Dänische Nummernstempel in Schleswig-Holstein benutzt

  • Hallo DKKW,

    Glückwunsch!

    Ist die 4 RBS mit dem (nicht gerade leuchtend) blauen Stempel auch "Massenware" oder ist die Zahl der bekannten Stücke einstellig (= etwas seltener ;)) ?

    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    vielen Dank.

    Zur Seltenheit des blauen Nr. Stpl. 116 kann ich nur sagen, dass er sowohl bei der ARGE als auch in meinem alten DAKA von 1995 recht hoch notiert ist. Mir ist nicht bekannt, dass jemand die "bunten" Stempelabschläge registriert, eventuell die Prüfer. Vielleicht denke ich an die Fragestellung wenn ich wieder mal Carl Aage Möller treffe.
    Leuchtend blaue Nr. Stpl. Abschläge auf dänischen Marken sind selten, meisten handelt es sich um ein sehr dunkles blau, zumindest nach den Abbildungen in den Auktionskatalogen. Ein richtig stahlendes Blau verwendete Odense, da gibt es ganz großartige Briefe (Mit der Krone-Szepter-Ausgabe 1864). Leider habe ich keinen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    mein heutiger Beitrag behandelt das Postkontor in Heide. Ich wage es kaum Heide in Holstein in schreiben, denn Heide liegt in Dithmarschen. Neben Meldorf war Heide lange Zeit einer von zwei Hauptorten dieses eigenwilligen und selbstbewussten Völkchens an der Nordsee.
    Die Dithmarscher behaupteten mit Mut und einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit für lange Zeit eine gewisse Unabhängigkeit. Der Sieg der Dithmarscher im Jahr 1500 über das vereinigte Heer der Dänen und Schleswig-Holsteiner ist jedem Dithmarscher noch heute absolut präsent "Wohr di, der Buur, der kömmt" (für die , die kein Platt können: Nimm Dich in acht, der Bauer, der kommt) das war der Schlachtruf des Dithmarscher Bauernheeres gegen die Landsknechte der Dänen und die Schleswig-Holsteinische Ritterschaft.
    In der letzten Fehde 1559 mussten sich die Dithmarscher den Dänen unterwerfen, nicht ohne günstige Bedingungen für sich herauszuschlagen (so gross war der Respekt vor den Bauernkriegern).
    Zurück zur Postgeschichte. In der ältesten bekannten Vorschrift (mit Bezug auf Heide) aus dem Jahr 1734 heisst es, das Post nach Heide auf itzehoe zu kartieren ist. Im Jahr 1762 erhielt Heide eine untergeordnete Postexpedition, die im Jahr 1772 zum selbständigen Postkontor erhoben wurde. (JKE)
    Wie alle holsteinischen (und dithmarscher) Postkontore erhielt Heide am 1.7.1853 einen Nummerstempel, hier ist es die Nummer 117.
    Sowohl Vagn Jensen als auch die ARGE nennen den 29.09.1853 als frühestes und den 18.12.1864 als spätestes registriertes Stempeldatum. Es gibt auch Stempelabschläge in blauer Farbe.
    Ich kann leider nur zwei Exemplare in wenig überzeugender Qualität präsentieren, eventuell haben andere Forumsmitglieder schönere Exemplare zur Hand. Ich zeige den Stempel in schwarz auf den 4 Skilling-Marken der Ausgabe 1854 und 1857 (Afa 4V und 7I).

