• Hallo bayern klassisch,

    nochmals Glückwunsch zu diesem Schnäppchen. :thumbup:

    Ich denke auch das der Brief im Briefkasten war und nur die 9x frankiert waren. Da konnte der Absender eigentlich nur denken, dass die Schweiz im Postverein war.

    Warum die Schweizer dies dann akzeptieren wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    ich hoffe bald den anderen falsch behandelten zeigen zu können.

    Danke für die netten Worte - ich bin sehr froh, ihn bekommen zu haben und der Preis war absolut moderat. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    wenn man gute Freunde um etwas bittet, dann geht es natürlich sehr schnell und ich freue mich sehr, eine weitere Rosine von Nürnberg vor dem 1.7.1855 in die CH zeigen zu dürfen, der völlig falsch behandelt wurde.

    Von Nürnberg nach Chur kostete es immer 15x, da 9x für Bayern und 6x für den 2. Rayon der CH richtig waren. Der Absender frankierte am 31.1.1855 aber nur 12x in der Annahme, dass Chur im 1. Rayon der CH läge.

    Die Aufgabepost wusste natürlich, dass dem nicht so war und hätte den Brief nun als völlig unfrankiert ansehen müssen, also den bayer. Anteil mit 9x ausweisen müssen. Statt dessen notierte man "noch 6".

    Die konnte nur bedeuten, dass man seinen Anteil von 9x durch die Marken akzeptiert hatte (und 3x heimlich einsackte), aber die überschüssigen 3x der CH nicht vergüten wollte oder konnte.

    Die CH (Zürich) erkannte auch hier dieses vertragswidrige Procedere Nürnbergs an und kassiert in Chur nur 20 Rappen = 6x für sich. Also haben wir hier einen überfrankierten Grenzfrankobrief vor uns, wenn man man eine Gag machen darf. :D

    Wir sollten auf Nürnberger Briefe in die CH der Jahre 1854-56 achten und ganz verstärkt dann, wenn diese unterfrankiert waren. Da tut sich ein spannendes Kapitel auf, 160 Jahren danach ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (27. März 2023 um 08:42)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ja, so ist es. Und eben von was du schreibst leite ich zu einer Schliessung dass man mit einen Brief allein, wenn man sonst nichts von gleicher Absender hat, gar keine Schliessung machen kann. Wer weiss ob er der Tag vorher einenBrief an gleichen Firma geschickt hat und vielleicht auch der Tag danach. Dann aber richtig frankiert. Für mich wird es zu viele "Fals" ohne genugend Material um was sicheres zu sagen, und dann besoners wenn man die Gedanken beurteilen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    jeder Brief, der außergewöhnlich ist, gibt heutigen Postgeschichtlern eine Anregung, warum er so war, wie er war. Daher ist es völlig legitim zu knobeln, warum er entstanden ist.

    Vlt. ist das ein oder andere "falls" richtig, vlt. auch nicht. Nur wenn man diese Briefe vorstellt und gemeinsam über sie knobelt, wird etwas draus (hoffentlich!).

    Also schauen wir mal, wie viele Briefe wir zusammentragen (virtuell) und ob wir das Rätsel lösen können. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen 12x Brief aus Memmingen vom 15.1.1864 nach Wil im Kanton St. Gallen. Wer erkennt die Besonderheit (postgeschichtlicher Natur, nicht der Marken, denn da gibt es keine)?

    Guten Abend,

    Ralph hat mir freundlicherweise seinen kürzlich vorgestellten Brief überlassen und ich kann mich ein mal mehr freuen noch ein schönen Brief für meine Sammlung bekommen zu haben!
    Im Anhang seht ihr abermals eine Ausstellungsseite von mir, von der ich denke, dass sie schön in meine Sammlung passt!

    LG

    Kevin

    und allen einen angenehmen Abend

  • Hallo Kevin,

    bei mir lag er 10 Jahre lang als Single, weil ich einen Schweizer Brief des 2. Gewichts vom 1. Rayon dort in den 1. Rayon Bayerns gesucht habe. Nur gefunden habe ich keinen ...

