Alta Germania Nord

    • Offizieller Beitrag

    Der Kirchenstaat bezahlte für Briefe aus dem Norden je 30 Gramm 100 Bajocci und stempelte diese Briefe mit ALTA GERMANIA NORD.

    Hallo bayern klassisch

    Wenn du etwas nach oben guckst, ist alles schon erklärt :)


    28 Bajocchi mal 1,5 ist 42 Bajocchi. Also nicht ganz genau gerechnet?
    Welche Einstufung man in den Kirchenstaat hatte, kenne ich leider nicht.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    stimmt! Wenigstens habe ich es noch recht erinnert. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    Zitat

    Wie findest du solche für mich grosse Geheimnisse?


    das Siegel ist ungewöhnlich gut erhalten, also fielen mir die drei Rosen im Wappen gleich ins Auge. Dann findet man die Toerring nahezu automatisch ...
    Großkreuzträger des bayerischen Georgsordens wachsen auch nicht auf Bäumen.

    Da gibt es dieses enorm nützliche Buch.
    Dazu kommt dann noch das unerschöpfliche Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, das auf jeden gepflegten Nachttisch gehört.

    Ziemlich sicher handelt es sich demnach bei dem Absender des Briefs um Clemens Maria Anton von Toerring-Seefeld (1758–1837), seit 1808 Träger des Großkreuzes dieses Ordens und Ordenskapitular.
    Anton Franz Vinzenz Malvezzi war seit 1811 Großkreuzträger (zu seinen Lebensdaten siehe hier).
    Zwischen beiden Familien gab es übrigens im 18. Jahrhundert eine verwandtschaftliche Beziehung.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erdinger

    Herzlichen Dank für diese Links :)

    Dazu kommt dann noch das unerschöpfliche Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, das auf jeden gepflegten Nachttisch gehört.

    Dachte es doch dass mein Nachttisch nicht gut genug war :(

    Deswegen gibt es dieses Forum :) :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Bayernfreunde,

    einen Brief Bayern - Kirchenstaat hatte ich bislang noch nicht.
    Jetzt konnte ich einen erwerben, der im Mai 1841 als einfacher Teilfrankobrief von Kempten Sc. nach Bologna gelaufen ist. - Eine Rarität ist er nicht, aber hübsch ist er. :D

    Rückseitig sind 3 Kreuzer für die Strecke von Kempten bis zur bay. Grenze vermerkt. Und vorderseitig stehen 27 Bajocchi, die der Empfänger in Bologna zu zahlen hatte.
    In Bologna wurde dann auch vorderseitig der Stempel "Alta Germania Nord" aufgesetzt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    ein sehr attraktiver Brief aus der Smura - Sammlung, bie unlängst bei Sem geschlossen für 30.000 Euro angeboten, aber nicht dafür verkauft werden konnte. Offenbar hat ein großer Ebayverkäufer sie zu einem Untergebot erworben und löst sie nun peu a peu auf.

    Bist du sicher, dass der Stempel Alta Germania Nord in Bologna auf den Brief kam? Ich halte Ferrara für wahrscheinlicher.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Na ja, der Stempel wurde bis 1851, also vor dem ÖIPV (Österreichisch - Italienischer - Postverein), in Bologna für die Post aus oder über Österreich nach oder über den Kirchenstaat abgeschlagen (übrigens immer vorne, nicht siegelseitig, wie man auch denken könnte). Ab dem ÖIPV wurde der neue Stempel angefertigt, der beim Kartenschlußpostamt in Ferrara eingesetzt wurde, wo er nur noch kurze Zeit zum Einsatz kam (1853, wenn ich nicht irre).

    Hallo Bayern-Kreuzer

    Ja, der schöne Brief habe ich auch gesehen :) :)
    (Aber ich musste anderswo bieten, und ohne Erfolg :( ) Gut dass du den hast :)

    bayern klassisch

    Deine Ferrara Frage hast du schon beantwortet. Sehe Zitat.
    Aber wenn es anders ist, möchte ich gern die Daten sehen :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo bayern klassisch,
    hallo Nils,

    bei dem Ort, der den Stempel "Alta Germani Nord" aufgesetzt hat, habe ich mich an die Beschreibung von Günter Smura auf seinem Albenblatt gehalten:
    " .......Im Eingangspostamt "Bologna" wurde der Stempel "Alta Germania Nord" abgedruckt."

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo ihr zwei,

    ein Transitkenner, der hier leider nur selten reinschaut, hat mir mal gesagt, dass es nicht Bologna war, sondern Ferrara. Dr. Helbig hat in seinem Buch auch Bologna geschrieben, aber meine neuesten Informationen sind eben Ferrara.

    Vlt. kann sich Altitalien oder Ö-Transit dazu äußern, damit wir Sicherheit haben?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,
    es gibt eine Reihe von Grenzübergangsstempel, die sowohl in Ferrara als auch in Bologna verwendet worden sind. Der Alta Germania Nord ist einer davon, andere sind zB Antiche Provincie Austriache, Regno Lombardo Veneto (2 Typen) oder Stati Ereditari Austriaci. Die Bemerkung, dass ab IÖPV (so muss es heissen, im Gegenzug zum DÖPV) Beitritt des Kirchenstaates nur mehr Ferrara zum Zug kam, ist falsch (vgl. Gallenga, I bolli delle Romagne, S. 87). Ferrara war zunächst einziger Sammel- und Verteilerpunkt. Bologna kommt aber im Laufe der Zeit stark an Bedeutung hinzu, v.a. wegen des österreichischen Kuriers nach Florenz. Beide bestanden aber immer als Grenzpostämter mit Stempeleinsatz. Paolo Vollmeier hat in im DASV-Rundbrief 301/1970 bereits einen Artikel verfasst (suche ich gelegentlich heraus). Der ALTA GERMANIA NORD von Bologna soll leicht breiter (2mm) sein als der von Ferrara; davon halte ich wenig, habe Briefe aus demselben Jahr nach Bologna und Ferrara mit absolut identischen Massen; diese Differenzen kommen aufgrund der Abnutzung zu stande. Beide sind jedenfalls seit 1816 bekannt und meiner Meinung nach Ergebnis des ersten Postvertrages zwischen Österreich und dem Kirchenstaat von 1815. Den Stempel gibt es in schwarz und rot, in rot (in der Tat mir bekannt seit 1846) unverhältnismässig seltener als schwarz, was auch in der Literatur nicht richtig gewürdigt wird (vgl. Van der Linden 1-2 bzw. 3-4 Punkte). In Wirklichkeit ist rot viel seltener, die Relation ist etwa 1:30!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altitalien

    Sehr interessant. Es heisst also dass man nicht unterscheiden kann wo der Stempel abgeschlagen ist, ausser wenn wir den Laufwegen kennen. Und dann müssen wir auch die Verordnungen kennen.

    Wissen wir schon welche Briefe über Ferarra geschickt waren und welche über Bologna?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,
    den Ausführungen von Altitalien ist selbstverständlich nichts hinzuzufügen... - ausser vielleicht, dass man aus kakanischer Sicht doch eher vom ÖSTERREICHISCH-italienischen Postverein spricht. Diese Vorrangstellung Österreichs räumen ja sogar die Italiener ein, die von der Lega Austro-Italica (Italiana?) sprechen ;) ;)

    Tatsächlich sind die roten Alta Germania Nord extrem selten. Meinen einzigen zeige ich hier auf einem Brief aus Nürnberg. Er stammt aus 1847 und ist entsprechend dem Tosti-Tarif in die 3. Distanz mit 28 Baj. taxiert. Leider ist die Qualität mäßig. Wenn also jemand einen schöneren abgeben möchte, kann er sich gerne bei mir melden :P

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

  • Ö-Transit hat gemäss Aktenlage Recht, im originalen Wortlaut des Vertrages (in italienischer Sprache) spricht man von "lega postale austro-italica". Didaktisch wäre es halt nett, wenn man analog zum DÖPV den IÖPV stellen könnte, um eine gewisse Systematik in die Sache zu bekommen. IÖPV geht allerdings auch... es sei unserem geliebten Österreich durchaus die Sublimation gegönnt, nach dem D ÖPV auch eine Vorrangstellung zu haben ^^

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Zuerst ein Hinweis http://vorphila.blog.de/2013/01/15/alt…-nord-15429604/


    Hier spricht man über Briefe aus dem deutschsprachigen Raum. Aber gibt es dieser Stempel nicht auch auf Briefe aus andere Länder?

    Bei Karamitos letztes Jahr gab es einen aus Griechenland der über Österreich nach Ancona/Corfu lief. Leider hier mit einem sehr schlechten Scann.

    Viele Grüsse
    Nils


    Altitalien - ich freue mich wie sicher viele anderen hier auf die Ergebnisse :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Dieser Brief ist phantastisch und es gelang mir leider nicht ihn zu kaufen... na ja, hinterher ist man immer schlauer. Ich hab in meinem Archiv gestöbert, in der Tat kann man wohl davon ausgehen, dass mit Beitritt des Kirchenstaats zum ÖIPV (1.10.1852) dieser Stempel aufgelassen wurde. Meine letzte nachgewiesene Verwendung ist auf einem Brief von Leipzig nach Rom vom Februar 1852. Auch die Stempel Regno Lombardo Veneto, Stati Ereditari Austriaci und Antiche Province Austriache verschwinden Ende 1852.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Heute kann ich dieser interessante Brief zeigen der inhaltlich leider nicht ganz erhalten ist.

    Der Brief war in Mai 1817(? Es ist so auf den Brief vermerkt) geschrieben und lief von Amsterdam nach Rom wo er 2. Juni ankam. Es soll also ein relativ früheren Stempel sein.

    Als niederländische Verrechnungstempel ist es "Franco Frontiers" benutzt. Ab Ende Juni gab es die Utrechter Vertrag der Franco Füssen vorgeschrieben hatte. Aber wie war den die Taxierung gemacht?
    Der Empfänger in Rom hat 41 Bajocchi bezahlt was die 2. Gewichtsstufe sein sollte.
    Der Absender hat 12 Stuiver bezahlt.

    Es war auch möglich die Briefe über Frankreich zu schicken, aber dann sagt die Verordnung aus 1815 dass man "via Frankreich" auf den Brief zu notieren hatte.

    Auch den Inhalt ist interessant - vielleicht. Hier ist Napoleons und St. Helena erwähnt. Aber leider in eine Sprache die ich nicht kenne.
    Die Empfängerin stammt wohl von spanischen Adel.

    Viele Grüsse
    Nils