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    wir springen einmal von West- nach Ost und landen im kleinen Städten Heiligenhafen an der Ostseeküste mit etwas über 2.200 Einwohnern im Jahr 1874. (Ritters Geographisch-Statistisches Lexikon). Heiligenhafen wird wie so viele andere Orte 1734 erstmals in einer Postvorschrift erwähnt, Post nach Heiligenhafen war auf Lübeck zu kartieren. Im Jahr 1774 erhielt Heiligenhafen ein Briefpostkontor das bereits zwei Jahr später zum Brief- und Paketpostkontor erweitert wird. Nach dem ersten Deutsch-Dänischen Krieg kommt Heiligenhafen wie alle anderen holsteinischen Postkontore am 15.4.1852 wieder unter dänische Postverwaltung. (JKE)
    Am 1.7.1853 wird dem Postkontor der Nummernstempel 118 zugeteilt. Registriert ist die Verwendung vom 09.09.1853 bis 24.06.1864. Auch blaue Abschläge sind auf der Nr. 7 und auf den Marken Holsteins bekannt. (VJ und ARGE)
    Senziger hat den Stempel auf der Nr. 7 auf Briefstück in Beitrag Nr. 10 (Seite 1) gezeigt. Ich füge zwei schöne Abschläge in schwarz auf der Afa 1IIb (Platte II, Pos. 46) und Afa 7III
    hinzu.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    in meinem heutigen Beitrag geht es um das Postamt Itzehoe. Itzehoe spielte bereits frühzeitig eine bedeutende Rolle in Holstein. Laut königlicher Verordnung vom 1.1.1625 hat Itzehoe bereits eine eigene Postexpedition, diese wird noch vor 1670 zum Briefpostkontor heraufgestuft. Im Jahr 1762 wird Itzehoe zum Brief- und Paketpostkontor erweitert. Vom 24.3.1848 bis 15.4.1852 unterliegt es der schleswig-holsteinischen Postverwaltung und wir dann wieder bis 6.1.1864 dänisches Postkontor.
    Am 1.7.1853 erhält Itzehoe den Nummernstempel 119 zugeteilt. Die Verwendungsnachweise reichen vom 28.8.1853 bis 31.12.1864 (VJ) bzw. 19.07.1853 bis 31.01.1865 (ARGE). Vom Postamt Itzehoe sind Stempelabschläge nur in schwarz bekannt (dies gilt auch für die verwendeten Datumstempel).

    Ich zeige den Stempelabschlag auf Afa 1IIa, 1IIIb (Platte 4, Pos. 1), 4III und 7III. Den passenden Brief hat senziger im Beitrag nr. 3 auf Seite 1 präsentiert.

    Viele Grüße
    DKKW

    • Offizieller Beitrag

    Hallo DKKW

    Einige Marken kann ich zeigen. Kein aussergewöhnliche Qualität, aber war mal für mich ausreichend :)

    Alle Marken die Nummer 4

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das sind doch schöne Vollstempel, einer davon sogar aufrecht. Ich wäre froh, wenn ich eine ähnliche Sammlung bayrischer Mühlradstempel vorweisen könnte, wie Du als Bayernsammler Nummerstempel aus Schleswig-Holstein zeigen kannst.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute kommt mit Kellinghusen eins von zwei holsteinischen Postämtern an die Reihe, bei dem ich kein vorzeigbares Belegstück habe.

