Dänische Nummernstempel in Schleswig-Holstein benutzt

  • Hallo zusammen,

    mit dem Nummernstempel 89 endet die Gruppe der schleswigschen rechnungsführenden Postexpeditionen mit eigenen Nummernstempeln (Zuteilungsperiode der Jahre 1851 bis 1853). Leider fehlt auch dieser Stempel in meiner Stempelsammlung.

    Marstal war, obwohl ohne Stadtrecht, einer der bedeutendsten Hafenorte Dänemarks (inkl. Herzogtümer) zur Segelschiffzeit. Neben dem Hauptort Ärösköbing war es darüber hinaus der einzige Ort auf der Insel Ärö, der zu der Zeit, als die Insel noch Teil des Herzogtums Schleswig war, eine eigene Postanstalt erhielt. Etwas mehr zur Geschichte der Insel Ärö siehe Beitrag zum Nummernstempel 80 Ärösköbing.

    Die Postexpedition Marstal wurde am 1.6.1852 eröffnet, gleichzeitig wurde eine tägliche Postverbindung zwisschen Ärösköbing und Marstal eingerichtet. Die Postexpedition wurde von Anfang an mit einem stummen Vierringstempel mit Punkt ausgestattet. Laut ARGE ist die Verwendung vom 2.6.1852 bis 8.12.1852 nachgewiesen. Eingezogen wurde der Stempel am 8.2.1853.
    Kurz zuvor traf der Nummernstempel 89. ein. Dessen Verwendung ist vom 21.2.1853 bis 28.2.1880 (VJ, ARGE) belegt. Marstal wurde zusammen mit der Insel Ärö am 30.10.1864 reichsdänisch.

    Viele Grüße
    DKKW

    • Offizieller Beitrag

    Hallo DKKW

    Danke für die immer interessante Beitrage hier :) :) :)

    Eine Frage zu Marstall - weiss du wie viele Marken es mit diesem Stempel gibt? Gibt es Briefe?


    Eine Marke aus Garding Nummer 83 und Tönning 74 kann ich zeigen. Wollte diese Scanns zu deine Beitrage anhängen, bin aber zu spät dran.
    Garding ist die Nummer 4 dritte Druck und Tönning 1 IIIb.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    der Stempel Marstal ist zwar nicht so häufig, aber keine Rarität. Ich habe die Nummerstempel nie sehr intensiv gesammelt und in den letzten ca. 10 Jahren kaum noch Geld in Marken und Brief der dänischen Markenklassik investiert. Wenn ich einen Stempel mal nicht auf Marke habe, dann heisst das nicht, der Stempel ist selten (siehe Nr. 66 Schleswig). Vom Niveau her ist Marstal mit Barmstedt oder Wandsbeck vergleichbar. Wirklich selten sind beispielsweise die Stempel von Aarøsund (81), Pellworm (214), Nordstrand (213) und insbesondere Høruphav (230). Letztgenanntes Postamt bestand wohl nur ca. eine Woche bis zum Rückzug der Dänen von der Insel Alsen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute beginne ich mit dem letzten Teil der Postanstalten Schleswigs mit eigenen Nummernstempeln. Der Nummernkreis 95 bis 112 war für nicht rechnungsführende Postexpeditionen im Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig bestimmt. Meine Stempelsammlung weist hier sowohl bei den dänischen als auch den schleswigschen Postexpeditionen große Lücken auf.
    So fehlt mir auch ein Belegstück für die Postexpedition in Augustenburg. Diese wurde am 1.1.1853 zeitgleich mit der Einrichtung eines täglichen Postkurses von Nordburg über Augustenburg nach Sonderburg eröffnet. Die Postexpedition erhielt noch einen stummen Vierringstempel mit Punkt, dieser ist aber nur vom 4.2.1853 bis 6.2.1853 (VJ und ARGE) nachgewiesen. Am 12.10.1853 wurde der Stempel eingezogen.
    Ende Februar 1853 wurde der Postexpedition in Augustenburg der Nummerstempel 97 zugeteilt. Hier ist die Verwendung vom 2.4.1853 bis 15.3.1864 registriert (VJ und ARGE). Das Postamt wurde, nachdem die Preußen am 29. Juni 1864 die Insel Alsen angriffen, am 1.7.1864 von den Preußen besetzt. Offenbar wurde der Stempel nicht weiterverwendet, denn die ARGE katalogisiert den Stempel 97 nicht auf SH Marken.

