Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Liebe Freunde,

    schnell von Baden hier hin kopiert:

    Aus der Reihe: Was ist denn hier passiert, zeige ich ein simples Kuvert aus Baden (Constanz) mit 3x vom 16.11.1868 nach Ludwigshafen. Der Gebührenreform vom 1.1.1868 war es zu verdanken, dass nun alle Briefe in die Vertragsstaaten und im Inland Badens nur noch 3x kosteten, wenn sie maximal einlöthig waren.

    Die Aufgabepost sandte den Brief in das nahe, aber eher unbedeutendere Ludwigshafen am Bodensee, wo er am selben Tag ankam. Aber ein Friedrich Kohlund war dort nicht anzutreffen oder gar bekannt, denn man nahm das Kuvert kurzerhand und notierte "am Rhein". Ui, jetzt kam Bayern und damit die Pfalz ins Spiel, denn bedeutender war damals schon Ludwigshafen am Rhein.

    Jedenfalls schlug der Brief am 18.11. in LU / Pfalz ein, konnte jedoch auch dort nicht zugestellt werden. Siegelseitig lesen wir: Hier unbekannt. Ludwigshafen den 18/11 68. Dies bestätigte das Königliche Polizeicommissariat Ludwigshafen. Vor 1868 waren offenbar die Postbehörden genug hinsichtlich der Ermittlung von Empfängern, ab 1.1.1868 wurden auch die lokalen Polizeibehörden involviert.

    Ludwigshafen sandte den Brief "Retour". Die badische Bahnpost übernahm ihn auf der Strecke Heidelberg - Mannheim - Carlsruhe am selben Tag und brachte ihn am 19.11. nach Constanz zurück, wo er dem Absender ausgehändigt wurde.

    Viel Lärm um Nichts, könnte man jetzt sagen - aber sind es nicht genau diese Briefe, die menscheln und uns ob ihrer kleinen Postgeschichte zu erfreuen mögen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Freund,

    was für den Präsidenten des DASV gut genug ist, soll mir als Pfälzer recht sein. Wer traut sich an eine Beschreibung? An trüben Tagen wie diesen doch kein Problem, oder?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    ein Brief an zumindestens hier bekannter Empfängername.
    Allerdings war der Absender der Meinung, dass der Herr Landfried in der Pfalz zu finden sei. Wenn ich es richtig lese stammt er aus Jastrow und kam nach Albersweiler am 03.02. (Zumindestens glaube ich diesen Namen im Stempel zu lesen.)

    Wahrscheinlich dort wurde nun Ramberg bei Wiesbaden notiert, wahrscheinlich auch oben "nicht Pfalz" und dann ging es am 07.02. weiter (aber von wo?) In Ramberg war der Adressant auch unbekannt. Jedenfalls schien man dort den Brief richtig weiter zu versenden. Zumindestens ist Wiesloch als Stempel erkennbar.

    Als Portobrief kostete er 12 Kreuzer und dies änderte sich auch nicht trotz der "Umleitungen".

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    da merkt man halt die gute PO Schule des Forums. :)

    Der Brief lief Preußen - Taxis Transit - Bayern (Pfalz) - Taxis - Baden und das fand ich schon recht interessant.

    Die schwer zu lesenden Stempel sind die von Landau in der Pfalz und Frankfurt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    diese Korrespondenz hat schon etwas. Diese wäre sogar einen eigenen Thread wert.
    Es gibt ja auch Belege mit Bestellgeld von 1 bzw. 2 Kreuzer. Manche zeigen auch den Heidelberger Stempel.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ich habe nur wenige Briefe (2 oder 3), aber das Öffnen eines eigenen Threads ist ja nicht verboten ... ^^

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    kurze Ergänzung, der Brief lief wegen der falschen Bezeichnung Rauenberg in der Pfalz vom preussischen Aufgabeort über Frankfurt ins pfälzische Albersweiler, weil dies (noch lange Zeit) die Postexpedition/Taxe für das rd. 7 km weiter oberhalb im Pfälzer Wald gelegene Ramberg / Pfalz war.