    Kellinghusen war in früherer Zeit ein kleiner Marktflecken mit 1874 ca. 2.200 Einwohnern am Flüsschen Stör östlich von Itzehoe. Es hatte zu dänischer Zeit einige Bedeutung durch bedeutende Tonvorkommen und die damit verbundene Töpferei. Für Sammler alten Geschirrs haben Kellinghusener Fayencen noch immer einen guten Klang.
    Da der Bau der Ostseebahn von Altona nach Kiel Kellinghusen im wahrsten Sinne des Wortes links liegen ließ verlor Kellinghusen mehr und mehr den Anschluss an die Wirtschaftsentwicklung (das Städtchen hat heute etwa 7.800 Einwohner).(Ritters Ortslexikon, Wikipedia)
    Postalisch findet Kellinghusen erstmals 1779 bei Fr. Olsen Erwähnung. Zu der Zeit hat Kellinghusen ein Postkontor. Nach der Zeit der aufständischen Schleswig-Holsteinischen Landesregierung vom 24.3.1848 bis 15.4.1852 war Kellinghusen wieder dänisches Postamt.(JKE)
    Am 1.7.1853 erhielt Kellinghusen den Nummernstempel 120 zugeteilt. Die Verwendung ist vom 13.8.1853 bis 29.11.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE) Die Preisnotierungen im DAKA-Katalog und im ARGE-Handbuch belegen, dass der Stempel zu den weniger häufigen Entwertungen zählt.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    im heutigen Beitrag geht es um die Landeshauptstadt des Bundeslandes Schleswig-Holstein, also um Kiel. Die Stadt liegt an der gleichnamigen Förde an der Ostsee, dieser Lage hat sie auch die Gründung und planmässige Anlage im 13. Jahrhundert durch den Schauenburger Grafen Adolf IV von Holstein zu verdanken, denn damals war dies der einzige Zugang Holsteins zur Ostsee. Nördlich von Kiel saßen die Dänen und das Gebiet ötlich der Stadt wurde zu der Zeit noch von slawischen Stämmen besiedelt. Kiel hatte zwar zu Gottorfer und Dänischer Zeit einige Bedeutung als Sitz der Christian Albrecht Universität (1665 gegründet), als Endpunkt des Eiderkanals (1784 fertiggestellt) und als Fährhafen ins Königreich (insbesondere nach Fertigstellung der König-Christian VIII Ostsee bahn im Jahr 1844), zur Großstadt entwicklete sich Kiel aber erst unter preußischer Herrschaft, denn die Preußen bauten Kiel zu ihrem Ostsee-Marinehafen aus (vorher Danzig).(Wikipedia)
    Postalisch tritt Kiel erstmals 1694 in Erscheinung, es besteht eine Postexpedition. Bereits vor 1699 wird diese zum Briefpostkontor erhoben und ab 1762 ist es Brief- und Paketpostkontor. Vom 24.3.1848 an untersteht das Postkontor der Schleswig-Holsteinischen Landespost, am 15.4.1852 kommt es wieder unter dänische Posthoheit. Nach dem Einmarsch der Bundestruppen wird das dänische Postkontor am 6.1.1864 zum Schleswig-Holsteinischen Postamt.(JKE)
    Wie alle holsteinischen Postämter erhält auch Kiel am 1.7.1853 einen Nummernstempel zugeteilt, hier die Nr. 121. Die Verwendung des Stempels ist vom 30.7.1853 bis zum 19.8.1857 nachgewiesen, am 24.8.1857 wird der Stempel eingezogen. Von diesem Nummernstempel (Type 1) sind nur Abschläge in schwarzer Farbe bekannt. (VJ)
    Am 22.8.1857 wurde ein neuer Nummerstempel (Type 2) ausgeliefert, seine Verwendung ist vom 24.8.1857 bis zum 14.8.1865 dokumentiert. Vom Stempel Type 2 sind auch Abschläge in blauer Farbe bekannt (VJ).
    Nummernstempel 121 auf der 4 Skilling Marke der Ausgabe 1854 haben wir hier schon in Beiträgen von DK6100 und senziger zu sehen bekommen (Seite1). Ich zeige den Stempel auf den 4 Skilling Marken aller vier Ausgaben und zwar auf Afa 1IIa, Afa 4V, Afa7V und Afa9. Leider habe ich keine Marke mit blauem Stempelabschlag.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    in meinem heutigen Beitrag geht es um Lütjenburg, auch hier zunächst ein kurzer Ausflug in die Geschichte. Lütjenburg ist eine slawische Gründung aus dem frühen Mittelalter. Die Wagriersiedlung Liuchta konnte 1113 ein dänischen Angriff abwehren der wohl eine Vergeltungsaktion für wagrische Raubzüge in Dänemark war.
    1138/39 wurden die Wagrier von den Holsteinern unterworfen. Um die neue Kirche, die unweit der wagrischen Siedlung Liuchta errichtet wurde, entstand die Ansiedlung Lütjenburg, die bereits vor 1239 lübisches Stadtrecht erhielt. Im Jahr 1642 kam Lütjenburg unter dänische Herrschaft. Wirtschaftlich litt die Stadt unter seiner Lage im Binnenland und der Herrschaft des Adels.
    1734 wird Lütjenburg erstmals in einer Postvorschrift erwähnt: Post nach Lütjenburg ist auf Kiel zu kartieren. Dies änderte sich bereits 1742, jetzt waren Postsendungen auf Plön zu kartieren. Im Jahr 1777 wurde in Lütjenburg ein Postkontor eingerichtet. Vom 24.3.48 bis 14.4.1852 unterstand das Postkontor der schleswig-holsteinischen Landespost vom 15.4. 1852 bis 6.1.1864 unterstand Lütjenburg wieder der dänischen Postverwaltung.
    Am 1.7.1853 wurde dem Postkontor der Nummerstempel 122 zugeteilt. Nachgewiesen ist die Verwendung vom 17.09.1853 bis 28.02.1864 (ARGE). Sowohl auf dänischen als auch auf schleswig-holsteinischen Marken gibt es Stempelabschläge in blauer Farbe. Diese sind nicht so selten, man findet immer wieder mal Angebote bei Händlern und Auktionen.
    Ich kann leider nur eine 4 Sk. Marke der Ausgabe 1854 (Afa 4V) mit einem Stempelabschlag in schwarzer Farbe zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo DKKW,