    Ich kann den Nummernstempel auf der 4 Skilling Marke der Ausgabe 1858 (Afa/Mi. Nr. 7) aus der Sammlung von Forumsmitglied senziger zeigen. Vielen Dank dafür.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    sehr interessant, dass bei einer Poststelle nur 3 Tage ein Stempel verfügbar war. Welche Gründe mag es gegeben haben, den Stempel so schnell wieder außer Kurs zu setzen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Die von Vagn Jensen und der ARGE (Vagn hat beim ARGE Handbuch mitgewirkt) genannten registrierten Verwendungsdaten beziehen sich auf eindeutig datierbare Verwendungen auf Beleg bzw. Briefstück mit datierbarem Datumstempel (Antiqua Einkreisstempel mit Jahreszahl) bzw. Datierung im Brieftext.
    Die stummen Vierringstempel sind ohnehin nur auf Brief einem bestimmten Postamt zuordenbar, auf loser Marke ist eine Zuordnung natürlich unmöglich. Bei den Nummerstempeln kann ich die Marke zwar dem Postamt zuordnen, kann aber keine Aussage zum Verwendungsdatum machen.
    Am Beispiel Augustenborg sind spätere Verwendungen des stummen Vierringstempels zu erwarten, denn bis Ende Februar 1853 war der stumme Vierring der einzige Annullierungsstempel, auch danach ist eine gelegentliche Verwendung als Reservestempel denkbar, denn eingezogen wurde der Stempel erst am 12.10.1853. Nur eindeutig nachgewiesen ist die Verwendung nicht. Ich vermute es sind gerade mal zwei Briefe registriert, der eine vom 4.2. und der andere vom 6.2.1853.
    Es gibt also noch Fundmöglichkeiten!!!
    Sollte ein Forumsmitglied eindeutig datierte Briefe aus Schleswig-Holstein in seiner Sammlung haben, die außerhalb der von mir genannten Datierung liegen, dann bitte hier einstellen. Nur so können wir unser Wissen um die Verwendungszeiten Stück für Stück ausbauen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    unsere heutige Station auf der Rundreise durch die Schleswig-Holsteinischen Postanstalten mit dänischem Nummernstempel heisst Graasten (gesprochen Gro-s'teen) oder deutsch Gravenstein. Graasten ist ein Schloß (heute Sommerresidenz der Dänischen Königsfamilie) samt Flecken an der Flensburger Förde zwischen Flensburg und Sønderborg).
    Graasten wird erstmals 1772 in einer Postvorschrift erwähnt. Post nach Graasten ist auf das Postamt Flensburg zu kartieren. Vor 1841 wird beim Gastwirt Stilling eine Postannahme eingerichtet die vom Postkurs Flensburg - Sønderborg angefahren wird. Diese Postannahme wird 1846 zur nicht rechnungsführenden Postexpedition aufgewertet. (JKE)
    Graasten erhält, wie alle anderen schleswigschen Postanstalten zum 1.5.1851 einen stummen Vierringstempel mit Punkt. Dieser wird erst am 8.6.1853 eingezogen. Nachgewiesen ist die Verwendung vom 6.1.1852 bis zum 17.1.1853 (VJ und ARGE).
    Ende Februar 1853 erhält die Postexpedition den Nummernstempel 101 zugeteilt. Hier ist die Verwendung vom 21.4.1853 bis 20.07.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE)
    Ich kann den Stempel nur auf einer 4 Skilling Marke der Ausgabe 1854 4. Auflage zeigen (Afa 4IV).

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    das entwickelt sich zu einem richtigen Nachschlagewerk.
    Vielen Dank für die interessanten Informationen und deine Mühe!

    Ich kann hier leider keine Belege mehr zeigen, aber ich freue mich schon auf deine nächsten Beiträge. Ein schöner Brief aus Pellworm oder von Nordstrand würde mir gefallen :D
    Aber die Nummern sind ja noch nicht dran ...