    Da ist es doch perfekt, was du daraus gemacht hast und sollte ich jemals meinen Gesuchten finden, wirst du ihn auch bekommen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    bei mir lag er 10 Jahre lang als Single, weil ich einen Schweizer Brief des 2. Gewichts vom 1. Rayon dort in den 1. Rayon Bayerns gesucht habe. Nur gefunden habe ich keinen ...

    Da ist es doch perfekt, was du daraus gemacht hast und sollte ich jemals meinen Gesuchten finden, wirst du ihn auch bekommen. :)

    Hallo Ralph,

    deinen Vorschlag würde ich dankend annehmen, denn was gibt es Besseres als ein Gegenstück zu solch einem Brief :)

    LG

    Kevin

  • Hallo briefmarkenwirbler,

    eine kleine Korrektur zu der Briefbeschreibung:

    Nicht mit dem offenen MR "311" wurde entwertet, sondern mit dem geschlossenen MR "311" von Memmingen.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo briefmarkenwirbler24,


    und wenn Du jetzt schon am berichtigen bist, dann gib der Dame den richtigen Namen zurück und schau mal, wohin der Brief ging.

    Wichtiger ist: es macht einen Unterschied, ob bayern klassisch von "über 1 bis 2 Loth" schreibt, oder Du von "über 1-2 Loth".


    mit bestem Gruss
    stampmix

  • Aber auch die Schweizer spielten mit und akzeptierten, was nicht zu akzeptieren war. Man nahm nicht 50 Rappen (15 Kreuzer) vom Empfänger, sondern nur 20 Rappen (6 Kr.) und beließ es dabei.

    Hallo in die Runde,

    vorab ein Lob@Kevin für die gelungene Seite und ein Lob an kilke und@stampmix für die feinsinnigen Verbesserungen :)

    Dann möchte ich bayern klassisch zum brief aus post 116 etwas fragen, bevor ich ein ganz interessante Schwesterchen zu diesem Brief zeigen kann:

    9xr für Bayern und die fehlenden 6xr für die CH wurden von dem Schweizer Postler notiert in "20" Rappen= 6Kr, die vom Empfänger eingefordert wurden, richtig soweit?
    Das würde dann bedeuten, dass die 15xr passend sind 3Rayon in 2Rayon und lediglich der Portozuschlag vergessen wurde.

    Danke für die Auskunft, bevor ich den zweiten Brief zeige, der heute bei mir angekommen ist.

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bayern Social,

    ich bin zwar nicht bayern klassisch, aber wir hatten über seinen Brief diskutiert.

    Der Nürnberger Postler hat gegen die Vorschrift 6x für die Schweiz notiert, obwohl in der Schweiz 15x für einen Portobrief fällig gewesen wären, da die Frankatur von 9x nicht angerechnet hätte werden dürfen. Die Forderung für Bayern hätte er mit 9x notieren müssen, hat er auch nicht getan.

    Der Schweizer Postler hat die 6x vom Nürnberger übernommen (obwohl er 15x hätte kassieren können) und in 20 Rappen notiert und kassiert.

    Den Brief den du zeigen willst, ist das der aus Augsburg, mit der 10 Rappen-Forderung? ^^

    Viele Grüsse
    Christian

  • Das würde dann bedeuten, dass die 15xr passend sind 3Rayon in 2Rayon und lediglich der Portozuschlag vergessen wurde.

    Lieber Bayern Social,

    es gab keinen Portozuschlag bis zum 31.8.1868 zwischen Deutschland und der Schweiz. Bitte das (gilt für alle) im Zangerle zu korrigieren (S. 81 letzte Zeile). Das hat der Karl falsch gemacht und ich habe es beim Korrekturlesen damals übersehen - heute rächt sich das.

    Alles andere hat Leitwege schon richtig gesagt - ein ganz klarer Verstoß gegen den Vertrag und alle Bestimmungen - von beiden!