    vielen Dank noch einmal für deine informativen Beiträge.

    Einen blauen Abschlag von Lütjenburg kann ich leider auch nicht zeigen, aber eine schön gestempelte Nr. 7.

    Zwischenzeitlich konnte ich noch einen schönen Brief erwerben, den ich hier auch noch zeigen möchte (11.01.12).


    Gruss

    senziger

  • Hallo senziger,

    wirklich ein schönes Briefstück, da kann sich meine Afa/Mi. 4 verstecken. Ich muss wohl doch wieder mal auf Nummernstempeljagd gehen ;)

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    wir springen wieder von Ost nach West und landen in Meldorf in Dithmarschen. Zu Dithmarschen hatte ich ja in meinem Beitrag über den Nummernstempel 117 (Heide) einiges geschrieben. Meldorf war lange Zeit vor Heide der Hauptort Dithmarschens, zudem mit dem Meldorfer Dom der kirchliche Mittelpunkt Dithmarschens. 1265 erhielt Meldorf Stadtrecht. Nach der letzte Fehde 1559, bei der die Dithmarscher ihre (weitgehende) Unabhängikeit verloren, ging die Bedeutung Meldorfs zurück, es verlor 1598 sein Stadtrecht und wurde zum Marktflecken (erst 1870 erneut Stadtrecht). (Wikipedia)
    In der Postvorschrift von 1734 findet Meldorf (wie so viele andere Orte in Schleswig-Holstein) erstmals Erwähnung: Post nach Meldorf ist auf Itzehoe zu kartieren. Im Jahr 1762 erhält Meldorf eine eigene Postexpedition, die 1777 zum Postkontor erhoben wird. Nach dem Intermezzo der schleswig-holsteinischen Landespost (24.3.1848 bis 14.4.1852) kommt das Postkontor Meldorf am 15.4.1852 bis 6.1.1864 erneut unter dänische Postverwaltung.(JKE)
    Das Postkontor erhielt am 1.7.1853 den Nummernstempel 123 zugeteilt, die Verwendung ist vom 31.12.1853 bis 8.6.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE). Von diesem Stempel gibt es auch Abschläge in blauer Farbe (lt. ARGE auf der Nr. 4).