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Moin nordlicht,

    so etwas schwebt mir auch vor. Wenn ich durch bin (es folgen noch viele Lücken) dann werde ich die vorderen Nummern noch mal nachbearbeiten und eventuelle Neuzugänge an der richtigen Stelle einfügen. Bis dahin werden aber noch viele Wochen vergehen :D

    Heute werde ich jedenfalls, mit einer weiteren Lücke in meiner Sammlung :( das Herzogtum Schleswig (zumindest was die Erstausstattung mit Nummernstempeln angeht) abschliessen. Ab morgen bin ich dann wieder mal ein paar Tage im ganz hohen Norden.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    Nordborg ist die letzte Postanstalt im Herzogtum Schleswig, die bei der Erstverteilung einen eigenen Nummernstempel erhielt. Nordborg ist ein Flecken auf der Insel Alsen. In den Postvorschriften wird Nordborg erstmals im Jahr 1734 erwähnt, Post ist auf Flensburg zu kartieren. Vermutlich wurde um diese Zeit die (berittene) Postverbindung zwischen Flensburg und Sønderborg um eine Fusspost zwischen Sønderborg und Nordborg erweitert. Um 1771 erhielt Nordborg eine Postexpedition und ab 1772 war die Post nach Nordborg auf Sønderborg zu kartieren. (JKE)
    Ende April 1851 wurde der Postexpedition ein stummer Vierringstempel mit Punkt zugestellt und am 1.5.1851 wie allen anderen schleswigschen Postanstalten offiziell zugeteilt. Von Nordborg ist nur ein einziger Brief mit dem stummen Vierringstempel registriert und zwar vom 19.12.1852 (VJ und ARGE). Ein Datum får den Einzug des stummen Vierringstempels ist nicht registriert.
    Ende Februar 1853 erhielt die Postexpedition den Nummerstempel 105 zugeteilt. Seine Verwendung ist vom 12.06. 1853 bis zum 17.05.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE)
    Auch dieser Stempel ist leider nicht in meiner Sammlung.

    Nach einem Kurzaufenthalt in Dänemark beginne ich dann einen neuen Abschnitt mit den Postanstalten im Herzogtum Holstein.

    Bis dahin viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    ich bin aus Dänemark zurück und habe jetzt auch den Nummernstempel 66. vom Postamt Schleswig in meiner Sammlung. Aus diesem Grund habe ich den Beitrag Nr. 40 auf der Seite 2aktualisiert und erweitert.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute beginne ich also mit der dänischen Post im Herzogtum Holstein. Am 1. Juli 1853 wurden den Postanstalten im Herzogtum die Nummernstempel 113 bis 134 für Postkontore und 135 bis 147 für Postexpeditionen zugeteilt. Die Landpostrouten und Bahnpostexpeditionen hatten ihren eigenen Nummerkreis, der eigens behandelt werden wird.

    Zunächst also Altona, die holsteinische Stadt die nach altem Schnack "All to nah" an Hamburg lag und sich trotz aller Bemühungen der dänischen Könige nie aus dem Schatten der großen Nachbarin befreien konnte. Im Dritten Reich sorgten die braunen Machthaber dann dafür, dass Altona endgültig als selbständige Stadt von der Landkarte verschwand.

    Altona war bereits vor 1703 Hauptpostkontor für die Briefpost und ab 1762 Brief- und Paketpostamt. In der napoleonischen Zeit (1811 bis 1814)war das KDOPA in Hamburg geschlossen, fungierte Altona als Grenzpostamt. (JKE)
    Am 1.7.1853 erhielt Altona den ersten von insgesamt sechs Stempeln mit der Nummer 113 zugeteilt. Arnholtz bildet in seinem Stempelhandbuch vier verschiedene Stempel ab.
    113-1: zugeteilt am 1.7.1853, Verwendung nachgewiesen vom 31.7.1853 bis 1.3.1855
    113-2: geliefert am 20.7.1853, Verwendung nachgewiesen vom 30.8.1853 bis 7.6.1855
    113-3: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom24.6.1855 bis 14.3.1856
    113-4: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 29.6.1855 bis 1.7.1855
    113-5: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 24.7.1856 bis 27.5.1857
    113-6: Lieferdatum ?, Verwendung nachgewiesen vom 17.8.1857 bis 22.2.1865 (VJ)
    Es wurden also teilweise zwei Stempel gleichzeitig verwendet.

