Österreich - Württemberg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ja, eben dieser Unterschied bei Gewichtsstufen habe ich im Sinn gehabt.

    Wie kommst du zu 5 + 2,5 + 2,5 bk?


    Ist es möglich dass man hier etwas unterschiedlich gerechnet hat?

    Württemberg und Bayern rechnete bis den Gewichtsstufe. In 1842 rechnete Österreich inklusive den Gewichtsstufe. Wie de es vor 1842 gemacht hatten habe ich noch nicht feststellen können. Wenn man nur die vermerkte Lothangabe geschaut hatte, war es auch möglich es falsch zu interpretieren und somit die Gebühre falsch an zu setzen.
    Irgendwie kommt es mir vor dass mehrere Briefe so taxiert sind.

    Eure Meinungen hierzu?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die württembergischen Porti kenne ich nicht, aber um auf 10x in der 3. Gewichtsstufe zu kommen muss man so rechnen.

    War es dort gar die 4. Gewichtsstufe, dann wären 4 + 2 + 2 + 2 = 10x richtig. Wer hat das Gewicht notiert?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Dieser Gewichtvermerk ist ein typisch österreichischer Pauschalvermerk um die Kosten an richtigen Amt zu richten. Obwohl es ein ExOffo Brief war musste jemand die tatsächliche Kosten tragen, und deswegen ist der Gewicht notiert geworden.

    An ein 4. Gewichtsstufe in Württemberg glaube ich auch.
    Gewichtsstufen in W. in Kreuzer waren 2-3-4-6-8-10 und so weiter mit 2 Kreuzerstufen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    dann war er unterschiedlich in der Progression der 3 involvierten Postgebiete und das hat man auch nicht alle Tage. Glückwunsch zu dieser Vertragsbesonderheit.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Zuerst - ich habe die Überschrift etwas geändert und den Zeitspann etwas verlängert so dass die ganze Taxis-Österreichische Vertragszeit bis 1842 für Württemberg in ein Thread kommt.


    Dann mein zweiten Brief der zeigt wie schwierig es sein kann die Taxen zu interpretieren. Es ist auch ein Österreichischer ExOffo Brief der bis zur Grenze "frei" geschickt war. Hier ist es aber kein Lothangabe zu finden.

    Der Brief lief in 1828 von Wien nach Neresheim. Bayerische Transit hat 12 Kreuzer gekostet. Für Württemberg hat der Empfänger 6 Kreuzer + 1 Kreuzer Botenlohn bezahlt, also insgesamt 19 Kreuzer. Aber welcher Gewichtsstufen haben wir hier? Ohne die Austauschpunkte zu kennen kann man es nicht mit Sicherheit feststellen. Aber mein Vorschlag ist die 3. Gewichtsstufe und dass der Brief von Wien über Innsbruck und Fernpass nach Füssen und Ulm geschickt war.
    Salzburg-Ulm wäre eine Möglichkeit in der ersten Gewichtsstufe auf bayerische Seite, würde dann aber nicht für Württemberg stimmen. Mittenwald-Ulm konnte stimmen, aber dann nur falls die Entfernungen etwas falsch gemessen wäre.

    Ein interessanten Detail hier ist der gestrichene Franco Tutto.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich glaube nicht, dass der Brief über Innsbruck und den Fernpass nach Bayern gelangte. Er kam wahrscheinlich über Salzburg nach Bayern, dies war der wesentlich schnellere Weg. Der Brief lag in der 2. Gesichtsstufe. 12 Kr. bayerischer Transit = 2. Gew.-St. nach PV Bayern-Württemberg von 1809. Ulm-Neresheim kostete 4 Kr., 2. Gew.-Stufe = 6 Kr.

