Österreich-Bayern 1819-1842

  • Lieber VorphilaBayern,

    das geschulte Auge sieht das Porto - in Norwegen und Südhessen müssen neue Brillen angeschafft werden, fürchte ich. :thumbup:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich möchte Heute dieser Brief zeigen, der 1.(?) April 1841 von Triest nach Rimsting in Bayern geschickt war. Der Brief war wahrscheinlich, wie der Absender wünschte über Salzburg geschickt. Dann in geschlossene Paket von Triest nach München. Dann weiter nach Rosenheim wo der Brief weiter nach Rimsting gebracht war.

    Der in Triest benutzte Stempel war wie es sein sollte mit rote Farbe abgestempel geworden. Aber weil dieser in 1841 eingeführte Stempel kein Franko in sich mehr hatte, musste man dazu ein Frankostempel benutzen. Es gab sicher gute Erklärungen zu warum der Frankotext vom Stempel ausgelassen war.

    Der Brief ist mit Frankokreuz versehen als ob der Brief bis zum Empfänger taxiert war. So war es nicht, weil der Empfänger 4 Kreuzer Rh für die Strecke Salzburg-Rosenheim bezahlen musste. Für die Strecke Triest-Salzburg hat der Absender 14 Kreuzer CM bezahlt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Horazdiowitz (Böhmen - Österreich)
    nach Weisendorf über Pilsen, Nürnberg und
    Emskirchen vom 26. Februar 1825. Der Absender
    bezahlte 10 Kr.C.M. bei der Briefaufgabe bis zur
    österr. bayr. Grenze. Der Empfänger von da bis
    Emskirchen 8 Kr. Porto. Dazu kam noch ein Bestell-
    geld von 1 Kreuzer bis Weisendorf. Der Empfänger
    bezahlte daher 9 Kr. (links oben vermerkt).

    Beste rüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    sehr schöner Brief - der Schreiber hatte wohl Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung, jedenfalls habe ich aus der Korrespondenz an Herrn Raab noch keinen Brief gesehen, bei dem man den Herrn klein geschrieben hat.

    Hier wieder schön das Nürnberger Blau zu sehen, die für die Taxierung verantwortlich waren.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,


    freut mich, dass dieser schöne Brief in würdige Hände gekommen ist - habe ihn auch lange beobachtet, aber zugunsten eines anderen, der auch bald hier auftauchen wird, nicht beboten.
    Danke fürs Zeigen!

    Ö-transit

  • Liebe Freunde,

    ein Beispiel erfolgreichen Unterschleifs möchte ich heute zeigen. Ein Brief aus Salzburg vom 25.2.1838 der "Adelich, von Kraftische Renten - Verwaltung" wurde über die nahe Grenze gebracht (verboten, weil verschlossene Briefe unter das österreichische Postregal fielen) und im nahen Waging (28 km Luftlinie) in Bayern mit 6x frankiert aufgegeben. Fast mutet der Vermerk "frey Gränz" lustig an, denn durch die Postaufgabe in Bayern musste man eben nicht bis zur Postgrenze frankieren ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief von Innsbruck nach Tittmoning vom 29. Juli 1832.
    Der Absender bezahlte 8 Kr.C.M. bei der Briefaufgabe und der Em-
    pfänger 8 Kr. rh. Porto. Welche Funktion der Stempel "CONTR." auf
    der Siegelseite hatte - und wo er abgeschlagen wurde, kann ich nicht
    sagen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    der Stempel CONTR. wurde in Innsbruck abgeschlagen. Das Kontrollorgan in Innsbruck stempelte immer auf die Rückseite der geprüften Briefe. Geprüft wurden die Porto- bzw. Frankofestsetzungen. Sie sollten vor allem die Post vor Schaden bewahren.

    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus St. Martin bei Lofer (Österreich) an Herrn Kaufmann Poschinger
    in Tittmoning (Bayern) vom 24. Januar 1823. Der Absender bezahlte 2 Kr.C.M. bis
    zur österr. bayr. Grenze. In Lofer bestand vom 12.9.1810 bis 30.4.1816 eine kgl.
    bayr. Postanstalt. Aus der bayr. Zeit ist ein Einzeiler "LOFER" bekannt. Evtl. bestand
    1823 in Lofer nur noch eine österr. Briefsammlung und der Briefsammler vermerkte
    links oben "Lofer". "Lofer und die 2 Kr." sind mit dem selben Stift geschrieben. Der Brief
    lief weiter über Unken (Österreich). Dort wurde der alte bayr. Stempel "R.4.UNKEN"
    rechts oben abgeschlagen. In Unken bestand vom 12.9.1810 bis 30.4.1816 eine kgl.
    bayr. Postanstalt. Weiter lief der Brief über die österr. bayr. Grenze über Reichenhall
    und Freilassing nach Tittmoning. In Bayern fielen 4 Kreuzer Porto an, die der Empfänger
    bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    traumhafte Stücke zeigst du uns wieder hier und den, den ich heuer vorstelle, hast du mir dankenswerterweise in Zweibrücken überlassen - klasse!

