten habe ich auch keinen Schein erinnerlich.

    Schade, aber vielleicht finden wir noch was.

    Einen schönen Abend
    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    wie diese Scheine, von denen es zumindest Tausende gegeben haben muss, evtl. noch mehr, aussehen kann ich ja auch nicht sagen, weil ich noch nie einen gesehen habe.

    Jedenfalls "hatten die Postbediensteten bei Vorlage der ausgefüllten Scheine der Advocaten keine Recommandationsgebühr anzusprechen". Im Klartext: Der Notar gab seine recommandirten Briefe mit seinen Scheinen (keine Postscheine!) und seiner eigenen Nummerierung ab und der Expeditor tat, was zu tun war.

    Vielleicht liest hier jemand mit und kennt einen solchen Schein. In den letzten 30 Jahren habe ich keinen Schein gefunden, aber dank eBay soll man ja nie aufgeben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Jedenfalls "hatten die Postbediensteten bei Vorlage der ausgefüllten Scheine der Advocaten keine Recommandationsgebühr anzusprechen". Im Klartext: Der Notar gab seine recommandirten Briefe mit seinen Scheinen (keine Postscheine!) und seiner eigenen Nummerierung ab und der Expeditor tat, was zu tun war.
    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo bayern klassisch,

    wenn Du keinen solchen Schein gesehen hast, wer dann? Ergänzend hier aus der Postverordnung vom 21.1.1865die "Bescheinigung in den Aufgabebüchern der k. Notare" betreffend: Wird ausser der Bescheinigung in den Postaufgabsbüchern auch noch die Ausstellun eines besonderen Recommandations- oder Aufgabe-Scheines verlangt, so haben die k. Postanstalten diesem Verlangen ohne Anforderung einer weiteren Gebühr zu entsprechen und ebenso die von den k. Notaren bei Aufgaben in portofreien Staatsdienstsachen produzierten besonderen Aufgabescheine unentgeldlich zu bestätigen.

    Viele Grüße und einen guten Montag Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    vlt. haben andere ja mal solche Scheine gesehen? Ich wäre für jeden Schein dankbar.

    Dankbar bin ich auch dir, weil du die VO gefunden und zitiert hast - ich denke, die meisten Sammler wissen gar nicht, dass es solche Scheine überhaupt gegeben hat.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber VorphilaBayern,

    ein außergewöhnlicher Schein durch die Aufnahme der Franchise R.S. - viele habe ich nicht gesehen. Ich vermute, dass der Absender, wohl eine Behörde, mehrere Schreiben gleichzeitung vorlegte, die zu recommandiren waren, und er die Franki nebst den Scheingebühren vermerkte, wenn sie bei P.S. anfielen, bei den R.S. aber diesen Vermerk hier anbrachte, damit klar wurde, dass hier nichts zu erheben war.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Posteinlieferungsbuches von 1911

    Schade, dass kein Dienstsiegel der Post auf der Seite 1 ist. Diese Bücher wurden privat hergestellt und wie alles "Altpapier" nach der Aufbewahrungsfrist der Wiederverwertung anheim gegeben. Deshalb ist so ein Büchlein etwas ganz besonderes. Auf irgendeiner Auktion waren doch solche Eilnlieferungsbücher (kgl. Haus) im Angebot. Ob damals schon ein Sammler oder Souvenirfreund "vorsorgte"? Danke für die Abbildungen!

    Wenn ich hier noch eine Bemerkung zu dem vorherigen Postschein abgeben darf, dann ist das ein schönes Beispiel für einen Aufbrauchschein aus 1839. Der Vorrat reichte bis 1840, sodaß die "3" handschriftlich korrigiert werden musste.
    Daran kann man sehen, dass die Bevorratung nicht so einfach einzuschätzen war, obwohl die Scheine innerhalb eines Jahres viele Abweichungen aufzeigen, was auf eine jeweils kleine Druckauflage schließen lässt. Leider habe ich zuwenige Scheine, um hier genaue Fakten zu haben. Hier mal ein Schein, nur mit 18 ..

    Beste Grüße
    Luitpold

    PS

    Vergessen: Bei meinem Schein hat der Postler nicht den Monat vergessen, sondern er hat November mit II (alsso 11) abgekürzt. Mir liegt noch ein weiterer Schein von Offizial "Clemens" vor.

  • Lieber Luitpold,

    ich glaube, dass dein Schein vom 6 / 1 / 1850 stammt, denn er hat noch die unkorrigierte Recogebühr von 4 Kr., welche ja ab 1.7.1850 auf 6 Kr. hochgesetzt wurde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (21. Februar 2011 um 19:53)