• Hallo bayern klassisch,

    ja hört das heut gar nicht mehr auf mit den geteilten Barfrankobriefen... :D

    Das Jahr wäre natürlich wichtig zu wissen, wenn er aus 1855 sein sollte, dann könnte er unterfrankiert gewesen sein, und die rückseitige 3 das Weiterfranko für die Schweiz.

    Ich hoffe natürlich auf 1853, dann hast du einen wunderschönen Brief mit geteiltem Barfranko.

    Hast Du den vom Dr.Zangerle direkt gekauft?

    Viele Grüsse
    Christian

  • 1855 gab es aber schon lange keine geteilte Frankoabgeltung mehr in Bayern.

    Lieber bayern klassisch,
    das habe ich auch nicht behauptet. Lediglich die Marken entstammen einer Auflage, die es 1853 so nicht gab. Die stammen m.E. aus 1855. Wo ist im/am Brief das Jahr zu erkennen?
    Wie zuvor von Leitwege erwogen: warum kann es kein unterfrankierter Brief sein, bei dem einfach vergessen wurde, den schweizer. Anteil anzuschreiben?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo liebe Freunde, hallo bk,

    der Stempel von St. Gallen zeigt die Jahreszahlen ein wenig schlecht, aber meiner Meinung nach könnte es tatsächlich 1855 sein ....

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Freunde,

    1855 hätte ein Frankobrief 12 Kr. in Marken gekostet. Hier sind nur 9x in Marken drauf, die restlichen 3x wurden, typisch für München damals bis 31.3.1854, in schwarzer Tinte notiert.

    1855 hätte ein mit nur 9x von München nach Schaffhausen frankierter Brief mit 40 Rappen nachtaxiert werden müssen, weil die zu gering verklebte Frankatur nicht anerkannt wurde (erst zum 1.7.1856 änderte sich das).

    Demnach hätte Bayern 9x vorne schreiben müssen, hinten aber nichts schreiben dürfen. Die CH hatte nie mit schwarzer Tinte notiert, als auch nicht die siegelseitigen 3x - sie hätte 40 Rappen in roter Tinte oder Rötel vorne notiert.

    Da es krumme Hunde gibt, ich zeigte schon den ein oder anderen, hätte die CH mindestens, wenn auch gegen die Vorschrift, 10 Rappen für sich ansetzen müssen - aber die stehen nirgends ...

    Den Brief habe ich bei Rauhut gekauft - dort wurde er vom lieben 1870/71 eingeliefert, der ihn vor vielen Jahren im Rahmen einer JHV - Sitzung in Zweibrücken, vom Karl abgekauft hatte. Weder Dr. Zangerle, noch Rudolf Schild, Harald Rauhut noch ich glauben, dass er falsch ist.

    Das mit den Marken kann ich nicht erklären - bei der 1. Marke geht der Stempel über, auch das ist ohne Zweifel. Das Jahr ist nicht sicher zu lesen - es könnte sowohl 1853, als auch 1855 sein. Nur gab es 1855 keine geteilte Frankoabgeltung und ich weiß noch, wann der Karl den Brief kaufte - da wusste noch niemand, was eine 3 auf der Siegelseite bedeuten sollte (von ihm gekauft und von mir bestaunt damals im Jahre des Herrn 1988, also vor seinem Buch und auch dem von Achim Helbig).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,
    jetzt erst gesehen (da ich den "Portobriefe"-Zangerle verlegt hatte): im Buch auf S. 71 steht "... einfacher Brief vom 2.12.1855 von München nach Schaffhausen..."
    Also geht Zangerle auch vom Jahr 1855 aus, ungeachtet der sonstigen Interpretation des Briefes.
    Interessant...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo zusammen,

    eine Ansichtssendung der Fa. Rauhaut schafft die Möglichkeit den Brief im Original zu sehen.
    Also mir sind einfach zu viele Wasserflecken um die Franco-Marken herum.

    Gruß
    bayernjäger

  • Lieber mikrokern,

    der Karl hat auch die siegelseitige 3 nicht gesehen und geschrieben, dass es eine Portozuchlag Bayern - Schweiz gäbe, den es nie gab. 1855 kann man lesen, 1853 genauso.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    die rückseitige "3" spricht für eine Verwendung im Jahr 1853.
    Aber mal ehrlich, die versetzt stehenden Stempel, die Platteneinordnung 2c (verwendet 1855) von mirkrokern und die großflächigen Wasserflelcken um die Franco-Marken??
    Klingelts da nicht?