    Ich kann leider nur einen Abschlag in schwarzer Farbe auf der 4 Sk. Marke Ausgabe 1854, 6. Auflage (Afa 4VI) zeigen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    Freund senziger hat mir freundlicherweise ein scan seiner Neuerwerbung 4 Sk. Ausgabe 1858 mit Nr. Stpl. 97 von Augustenburg zur Verfügung gestellt, der beitrag wird von mit aktualisiert.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute geht es um die Stadt Neumünster in der Mitte Holsteins. Der Name der Stadt geht auf das 1127 von Vicelin gegründete "Novum Monasterium" beim Dorf Wippentorph zurück. Der eigentliche Aufschwung der am Übergang des Ochsenweges über die Schwale verkehrsgünstig gelegenen Siedlung begann nach 1760, nachdem die erste Wollweberei in Neumünster gegründet wurde. Wie so viele alte Städte wurde auch Neumünster mehrfach von Großbränden getroffen. Eine große Bedeutung als Verkehrsknoten spielte der Bau der Chaussee Altona-Kiel sowie die Eisenbahnverbindungen Altona - Neumünster - Kiel und Neumünster - Rendsburg - Flensburg. (Wikipedia)
    Auch Neumünster wird erstmals 1734 in einer Postvorschrift erwähnt, Post nach Neumünster ist auf Rendsburg zu kartieren. 1775 erhält Neumünster ein Postexpedition, die bereits zwei Jahr später (1777) zum Postkontor erhoben wird. Vom 24.3.1848 bis 14.4.1852 gehört das Postkontor zur Schleswig-Holsteinischen Landespost, vom 15.4.1852 bis 6.1.1864 unterliegt es erneut der dänischen Posthoheit.(JKE)
    Das Postkontor Neumünster bekommt am 1.7.1853 den Nummernstempel 124 zugeteilt. Die Verwendung ist vom 1.10.1853 bis 11.10.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE). Die Arge katalogisiert auch Stempelabschläge in blau (auf der 4 Sk. Ausgabe 1863 und auf SH-Marken). Eventuell wurde die blaue Stempelfarbe erst in nachdänischer Zeit ab dem 6.1.1864 verwendet (Blau war die Farbe des unabhängigen Schleswig-Holstein!)

    Ich zeige zur Abwechslung mal wieder ein schönes Exemplar und nicht nur ein Belegstück. Es ist die 4 Sk. Marke der Ausgabe 1854 (Afa 4VI) mit einem aufrechten und fast vollständigen Abschlag des Stempels in schwarzer Farbe. (siehe auch den sehr schönen Abschlag des Nr.Stpl. 124 im Beitrag 5, Seite 1 von nordlicht)

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    mit meinem heutigen Beitrag springen wir wieder nach Ostholstein an die Ostseeküste und zwar nach Neustadt. Neustadt wurde 1244 von Herzog Adolf IV als Neue Stadt von Altenkrempe gegründet. Das Hafenstädtchen gehörte nicht der Hanse an und bekam dadurch einige Bedeutung als Anlaufstelle für dänische und holländische Schiffe. (Wikipedia)
    Auch Neustadt wird erstmals 1734 in einer Postvorschrift erwähnt, Post nach Neustadt ist auf Lübeck zu kartieren. Im Jahr 1775 wurde eine Postexpedition eröffnet, diese wurde bereits 1777 zum Postkontor erhoben. Nach dem Intermezzo der schleswig-holsteinischen Landespost (24.3.1848 bis 14.4.1852) unterliegt das Postkontor Neustadt vom 15.4.1852 bis 6.1.1864 wieder der dänischen Postverwaltung. (JKE)
    Am 1.7.1853 wurde dem Postkontor Neustadt der Nummernstempel 125 zugeteilt. Nachgewiesen ist dieser Stempel vom 26.7.1853 bis zum 25.11.1864 (VJ und ARGE). Vom Nr. Stpl. 125 sind blauer Abschläge (auf Afa/Mi. Nr. 7) bekannt (ARGE).
    Ich zeige den Stempel auf Briefstück mit der 4 Sk. Marke Ausgabe 1854 (Afa 4I) zusammen mit dem Antiqua-K1-Stempel "Neustadt 7.6.1855"

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute muss ich mal wieder eine Stempelabbildung schuldig bleiben, denn in meiner Stempelsammlung befindet sich keine Marke mit dem Nummernstempel 126 aus Nortorf.
    Nortorf ist ein Flecken (Stadtrecht erst 1909) zwischen Neumünster und Rendsburg. Angeblich geht der Ort auf eine von Bischof Ansgar gebaute Kapelle zurück, urkundlich erwähnt wird Nortorf erstmals im 10. Jahrhundert. (Wikipedia). Nach Ritters Ortslexikon von 1874 hatte Nortorf 1.681 Einwohner.
    Nortorf hatte 1764 bereits ein Postexpedition, die 1777 zum Postkontor erhoben wurde. vom 24.3.1848 bis 14.4.1852 unterstand das Postkontor der schleswig-holsteinischen Landespost, vom 15.4.1852 bis 6.1.1864 erneut der dänischen Postverwaltung. (JKE)
    Am 1.7.1853 bekam das Postkontor Nortorf den Nummernstempel 126 zugeteilt, die verwendung ist vom 5.8.1853 bis 14.11.1864 nachgewiesen (VJ und ARGE). Es sind ausschließlich Stempelabsschläge in schwarz bekannt. Die Stempelabschläge mit der Nummer 126 sind gemäß der Katalogisierung der ARGE etwas seltener.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Hallo zusammen,

    heute geht es mal wieder nach Ostholstein und zwar nach Oldenburg in Holstein. Oldenburg ist wie etliche andere Siedlungen in Ostholstein slawischen Ursprungs. Der Wall, der den wagrischen Hauptort Starigrad umgab, wird auf 700 n. Chr. datiert. Damals war Starigrad noch ein Hafen an der Ostsee, durch die für die Ostseeküsten typische Nehrungsbildung wurde der Ort später vom Meer abgeschnitten und liegt heute im Binnenland. Um 1138 eroberte sächsich-holsteinische Ritterheere in mehreren Kreuzzügen Wagrien und teilten das Land unter sich auf, es entstand die typisch ostholsteinische Güterwirtschaft. Aus Starigrad = Alte Burg wurde Aldinborg und irgendwann Oldenburg. (Wikipedia)
    Auch Oldenburg wird erstmals 1734 postalisch erwähnt, Sendungen nach Oldenburg sind auf Lübeck zu kartieren. 1775 erhält Oldenburg eine Postexpedition, die dem Postkontor Kiel unterlegt war. Im Jahr 1777 wird Oldenburg eigenständiges Postkontor. Ab dem 24.3.1848 gehört Oldenburg zur schleswig-holsteinischen Landespost und kehrt am 15.4.1852 unter dänische Postverwaltung zurück. Diese endet nach der Besetzung Holsteins durch die Bundestruppen am 6.1.1864. (JKE)
    Wie alle holsteinischen Postkontore erhält auch Oldenburg am 1.7.1853 einen Nummernstempel zugeteilt, hier die Nummer 127. Die Verwendung ist vom 13.8.1853 bis 17.10.1864 nachgewiesen. Es kommen auch Stempelabschläge in blau vor (4RBS, Afa/Mi. Nr. 1, selten).(VJ, ARGE) Die ARGE schreibt zudem, dass auch rote Abschläge gemeldet seien(?)
    Das Postkontor Oldenburg weist darüber hinaus eine weitere Besonderheit auf: Postmeister Johan von Destinon hatte offenbar wenig Lust, für jeden Brief wieder eine Marke aus dem Bogen zu schneiden. Er beschaffte sich eine Durchstichleiste und versah etliche Markenbögen mit einem 9 1/2 Durchstich. Sehr zur Freude heutiger Sammler, denn durchstochene Marken (insbesondere auf Brief) sind heute heiss begehrt.

    Ich zeige leider nur geschnittene Exemplare und zwar die 4 Skilling Marken von 1854 (Afa 4I) und 1858 (Afa 7I) mit Stempelabschlägen in schwarz.

    Viele Grüße
    DKKW