    Aus Brixen noch am 22.3.1829 mit dem einst bayerischen Stempel bedruckt, lief ein Brief nach München an das dortige Ordinariat, ein sog. Bischofsbrief also.

    Der Absender zahlte 48x CM, die siegelseitig zu sehen sind. Den gleichen Betrag sehen wir auch vorn, dort jedoch abgestrichen. Nach meiner Rechnung sollten 48x CM für einen Auslandsbrief über 3 bis 6 Poststationen bei einem Gewicht bis 3 Loth richtig sein (8x, 16x, 24x, 32x, 40x, 48x) bei einer Progression von je halbem Loth.

    Historisch kostete es von der Ö - Grenze bis München 6x rheinisch. Auch so kann man auf 48x kommen, bei einer Progression von 50% je halbem Loth: 6x, 9x, 12x, 15x, 18x, 21x, 24x, 27x, 30x, 33x, 36x, 39x, 42x, 45x, 48x). Dann dürfte er aber über 7 bis 7 1/2 Loth gewogen haben.

    Oder hat Österreich zuerst falsch die 48x Teilfranko vorne angeschrieben, gestrichen und dann korrekt siegelseitig notiert? Hätte man für die bayer. Strecke tatsächlich 48x rh. angesetzt, wären sie wegen des Empfängers eh abgestrichen worden. Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

  • Hallo Ralph,
    von mir keine Meinung nur Frage..
    Ich hab ein Brief von VB gesehen mit ein Teilfranko Strich – Militaria - keine Taxen.
    Was steht unten Links, ist ein Bischofs Brief – damit sehr wichtig. Kann es leider nicht entziffern...
    - vielleicht hilft es weiter zum verstehen ob man ab die Grenzen was zahlen musste. ?(
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,

    "in ??? offici?" lese ich da - das hat man bei österr. Dienstbriefe häufiger, dass man den Grund des Schreibens anführte. Für die fremden Posten hatte das keine Relevanz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ein sehr interessanter Brief wo man vielleicht keine Eindeutige Antwort bekommen will ausser wenn man mehrere ähnliche Briefe finden will.

    Meine Deutung ist dass der Absender gebührenpflichtig war und somit war der Brief als Halbfranko zu rechnen. Wahrscheinlich war der Brief zuerst als Halbfranko/Halbportobrief gesehen. Hier sollte also wenn Inlandbrief 2 x 48 Kreuzer Bezahlt werden. Aber weil der Brief dann Auslandbrief war, war die vorderseitig vermerkten 48 Kreuzer wieder gestrichen. In Bayern war der Empfänger gebührenfrei so dass keine neue Gebühre vermerkt waren.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bei einem Grenzfrankozwang kann Österreich nie eine Gebühr von Bayern fordern - daher entweder franko bis grenze oder portofrei in Österreich. Ich denke, man hat die Notation des Frankos zuerst auf der falschen Seite notiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,

    bei einem Grenzfrankozwang kann Österreich nie eine Gebühr von Bayern fordern

    Hallo bayern klassisch

    Nein, habe ich auch nicht gemeint.
    Interessant hier ist es dass man die Gebühre vorderseitig vermerkt hat, was bei Inlandbriefe ganz normal war bei halbfranko/halbporto Briefe. Wäre der Brief als voll frankiert gerechnet, auch grenzfrankiert sollte man hier ein Kreuz finden und kein Diagonalstrich.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    meiner Beobachtung nach hat ein Diagonalstrich nur die Aufgabe zu zeigen, dass nichts für das Inland zu fordern war. Manchmal hat man auch ein liegendes X angebracht, obwohl nur teilfrankiert wurde. Das muss man nicht so eng sehen mit den Strichen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Du solltest dir die Inlandbriefe etwas genauer anschauen ;) . Die Diagonalstriche waren benutzt wenn man bei Ex Officio Inlandbriefe etwas bezahlen musste, entweder bei gebühren für der Absender oder der Empfänger. Es war ja in Österreich nicht wie in Bayern bei Dienstbriefe wo es entweder PS oder RS gab.

    Der Vermerk unten rechts ist "In Strickte Officio"

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    danke für den Tipp. Was heißt "In Strickte Officio"? Diese Franchise (hier war es ja keine) kenne ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.