Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Lieber Bayern Klassisch

    gegen eine erneute Aufgabe in Magdeburg spricht, dass kein Aufgabestempel vorhanden ist. Auch würde sich die Frage stellen, wer hat den Brief überhaupt angenommen. Falls es der falscher Empfänger wäre, hätte der Brief neu versiegelt werden müssen. Zwar habe ich nichts gefunden, wie dann zu verfahren wäre, aber ich vermute, dass er dann als nicht zugestellt weiter galt.

    Dazu kommt, dass der Landbriefträger für Buckau und Sudenburg, den Brief auch hätte zustellen können. Dazu hätte jedoch das Bestellgeld siegelseitig notiert werden müssen und auch kein Ausgabestempel von Sudenburg wäre vorhanden.

    So wie es hier aussieht, erscheint mir nur eine vom Empfänger hinterlegte "Anweisung" plausibel.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    wenn der Groschen nicht das Bestellgeld von MD in den Landbezirk war (was du ja ausschließt), dann kann es so nicht gewesen sein.

    Briefe wurden an den ausgehändigt, der bei "1" nicht auf dem Baum war, denn man wollte ja alles so schnell wie möglich los werden. Gerade weil er nicht dem Empfänger in MD ausgeliefert worden war, durfte das Siegel eben nicht erbrochen werden. Das spricht ja eindeutig für meine Variante.

    Dass ein Aufgabestempel von MD nicht abgeschlagen wurde, besagt wenig - dergleichen Briefe kenne ich von allen AD - Staaten zu Dutzenden (anders herum wäre es natürlich schöner).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    in der Zwischenzeit habe ich einiges ermitteln können (mit Hilfe natürlich).
    Das Postamt in Sudenburg wird sich in der heutigen Halberstädter Stasse Nr. 46 befunden haben. Dies ist schon in beachtlicher Entfernung zum Postamt Magdeburg, so 1 1/4 Meile.
    Laut Info ist der Name Carl Heyroth schon 1839 als Porzellanmalerfabrikant ein Begriff in Sudenburg. Dies dürfte auch im Postamt MD bekannt gewesen sein.

    Erwarten würde man somit, dass der Brief somit kostenlos nach Sudenburg gebracht worden wäre. Dies ist jedoch so nicht geschehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    dann fällt die These mit dem Groschen als Bestellgeld und die Auslieferung war in MD erfolgt, bei folgender Neuaufgabe dort nach Sudenburg.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    mich erinnert es irgendwie an die beiden Briefe an Herrn Sommermeyer.

    von / nach / durch Magdeburg

    Ob der Brief in MD ausgeliefert worden ist, läßt sich so nicht feststellen. Die Ausgabestempel tragen beide den 26. als Ausgabedatum. Die zweite Ausgabe war ab 12 Uhr in MD, in Sudenburg sicher erst in den späten Nachmittagstunden. Rein theoretisch ist somit eine versuchte Zustellung nicht unmöglich - nur wer soll den Brief erneut aufgegeben haben?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    das können viele gewesen sein - Verwandte, Freunde, Angestellte - ich würde ihn bei der Beschreibung so als gegeben annehmen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine interessante Weiterleitung möcht ich euch zeigen.

    Brief aus COELN, aufgegeben in Passau und weitergesandt nach München vom 7.5.1864.

    Der Brief aus Coeln ist vermutlich per Einschluß nach Passau gelangt. Dort hat man sehr frühzeitige bemerkt, dass der Brief nicht nach Passau gehört, da es dort keine Windemacherstraße gibt. Der Post war wohl bekannt, dass es eine solche Straße in München gibt. Zudem brachte man vermutlich den Namen Dallmeyer mit München in Verbindung. Er wurde also nicht ausgetragen, es befindet sich rückseits auch kein Stempel aus Passau. Vorderseitig wurde vermerkt "Vielleicht München".

    Der Brief wurde als unfrankiert behandelt. Da er jetzt von Passau nach München lief, fiel für die 2. innerbayrische Entfernungszone ein Porto von 9 xr an (6 xr + 3 xr Portozuschlag). Der frankierte 1 xr wurde davon in Abzug gebracht und der Brief folglich mit 8 xr Porto taxiert.

    Einen Brief, welcher per Einschluß nach Bayern gesandt und wegen falscher Adressierung weitergeleitet und zudem noch mit Porto belegt wurde, hatte ich bisher noch nicht gesehen.

    Gruß
    bayernjäger

  • Einen Brief, welcher per Einschluß nach Bayern gesandt und wegen falscher Adressierung weitergeleitet und zudem noch mit Porto belegt wurde, hatte ich bisher noch nicht gesehen.


    Lieber Bayernjäger,

    da geht es Dir genauso wie mir, ein solch tolles Stück wie Du es uns zeigst habe ich noch nicht gesehen
    und wir werden Glück benötigen, um einen zweiten zu finden :thumbup::thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo bayernjäger,

    diese Briefe sind nicht häufig, da hast du ganz recht.

    Die zentrale Frage ist aber doch: Wer hat die Marke aufgeklebt?

    In Passau hat man sicher gewußt, dass es eine Straße dieses Namens dort nicht gab. Also gehe ich davon aus, dass die Kölner Firma schon in Köln mit einer Bayernmarke vorfrakiert hat und den Brief (und wohl noch andere gleich dazu) Richtung Bayern schickte (unter Kreuzkuvert an das Postamt bei mehreren Ortsbriefen, unter Kreuzkuvert an das Postamt bei Orts- und innerbayerischen Briefen, die dann mit 3x und 6x beklebt waren oder illegal in einem Großbrief oder Paket).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayern Klassisch,

    das seltene an dem Brief ist doch, dass er erst forwarded wurde und danach mit Nachtaxe versehen und weitergeleitet wurde, oder?

    Forwarded alleine und Nachtaxe alleine ist ja auch keine Massenware, aber beides in einem Brief vereint erinnere ich nicht gesehen zu haben, auch in den letzten grossen Name Sales nicht, Du?
    Mit der Frage wo die Marke angebracht wurde hast Du eine spannende Frage gestellt, das der Vorfrankiert wurde, daran habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, war das üblich damals?

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    "das seltene an dem Brief ist doch, dass er erst forwarded wurde und danach mit Nachtaxe versehen und weitergeleitet wurde, oder?"

    Ja, anders war das nicht möglich.

    "Forwarded alleine und Nachtaxe alleine ist ja auch keine Massenware, aber beides in einem Brief vereint erinnere ich nicht gesehen zu haben, auch in den letzten grossen Name Sales nicht, Du?
    Mit der Frage wo die Marke angebracht wurde hast Du eine spannende Frage gestellt, das der Vorfrankiert wurde, daran habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, war das üblich damals?"

    Ich habe 2 Briefe in meiner Sammlung, die Parallelen aufweisen: Eine aus Nürnberg, der mit 1x Nr. 8 vorfrankiert wurde, aber in Bamberg als Ortsbrief aufgegeben wurde. Empfänger nicht bekannt, zur Absenderfeststellung geöffnet, Nürnberg als Herkunftsort festgestellt und für 3x Porto (!) nach Nürnberg zurück geschickt.

    Noch etwas besser: In Paris geschrieben, einem Paket eingelegt (Straftat dort mit Gefängnisaufenthalt, wenn man erwischt wurde), Aufgabe postalisch in Bayern, Empfänger in Sachsen. Dort unbekannt, nach Bayern retourniert, dort Paris als wahrer Abgang festgestellt und über München Hauptbriefpostexpedition versucht den Franzosen zurück zu geben. München weigerte sich wohl und dann lief er über Würzburg retour - ohne Nachporto!

    Du siehst, es gibt alles bei Bayern - und gab noch viel mehr. :thumbup:

    Zur Frankatur im Ausland bzw. Postverein: Das kann ich einmal nachweisen, als man in Liverpool in den 1860er Jahren Druckachen nach Bayern mit der 1x gelb vorfrankierte.

    Wenn die Zeit reif ist, werde ich hier ins Forum meine Bayern - Frankreich - Sammlung einstellen; da wird dann einiges zu sehen sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wenn die Zeit reif ist, werde ich hier ins Forum meine Bayern - Frankreich - Sammlung einstellen; da wird dann einiges zu sehen sein ...

    Lieber Bayern Klassisch,

    darauf freuen wir uns schon jetzt...... :thumbup::thumbup:
    (Die 1Kr aus London hatte ich auch in der Sammlung, nun habe ich noch Fr-Bay und Ch-Bay forwarded drinn gelassen, auch nicht gerade häufig :) )

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Leitwege,

    sagt wer? :D:D:D

    In einer ruhigen Phase (wann das auch immer sein sollte), werde ich die ganze Sammlung umstrukturieren, weil noch ca. 60 Briefe da liegen, die optimal eingearbeitet werden müssen und das kann noch ein weilchen dauern. Aber sie kommt hier rein, keine Bange. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    nicht ganz - hier war der Empfänger des Ortsbriefes nach Augsburg weiter gereist, daher wurde ihm der Brief nachgesandt. 6x Porto minus der verklebten 1x = 5x Nachporto.

