Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Hallo bayernjäger,

    5 NL-Cents = 1 Sgr. = 4 Kr. rheinisch für die Niederlande, dazu 9 Kr. für Preußen = 13 Kr. in Bayern zu zahlen. Wegen eines Postfachs wieder mit Porto belastet angenommen und für 6 Kr. plus 3 Kr. Portozuschlag weiterversandt. In Büdingen für 21 Kr. plus 1 Kr. Bestellgeld ausgeliefert.

    Falls es jemanden interessiert:

    4 Kr. für die NL, 9 Kr. für Preußen, davon 1,5 Kr. für Taxis als Transitdienstleister, 9 Kr. für Bayern und 1 Kr. für Taxis als Bestellgeld. So hat jeder ein bißchen kassiert vom Herrn Grafen, also seiner Erlaucht meine ich. 8)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernkreuzer,

    danke danke, man tut, was man kann. :rolleyes:

    Hier hat man es falsch gemacht - die 13 Kr. wurden in Possenheim bezahlt; dann wurde er für 3 statt der korrekten 6 Kr. weiter spediert. Nur bei frankierten Briefen sollte die Weiterleitung zum günstigen Frankotarif erfolgen; bei den unter- oder unfrankierten war nicht so günstig zu verfahren. Aber Fehler gab es ja immer wieder und einen ursprünglich unterfrankierten mit einer Weiterleitung habe ich in 35 Jahren noch nicht gesehen ...

    Ein sehr schönes Stück, wie die anderen auch, welches ideal in den beliebten Ein - Rahmen - Wettbewerb passen würde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    ein Schmuckstück, das jeder gerne hätte (vor allem ich). :D

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (29. Juli 2011 um 10:26)

  • Hallo bayernjäger,

    ich interpretiere den Brief wie folgte:

    Aufgabe in Waldmünchen am 8.6.186?. Als Adresse wurde Münzing vermerkt. Am 10.6. kam er in Nymphenburg an, konnte jedoch ausweislich des siegelseitigen VermerksI
    "In Obermenzing bei Pasing geöffnet, gehört aber nicht hieher. Menzinger, Vorstand".

    Weil der Brief irrtümlich geöffnet bzw. dem falschen zugestellt wurde, war die "Weiterleitung" nicht kostenpflichtig. Das hat man nicht häufig bei Bayern.

    Dann wurde er, weil er irrtümlich geöffnet worden war, also neue Postaufgabe mit dem Nymphenburger Stempel am 11.6. bedruckt und nach "PASING !" geleitet, wo er noch am selben Tag ankam und zugestellt werden konnte.

    Interessantes Stück!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    ein interessantes Stück! Zu fast gleicher Zeit kommen auch Zettel zum Einsatz mit dem Text: "Adressat auch mit Hilfe der Polizei nicht zu ermitteln". Offenbar nahm man also immer mehr andere Behörden mit ins Boot, wenn es um die Ermittlung des Aufenthalts von Empfängern ging, aber das war eine reichsweite Aktion.

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Interessant auch, dass man bei der Ausführung der Adresse über den breiten Bogenrand schrieb - die Marke wurde also nicht erst im Postlokal geklebt, sondern schon davor.

    Hallo die Runde

    Unglaublich viele interessante Briefe von bayernjäger. Bin aber nicht überrascht :) :) :)
    Und bin auch nicht überrascht dass bayern klassisch immer eine kompetente Antwort hat. :) :) :)

    BK findet auch Sachen die keine anderen sieht. :)

    Im Post 84 zeigt bayernjäger ein wunderschönen Brief mit 2 Nachsendungen. BK sagt dass die Marke vorher aufgeklebt war (nicht im Postlokal) und deutet auf den "bei". Meiner Meinung nach ist "bei" hier nachher angeführt in Zusammenhang mit die Nachsendung nach Obereuerheim. Oben ist es von Absender "bei Werneck" vermerkt geworden.


    Es kann ja sein dass die Marke nicht im Postlokal geklebt war, aber hier gibt es kein Beweise dafür.
    Es ist in der grosse Zusammenhang aber nicht wichtig. ;)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    hast recht - "bei" wurde erst nach dem 1. Zustellungsversuch geschrieben. :)

    Ich sollte besser aufpassen, wenn ich so schöne und interessante Briefe sehe ... ;(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Sammlerfreunde,

    freut mich sehr, dass ihr an meinen Briefen Gefallen findet. Ich denke vom Grundprinzip mache ich es seit vielen Jahren wie bayern klassisch und kaufe alles, was irgendwie aus dem Rahmen fällt. Bei bayern klassisch ist das Ergebnis seine im Forum vorgestellte Contraventionssammlung, bei mir ein Karton mit fast dem gleichen Inhalt.

    Franco weitergeleitetete Briefe hatten wir noch nicht viele gesehen, weshalb ich hier ein Exemplar anfüge.

    Brief in Mallersdorf am 23.4.1854 mit 3 xr blau (entwertet mit MR 433) aufgegben und an Baron Gumppenberg auf Schloß Arnstorf gesandt. Von dort, Postaufgabe Simbach bei Landau am 27.4.1854, frankiert mit 3 xr (entwertet mit MR 321) weitergeleitet nach Bayersbach. Der Brief wurde als Charge befördert. Ich bin mir nur noch nicht ganz schlüssig, ob der Brief bei beiden Beförderungen als Charge lief. Ich finde nur die Zahl 392 auf dem Brief. Der Charge-Stempel hat die Farbe wie der Stempel aus Simbach. Vielleicht fällt bayern klassisch dazu ja noch etwas ein. Auf der Briefrückseite befinden sich Stempel Straubing vom 27.4. und Mallersdorf 28.4.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    wieder ein kleines Schmuckstück! :P

    In Simbach wurde er recommandirt. Unter der rechten Marke lesen wir noch den Rest von "frei gegen Schein".