    Dort notierte der Postbote bzgl. des Adressaten zu Ramberg bey Albersweiler unbekannt, so dass sehr wahrscheinlich die Postexpedition zu Albersweiler "nicht Pfalz !" und Wiesloch ? (Baden) notiert und - wie schon von @bk festgehalten hat - nach Baden weitergeleitet hat.


    Sehr schönes Stück + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo liebe Freunde,

    ich weiß nicht, ob ich hier im thread richtig bin, aber in einem kleineren Posten Postscheine war auch dieser Beleg dabei:

    Schein über ein Paket - abgegangen in Leipzig am 16.5.1866 - Absender :Allgemeine Brandversicherungsgesellschaft sächsischer Lehrer - sign. LH47 (Lehrer Horn) in Eppendorf b. Oederan - ankunft 17.05.1866 von dort weitergeleitet nach Groß-Hartmannsdorf .

    wer schreibt mir denn etwas zu den Taxierungen?

    Schon mal recht herzlichen Dank sagt,

    Bayern-Nerv Volker


    P.S.: Falls Interesse an dem Beleg, bitte melden.

  • Hallo Volker,

    diese Paketsendung ist nicht nachgesandt worden, sondern es wurde lediglich die für den landort Eppendorf zuständige Postanstalt von Oederan auf Großhartmannsdorf korrigiert. Die Entfernung zu Leipzig betrug 12 Meilen. Für das nur 9 Loth schwere Paket galt als Mindesttaxe das doppelte Briefporto, mithin 2 Ngr. Hinzu kam das Landbestellgeld für den Begleitbrief von 8 Pfg. Das Paket selbst war vom Empfänger unter Vorlage des Begleitbriefes beim Postamt abzuholen.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    wie es aussieht, wurde der Brief erbrochen, was auf eine Öffnung hindeutet. Da der Absender, hätte er seinen Brief wieder bekommen, ihn kaum erbrochen hätte, tippe ich, dass es sich unser Berliner anders überlegt hat und den Brief dann doch noch annahm.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dies ist ein sogenannter "Wahnsinnsbrief" der einen in der Tat an den Rand des Wahnsinns bringen kann.

    Es handelt sich um einen Brief aus dem hohenzollerischen Gammertingen über Bayern nach Polen, der im Februar 1835 abgeschickt wurde und der im September 1835 wieder retour ging.

    Mich würde zunächst der ursprüngliche Bestimmungsort in Polen interessieren. Kann jemann die beiden durchgestrichenen Orte über und unter Gombin lesen?

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball,

    den Ort unterhalb von Gąbin würde ich als Sochazew entziffern, ein Ort ca. 5 Meilen westlich von Warschau.

    Den Ort oberhalb entziffere ich als Kone..., kann da aber leider nichts eindeutig zuordnen.
    Anbieten kann ich: Koniecpol, Krosniewice (wäre mein Favorit, aber ich kann kein "r" als 2. Buchstaben erkennen), Konskic.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo liball,

    ein Traumbrief! Der Brief hat in Warschau den Postweg offenbar nicht verlassen, sondern wurde sofort nach München weiter geleitet, daher kamen keine weiteren Kosten auf den Empfänger zu.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    dazu folgender Brief.
    Brief aus Hall in Tirol (handschriftlich links oben "v.Hall") nach Innichen in Tirol
    vom 4. April 1803. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 12 Kreuzer (Siegel-
    seite vermerkt). Der Brief ging jedoch nach München (man verwechselte Innichen
    mt München). In München bemerkte man den Irrtum, schrieb unter Innichen "in
    Tyroll im Kusterthal". Mit neuem Aufgabestempel "R.4.München" ging es dann weiter
    an den Empfänger. Am 24. April traf er dort ein. Zu den weiteren Taxierungen ""6" -
    "3" und "12" müssen sich die Experten äußern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern