Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Hallo Pälzer,

    vielen Dank - ich denke auch, dass so ein Fass 7stellig kosten würde, wenn es heute noch vorhanden wäre - leider wohl schon längst getrunken.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    bei diesem Brief an die Buchhalterswittwe Reuther in Nürnberg vom 6.1.1866 habe ich hinsichtlich der Adresse etwas Erklärungsnotstand.

    Der Brief lief am 6.1. von Hersbruck nach Nürnberg. Die Marke wurde mit einem schwachen gMR 199 entwertet.
    In Nürnberg am 6.1. 7-8 Uhr angekommen wurden wohl mehrere Zustellversuche unternommen. Rückseits befindet sich der Vermerk "Unbekannt in den Nummern". Vermutlich waren mit den Nummern die Zustellbezirke der Postboten gemeint. Es befinden sich ja mehrere verschiedene Zustellerstempel auf der Rückseite.
    Anschließend wurde der Brief vorderseitig mit Nürnberg 7.1., 3-4 Uhr gestempelt und ging vermutlich wieder zurück nach Hersbruck. Von dort ist allerdings kein weiter Stempel vorhanden. In Nürnberg wurde die Marke dann noch zusätzlich mit einem ebenfalls leider schwachen oMR 356 nachentwertet.
    Wie der Brief wieder an den Absender gelangt sein soll, ist mir allerdings ohne Absenderangabe ein Rätsel.
    Rückseits befindet sich links oben noch die Bezeichnung "B 441". Sollte dies jetzt die richtige Adresse sein und es erfolgte doch noch eine Zustellung in Nürnberg?

    Zum Abschluss aber nochmals zur Adresse. Unter Nürnberg steht "B.G.B. 144" oder "S.G.S. 144". Kann mir jemand erklären, was es mit dieser Bezeichnung auf sich hat?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde

    einen schönen weitergeleiteten Brief konnte ich ergattern.

    Vilsbiburg an das Bezirksgericht München links der Isar vom 25.4.1862
    Dort am 26.4. angekommen und geöffnet. Offensichtlich gehörte der Brief aber an das Bezirksgericht München rechts der Isar, weshalb der Brief wieder mit Dienstsiegel verschlossen und am 28.4. erneut zur Post gegeben wurde. Zuvor wurde noch l(inks) d(er) Isar in R(echts) d(er) Isar geändet. Am darauffolgenden Tag, den 29.4., kam der Brief dann in Vorstadt Au an.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    wer ist denn der Absender gewesen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    meistens haben meine Rückfragen einen Grund ... ^^

    Wenn es ein Behördenbrief aus Vilsbiburg gewesen wäre, dann wäre es sehr ungewöhnlich, weil die Behörden in aller Regel wussten, mit welcher Behörde sie zu korrespondieren hatten.

    Wenn es ein Privatbrief war, wonach es nach deiner Info aussieht, wäre eine Zuleitung zu einer falschen Behörde schon wahrscheinlicher. Auf der anderen Seite wundere ich mich, woher der Vilsbiburger erst links der Isar schrieb (wer wusste das schon?), obwohl es dann die Behörde rechts der Isar war.

    Hätte er nur nach München geschrieben, wäre die Sache ja einfach gewesen. Weil es ein Privatbrief war, war auch die erneute Aufgabe etwas problematisch, denn es war ja kein Dienstbrief, der wieder aufgegeben wurde, sondern immer noch ein Privatbrief aus Vilsbiburg. Trotzdem hat man kein Porto angesetzt (wären eigentlich 3x gewesen, bzw. bei Berücksichtigung der Sondersituation München 1x). Das hätte ich auch mal gerne gesehen ...

    Auf alle Fälle ein Stück, wie man es nicht im Dutzend finden dürfte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    jetzt müsste man mal das unleserliche Prägesiegel sehen - Private hatten ganz kleine, Behörden große mit viel Text. Ich bin davon ausgegangen, dass es ein kleines, unleserliches Privat - Prägesiegel wäre.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    vom lieben Leitwege via die Bucht ging mir folgendes Kuvertchen ins Netz: München I, 6.5., nach Passau, wo er am Folgetag ankam. Es ist anzunehmen, dass er am 7.5. ausgeliefert wurde, denn 2 Tage sollten Poststücke, wenn sie nicht poste restante zu gestellen waren, nicht in der Expedition liegen bleiben.

    Aber am 9.5. gab man das Kuvert der dortigen Post wieder auf, welche Aufgabe stempelte und leitete ihn mit korrigierter Adresse Rotthalmünster kostenlos weiter.

    Was mir bei vergleichbaren Poststücken, dieses hier datiere ich aus Farbgründen auf 1872/73, immer etwas sonderbar aufstieß, ist die offensichtliche Tatsache, dass auch Weiterleitungen ausgelieferter Briefe kostenlos wieder aufgegeben werden konnten. Eigentlich sollten diese Poststücke bei erneuter Aufgabe taxiert werden mit der Frankotaxe, also vergleichsweise günstig. Oder hatte der Geschäftsmann, der Kaufmann Strobel in Passau, ein Postfach angemietet? Das wäre natürlich eine Möglichkeit, den Brief "postwendend" 2 Tage später gratis weiter zu leiten.

    Siegelseitig ist nur der Passauer Ankunfststempel vom 7.5. zu sehen, weil Rotthalmünster mal wieder das AK - Stempeln vergessen hatte.

  • Liebe Sammelfreunde

    vor einiger Zeit habe ich die nachfolgende Ganzsache recht günstig in der Bucht erstanden.

    In Dessau, höchstwahrscheinlich in einem Briefkasten eingeworfen, wurde ein Brief nach Cassel. Gewogen hat dieser 1 2/10 Loth und war somit doppelt schwer. Damit reichten die 3 Sgr. natürlich nicht aus.
    Taxierung war:
    3 Sgr. + 1 Sgr. Ergänzungsporto je Gewichtsstufe, also 4 Sgr. * 2 = 8 Sgr.
    Die 3 Sgr. der Ganzsache wurden abgezogen, so dass der Empfänger noch 5 Sgr. ( = 15 Kreuzer) zu zahlen hatte. In Dessau wurde fälschlicherweise auch davon ausgegangen, dass am Empfangsort Guldenwährung herrscht, so dass die "15" dort angeschrieben wurden. Dies wurde selbstverständlich richtig in 5 Sgr. korrigiert. In Cassel wurde darunter 1/4 Sgr. Bestellgeld notiert.

    Der Empfänger war zumindestens nicht mehr in Cassel und so wurde er nach Braunschweig weiter gesendet. Die Weitersendung in der 2. Entfernungsstufe hätte 4 Sgr. kosten müssen. Tatsächlich wurden jedoch nur 2 Sgr. angeschrieben.

    Mit den 5 Sgr. bis Cassel und den 2 Sgr. bis Braunschweig sind somit 7 Sgr. = 5 2/3 Gute Groschen angefallen und vom Empfänger erhoben wurden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ein Traumstück! Warum man in Kreuzern taxiert, weiß ich natürlich auch nicht. Vlt. hat man sich am Namen des Empfängers orientiert? Bamberg hatte ja Kreuzer, weil in Bayern liegend. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Magdeburger,

    ich gönne dir das Glück! Bei dir ist er vorzüglich aufgehoben. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    nachfolgender Beleg wurde wochenlang angeboten. Nach edlichen Überlegungen habe ich dann doch zugeschlagen.

    Ein Aufgabedatum ist nicht zu erkennen und nach dem teilweise vorhandenem Inhalt, ist er am 07.09.1822 in Bordeaux geschrieben worden.
    Adressiert ist er an die Herrn Fr. Mohrmann & Kirchhoff (in) Magdeburg. Siegelseitig wurde notiert: "ist nicht in Magdeburg" , der Tagesstempel vom 29.Sept. abgeschlagen worden - vorderseitig retour vermerkt worden und er ging zurück.

    Wie vom Rest der ersten Seite laut Inhalt zu entnehmen ist, waren die Empfänger in Berlin ansässig und nicht in MD - also mit hoher Sicherheit vom Absender falsch adressiert.

    Wenn mir jemand die Taxierung noch erklärt - wäre freundlich - auch ob überhaupt "Kosten" für den Absender entstanden sind.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ulf,

    die Gewichtsprogression dieser Briefe sah damals so aus:
    bis zu 1/2 Loth das einfache Briefporto
    bis 2/3 Loth das 1,5-fache Briefporto
    (Angaben nach dem Post-Handbuch für Berlin von 1829)
    Dein Brief wog nach der französischen Angabe links oben >= 6 Gramm
    Die rückseitigen 8 2/3 gGr. entsprachen der einfachen Taxe. Für die 2. Gewichtsstufe fielen 13 1/4 gGr. an (anscheinend gab es hier eine Taxierungstabelle, da 8 2/3 * 1,5 rechnerisch 13 ergibt). Dies hätte der Empfänger zahlen müssen, wenn er den Brief in Magdeburg erhalten hätte.
    Frankreich berechnete für Portobriefe aus Magdeburg nach Bordeaux an einfacher Brieftaxe 18 Déc., für einen Brief der 2. Gewichtsstufe wären also 27 Déc. angefallen.
    Die preußische Post hat bei nicht zustellbaren und retournierten Portobriefen vom Absender das Briefporto eingezogen (nur für den Hinweg, die Rückleitung war umsonst). Ich vermute, dass die französische Post eine vergleichbare Bestimmung hatte, hier müssten unsere Frankreich-Kenner was zu sagen können.
    Wenn meine Angaben so stimmen, müsste also der Absender bei Erhalt des retournierten Briefes 27 Déc. bezahlen.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Nachsendebriefchen aus der Pfalz nach München und von dort weiter nach Waal.

    Abgesandt in Neustadt Haardt am 2.8.1861, Ankunft München 04.08.1861. Von dort nachgesandt nach Schloß Waal bei Buchlohe. Rückseits neben dem Ankunftstempel von München noch ein Durchgangsstempel Buchlohe vom 5.8. und der Ankunftsstempel von Waal vom gleichen Tag.

    Ein Brief der ersten Gewichtsstufe, zunächst 6 xr Franko durch Marke für den Wechselverkehr zwischen der Pfalz und Bayern und dann 3 xr Porto für die Nachsendung für einen Brief in die 1. Entfernungszone innerhalb Bayerns.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo zusammen,

    PO und an einen adeligen Adressaten-Scheee

    da kann ich auch wieder einmal mitreden :)

    Und zwar mit einem der "letzten" Baden-Briefe meiner Heidelberg-Sammlung, der am 29. November 1871 (also rund einen Monat vor dem Ende der badischen Post) aus Heidelberg an den schönen Comer See ging.
    Aber offensichtlich war es dem Herrn Grafen dort schon etwas zu kühl geworden; er hatte sich bereits in sein Stadtpalais in Mailand zurückgezogen, wo ihm der Brief schon am gleichen Tag nach einem kurzen Umweg am 1. Dezember nach Como zugestellt wurde.

    Portorichtig frankiert wurden 10 Kreuzer mit MiNr. 24 und 25b. Seit 1869 waren Briefe in die Schweiz nur noch mit 7x zu frankieren, 3x gingen an Italien.

    Viele Grüße
    balf_de

  • Lieber balf_de,

    nun der hat natürlich auch wirklich mehr als ein einziger Brief benötigt ^^

    Eine tolle Erhaltung, einen Grafen Antonio Domenico Gamberini als Adressaten, eine interessante Destinantion und dann noch mit Weiterleitung in sehr guter Qualität..... :thumbup::P
    Wer den nicht mag der sollte Bierdeckel sammeln 8o


    Sehr schön ^^^^

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"