    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief aus diesem Zeitraum möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus Cilli (Österreich-Ungarn / Jetzt Slowenien, ca. 70 km nordöstlich von Laibach) nach Württemberg vom 8. Mai 1825. Der Absender bezahlte 14 Kr.C.M. bis zur österr. bayr. Grenze. Für Bayern und Württemberg fielen 18 Kreuzer Porto an, die der Empfänger bezahlte. Die zwei Seiten Inhalt sind als Scan beigefügt.Evtl. sind sie von geschichtlichen Interesse.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank.
    Nun einen Brief vom 30. Januar 1820 von Wien nach Mühlhausen am Neckar bei Cannstadt in Württemberg. Die "12" Kr. werden wahrscheinlich das Franko bei der Briefaufgabe bis zur österr. bayr. Grenze sein. Die "8" das Porto für Bayern und die "4" das Porto für Württemberg. Evtl. war der Brief auch in Österreich Gebührenfrei und die "12" ist die Gesamtsumme des Portos ?

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    nachfolgend noch ein Brief:
    Teilfrankobrief aus Mayerhöfen (Österreich) vom 29. Mai 1821, im nahen Mies aufgegeben. Bei der Briefaufgabe bezahlte der Absender 8 Kr.C.M. bis zur österr. bayr. Grenze. In Bayern fielen 8 Kr. - und in Württemberg 4 Kr. Porto an. Der Empfänger bezahlte 12 Kr. rh. Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    Zwei interresante Briefe kann ich jetzt zeigen:

    1. Aus Caschau nach Schwaigern vom 21.12.1839: hinten 14 kr CM bis österreichische Grenze, dann 8 kr rh bayrische Transit und insg. 14 kr rh in Württemberg

    2. Zwei Monaten später (02.02.1840) gleiche Korrespondenz, aber nur 12 kr rh. Warum? Was ist passiert inzwischen?

    Viele Grüsse aus:

    Ungarn

  • Lieber Ungarn,

    ich kann mir nur vorstellen, dass der Empfänger in Württemgberg beim 2. Brief die Portofreiheit genoss, welche ihm beim 1. Brief noch vorenthalten worden war. Ein wunderbares Briefpaar übrigens. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    wenn ich mir die beiden Briefe so anschaue, denke ich doch, dass das unterschiedliche Porto vielleicht mit dem Gewicht zusammenhängt. Könnte es sein, dass die Progression in Württemberg eine andere war, der zweite, kleinere (und leichtere???) Brief demnach 8+4 kostete?
    Mich würde wundern, wenn Graf Neipperg innerhalb so kurzer Zeit eine Gebührenbefreiung aushandeln konnte.

    Liebe Grüße
    Ö-Transit

  • Lieber Ö-Transit,

    das wäre natürlich auch möglich - leider habe ich keine Unterlagen über eventuelle Portofreiheiten in Württemberg / Taxis. Eigentlich hat man bei Transitbriefen die Transitgebühr aus Erleichterungsgründen der Abrechnung separat notiert; man müsste ein paar Dutzend Briefe dieser Korrespondenz und Postvertrages sehen, um weitere Schlüsse ziehen zu können.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Es gibt auch die Möglichkeit dass der Brief unterschiedliche Wege gelaufen war. Aber auch ein Gewichtsunterschied ist möglich wie es schon hier gezeigt ist.

    interessante Briefe sind es auf jeden Fall und nicht lange her gab es einige bei ein östlicher Auktionshaus. Vielleicht sehen wir hier einige?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    Ich habe schon meine Württemberg-Briefe ein wenig detaillert gesehen. Es sind mehrere Fragen.

    In Österreich-Ungarn war 1817-1842 ist ein Tax-Period. In Bayern war 1810-1842 auch ein Tax-Period. Wie war es in Württemberg??? Warum schreibt ihr in diesem Titel: 1821-1842? Bedeutet es dass 1821-1842 war in Württemberg auch ein Tax-Period? Wieviel war das Transit für Bayern in diesem Period (1810-1842)? Wieviel war die Gebühr für Württemberg (wahrscheinlich hängt von der Entfernung)?

    Aber erste Mal möchte ich 4 Briefe vor 1821 zeigen:

    1. Brief aus Neu Pazua (Banath Serbisch Militärgrenze) vom 1819 nach Altdorf: hinten 14+4(Reko) CM, vorne: 8 gestrichen und 12 kr rh. Ich vermute 8 kr war Bayern Transit und 4 kr für Württemberg. Stimmt es?

    2. Brief aus Semlin vom 1821 ebenso nach Altdorf: hinten auch 14+4 CM, vorne: 8+4=12, die gleiche Struktur wie die vorherige.

    3. Brief aus Pesth vom 1820 nach Tirbheim: hinten 14 kr CM, vorne: eine durchgestrichene (8 und 21), bzw. 24 kr rh. Warum?

    4. Brief aus Ruma vom 1818 nach Ellwangen: hinten 28 kr CM (1 Loth!), vorne nur 6 kr rh. Warum?

    Danke für euere Geduld, liebe Grüsse aus

    Ungarn

    • Offizieller Beitrag

    Bedeutet es dass 1821-1842 war in Württemberg auch ein Tax-Period? Wieviel war das Transit für Bayern in diesem Period (1810-1842)? Wieviel war die Gebühr für Württemberg (wahrscheinlich hängt von der Entfernung)?

    Hallo Ungarn

    Zuerst will ich einige fragen beantworten.

    Die Überschriften bei die Länder-Ordnern/Threads sind soweit diese mir bekannt ist, nach Vertrage aufgeteilt. Die Inland-Taxperioden sind dann nicht so wichtig bei Aufteilungen. Ausnahmen gibt es hier wo 2 Vertragsperioden zusammengefasst sind - also die Taxische Vertrage mit Österreich die für Württemberg erst 1821 gültig war, und die in 1829 neuverfasst war und bis 1842 dauerte. In 1843 kam die neue Vertrage die aber ganz anders waren, besonders dann bei die Taxierung.

    Eine feste Transitgebühr für Bayern gab es hier nicht.

    So jetzt will ich die Briefe geniessen/anschauen :)

    Viele Grüsse
    Nils

    PS Etwas verbesserte Antwort jetzt gemacht

  • Lieber Nils, Liebe Freunde,

    Von deiner Antwort habe ich so verstanden, dass die nächste Taxperiod zwischen Österreich und Württemberg war 1821-1829. OK.

    Jetzt zeige ich 3 Briefe von diesen Period:

    1. Aus Tolna nach Morstein an der Jagst vom 25.10.1827. Hinten 14+4 kr CMwie normal 1/2 Loth Reko_Brief aus Österreich bis Grenze. Auf der Vorderseite eine ungewöhnliche blaue Farbe (die andere sind immer Rötel) durchgestrichene 8 kr rh und 12 kr rh. Bedeutet es dass der Empfänger nur 12 kr bezahlt, oder 8+12=20 kr??? Welche Summe war die bayrische Transit?

    2. Der 2-ter Brief ging aus Alba nach Heilbronn vom 17.05.1828, aber es war 1,5 loth schwer, darum in Ungarn (Österreich) wurde mit 42+4 (Reko) kr CM frankiert. Der Empfänger hat 20+15 kr rh bezahlt. Welche Summe ist das Transit Bayern und welche ist für Württemberg?

    3. Der 3-ter Brief ging aus Neu-Banovcze (Militärgrenze) nach Willsbach vom 06.08.1829, hinten 14 kr CM, vorne 21 kr rh. Wieviel war davon die bayrische Transit?

    Viele Grüsse aus

    Ungarn

  • Lieber Ungarn,

    zu der Primärliteratur bin ich aus zeitlichen Gründen noch nicht gekommen, es ist aber gespeichert.

    1. Brief - lief über Nürnberg (blaue Tinte) und wurde zuerst mit 8x für den Transit versehen, dann aber als 1,5fach gewogen und die 8 gestrichen und auf 12x erhöht. Württemberg hat keine weitere Gebühr addiert = Portofreiheit des Empfängers.

    2. Brief - scheint mit 10 + 5 + 5x für Bayerns Transit in der 3. Gewichtsstufe gelegen zu sein und 15x für Württemberg.

    3. Brief - da sehe ich kein bayerisches Transitporto. Die 21x hat der Empfänger bezahlt, aber der Brief scheint ohne Taxansatz durch Bayern gelaufen zu sein. Tolles Stück!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.