Österreich-Bayern 1819-1842

  • Hallo Nils,

    zwischen beiden Ländern gab es viele "Kompensationen". Ob und wenn, was damit zu kompensieren war, weiß ich leider nicht. Sicher weiß Dr. Helbig mehr darüber, als jeder andere.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute kam über den großen Teich ein sehr schöner Dienstbrief, zu dem ich Fragen habe:

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0001e6856055jpg.jpg]

    Er stammt vom K.K. Pfleggericht in Obernberg und erhielt den Ex offo Vermerk, wodurch er in beiden Postgebieten portofrei befördert wurde. Obernberg, direkt an der bayer. Grenze, lag im Innviertel, hatte aber keine eigene Post damals. Daher trug man ihn wohl nach Schärding, wo er den Einzeiler erhielt und über die Brücke Richtung Vilshofen lief.

    Leider ist der schöne Brief nicht für mich datierbar. Innen trägt er eine Aktennotiz: "Am 7. October ans K. B. Landgericht". Auch kann ich zu dem Stempel nichts sagen und erhoffe mir diesbezüglich Aufklärung. Meines Erachtens stammt er aus dem Jahr 1816ff, denn bis dahin war der Ort bayerisch und man hätte nicht K.K. als Absendeadresse notiert.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Obernberg hatte erst 1836 ein eigenen Stempel, das heisst aber nicht dass Obernberg kein eigenen Post hatte. Ab wann kann ich leider nicht sagen, aber auch nicht unwahrscheinlich dass es auch ab 1836 war. Der Scharding Stempel ist laut Müller ab 1825 benutzt geworden, so zwischen 1825 und 1836 würde ich der Brief eingrenzen. Mehr zeitgebenden Information kann ich leider nicht von deinem Brief holen.
    Ein ästhetischer Brief :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank für die erhellenden Antworten - präziser braucht es nicht zu sein, denn es war dann der PV Bayerns mit Österreich von 1819 und da es viel mehr bayerische Dienstbriefe nach Österreich auf dem Markt gibt, als österreichische nach Bayern, freue ich mich sehr, diesen wahrlich sehr ästhethischen Brief zu besitzen. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Nein, viele Briefe gibt es sicher. Auf jeden Fall aus dieser Zeit. Ob es so sehr viele in der andere Richtung gibt weiss ich auch nicht, ausser die Briefe an der Magistrat in Wien. Man muss nur warten bis weiteren Archive eröffnet werden will. :P

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    gib mir einen Schlüssel, dann öffne ich jedes Archiv. :P Ich fürchte, man hat in Bayern mehr weggeworfen, als im schönen Österreich, das ist die Crux. :(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch und danke fürs verschieben ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    viele Dienstbriefe von Österreich nach Bayern aus dieser Zeit habe ich auch nicht.
    Hier kann ich einen Dienstbrief vom katholischen Consistorium in Brixen an das
    bischöfliche Ordinariat für München und Freising in München vom 22. März 1829
    zeigen. Der Absender bezahlte 48 Kr.C.M. bis zur österr. bayr. Grenze. In Bayern
    war der Brief gebührenfrei.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein feines Stück - Klasse! Lässt sich eruieren, wofür "f. b. Consistorium" steht, oder lese ich das falsch?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    vielen Dank für die Aufklärung.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Höchste Zeit ein Brief hier zu zeigen.

    Aus Weitensfeld im Gurktal ist dieser Brief in 1838 nach Würzburg geschickt. Weitensfeld hatte noch kein Postexpedition, der nächste Ort war Feldkirchen aber hier war es 1839 ein Expedition. Deswegen ist der Brief erst in Klagenfurt zum Post gebracht und gestempelt geworden.
    Der Postbeamterhat der Brief zuerst als Inland Portobrief vermerkt, aber es gemerkt und die 14 Kreuzer CM rückseitig notiert nachdem die vorne gestrichen war. Dazu kam der Teilfrankostrich und ein Franko Stempel. Also kein Zweifel.
    Der Laufweg weiter nach Bayern war wohl nach Salzburg. Von hier nach Würzburg lief der Brief durch München wo der Brief rückseitig ein Durchgangstempel bekommen hat. Ankunftstempel sieht man hier nicht. Der Empfänger musste 16 Kreuzer Rh bezahlen.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Hier ein bemerkenswerter Brief der von Ried in Innkreis, Österreich nach Wasserburg am Inn in Bayern im Jahr 1828 geschickt war. Der Absender hat hier 2 Kreuzer CM bis grenze Bayerns frankiert.

    Was der Empfänger bezahlt hat, ist nicht notiert, was eher selten zu finden ist. Der Herr Grebl war ganz sicher nicht portobefreit. Hat man vergessen den Porto einzuheben? Gab es ein direkten Paketschluss so dass der Brief voll frankiert war?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das ein bayerischer Bierbrauer die passive Portofreiheit besessen hätte, glaube ich auch nicht. :D

    Wer immer das liegenden "X" angebracht hat, war der Schuldige. Eine direkte Auslieferung war nicht möglich (sonst gäbe es ja auch solche Briefe an Poschacher in Titmoning, welches ja noch viel näher an der Grenze liegt).

    Ich denke, du hast die Antwort schon gegeben - man hat das verdaddelt und 3x verpennt.

    Toller Brief - hätte ich auch genommen. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, du hast die Antwort schon gegeben - man hat das verdaddelt und 3x verpennt.

    Hallo bayern klassisch

    So habe ich es auch gedacht, so dann sind wir zwei.

    Wer immer das liegenden "X" angebracht hat, war der Schuldige.

    Der Schuldige war der Postbeamter in Wasserburg und nicht derjenige der den Brief korrekt in Österreich behandelt hatte. Eigentlich sollte der Wasserburger es sehr gut wissen, weil Post aus Österreich nicht so selten ankam. Und warum sollte der Wasserburger an ein Frankokreuz reagieren wenn es in Bayern kein Gewohnheit war?

    Eine andere Erklärung wäre wenn er der Brief aus 20 Kilometer entfernten Ried gehalten hatte, obwohl die kein Stempel hatten. Und Freivermerk gibt es auch nicht.


    Es bleibt für immer ein Rätsel :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    in Südbayern (Oberbayern und Schwaben) war das liegende X als Zeichen, dass nichts mehr zu zahlen war, häufig. Vermutlich hat man das liegende X in Österreich angebracht, weil man dort bei frankierten Briefen gewohnt war, das zu tun. Da es den Grenzfrankozwang gab, war das liegende X auf Briefen nach Bayern immer falsch, aber man hat das trotzdem oft so gemacht.

    Wenn ein bayerischer Expeditor nicht aufpasste und vlt. zu gleicher Zeit mehrere Postsäcke ankamen, dann hielt er nicht mehr alle Briefe so gut auseinander; die Briefe, die mit liegendem X eintrafen, legte er wohl auf die Seite, damit sie schnell ausgetragen würden. Kam ihm dann später, dass auch österreichische dabei waren, war diese Erkenntnis zu spät gekommen.

    Es gibt ein paar Briefe aus Österreich mit dem liegenden X aus dieser Epoche, die nicht taxiert wurden. Ich vermute stark, dass es so gewesen ist, denn portobefreite Empfänger in Bayern waren nicht dabei.

    In jedem Fall eine interessante Konstellation und von 1000 Briefen findet man vlt. mal einen, der durch geschlüpft ist.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Briefe mit liegende Kreuz innerbayerisch habe ich leider keine in meine Sammlung, nur diejenige die nach Österreich liefen. Dann aber in Österreich gekreuzt.

    So viele Briefe mit liegende Kreuze nach Bayern habe ich nicht gesehen, weil die ich im Kopf hatte ab 1842 geschickt waren, also ab die Zeit wo man voll frankieren dürfte.

    Wenn ich Briefe aus Wasserburg mit liegende Kreuz finden konnte, würde es sicher das meiste erklären.
    Bis dann sehe ich mehrere Möglichkeiten.

    Danke für die Antwort :)

    Viele Grüsse
    Nils