Österreich - Thurn und Taxis

  • Absender war die Direktion und Verwaltung des Ausstellungs-Instituts in Verona.

    Die Leute könnten in der Tat Taxbefreiung gehabt haben. Die weitere Strecke von der Grenze bis Augsburg wurde bezahlt. In Italien gab es ähnlich wie in Preußen weitreichende Portobefreiungen.

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (6. Juni 2023 um 11:28)

  • Liebe Freunde,

    ich habe mir den Brief nochmals angeschaut:

    Portofrei in Österreich. 12x Forderung von Bayern an Taxis. Taxis notierte 4x ab Aschaffenburg bis Frankfurt am Main. Dort (nicht addiert) mit 16x Versuch der Zustellung, aber der Empfänger lehnte die Zahlung ab. Die Ablehnung der Zahlung des Portos galt der Annahmeverweigerung gleich. Daher retour (links oben wurde die Leitung, wie er TT instradierte, wiederholt, damit er nicht über andere Gebiete zurück geschickt würde). TT hat auf seine 4x (die ich erst als eine 5 gelesen hatte) verzichten müssen, also viel Arbeit für nichts.

    Bayern hatte ja seinen Anspruch auf 12x, die niemand bezahlt hatte und die Retoursendung war prinzipiell kostenlos. Aber Bayern hat diese 12x auch abgestrichen, also noch mehr Aufwand für wieder nichts und wegen der Portofreiheit auch natürlich nichts in Österreich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe in mein Exponat ein Brief den schwierig zu erklären is. Es handelt sich um ein Brief von Prag nach Cassel,Westphalia. Es gibt kein Österreichische Gebühren darauf (soll 24 oder 48 kr Grenzporto sein) aber es gibt verschiedene andere.

    Soweit habe ich den folgenden Beschreibung gemacht:

    Brief von Prag (1808) nach Kassel (Westphalia, 1808). Brief ins Ausland. Das Rote Kreuz schlägt Franco bis zur Grenze vor. Es wird kein Stempel angebracht, de Prag wird vom Postmeister mit Rotstift geschrieben. Es werden mehrere Tarife geschrieben und gekreuzt. Es scheint, dass der österreichische Grenzsatz (der 24 oder 48 kr Grenzsatz hätte betragen sollen) fehlt. Stattdessen wird ein rotes Kreuz angebracht. Die zweite hinzugefügte ist die schwarze Tinte 2 (Sachsen Gr), die gekreuzt und in Thurn und Taxis 2 1/2 gGr geändert wird. An dieser Stelle wird eine 1 hinzugefügt (Transit T&T) und eine diagonale rote Linie hinzugefügt. Die 4 ist wahrscheinlich der französische Gebühr, da Westphaliazu diesem Zeitpunkt Teil des französischen Kaiserreichs war. Auf der Rückseite befindet sich der französische Stempel "30 Aout 1808" (30.8.1808).

    Kann jemand mir vielleicht weiter helfen?


    Vielen Dank im voraus.

    Edwin

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (8. August 2023 um 06:43)

  • Hallo Edwin,

    was ich glaube: Der Absender war portofrei in Österreich. Mehr kann ich nicht sagen (leider!).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Habe noch einiges interessantes gefunden. August 1808 gab es ein Postvertrag zwischen Westphalia und Preussen, aber noch nicht mit Sachsen. Kann es sein das deswegen der Brief via Preussen geleitet ist. Dann gibt es:

    2 Gr Sachsen

    2 1/2 gGr Preussen + 1 gGr Preussen Transit

    4 ?? Westfalia

  • Hallo Edwin,

    ein interessanter Brief.

    Wie du oben schon richtig schreibst, hätte der österreichische Anteil 24 Kreuzer ( einfacher Brief 1/2 Loth) betragen. Jedes weitere 1/2 Loth + 24 x.

    Vielleicht war der Absender ein Hofamt oder eine Hofstelle (das Siegel könnte darauf einen Hinweis geben) beide waren innerhalb der Monarchie gebührenbefreit.

    K.K. Ämter fallen als Absender weg (mussten einen Ex - offo Vermerk anbringen).

    Leider kann ich sonst nichts zu den Taxierungen sagen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief aus Österreich nach Münster/Westphalen an den Baron (Franz Hermann) von Kerckerinck zu Stapel, Giesking, Brock.....

    Die Schrift auf der Rückseite hatte ich vor ein paar Tagen hier eingestellt mit Bitte um Huilfe beim Lesen. Ich hatte auf einen Ort gehofft, leider war dem nicht so.

    Deshalb kann ich nur folgendes sagen: Der Brief wurde Ende Februar/Anfang März 1774 geschrieben, mit dem Stempel D`AUTRICHE versehen. Laut Feuser der Stempel für Österreich nach Thurn und Taxis.

    Mit Rötel wurden die 6 Kreuzer laut Taxordnung von 1756 vorderseitig notiert.

    Dann steht rechts oben noch eine 4 ?? (Was soll das heißen)

    Über den Laufweg kann ich nur mutmaßen, wahrscheinlich Augsburg? (Wurde im Feuser mit angegeben für den Stempel) Ich weiß nicht, ob man es am Stempel festmachen kann.

    Vielen Dank und noch ein gesundes neues Jahr!

    Torsten

  • Hallo Torsten,

    ob man den Stempel an Augsburg festmachen kann, weiß ich nicht. Warum nicht Regensburg?

    Ich könnte mir vorstellen, dass es 4 Schillinge heißt, jedenfalls kenne ich das so. Aber hier muss ein Kenner der Zeit und dieser Gegend her, sonst bleibt das nur geraten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    Augsburg war halt nur eine Vermutung. Der Feuser gibt für diese Stempeltype Augsburg, Rheinhausen, Frankfurt a. M., Nürnberg und Rastatt an.

    Ist halt schwierig, wenn man nicht alle relevanten Infos auf dem Brief hat.

    Ich finde aber immer das ganze Drumherum interessant. Hier z. B. Informationen über die Familie Kerckerinck, den münsterschen Erbmännerstreit, der über mehrere Jahrhunderte dauerte und somit als wohl längster Rechtsstreit Deutschlands in die Geschichte einging.

    Schönen Abend

    Torsten

  • Hallo Torsten,

    den D´Autriche gab es auch in Regensburg, wenn ich nicht irre.

    Klar ist der Hintergrund eines Briefes interessant und wichtig - man hat damals ja nicht spaßeshalber Briefe fabriziert, sondern nur geschrieben, wenn es massive Gründe dafür gab.

    In der Mediävistik ist ein Rechtsstreit in Köln bekannt, der glaube ich 300 Jahre lang andauerte - bis am Ende niemand mehr die alten Urkunden lesen konnte und beide Parteien nicht mehr genau wussten, woum es überhaupt ging. Aber schon damals haben die Anwärte gut verdient, vlt. lag auch darin der Grund ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    lt. Artikel von Friedrich Pietz im Buch Postbeziehungen Bayern - Österreich - "Die AUTRICHE - Stempel 1705 - 1821", dürfte der Stempel "D'AUTRICHE" in Ulm auf den Brief gekommen sein. Den Regensburger "AUTRICHE" Stempel gibt es erst ab 1810.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    na wenn das der Friedrich geschrieben hat, stimmt es auch. Mir war nicht ganz klar, ab wann es den Stempel in Regensburg gab.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Guten Morgen,

    Genau das ist ja das Problem. Einen genauen Absendeort gibt es leider nicht. Außer dem Datum und dem Stempel gibt es keine weiteren Hinweise.

    Trotzdem Danke schön für eure Infos

    Torsten