Liebe Sammelfreunde
In den Jahren 1836/7 kam es zu einem Neu- bzw. Umbau des Posthauses in Magdeburg. Am 10.09.1836 wandte sich Lewecke in einem Schreiben an die Oberpostdirektion und äußerte
" .... mit gehorsamste Bitte ... für die Colligierung 7 Stempel mit den Buchstaben C No 1 – 7
und für die Distributierung
7 Stempel mit dem Buchstaben P und A No 1 – 7
sowie ein Stempelapparat und 1 Kästchen mit 7 Abtheilungen zur Aufstellung der Stempel verabreichen zu lassen..."
Das Generalpostamt stimmte dieser Bitte mit den Worten: "...zumahl Sie nach Ihrer langjährigen Erfahrung das Bedürfnis am besten beurtheilen im Stande sind..."
Dazu wurden "Cammern" 8 Fuß hoch, je 5 bis 6 Fuß tief eingerichtet und für die dunklen Stunden sowie nächtlicher Ankunft der Posten auch "erhellt".
Nach den Vorstellungen Leweckes dienten sie der möglichst störungsfreien Bearbeitung für ankommende, lagernden und auszugebender Pakete, aufgeteilt nach den Leitwegen, welche durchnummeriert wurden.
Die Stempel mit den Kursen:
Ankunft -/- Colligierung (=Sammlung)
No 1 - von und nach Berlin
No 2 - von und nach Torgau, Erfurt
No 3 - von und nach Emmerich, Nordhausen
No 4 - von und nach Halberstadt, Braunschweig
No 5 - von und nach Hamburg
No 6 - von und nach Leipzig
No 7 - von und nach der Altmark
Stempel mit dem Buchstaben „P“ beginnend wurden nicht realisiert.
Nach einer Veröffentlichung in der DBZ 5/93 soll der erste Stempel bereits 1835 für die ankommenden Pakete aus Berlin verwendet worden sein. Der Unterschied bestand darin, dass der Stempel nur aus dem Buchstaben von ca. 8 mm Höhe und einer kleineren Ziffern von 5-6 mm Höhe bestand. Für die Ankunft wurde "A 1" genutzt.
Nachweisen lassen sich diese Stempel, bestehend aus Buchstabe + Ziffer, etwas ab September 1837 bis etwa Mitte 1844. Erst danach treten die vorgeschlagenen Stempel, mit den Maßen von 21 x 10 mm als Rahmenstempel auf. Der "Text" besteht nun aus den Anfangsbuchstaben mit Punkt, einem großen "N", hochgestellten, doppelt unterstrichenem kleinen "o" + Cursnummer.
Die Verwendungszeit ist etwas bis Mitte 1855 und danach kommen sie nur noch vereinzelt vor, meist als Durchgangsstempel.
Das besondere an diesen Stempel ist, dass 14 Stempel, also von C 1 bis C 7 sowie A1 bis A 7, später C.No 1 bis C.No 7 sowie A.No 1 bis A.No 7 gleichzeitig eingesetzt wurden und (teilweise) als Vorläufer der Postleitzahlen angesehen werden.
Die Curse lassen sich jedoch nicht durchgehend nachweisen, was der immer größer werdenen logistischen Herausforderung im Laufe der Zeit geschuldet ist.
Im zweiten Teil geht es weiter
Ulf