    Ich freue mich auf den zu erwartenden Brief, wie alle hier. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    nichts lieber als das, heute und morgen haben wir hier Familienfeier zu hause, sobald ich aber dazu komme zeige ich den neuen Brief gerne hier.... :P:P

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Ich freue mich auf den zu erwartenden Brief, wie alle hier. :P :P

    Liebe Freunde,

    auf vielfachen Wunsch zweier Sammlerkollegen hier nun der gewünschte Brief, nach gelungener Familienfeier 8o:)

    Anders als bei dem von @BK gezeigten Brief haben wir hier den 2Rayon Bay (Augsburg) in den 2Rayon CH (Altdorf) somit also wäre die korrekte Frankatur 6+6=12xr.
    (Bei BK Brief aus dem vorherigen Post war es ja 3Rayon in den 2Rayon also 15xr)

    Da auch hier nur 9xr verklebt waren notierte der bayer.Postler noch 3 und besser lesbar der Schweizer "10" Rappen, was den fehlenden 3xr entsprach.


    (PS: Ich meine allerdings auch siegelseitig eine "3" zu erkennen, was dann aber einer Behandlung entsprechen würde, die es so seit 1854 nicht mehr geben dürfte.)

  • Lieber Bayern Social,

    ein hübsches Stück mit vertragskonformer Handhabung. "Noch 3" notierte die Aufgabepost und schrieb das Weiterfranko für die CH mit 3x siegelseitig an. Den Rest hast du schon beschrieben - ab Juli 1856 war ja die restriktive Maßnahme beendet worden und man verlangte nur noch das fehlende Porto und nicht mehr die Gesamtgebühr ohne Ansehung des Markenwertes.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    es passiert nicht alle Tage, dass man einen Brief aus der legendären Dr. Karl Zangerle Sammlung kaufen kann, der noch dazu in seinem tollen Buch über die Portobriefe im Auslandspostverkehr 1850-1875 abgebildet ist (Seite 71, leider mit falscher Beschreibung, aber das korrigieren wir hier).

    Zunächst klebte die Absenderin am 2.12.1853 schlappe 3x oben links, die bis Schaffhausen natürlich nicht reichen konnten, auf. Die amtsbekannt aufmerksame Aufgabepost (toller Stabreim!) im Münchener Bahnhof sah diesen Lapsus prima vista und verordnete dem Geldbeutel der Münchnerin eine kleine Abnehmkur, die in der Zahlung von weiteren 9x mündete. Die beiden rechten Marken wurde appliziert, mit schräg stehendem Mühlradstempel entwertet und die 3x für die Schweiz (bis 31.3.1854 galt noch die geteilte Frankoabgeltung) siegelseitig schlecht lesbar angebracht.

    Schwupps ging unser Damenbriefchen über Lindau nach St. Gallen, wo es am Folgetag ankam und mit der 2. Austragung (Distribution) am 4.12. in Schaffhausen zugestellt wurde. Die in der mitreisenden Briefkarte aufgeführten 3x wurden der CH intern als 10 Rappen gut geschrieben, wofür die Kartierungsämter in der CH allein berechtigt waren.

    Für intime Kenner von Taxis sei noch erwähnt, dass der Distributionsstempel von Schaffhausen denen des deutschen Postgebietes von Thurn und Taxis sehr ähnlich sieht - ja, historisch ist belegt, dass die Fürsten von Taxis über lange Jahre das Postregal des Kantons Schaffhausen gepachtet hatten und dort natürlich "ihre" Stempel einsetzten, wie in Frankfurt am Main oder Kassel auch. Auch wenn das Schaffhausen des Jahres 1853 längst nichts mehr mit der Postgeschichte von Thurn und Taxis zu tun hatte, blieben diese Distributionsstempel noch lange im "back - office" im Einsatz.

  • Lieber bayern klassisch,
    Deine Spezialkenntnisse bzgl. Postverträgen und Taxbehandlung habe ich nicht, aber aufgrund des Druckbildes der blauen Marken - von Platte 2c stammend - datiere ich den Brief ins Jahr 1855, nicht 1853.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    1855 gab es aber schon lange keine geteilte Frankoabgeltung mehr in Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.