    Jetzt zur Vorschrift. War ein Brief weiter zu leiten, dann galt die Einschreibung auch bis zum neuen Zielort. Hier war das nicht der Fall, denn der Brief war unter Recommandation versandt und gegen Unterschrift ausgehändigt worden. Damit war der Postlauf erledigt und die "Versicherung" Chargé für 24,5 Gulden im Verlustfall gestorben.

    Bei der erneuten Aufgabe wurde kein neuer Schein gelöst, auch nicht "Recommandirt" vermerkt und demzufolge auch keine neue Reconummer vergeben. Eigentlich hätte man den "alten" Chargé - Stempel streichen müssen, um Verwechslungen zu vermeiden (Chargé bedingte die Eintragung in eine andere Spalte in der Briefkarte, die Briefe lagen in einem anderen Briefbündel usw.), aber das hat man verschlafen.

    Toll wäre es natürlich, wenn man einen 2fach recommandirten Brief mit neuer Postaufgabe hätte! Das gab es sicher, aber ich kann so einen auch nicht zeigen. Dafür werde ich mal den ein oder anderen noch einstellen, damit sich die tollen Briefe von bayernjäger nicht so alleine fühlen. Das ein oder andere Dutzend hätte ich da noch ... :D

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klasssich,

    ich kann mir vorstellen, dass du noch einiges zu zeigen hast, worauf ich mich allerdings schon freue.

    In diesem Thema könnte man eine unendliche Zahl von unterschiedlichen Verwendungen zeigen!

    Ein Beispiel hier der Brief aus Hofheim nach Füssen und zurück. Franco aufgegeben in Hofheim. In Füssen die Marke einfach abgerissen und als Portobrief wieder nach Hofheim.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    danke für die Vorschußlorbeeren - ich werde mich bemühen, dich nicht zu enttäuschen. ;)

    Hier haben wir den klassischen Fall vor uns: Wer will was vom wem?

    Hofheim wollte etwas von Füssen und (musste) frankieren. Füssen machte, was Hofheim von ihm wollte und gab ihn dann unfrankiert retour, weil sich Hofheim um die Angelenheit zu kümmern hatte und Füssen keinen Ansprechpartner hatte, den man mit dem Franko hätte belasten können. Dass man die Marke von 6 Kr. abnahm, ist schade, aber ihr Platz wurde wenigstens telegen mit Rötel geixt, so dass wir auch ohne sie noch etwas von ihr haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayernjäger,

    der ist interessant, weil man ihn als portopflichtige Partei - Sache frankiert hinsandte, aber als portofreie Regierungs - Sache retournierte. Hat man nich alles Tage! :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Vlt. sollten wir mal für den Rundbrief 2012 einen gemeinsamen Artikel schreiben über Weiterleitungen oder Retourbriefe; die Trennung macht Sinn, weil es sonst zuviel würde. Wir könnten dann aus einem stattlichen Reservoir schöpfen und nur interessante Stücke mit unterschiedlicher Behandlung zeigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    diesen Brief hatte ich bestimmt schon einmal irgendwo gezeigt, paßt jedoch auch hier hervorragend:
    Postvorschuß-Brief mit einem Gewicht von 1 1/2 Loth vom 01.03.1841 aus Magdeburg in das knapp 30 Meilen entfernte Bielefeld und wieder retour. Leider ist die Siegelseite nicht mehr komplett, so dass nicht erkennbar ist, warum die Sendung nicht angenommen wurde.

    Unten links wurde der Postvorschuß von 12 Sgr vermerkt. Das Procura betrug insgesamt 1 Sgr.

    Zum Postvorschuß wurde als erstes das für dem aufgebende Postamt zustehende Procura von 3/4 Sgr notiert, so daß die Summe von 12 3/4 Sgr daraus resultiert. Für den Brief wurde die doppelte Taxe von insgesamt 10 Sgr angesetzt. Damit ergibt sich die neue Summe von 22 3/4 Sgr.

    Dazu kommt jetzt noch 1/4 Sgr Procura für das ausgebende Postamt sowie für den Wertbetrag die einfache Brieftaxe von 5 Sgr, so daß in Summe 28 Sgr daraud erfolgt. Durch die Nichtannahme? ging das ganze retour. Die Retoursendung für einen Brief bis 2 Loth war portofrei.

    Weiterhin ist festgelegt worden, dass im Falle der Retoursendung die 25 % Procura für die ausgebende Post und das Porto für den Postvorschuß, also dem gedachten Werthporto entfällt.
    Damit entfallen also die 1/4 Sgr Procura für das ausgebende Postamt und die 5 Sgr für den Wertbetrag, so dass er in MD mit 22 3/4 Sgr wieder ankam.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ein Knallerbrief, aber ohne deine fachkundige Beschreibung ein Buch mit sieben Siegeln. ^^

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    schade ist ja nur die Siegelseite..... wäre sicherlich sehr aufschlußreich gewesen.

    N.B. Ich wünsche euch Bayern-Sammler jemanden, der sich mit "eurer" Fahrpost auseinander setzt. Es gibt ja schöne Stücke. :)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf