Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Liebe Sammelfreunde

    einen weiteren Beleg, welchen ich bei Herrn Kemser gestern in Hannover gefunden habe, paßt hier. :P:D:P ( einen zweiten zum Posting #162 sozusagen)
    Brief vom 13.11.1851 von Salze nach Magdeburg gelaufen. 5 Sgr Postvorschuß wurden adressiert "An den O.... Herrn Friedrich Strube zu Magdeburg".

    Wie aus dem Inhalt erkennbar, sind "2 Sgr Porto A. 360 mit den übrigen Kosten einzuziehen". (Scan 3)
    Weiter dazu:

    "Wir haben, die nach der untenstehenden Rechnung in Ihrer Hypotheken Sache ..... Nr. 1 bei unserer Sportelkasse aufgelaufenen Kosten mit -Thlr. 5 Sgr. - Pf. der ........... .............. durch Postvorschuß entnommen.
    Gr(oß) Salze, den 7ten November 1851 Königl. Kreis=Gerichts D....tion Hendrich" (wie Direktion lies es sich nicht...)

    Die Taxierung vorderseitig ist nun folgende:
    5 Sgr Postvorschuß
    1 Sgr Procura
    1 Sgr Taxe
    gesamt 7 Sgr.

    Angekommen ist der Brief am gleichen Tage in Magdeburg (13.11.)
    Die vielen siegelseitigen Notierungen kann ich teilweise nicht lesen...
    "Der Ha........kler und Schiffer Strube wollen beide nicht empfangen? diese, .... im 9then .... nicht bekannt. Hubrich Briefträger".
    Darunter sind zu den weiteren 8 Revieren? jeweils vermerkt worden, dass der Adressat unbekannt ist.

    So ging es schon am 14. retour und war am 15. wieder in Salze. Der zweite Ausgabestempel ist defintiv von dort.
    Auf die 7 Sgr blieb man sitzen, wie die weiteren Vermerke zeigen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    toller Brief von einem tollen Verkäufer. :)

    Hier der Text der Siegelseite:

    "Der Kornmäkler und Schiffer Strube wollen beide nicht Empfänger sein, sonst im 9then Revier nicht bekannt. Hubrich Briefträger".

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    erst hatte ich an diesen Empfänger, Conrad Louis Strube, gedacht, da ich Schwierigkeiten mit dem Vornamen hatte. (Der Name sagte mir was.)

    Noch der Link dazu:
    http://www.uni-magdeburg.de/mbl/Biografien/1423.htm

    Scheinbar war es eine größere Familie, so dass alle Briefträger bei der Auffindung beteiligt waren. Ob dies in mehreren Bestellgängen erledigt wurde, ist leider nicht erkennbar. Auch bin ich nicht sicher, wieviele unterschiedliche Handschriften nun vorhanden sind. Zeitlich kann ich mir nur vorstellen, dass jeweils bei mindestens zwei angrenzenden Reviere beim gleichen Botengang versucht wurde den Empfänger zu ermitteln.

    Jedenfalls habe ich soetwas noch nie gesehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ich kenne so etwas, wenn es viele Empfänger mit gleichem Namen an einem Ort gab. Dein toller Brief wurde sicher jedem Stadtpostboten in MD mitgegeben - dann hieß es die möglichen Empfänger zu befragen, ob das ein Brief für sie sein konnte usw.. Da alle notierten, dass die Adresse nicht in ihr Revier gehörte, musste er wieder retourniert werden. Ein Schmankerl und Vortragsbrief!

    So etwas kann nur ein sehr gut sortierter Bayernhändler im Kasten haben. ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Bayern Klassisch

    zur Zeit des Briefes gab es 4 Bestellgänge am Tage. Damit es zeitlich an einem Tag geschafft werden kann, müssen die Briefträger in ihren Runden Briefe ausgetauscht haben. Die erste Zustellung war der 3. Bestellgang am Ankunftstage. Damit könnten 4 - 5 Briefträger schon involviert gewesen sein. Ich denke, dass er spätensten am späten Nachmittag nach Salze (heute Bad Salzelm) retour gelaufen sein müßte.

    Jedenfalls hat sich die Fahrt nach Hannover wegen diesem Brief schon gelohnt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    so wird es gewesen sein. Wer kann von seinem Ort schon so etwas zeigen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo regiduer,

    der Brief wurde zuerst ausgeliefert, womit der Wert des Ganzsacheneindrucks verbraucht war.

    Dann hat man ihn umadressiert und nach Dresden gesandt, welches vom 1. Zielort über 10 bis 20 Meilen entfernt war. Da zuvor frankiert, war für die Weiterleitung nur die günstige Frankotaxe anzusetzen, hier also 2 Neugroschen, die in Dresden zu kassieren und TT zu überweisen waren.

    Die kleine 2 wäre wohl fast untergegangen, daher hat man sie groß wiederholt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

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    am 22.10.1844 sandte man einen ganz frankierten Brief 12 Kr. Franko plus 4 Kr. Zuschlag für Bayern nach dem Vertrag mit Österreich vom 1.10.1842 in das österreichische Triest. Der Empfänger war der Generalkonsul seiner Majestät Britanniens, Sir Lyons. Er erhielt korrekt den Vertragsstempel BOC.

    In Triest wurde er am 29.10.1844 ausgeliefert (warum hatte Bayern nicht auch so schöne Ankunftsstempel?). Unser Herr Konsul war aber schon nach Athen abgereist, vermutlich in diplomatischer Mission.
    Nun frankierte man 18 Kr. CM, schlug am 1.11.1844 den Triester Aufgabestempel nebst dem kleinen Franco - Stempelchen ab und übergab den Brief dem Österreichischen Lloyd. Am 28.10.1844 traf der Brief in Athen ein (dort noch datiert nach dem julianischen Kalender, also eigentlich plus 12 Tage) und wurde zugestellt. Hierfür waren 30 Lepta zu zahlen, die mit Rötel unter dem Würzburgstempel zu finden sind.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • @bk So eine internationale Weiterleitung habe ich nicht zu zeigen, aber immerhin eine in die Schwabenmetropole... nach Stuttgart.
    Der Aufgabeort ist Frankfurt und bis Aschaffenburg waren 4 Kreuzer an Thurn und Taxis zu bezahlen. Die wurden in Nürnberg in Auslage genommen und 14 weitere Kreuzer bis München hinzugerechnet. Nur leider war der Empfänger schon nach Stuttgart abgereist. Also wurden die schon angefallenen 18 Kreuzer in Auslage genommen (leider kein Stempel) und weitere 6 Kreuzer Porto für Bayern dazugerechnet. Letztlich kamen für Württemberg noch 6 Kreuzer dazu und das Gesamtporto belief sich auf 30 Kreuzer.

    Der Inhalt beginnt mit dem Satz: " Kaum ist ein Brief an Dich der Post übergeben, theurer Freund, und schon bin ich wieder daran Dir zu schreiben." Eine Seite weiter wechselt er ins Französische um dann kurz darauf mit Englisch weiter zu machen. Immerhin sind die verwendeten Sprachen sehr international, der Inalt dagegen seeeehr persönlich...

    Gruß

    wuerttemberger

  • Hallo wuerttemberger,

    deiner ist erstklassig und den hätte ich auch gerne genommen - wie oft bekommt man solch attraktive Briefe zu sehen? Ein Münchner Auslagestempel hätte ihn nur unnötig verteuert. ^^

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    außergewöhnliche Briefe werden hier gezeigt. Da kann ich mit meinem Brief aus Paris vom 30.4.1863 kaum mithalten.

    Dieser Portobrief an den französischen Gesandten für Hannover wurde irrtümlich nach Hannover fehlgeleitet. Wie im Postvertrag zwischen Frankreich und Preußen von 1858 vereinbart, wurde die Taxe vom französischen Austauschbüro mittels Stempel auf dem Brief angebracht. 5 Sgr. kostete das Porto für Frankreich und Preußen, einschl. des belgischen Transits.

    In Hannover wurde Hanovre gestrichten, München in deutsch angeschrieben und 5 Sgr. handschriftlich vermerkt. Beim Eintreffen in Bayern wurde die 5 gestrichen und durch 18 Kreuzer ersetzt.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    deiner braucht sich vor keinem zu verstecken - das ist ein Superbrief. :P

    Hallo wuerttemberger,

    also so privat war der Inhalt ... tja, eine kleine Indiskretion nach so langer Zeit ist wohl erlaubt. :rolleyes:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    da ist mir gerade noch ein mehrfach nachgesandter Brief aus Frankreich in die Hände gekommen.

    Abgesandt wurde der Portobrief am 20.9.1841 in Metz aus dem 2. franz. Rayon nach Stuttgart. Dort wurden 22 Kr. fremdes Porto und 6 Kr. für Württemberg belastet. Von Stuttgart erfolgte eine Weitersendung nach München. Hierfür wurden in Bayern 8 Kr. verrechnet, so dass nun insgesamt 36 Kr. auf dem Brief lasteten.

    In München wurde abermals eine Weitersendung nach Cöln notwendig. Bayern setzte für sich weitere 16 Kr. fest. Der Empfänger musste schließlich 19 Sgr. bezahlen. Dies beinhaltet fremde Portoanteile von 15 Sgr. (= 52 Kr.) sowie 4 Sgr. Inlandsporto (Porto-Tabelle V).

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    wurde er nicht auch noch nach Augsburg umgeleitet?

    Toller Brief - ein Traum!!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • also so privat war der Inhalt ... tja, eine kleine Indiskretion nach so langer Zeit ist wohl erlaubt. :rolleyes:

    Ich hoffe, Bertha kann mir nochmal verzeihen und habe mal den "internationalen Teil" eingescannt. Deutsch und Englisch kann ich transkribieren bzw. übersetzen, nur der französische Teil ist mir fremd. Außer "ami" kann ich nichts lesen...

    Gruß

    wuerttemberger

  • Hallo wuerttemberger,

    schöner Inhalt, eindeutig, so weit ich es auf Deutsch und Englisch lesen kann.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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