    Hätte man hier einen ursprünglichen Augsburger Absender gehabt, der den Brief erst in München als günstigen Ortsbrief aufgegeben hatte, wäre der Brief von der Retourbriefcommission zur Absenderermittlung zu öffnen und dessen Name, Stand und Wohnort mit roter Tinte siegelseitig zu notieren gewesen. Hier war aber keine Retourbriefcommission am Start, weil er nur einmal gesiegelt wurde. Trotzdem ein bemerkenswertes Briefchen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Brief in der 2. Gewichtsstufe wurde vom Schultheiß aus dem württembergischen Pfaffenhofen geschrieben und am 28.3.1830 in Ludwigsburg zur Post gegeben mit einem Franko von 4 Kr. Gesandt wurde er an den Hofmüller (?) Schmid in Pforzheim. Dieser beantwortete den Brief am 4.4. 1830. Anschließend wollte er ihn an den Schultheiß zurücksenden. Nun lief er jedoch irrtümlich in das bayerische Pfaffenhofen. Hierfür wurden in Augsburg 12 Kr. in Auslage genommen.
    Dort wurde der Irrtum bemerkt. Zunächst wurde der Pforzheimer Aufgabestempel gestrichen und der Brief nach Ludwigsburg zurückgesandt, wobei gleichzeitig 9 Kr. belastet wurden, so dass insgesamt 21 Kr. auf dem Brief lasteten. In Ludwigsburg sandte man den Brief weiter an die Rebutstelle Frankfurt (rückseitiges Siegel). Dort wurde er geöffnet und rückseitig als Absender Herr Hofmüller Schmid aus Pforzheim angeschrieben, obwohl der Brief eigentlich an den Schultheiß in Pfaffenhofen gehen sollte. Ob der Brief jemals dort ankam, erschließt sich mir nicht.
    Wer kann den rückseitigen oben rechts stehenden Vermerk lesen: 14.4. v. ………Retour.
    Zudem lag der kleine Zettel bei mit 21 a retour nach Pforzheim. Was könnte er bedeuten? Eventuell 21 Abzug, als Entlastung für nicht zu kassierendes Porto.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    ein Brief wie ich ihn liebe. :love:

    Als Adressaten lese ich HE(rrn) Eichenmüller (diese Schreibweise stammt noch aus dem späten 18. Jahrhundert).

    "Den 14/4 von Pörnbach retour" steht hinten.

    Auf dem Zettel und auf dem Brief vorn steht: 21 x auslage - wurde oft so geschrieben. Die Retourbriefckommissionen waren gehalten, das auf den Briefen lastende Porto der Abgabepost (oder Aufgabepost, je nachdem wohin er sollte) in Auslage zu belasten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    weil man ja, nach einer langen Fussballnacht, nie weiß, in wie weit man noch unter Schlafentzug leidet, zeige ich mal ein kleines Briefchen, das mir mehr zu denken gibt, als mir lieb sein kann und ich daher auch keine finale Erklärung für sein Aussehen geben kann. Aber der Reihe nach.

    Eine Rechnung aus Neustadt (interessant ist die Abgangsortsbezeichnung "Neustadt bei Deidesheim" - das wäre heute so, als schriebe man "München bei Erding") wurde am 6.3.1867 mit 3x frankiert nach Osterburg in bayer. Schwaben aufgegeben. Damit war der Brief bis 1 Loth bezahlt, der schwarze "franco" - Vermerk also korrekt angebracht worden. Man warf den Brief direkt in den Zug am Neustädter Bahnhof ein, denn die Marke wurde nicht mit dem oM 349 von Neustadt an der Weinstrasse gestempelt, sondern mit dem "BP" der pfälzischen Bahnpost, wozu auch der Halbkreisstempel mit der Angabe im Sehnenkasten "Neunkirchen - Worms" passt.

    Da der Ort der Aufgabe auch auf der Adressseite genannt sein sollte, notierte die Bahnpost in tpyisch dunkelblauer Tinte "Neustad".

    Wann er in Osterburg ankam, ist nicht zu sagen. Der Zusatz "Post Kellmünz bei Memmingen" ist m. E. wenig hilfreich, denn Osterberg hatte schon seit dem 1.11.1862, also fast 4 1/2 Jahre lang, eine eigenen Postexpedition (PE) und benötigte daher keine Angabe einer anderen Abgabepost. Wir wissen also nicht, wann der Brief dort ankam, dürfen aber unterstellen, dass es wohl nur einen bis maximal 2 Tage gedauert haben kann.

    Er wurde auf alle Fälle zugestellt, denn irgend jemand dort muss ihn angenommen haben. Aus welchen Gründen auch immer, frankierte man ihn nun am 10.3. erneut (hier kann man mal sehen, was ein gesichertes Briefdatum wert ist, denn wenn wir uns den Ortsstempel von Osterberg betrachten, würden wir doch alle schwören, dass es 10.8. heißen müsste, nicht wahr?) und gab mit mit korrigierter Adresse zur Post: " ... in München Maximilianstrasse No. 15 - franco

    Nach dem bayer. Postreglement konnten Briefe innerhalb Bayerns nur 3x oder 6x kosten (bis 1 Loth, über 1 Loth). Nach Betrachtung des Siegels (Papiersiegel) wurde er nicht geöffnet, konnte also auch in Osterhofen nicht durch Beifügung schwerer als 1 Loth geworden sein. Auf der anderen Seite sehe ich innen eine Nr. 94 in der gleichen Schrift und Tinte, wie die neue Adresse. Da ab 1.8.1865 auch in Bayern die Rayongrenze bis 12 Meilen aufgehoben worden war, konnte er nach München aufgegeben nur 3x Franko kosten.

    Diese wurden auch verklebt und die Marke mit dem oM 797 entwertet. Warum man eine Nachforderung von 3x haben wollte, erschließt sich mir nicht. In München kam er am 10.3. an und wurde mit 3x Nachporto belastet, dem Stadtbriefträger Nr. 35 übergeben und wohl auch zugestellt.

    Selbst wenn man, wofür es keinen Hinweis gibt, unterstellte, dass man ihn vorsichtig in Osterberg geöffnet und ihm etwas eingelegt hätte, das sein Gewicht auf über 1 Loth hievte, hätten die 3x nicht gereicht und man hätte als Portobrief der 2. Gewichtsstue 12x minus der verklebten 3x Marke noch 9x erheben müssen und keine 3x.

    Für weiterführende Informationen oder Ergänzungen bin ich gerne offen, also knobelt mal schön selbst an dem Briefchen herum.

    Es wäre noch interessant zu wissen, was man heute für ein Fass mit 122 Liter Deidesheimer Wein aus dem Jahr 1865 zahlen müsste, gäbe es das noch. 75 Gulden 14x kostete der Wein, das Fass wurde mit 5 Gulden 30x berechnet, aber ich denke, dass die heutigen Preise dafür doch ein wenig höher anzusiedeln sein würden.

  • Hallo bk,

    das ist natürlich schon eine spannende Sache hier ! Die Pfalz gratuliert !

    Nachstehend zwei Theorien: Der Adressat Carl Freiherr von Ponickau war ja sicherlich von gehobener Stellung und an der Erstadresse in Osterberg mit Sicherheit bekannt: 1816 verkaufte Anselm Freiherr von Osterberg das Schlossgut mit bayerischem Patrimonialgericht an Christoph Friedrich Freiherr von Ponickau. Möglicherweise war der Adressat der Sohn, das müsste man noch ergoogeln, aber die Ponickaus waren in Osterberg jedenfalls bekannt.

    Möglichweise kam dann der Brief auf`s Schloss, der Verwalter korrigierte die Adresse und ließ diesen im Glauben, dass das eine gebührenbereite Weiterleitung sei in den Briefkasten werfen. Da man den Adressat auf der Postexpedition kannte und sich nicht mit ihm wegen einer Nachportoforderung anlegen wollte, gab man den Brief nochmal zurück auf`s Schloss mit den 3 Kr Nachportoforderung.

    Dort gab man dem Laufburschen 3 Kr in die Hand und ließ ihn damit auf die Postexpedition laufen. Bei der zweiten Version könnte dann mit diesen 3 Kr in der Postexpedtion vortaxiert worden und am nächsten Tag aufgegeben worden sein. Warum die Nachforderung nicht abgestrichen worden ist...tja ?

    Bezüglich der Weinpreisanfrage darf der soignierte Weinkenner für eine Liter des Deidesheimer Rieslings Jahrgang 1893 vom Weingut Dr. Basserman-Jordan seiner modernen und bequemlich zu bedienenden Créditcarta eine Größenordnung von 6.600 EUR entlocken, ( vgl. http://www.jahrhundertweine.de/shpSR.php ), so dass wir bei 122 Liter des selbigen bei einer Größenordnung von ein bischen über 800.000 wären. Ein nicht ganz unbescheidener Zuschlag wird sich für einen Jahrgang 1867 altersbedingt hinzugesellen müssen.... ^^

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    2 Mal editiert, zuletzt von Pälzer (14. Juni 2014 um 16:13)