• Ich gehe davon aus, der Brief ging ebenfalls direkt an den Bischof.

    Ja, das schaut ganz danach aus. Sehr außergewöhnlich!

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    bei deinem netten 1. Brief zeigt sich, dass die korrekte Orthographie i. V. m. einer sehr anschaulichen Kalligraphie in Tateinheit nur dann perfekt zueinander finden kann, wenn der Schreiber über erstklassige Fähigkeiten verfügt. Hier war das nicht der Fall, denn so gut im die kalligrpahische Seite gelang, so sehr mangelte es an der Orthgraphie, die ihn einfach überforderte, denn "Ersbichof" dürfte auch damals schon nicht zu den vornehmlichen Schreibweisen gezählt haben.

    Aber sind das nicht die kleinen Geschichten, die unser Sammeln so liebenswürdig machen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    der obere hat den blauen Vermerk "dringend", was für mich auf eine expresse Zustellung schließen lässt - so habe ich das auch noch nicht gesehen.

    Der untere hat sich verlaufen - ist doch schnöde Kreuzerzeit ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    man könnte die Kategorie der Bischofsbriefe noch um eine weitere Nuance erweitern: den Vor-Bischofsbrief ;).
    Hier ein solches Exemplar vom 9.12.1880 aus Taufkirchen an den General-Vikar der Erzdiözese München-Freising,
    Dr. Michael Rampf, der von 1889 bis 1901 als Michael Ritter von Rampf Bischof von Passau war.
    Interessante Fakten über sein Leben siehe in Wikipedia.
    [Blockierte Grafik: https://www2.pic-upload.de/img/35292346/Bischofsbrief.jpg
    Schönen Vatertag wünscht die in Vorfreude auf das Treffen in Straubing befindliche

    weite Welle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dieser Bischofsbrief ist nicht besonders spektakulär, aber für meine Augen interessant.
    Einige Orte kenne ich besser als anderen rein postalisch, und wenn es um Bischofsbriefe geht sieht man ab und zu grosse Unterschied zwischen zwei Nachbarorte. Vilsbiburg mit nur wenige Kirchen, Helden mit sehr viele kleine Kirchenorte.
    Hier ein Beispiel aus Velden, in 1859 war dieser Brief von Ruprechtsberg geschickt geworden. Heute ist Ruprechtsberg nicht viel mehr als eine Kirche und einige Häuser, aber auch ein freiwilliger Feuerwehrstation.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    aus anderen Gründen, als unbedingt einen Bischofsbrief haben zu wollen, ist mir der hier ins Netz gegangen: Nr. 21 auf Brief aus Grafing an "Seiner Excellenz Hochwüdigsten Herrn Herrn Gregorius, Erzbischof von München-Freising, Patr: Rom:, Reichsrath, Großkreuz etc: etc: Meinem gnädigsten Herrn in München

    Mit drey Beilagen

    Zum hochwündigsten Ordinariate frei".

    Der Brief datiert vom 17.9.1869, wie man aus dem siegelseitig perfekt abgeschlagenen Zweizeiler Münchens ersehen kann und damit wären wir auch bei der Besonderheit - nämlich dass 3 Beilagen dem Brief einst untergebunden waren und trotzdem die Abgabepost (solch) einen perfekten Ankunftsstempel setzen konnte. Oft sieht man es, dass bei Briefen mit Unterbund/Beilagen gar keine Ankunftsstempel zu sehen sind, weil es keinen Platz dafür gab, bzw. man hat aus Dokumentationszwecken den Ankunftsstempel vorne abgeschlagen hatte, was natürlich sachlich falsch, aber den besonderen Umständen geschuldet war.

    Sem bewertet in seinem Band "BAYERN Ortsstempel 1849-1875" den Grafinger Stempel übrigens mit 90 Euro Aufschlag zum Briefpreis, aber das erwähne ich nur am Rande ... jedenfalls sind mir Briefe über 1 - 15 Loth mit Nr. 21 auf Bischofsbriefen noch nicht so häufig untergekommen, nicht einmal mit nur einer Beilage.

  • Lieber Ralph,

    du hast völlig Recht - Bischofsbriefe mit einer Nr. 21 sind erheblich seltener zu finden als z.B. Bischofsbriefe mit einer 2 II, einer 4 II oder auch mit einer Nr. 15.
    Insofern ist deine Brief schon ein begehrenswertes und seltenes Stück.

    Aber noch etwas ist mir aufgefallen:
    Bei 99,9% alles Bischofsbriefe aus der Kreuzerzeit findet sich kein Inhalt. Dein Brief scheint zumindest noch ein wenig Inhalt zu haben? Auch das macht ihn ungewöhnlich.

    PS: Sem bewertet den 12a aus Grafing mit 90 DM (nicht Euro). Aber das interessiert dich ja ohnehin nur am Rande. :D

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    ja, er hat Teilinhalt und war an den Erzbischof selbst gerichtet, nicht an das Ordinariat.

    Danke für die Korrektur des Stempelzuschlages - hatte ich glatt auf Euro, statt auf DM gemünzt. Sic transit gloria mundi. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Über die Außergewöhnlichkeit dieses Briefes und über den Preis, den man für so ein Stück jederzeit zahlen kann, haben wir ja schon gesprochen, aber ich lese doch deutlich "Zum hochwürdigsten Ordinariate". Ein "echter" Bischofsbrief ist es also nicht.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    "isch abe gar kaine Bischofsbriefe" könnte man sagen :D ; innen schließt er mit "Euer Excellenz" sein Schreiben, aber wie anders hätte er es auch formulieren sollen?

    Ich glaube auch nicht, dass Briefe mit Vermerk "zu dero höchst eigenen Händen" ungeöffnet an die Bischöfe gingen, aber das ist wieder eine andere Geschichte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    einen "richtigen" Bischofsbrief zeige ich nicht.
    Aber unser hasselbert hat mal im Rundbrief Nr. 50 der Arge Bayern klassisch einen "etwas anderen Bischofsbrief" gezeigt und beschrieben.

    Einen solchen Brief konnte ich jetzt auch erwerben:
    Das erzbischöfliche Ordinariat Bamberg schreibt am 19.2.1873 einen Dienstbrief an das kath. Pfarramt in Nordhalben.
    Bei dem Brief hat mich weniger der Brief an sich als vielmehr der Inhalt interessiert. Er umfasst 2 Seiten, ist sehr schön in Schreibschrift gedruckt und ausschließlich in Latein geschrieben.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Peter,

    sehr schön - als Partei - Sache hätte sich die Absenderbehörde oben mittig auf dem Brief benennen müssen ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    auf der Homepage der Arge Bayern-Klassisch hat vor kurzem maunzerle unter "Bayerische Schmankerl Nr. 34" einen sog. Bischofsbrief eingestellt. Es handelt sich um einen in jeder Beziehung sehr schönen Brief mit guten Stempeln von Herrieden.

    Dieser Brief hat mich dann dazu animiert, einen ähnlichen Brief vor einigen Tagen bei ebay im Sofortkauf zu erwerben. So schön wie maunzerles Brief ist er längst nicht, aber ich meine, er kann sich doch sehen lassen.

    Er lief von Eichendorf an das "Hochwürdigste Bischöfliche Ordinariat" nach Passau als Brief in der 1. Entfernungszone (bis 12 Meilen) und der 2. Gewichtsstufe (über 1 Loth bis 2 Loth) und wurde mit einer Nr. 4 II Platte 3 frankiert. Die Entfernung von Eichendorf nach Passau betrug ca. 5,6 Meilen.

    Leider hat der Brief - wie bei solchen Briefen üblich - keinen Inhalt und auch das Siegel wurde ausgeschnitten. Insofern ist er nicht datierbar.
    Der Franko-Vermerk und auch die Anschrift des Absenders auf der Vorderseite wurden bei dem Brief wohl vergessen.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    wenn einer so hübsch ist, wie der, dann braucht man nicht unbedingt ein dokumentarisieredes Datum - da genügt blanke Attraktivität! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Wolfgang,

    Bischofsbriefe nach Passau, auch wenn es nur sogenannte sind, wachsen nicht auf den Bäumen. Von daher hast Du bestimmt nichts falsch gemacht mit dem Erwerb des schönen Stückes.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich hätte nicht gedacht, dass es mir gelingt einen weiteren direkt an einen Bischof adressierten Brief zu finden.

    Von Altötting ging es am 8.10.1866 an den Bischof Pancratius von Dinkel in Augsburg.

    Die Adresse ist sehr außergewöhnlich geschrieben und unter dem Frei-Vermerk befindet sich der Zusatz "Zu hochdero eigenen Händen".
    Der Brief war also für den Bischof persönlich bestimmt.

    Jetzt kann ich nach jahrelanger Suche endlich eine Seite mit zwei direkt an einen Bischof adressierten Briefen fertigstellen.

    Gruß
    bayernjäger

    PS: Anbei auch nochmal der andere direkt adressierte Brief

  • Hallo bayernjäger,

    diesen aparten Brief nach Augsburg hatte ich auch gesehen, mir aber keinerlei Sorgen darüber gemacht, ob er hier im Forum landen würde.
    Eigentlich führt dieses Stück mit seiner auf engstem Raum konzentrierten Adresse das Prinzip der hochachtungsvollen Titulatur des Bischofs ad absurdum. Apart eben!

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!