    Ich zeige den Nummernstempel 113 auf der graubraunen 4 RBS (die frühen Abschläge sind meist stark vergrützt, vielleicht ein Grund für den Stempeltausch). Dann auf der 2, 4 und 16 SKilling Marke der Ausgabe 1854 sowie auf der 4 Sk. Marke der Ausgabe 1857.
    Außerdem auf einem Trauerbrief der 2. Gewichtsklasse per Expressen nach Kiel. Frankiert mit zwei Exemplaren der 4 Sk. Marke 1854, Druck IV. Keine eigene Expressgebühr, die wurde erst am 1.8.1865 bei der dänischen Post eingeführt. Der Vermerk "Per Expressen" ist eine Bitte an den Postmeister des Empfangspostamtes um beschleunigte Zustellung. Hatte der Postmeister einen Boten zur Verfügung und war er sich sicher, dass der Empfänger den Boten für seinen Dienst entlohnte, dann wurde der Brief umgehend zugestellt, ansonsten wurde er mit der normalen Briefpost zugestellt (normale Zustellung mehrfach täglich).

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    weiter geht es mit den Postanstalten mit eigenem Nummernstempel aus dem Herzogtum Holstein. Ich setze die Aufstellung mit meiner Heimatstadt Elmshorn fort.

    Elmshorn wird erstmals am 31.12.1734 in einer Postvorschrift erwähnt. Post nach Elmshorn ist auf Itzehoe zu kartieren. Der Ort war erst acht Jahre vorher zusammen mit der Grafschaft Rantzau an Dänemark gefallen. 1736 erhielt der Flecken das Zunft-, 1741 das Marktrecht und 1742 wird in Elmshorn ein Briefpostamt eingerichtet. 1768 wird es zum Brief- und Paketpostamt erweitert. (JKE)
    Nach dem 1. Deutsch-Dänischen Krieg (Treårskrigen) 1848-1850 kommt Holstein am 15.4.1852 wieder unter dänische Posthoheit. Am 1.7.1853 wird dem Postkontor Elmshorn der Nummernstempel 114 zugeteilt. Nachgewiesen ist der Stempel vom 20.10.1853 bis 25.2.1865. (VJ, ARGE und Sammlung nordlicht) Der Brief mit dem aktuellen Letztdatum (frankiert mit SH7) befindet sich in der Sammlung nordlicht.

    Ich zeige den Stempel auf den 4 Sk. Marken aller Quadratausgaben, also Afa 1IIa(Pl.II Pos. 83), 1IIId (olivbraun, Pl. III, Pos.84), 4V, 7I und 9. Außerdem den Stempel auf zwei Briefen. Der erste Brief mit 4 Sk. 5.Auflage vom 28.10.1857 nach Ahrensburg mit dem Aushilfs L1-Stempel (24.09. bis 28.10.1857) als Notmassnahme nachdem der K1-Stempel mit Uhrzeit (ARGE Nr. 5) unbrauchbar geworden war und der neue K1-Stempel mit Jahreszahl (ARGE Nr. 8 ) noch nicht eingetroffen war.
    Außerdem einen doppelgewichtigen Brief aus Elmshorn nach Uetersen, frankiertmit einem Paar der Afa 7IIIb vom 30.10.1860.
    Zudem kann ich jetzt den Nummernstempel 114 auf dem wahrscheinlich schönsten existierenden Brief aus Elmshorn mit der 4 RBS (Afa 1IIa) zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    mit dem heutigen Beitrag kommt eine weitere Besonderheit der Postgeschichte Schleswig-Holsteins zur Sprache, das Fürstentum Lübeck. Das Fürstentum Lübeck entstand 1803 im Zuge der Säkularisation aus dem Hochstift Lübeck, dessen Fürstbischöfe vom Haus Oldenburg gestellt wurden. Es gehörte nach 1803 zum Herzogtum Oldenburg. Von 1810 bis 1814 war das Fürstentum ein Teil Frankreichs. (Wikipedia)
    Die Post wurde von der dänischen Post besorgt. Ähnliches kennt man von deranderen oldenburgischen Exklave Birkenfeld, dessen Post zunächst von Thurn und Taxis, später von den Preußen besorgt wurde.
    Eutin war die Residenzstadt des Fsm. Lübeck. In den dänischen Postvorschriften taucht es zum Jahresende 1734 erstmals auf, Post nach Eutin ist auf Lübeck zu kartieren. 1775 wurde die Post auf Kiel kartiert und 1777 erhielt Eutin ein Briefpostkontor, das bereits 1779 Brief- und Paketpostkontor wurde. (JKE)
    Am 1.7.1853 wurde Eutin, wie den holsteinischen Postanstalten, ein Nummernstempel zugeteilt, hier der Stempel Nr. 115. Stempelabschläge sind zwischen dem 30.10.1853 und dem 2.11.1864 registriert (VJ und ARGE)
    Ich zeige den Stempel auf den 4 Skilling Marken der Ausgaben 1854 und 1857 (Afa 4II und 7III).

