• Hallo,

    folgenden Brief, der mich heute auf dem Tauschtag in Rosenheim angelacht hat, möchte ich zeigen:

    KDS der Polizeibehörde Hamburg vom 4.12.1862 über das Königl. Dänische Oberpostamt in Hamburg nach Münsterdorf bei Itzehoe in Holstein (damals Dänemark). Als Dienstsache in Hamburg portofrei, wurde der Brief für die Beförderung in Dänemark gewogen, die 2. Gewichtsstufe festgestellt und mit 12 Schilling Porto belegt. Eine interessante Kombination wie ich finde und dann noch mit wirklich dekorativem Inhalt. Liege ich richtg ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo,

    ein interessanter Brief. Eine portobefreite Beförderung in Hamburg war es nicht, das Stadtpostamt und das dänische Postamt lagen nahe beieinander.

    Ich denke, der Absender glaubte an eine Portobefreiung, aber das dänische Postamt war anderer Meinung. Ich zeige einen ähnlichen Brief von der zweiten Praetur, der beim dänischen Postamt mit 12 Sk. bar bezahlt wurde.

    Einen interessanten Brief, der hier auch passt, hat nordlicht in Beitrag 2 zum hannoverschen Postamt gezeigt

    Gruss

    senziger

  • Hallo @senziger

    - danke für die zusätzlichen Erklärungen und für's Zeigen des Pondons. D.h. die haben "meinen" Brief gleich bei den Dänen aufgegeben ? Und Porto und Frabko scheinen gleich gewesen zu sein, also keine Zuschläge. Deiner ist ja auch in der 2. Gewichtsstufe.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo in die Runde,

    2. Gewicht sehe ich auch so - aber: Wieso schrieb einer in einer Hansestadt Königliche Dienst Sache? Dem Senat stand doch kein Monarch vor ... ?(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    @ Postgeschichte Kemser: beim dänischen Postamt bestand die Regelung, dass mit Briefmarken frankierte Briefe 4 Sk. kosteten, bar bezahlte aber 6 Sk., und damit genau soviel , wie Portobriefe (siehe auch "dänisches Postamt, Beitrag 7, ff.).

    @bk: Ich denke, das "Königliche" meint den dänischen König.

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    eigentlich musste sich die Absenderbehörde benennen - vlt. gibt es noch mehr Briefe Hamburger Behörden, die mit K.D.S. arbeiteten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Morgen zusammen, :)

    @senziger - vielen Dank für die Details.

    nils - bist Du Dir da sicher ? Ich glaube jetzt nicht, dass die Hamburger Polizei den Dänen unterstand. Ich tendiere da eher in Richtung @senziger ("Ich denke, das "Königliche" meint den dänischen König.") und glaube, dass der Absender versucht hat mit der KDS-Kennzeichnung Beförderungsgebühren (zu seinen oder auch fremden Lasten) zu vermeiden.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Nils,

    im Briefkopf steht aber der Senat von Hamburg - hätte man dann nicht konsequent einen Briefkopf (wenn es so einen gab) mit dem Dänischen Königswappen nehmen müssen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    hätte man dann nicht konsequent einen Briefkopf (wenn es so einen gab) mit dem Dänischen Königswappen nehmen müssen?

    Hallo bayern klassisch

    Aber warum? Es war ja kein dänischer Absender, sondern ein Hamburger.
    Ein bayerische Behörden hat auch kein österreichischer Briefkopf benutzt obwohl man auf den Brief "ExOffo" geschrieben hatte.


    Wenn der Absender gemeint hatte dass es ein königliche (dänische) Dienstsache war, wollte der Absender es zeigen. Man hatte dann wohl gemeint dass die dänische Post verantwortlich war zu bestimmen ob der Brief kostenloser Dienstbrief war, oder ein gebührpflichtige Dienstsache.
    Ob man diese Franchisen allgemein auf Briefe von Hamburg an königliche Dienststellen in Dänemark benutzt hatten, wage ich nicht zu beurteielen.

    Hoffentlich kann jemand etwas mehr hierzu sagen. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Moin,

    solche dänischen Dienstsachen waren portofrei, wenn dieses entweder der Absender oder der Empfänger mit einem entsprechenden Attest nachweisen konnte.
    Die Hamburger Polizeibehörde hatte keine Portofreiheit für Dänemark (und wußte dieses sicherlich auch), hat aber vermutlich versucht, mit dem Vermerk "K.D.S." die Portofreiheit für den Empfänger anzudeuten und - wie auch Nils schrieb - die Entscheidung der dänischen Post zu überlassen.
    Eine Königliche Dienstsache war eventuell für den Empfänger portofrei, aber eine Hamburger Dienstsache bestimmt nicht. Der Vermerk "K.D.S." war in diesen Fällen vorgeschrieben.

    Da aber auch der Empfänger keine Portofreiheit hatte, wurden richtigerweise 12 Skilling für einen doppeltschweren (inländischen) Portobrief taxiert.

    Viele Grüße
    nordlicht