Hamburg - Italienische Staaten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich habe dieser Brief mal gekauft, aber kann die Taxierung nicht beschreiben.

    Der Brief lief von Hamburg nach Napoli in 1799. Wegen Krieg war der Brief sicher etwas verspätet angekommen - 19. Januar abgeschickt und 20. Februar angekommen. Also 4 Wochen Laufzeit ist auch hier sehr lange Zeit. Nicht unwahrscheinlich ist die lange Laufzeit wegen Napoleon verursacht - 23. Januar hat er Napoli eingenommen.

    So die Taxierung. Rückseitig sehen wir die gewöhnliche 9 (Schillinge) welche wohl Franko Augsburg bedeuten sollte. Vorne ist es etwas unlesbare Rötel + ein sehr klaren 12. Wenn jemand etws über die Vertrage zu dieser Zeit kennt, dann sag es gerne ;)

    Der Rote Stempel kenne ich nicht, aber ich nehme an dass es ein Stempel aus Napoli ist - Posta Generale, oder etwas ähnliches.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Bei dieser Brief gibt es eine grosse menge Fragen.

    Der Brief war 21. Dezember 1814 in Hamburg geschrieben und landete 6. Januar 1815 in Genova. Hamburg war jetzt völlig befreit und Taxis hatte seit Mai 1814 die Post übernommen. Wenn der Brief geschrieben war, gab es immer noch eine Republik Genova, aber der Brief landete in Königreich Sardinien-Piemonte nachdem Genova 3. Januar S-P Genova übernommen hatte.

    Der Absender hat 15 ShLb bezahlt, was gleich die Taxierung bis österreichischen Grenze war. Vorderseitig sehen wir unten links Franco 12, welche anderswo als 12 Kreuzer Auslage Bayern gedeutet ist bei Briefe nach Tirol. Ob das hier so ist, weiss ich nicht. So wie so lief der Brief über Milano und weiter nach Genova wo der Empfänger 21 Decimes bezahlen musste.

    Kennt jemand die Geheimnisse hier? Laufweg, Taxierungen, Vertrage?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Portobrief aus Hamburg mit dem Stempel des franz. Postamts dort und der Departement - Nr. 128 vom 6.8.1813 nach Florenz, wo er am 23.8. ankam. Das Porto betrug für die gesamte Strecke (!) 16 Decimi, also 1,6 Franken = 44x rheinisch.

    Über die genaue Leitung bin ich mir noch nicht im klaren, halte aber Frankfurt - Augsburg - Mailand für möglich.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    das ist auch möglich - wie war dann der Laufweg?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    danke für die Antwort - dann warten wir mal, bis es einer sicher weiß. Deutz - Givet wäre eine Möglichkeit, aber ob es so war?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Jungs,

    @ Nils
    Bin deiner Meinung


    bayern klassisch
    Warum gehst du davon aus dass Post über Deutz lief? Warum nicht Neuss ? Neuss war immerhin ab 1 Januar 1808 Grenzübergangsbüro für Post aus Preussen und Russland.
    Bis 1798/99 ging Post aus Hamburg im Transit über Paris so eine meiner Quellen. Um auf das Porto von 16 décimes zu kommen belief sich die Distanz zwischen 2001 – 2200 KM. Die Route stelle ich mir so vor: Hamburg – Neuss – Maaseik – Lüttig – Givet – Paris. Von da nach Lyon und Chambery . Das haut Km mäßig hin .
    Nur so ein Gedanke

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (23. September 2013 um 20:50)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    wenn man Nils Gedanken, dass der Brief über Paris lief, annimmt, war eine Leitung via Düsseldorf-Neuss oder auch Deutz-Köln überflüssig. Hamburg stand zu jener Zeit in direktem Paketschluß mit Paris.
    Der Brief stammt übrigens aus einer französischen Interimsperiode. Im März 1813 war Hamburg von russischen Truppen besetzt worden. Erst mit Wiederbesetzung durch französische Truppen am 30.5.1813 nahm die französische Post ihre Arbeit wieder auf (bis 1814).

    Für den rein französischen Leitweg spricht auch das Fehlen eines bergischen Durchgangstempels.

    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Freunde,

    vielen, vielen Dank für die Aufklärung eines Briefes, den ich als Transitbrief für meine Bayernsammlung erworben habe, der sich aber nun dank euch als Nicht - Transitbrief heraus gestellt hat.

    Da ich ihn jetzt nicht mehr brauche, bin ich für unmoralische Angebote offen ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    wenn die Münze aus Gold besteht, nehme ich sie gerne an. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Zockerpeppi,

    Nils war schneller - der Brief wird bald in Norwegen sein. ;) Aber danke für den Sol / Sou, sicher mehr wert als ein Euro. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    vlt. sollten wir mal einen Thread über die Numismatik erstellen? 5 bayerische Münzen hätte ich auch zu zeigen. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Michael

    wie wäre den die direkte Route verlaufen ? Eine der Städte lag doch wohl auf dem Weg. In meinem Buch werden leider keine Routen beschrieben

    Hallo Lulu,

    müßte ich mal in meiner Literatur suchen.
    Vielleicht der alte Reitpostkurs über Amsterdam? Die Niederlande waren ja seit 1810 Bestandteil des Kaiserreichs.

    Viele Grüße
    Michael