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich einen Brief aus der berühmten Burmeister-Korrespondenz aus Aabenraa nach Mecklenborg erwerben konnte ist dies Anlass genug, den Beitrag zum Postkontor Aabenraa / Apenrade (Nr. 14, Seite 1) zu überarbeiten.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    meinen Glückwunsch zu diesem schönen, seltenen und sicher nicht "billigen" Brief, fast könnte man neidisch werden ;)

    Du sprichst von einer berühmten Korrespondenz, ich kenne diese leider nicht. Kannst du mehr dazu sagen?

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    nein, Briefe aus dem Königreich Dänemark und dem Herzogtum Schleswig nach Mecklenburg-Schwerin mit dem Sonderporto 12 Skilling für den einfachen Brief(2 Silbergroschen für DK und 3/4 Sgr. für Mecklenburg-Schwerin, gültig vom 15.7.1854 bis 31.7.1865, für Schleswig gültig bis 31.3.1864) sind weder sehr selten noch ausgesprochen teuer. Ich denke, dass etwa 50 Briefe existieren. Die Masse davon entstammt der Korrespondenz aus Aabenraa an den Pastor Burmester. Dieser Pastor scheint des öfteren versetzt worden zu sein. Die frühesten Briefe (mit 3 x 4RBS) sind nach Rostock gerichtet, spätere dann nach Brüel und die letzten nach Laage. Briefe aus dem eigentlichen Königreich nach Mecklenburg-Schwerin sind also die selteneren. (Quelle: Karsten Jensen "Danske frimærkefrankerede forsendelser til og fra udlandet 1851 - 1905" sowie "Officielle Meddelelser 1854/4" vom 23.3.1854)

    Für Holstein sah die Porto-Regelung etwas anders aus, das würde hier aber zu weit führen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • :D Hallo DKKW,


    ... sind weder sehr selten noch ausgesprochen teuer. Ich denke, dass etwa 50 Briefe existieren. ...


    das ist ja ausgesprochene Massenware :D :thumbup:

    Gruss

    senziger

  • Hallo zusammen,

    nach diesem Abstecher nach Aabenraa und dänische Massenware ^^ zurück zu den Postkontoren Holsteins.
    Glückstadt hatte laut Fr. Olsen bereits 1653 eine kleine Postexpedition, diese wurde noch vor 1686 zum Postkontor erhoben, was die damalige Bedeutung des kleinen Städtchens an der Elbe für das dänische Königreich beweist.
    Offenbar war das Postkontor aber immer noch Itzehoe unterlegt, denn in einer Postvorschrift aus dem Jahr 1734 heisst es, das Post nach Glückstadt auf Itzehoe zu kartieren sei. Im Jahr 1745 wird Glückstadt eigenständiges Briefpostkontor und im Jahr 1762 Brief- und Paketpostkontor. (JKE)
    Zum 1.7.1853 erhält Glückstadt (wie alle anderen holsteinischen Postkontore) einen Nummernstempel zugeteilt, es ist die Nummer 116. Der Stempel ist vom 10.08.1853 bis 01.09.1863 registriert und kommt auch in blau vor. Da es den Stempel auch auf den Marken Schleswig-Holsteins gibt, haben wir eine große Lücke in der Registratur. Offenbar lag bislang kein datierbarer Brief nach dem 1.9.63 vor! (VJ und ARGE)
    Senziger hat den Nummernstempel ja schon einmal in Beitrag in Beitrag 39 auf Seite 2 auf den 4 Sk. Marken der Ausgaben 1854 und 1857 gezeigt. Die 4 Sk. (Afa/Mi. Nr. 4) sogar sehr schön auf Briefstück mit dem Antiqua- K1-Stempel mit Jahreszahl (ARGE Nr. 8 ) der zur dänischen Markenzeit als Datumstempel gebräuchlich war.
    Ich zeige den Stempel auf der 4 RBS (Afa 1IIa) in blau! und auf der 4 Sk. Marke 1854 (Afa 4IV) in schwarz.

    Viele Grüße
    DKKW