    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Sammlerfreunde,

    alle 3 Marken sind von Platte 2c. Marken von Platte 2c gab es ab Anfang 1855 (frühester bisher bekannter Beleg vom 24.1.1855) .

    Kleben die Marken ursprünglich, dann ist nur das Datum 2.12.1855 möglich.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank für eure Infos.

    Dann wird es ein 1855er Brief sein, bei dem einiges schief lief.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo BJ,
    auf einem Papier von 19 Jahrhundert ist mehr Chemie aus man denkt. Nicht alle Flecken sind unbedingt Wasserflecken. Papier Leimung, Kleber – Leim, Tinte enthalten Säuren, welche genauso zum Entstehung von Flecken führen. Ich sehe außer die gewöhnlichen Stockflecken nur eins, neben die mittlere Marke, welches gewisses Rand hat. Falls jemand diese Briefhülle „verbessern“ wollte nach hundert Jahren, wehre diese Schmutzrand viel viel dunkler meine Meinung nach.
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Filigrana,

    werden Marken von Briefen gelöst, hinterlässt das dafür benutze Wasser diese typischen Wasserflecken. An der leeren Stelle werden dann schon mal bessere oder andere Marken, eben was derjenige zur Verfügung hat, neu plaziert. So können dann aus Unkenntnis Marken von 1855 auf einen Brief aus 1853 kommen.
    Es geht hier nicht um Reinigung des Briefes.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    dagegen spricht nur, dass auch die linke Marke mit auf den Brief übergehendem Stempel der gleichen Auflage von Platte 2c entstammt, weshalb ich davon ausgehe, dass der Brief an sich aus 1855 stammt.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo Freunde,
    Ich wollte mich jetzt eigentlich nicht in die Diskussion um diesen Brief einschalten, die zwar recht interessant, aber in meinen Augen so unnötig wie ein Kropf ist. Denn wenn diese Jahreszahl im Ankunftsstempel nicht "1855" lautet, dann könnt Ihr mich ab sofort hier mit irgendeinem furchtbaren Schimpfnamen Eurer Wahl ansprechen. :D :D :D

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    danke für diese Bestätigung! Für mich allerdings nicht soooooo deutlich zu sehen. Da ist die zeitliche Eingrenzung anhand der Plattenmerkmale schon einfacher... :D

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo zusammen,

    zur besseren Analyse anbei ein paar Bildbearbeitungen, vielleicht erleichtert das die Bestimmung. Ich gehe auch von 1855 aus. Von "großflächigen Wasserflecken" kann vorliegend nicht die Rede sein. Der Brief hat rundum leichten Stockbefall. Lediglich unten und rechts der mittleren Marke findet sich das, was man einen Wasserrand nennen kann. Dessen Ursache muss nicht alleine das Ablösen einer/der Marke/n gewesen sein, da stimme ich Filigrana vollumfänglich zu.

    Die Ursache kann von einer satt-feuchten Applikation, deren Ränder dann Stock gefangen haben, über falsche Lagerung im feuchten Keller / Speicher oder irgendwas in den 160 Jahren draufgepuddelt reichen. So unschön es in der Bildbearbeitung aussieht, aber gerade die Stockfleckenübergänge zeigen m.E., dass die Marken authentisch auf dem Beleg platziert sind.

    Soweit das was man hier aus der Ferne machen / sagen kann.


    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlrfreunde,

    ich will den Brief beim besten Willen nicht madig reden!
    Ich hatte das Original in Händen und gebe nur das wieder, was mir aufgefallen und letztendlich auch der Grund war, warum ich von diesem Brief die Finger gelassen habe. So haben vermutlich noch viele andere gedacht. Denn dieser Ausrufpreis und auch der Zuschlag entsprechen nicht dem üblichen Presiniveau. Da werden im Normalfall schon einige Hunderter mehr bezahlt.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    im Nachgang zum oben gezeigten Brief ein Exemplar aus dem Jahr 1859, bei dem das Weiterfranko ebenfalls rückseitig angeschrieben wurde. Dieser Brief ist voll frankiert. Es ist also durchaus möglich, dass Briefe mit rückseitigem Weiterfranko existieren, deshalb aber noch lange keine Briefe mit bar bezahltem Weiterfanko sind.
    Wäre der Brief von bk also korrekt mit 12 xr frankiert, wäre die rückseitig vermerkte 3 das mit Marken frankierte Weiterfranko. Für das Jahr 1855 kann es eigentlich nicht anders gewesen sein.

    Gruß
    bayernjäger