Brustschild-Belege allgemein

  • Liebe Sammelfreunde

    mal ein Brief-Umschlag mit dem ich ein wenig auf "Kriegsfuß" stehe:

    Geschrieben auf einer Seite wurde er am 22.03.1873 in Sausedlitz bei Löbnitz (ca 1/2 Meilen voneinander entfernt), wo er auch aufgegeben wurde. Gesendet wurde er:

    An Z.... ........ ................. : Herrn Richter in Magdeb.
    Festungs=Art=Regimnt No 4 kommandirt bei
    der Intendantur 4: Armee Korps
    zu
    Magdeburg

    Versendet wurde eine 4 Pfund schwere Kiste. Die Entfernung beträgt 11 Meilen und somit fielen 3 Sgr als Mindestfahrposttarif an. Der Absender verwendete dazu einen senkrechten Dreierstreifen der Nr 19 - leider etwas "unglücklich".

    In Magdeburg wurde die Paketausgabe mit dem schon zu Preussenzeiten eingeführten Rahmenstempel A + Posthorn incl. Jahresangabe, was auch der Kaufgrund gewesen ist, dokumentiert. Es ist jedenfalls eine sehr späte Verwendung des Stempels, ob es die "späteste" nachgewiesene wäre, kann ich erstmal noch nicht sagen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    er dürfte Zahlmeisteradjutant gewesen sein.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    Der Absender verwendete dazu einen senkrechten Dreierstreifen der Nr 19 - leider etwas "unglücklich".

    ein durchaus interessanter Aspekt, der m.E. von grundsätzlicher Bedeutung ist.

    Ist ein solcher Tatbestand - von anderen Marken überklebete Marken - wirklich als unglücklich zu bewerten, wenn diese nicht augenscheinlich beschädigt daherkommen bzw. wenn man sie in der Rückansicht oder Durchleuchtung (noch) als vollständig erkennen kann oder sich dies ggf. vom Prüfer bestätigen läßt ?

    Ich finde das sogar außerordentlich interessant, weil authentisch und glasklarer Bedarf. Ein so gearteter Brustschild-Beleg in die Pfalz, da würde ich jedenfalls nicht lange überlegen :thumbup:

    Schönen Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Sammelfreunde

    ich bedanke mich ganz herzlich.

    Ich habe die Marken mal mit 1200 DPI eingesannt und daraus die beiden Ausschnitte gezogen, dass die Marken zusammenhängend sind.
    Der untere Ausschnitt (2) zeigt den "Knick" und bei "Groschen" ist eine Überlappung, welche sich deutlich fühlen läßt. Leider kann ich schlecht durch die Rückseite sehen, weil der Umschlag hier noch zusammen ist. Eine "Veränderung" wäre von mir nicht gewollt, obwohl er falsch herum beschrieben und richtig an der Oberseite geöffnet wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • "Hoppala" Magdeburger ^^

    ...das ist natürlich "ein klein bischen" was anderes, hatte ich so zunächst nicht wahrgenommen. Gleichwohl wäre ich an einer Experten-Einschätzung auch zu einer solchen Konstellation sehr interessiert.

    Würde mich angesichts der - sicherlich gegebenen - Authentizität und der Bomben-Optik dieses Belegs jedenfalls schwer tragen in einer solchen Bedarfsfrankatur einen Mangel sehen zu müssen.

    Tolles Exempel, besten Dank für`s zeigen + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer

    ich danke Dir recht herzlich für Deine Einschätzung. :)

    Nach ein wenig "rumsuchen" scheinen die Marken selbst nichts besonderes zu sein. Plattenfehler konnte ich erstmal nicht finden und auch eine versetzte Prägung scheint noch nicht gegeben zu sein.

    Wie schon geschrieben, ging es mir eher um den Magdeburger Paketausgabestempel und so kann ich rein garnichts weiteres beitragen.

    Vielleicht schreib noch einer was dazu, der sich mit der Materie besser auskennt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    nachdem ich einen Beleg mit dem Paketausgabestempel bei Postamt schon gezeigt habe, nur die direkt Zustellung incl. Paket. Dafür wurde nun der K2 Magdeburg Packet-Bestellung verwendet.

    Diesmal kam der Beleg aus Althaldensleben, wo er am 20.02.1872 aufgegeben wurde. Adressiert ist er "An den Domschüler Heinrich Winter bei Herrn Domküster Heinrich Magdeburg Domkreuzgang". Gewogen hat die in Leinen eingenähte Schachtel 3 Pfund 400 Gramm. Hierfür wurde der Mindestensfahrposttarif von 2 Groschen mit 2mal der Nr. 4 dargestellt, was auch vom Absender bezahlt wurde.

    Der Domkreuzgang befand sich mehr oder minder gegenüber dem Postamt - also hatte es der Paketbote auch nicht so weit :)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    weil die Marken etwas in die Ecke gequetsch sind - hatte MD nicht auch Frankostempel, den man hätte locker in der Ecke abschlagen können, oder warum wurden hier noch Marken geklebt?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    der Umschlag stammt aus Althaldensleben und lief nach Magdeburg. Am Aufgabeort gab es keinen Franko-Stempel.

    Ich habe diesen Beleg nur aus dem Grunde, da er noch die direkte Paketausgabe in MD zu Reichspostzeiten darstellt. Leider ist der entsprechende Stempel schwach abgeschlagen und vielleicht gibt es irgendwann nochmal solch ein Beleg mit einem besseren lesbaren.

    Zumindestens kann ich mit beiden Belegen nachweisen, dass die Packkammer noch (mindestens) diese beiden Stempel führte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    sorry, mein Fehler, hatte es anders herum geglaubt, so ist natürlich alles klar. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    die Aufgabe von Fahrpostsendungen der Vororte von Magdeburg, incl. auch der Eisenbahn-Expedition bis kurz vor Ende der preussischen Zeiten ausschliesslich auf dem Postamt in Magdeburg selbst möglich.

    Nach langen Überlegen habe ich dieses Briefstück doch gekauft:
    Aufgegeben in Sudenburg (war zu dieser Zeit schon Bestandteil von Magdeburg) wurde ein 5 Pfund schweres Paket nach Halle / Saale.
    Frankiert wurde mit einer 19 und einer 20, so dass erst 1873 hier als Verwendungsjahr in Frage kommt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo liebe Freunde,

    den Brief hier durfte ich am vergangenen Sonntag auf dem Tauschtag zusammen mit einigen Bayern-Briefen erwerben, hat eine ganz nette Optik, wie ich finde - vom 09.01.1873 ab Haspe nach Malaga in Spanien .

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... so ein Beifang macht weltweit nur einer - gut, dass der hier im Forum unterwegs ist, woanders müsste man Auktionshäuser abklappern, um solche Sachen zu bekommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...... und ein - leicht knittriges - Brüderchen hat er auch noch ....;)

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... jetzt schießt du sogar noch einen hinterher!? Bin platt!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ein einfacher Beleg von Frankfurt an den Kurort Langen-Schwalbach.

    Jedoch netter Dreierstreifen 23a. (Ich habe das Attest raustouschiert). Handschriftlich Frankfurt a/M geschrieben, vom Postamt?

    Der Brief geht an die Grossnichte von Clemens von Brentano und Bettina von Arnheim, welche den Geschichtsprofessor Stumpf geheiratet hatte. Nette Familienchronik, hier ein kleiner Ausschnitt meiner Rekonstruktion der Familie Brentano (fuer den, den es interessiert).

    LG Andreas

  • Liebe Sammlerfreunde

    hier ein weiterer "normalerBrief" ... 1 Gr Mi. 19, aber mit Plattenfehler.

    Das Besondere ist natuerlich nicht der Plattenfehler XXIV sondern der ganzseitige Werbeaufdruck der Fa. Howe Naehmaschinen, welcher seine Patentrechte auch gegenueber Isaac Singer durchsetzen konnte und als Erfinder der Naehmaschine (und auch des Reissverschlusses) gilt.

    Hier ein Brief des Handelsbueros in Berlin nach Chemnitz.

    LG Andreas

    PS ich finde den Haarschnitt von Elias Howe fantastisch :)