Rücksendungen & Weiterleitungen

  • Lieber Bayern Klassich

    In jedem Fall ein ganz besonderes Stück!

    vollste Zustimmung - muß man erstmal finden - postlagernd und dann doch mehrfach zugestellt. München hat auch sein Bestes dazu beigetragen. :D

    Der Brief zeigt auch deutlich, welche Bedeutung eine Siegelseite hat - den nur die Einheit beider Seiten läßt den Brief in einen wunderbaren Glanz erscheinen. :thumbup:

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    da rennst du bei mir offene Türen ein. Als Vorderseite wäre er gar nicht mal im Ansatz interpretierbar. Da ist mir die Knobelei schon viel lieber, denn nur mit intensiver Beschäftigung macht unser Hobby den Spaß, den es machen sollte.

    Außerdem sehe ich lieber einen hochinteressanten Fremdbrief, als einen langweiligen aus der eigenen Sammlung an.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    habe diesen Beitrag grade erst gesehen. Ich stimme ganz mit Magdeburger überein; der Brief ist nie in Hamburg gewesen.

    Gruss

    senziger

  • Lieber senziger, lieber BK, lieber Magdeburger,

    vielen Dank für eure Mithilfe, es wird wohl so gewesen sein. :)

    Bei der Auktion, wo ich Ihn erwerben konnte wurde er als Retourebrief,
    nicht abgefordert und zurück gesandt bezeichnet.
    Ich werde mal nachhören, warum Sie auf eine Retoure kommen.

    Oder erkennt Ihr einen AKSTP München? :huh:

    So oder so danke schonmal und ich gebe euch recht: "Ein spannendes Stück"

    Viele liebe nächtliche Grüsse 8)
    Oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Oliver,

    Auktionsbeschreibungen sind abhängig von dem dort arbeitenden Personal - wenn das die Meriten der Mitglieder dieses Forums hätte, würde sich jedes Auktionshaus glücklich schätzen ...

    Was man sicher sagen kann, ist das der Brief NICHT nach München zurück gesandt wurde.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo woermi,

    das mit den 2 Loth galt nur bei innerpreußischen Retourbriefen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @BK: wird wohl so sein, da ich eigendlich nur Preussen/NDP... Literatur hab.

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“

    – Ernest Shackleton

  • Hallo woermi,

    für den DÖPV galt das aber nicht, dann kann es höchstens innerpreußisch sein, weil die Vorschriften des NDB auch für Bayern galten und es da nur 2 Gewichtsstufen gab, aber keine Limitierung auf 2 Loth.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander,

    meines Wissens galt in Preußen die 2 Loth-Regel für kostenfreie Retoursendungen nur bei Vorschussbriefen (§ 68 Taxen-Regulativ von 1825).
    Andere Retourbriefe waren bis 16 Loth frei ( § 20 Porto-Taxe von 1852).

    Sollte mir eine anderslautende Quelle fehlen, würde ich mich über eine Korrektur freuen. :)

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo miteinander,

    nach so vielen hochinteressanten Belegen hier möchte ich Euch heute einen aus meiner Heimatsammlung "Aus der Postgeschichte von Roda/Stadtroda " zeigen.

    Es handelt sich um einen zu moderierter Taxe als Portobrief in den Kreuzerbereich verschickten Brief.

    Porto: 2 Kreuzer Entfernungstaxe (entspricht 1/2 Groschen) + 2 Kreuzer Ergänzungsporto für Portobriefe = 4 Kreuzer Porto, welches der Empfänger zu zahlen hat (in örtlicher Währung 1 Sgr.)

    Vom Empfänger ursprünglich nicht angenommen und an den Absender zurückgesandt. Ausweislich des rückseitigen Vermerks in Blau "welches von / 7?" und der siegelseitigen Ortsstempel wurde der Ortsaufgabestempel seitens der Postanstalt Weimar anfangs nicht dem sächsischen Roda zugeordnet. Der Absender hatte bei Empfang der Rücksendung das Porto in sächsischer Währung zu entrichten (4 Kreuzer entsprachen 1 Ngr.). Er zog daraus aber nicht die Lehre den Brief beim Zweitversand zu frankieren (hätte 1/2 Neugroschen gekostet) sondern verschickte ihn wiederum als Portobrief. Diesmal nahm der Empfänger ihn an, zahlte aber nicht das Porto (Vermerk wiederum gestrichen).

    Die entsprechende Handhabung ist im § 43 der "Instruktion für den Postvereinsdienst" (Anhang zum Postvereinsvertrag von 1860) geregelt und besagt, dass derartige Briefe dann ausgehändigt werden durften, wenn der Empfänger den Absender namhaft machte, damit er zur Zahlung herangezogen werden konnte.

    Einzig registrierter sächsischer Beleg dazu.

    Den Leitweg Roda - Weimar - Roda - Weimar dokumentieren die zahlreichen rückseitigen Stempelabschläge:

    Roda 13. April 1867 Aufgabe (vds.) - Kahla 13. April - Apolda 14. April - Weimar 14. April - Eisenberg 15. April - Kahla 15. April - 2. ausgabe 16. April (v. Roda) - Apolda 16. April - Weimar 16. April 1867 zugestellt.

    Beste Grüße Roda127

  • Hallo Roda127,

    wenn da mein Sammelgebiet wäre, stünde der in der Beliebtheitsskala bei mir ganz, ganz oben. Der hat alles, was man haben kann: Gesicht, viele Taxen, eine tolle Postgeschichte dazu und eine Siegelseite, die sich nicht zu verstecken braucht. :P

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich möchte gleich noch einen Brief zeigen; diesmal aber einen aus Bayern.

    Polizeisache aus Lichtenfels vom 26.8.1864 nach Zella St. Blasii (heute Zella - Mehlis) bei Gotha. Fehlerhafterweise mit 9 Kr. Porto belegt wurden dies bei der Abgabe (Groschengebiet) in 3 Sgr. konvertiert. Da die Empfängerbehörde einen mit Porto belasteten Brief nicht annahm, mussten diese 3 Sgr. in rheinische Währung reduziert werden. 3 Sgr. entsprachen 10 1/2 Kr. rheinisch. Diese wurden am 29.8. in Lichtenfels gestrichen, der Brief mit dem Vermerk "Portofrei wurde schon abgestrichen" versehen und erneut auf die Reise gebracht. Am 29.8. erfolgte dann endlich die Zustellung in Zella St. Blasii. Korrekturen der Briefkarten waren selten und nur so überhaupt einmal nachzuweisen.

    Beste Grüße Roda127

  • Hallo Roda127,

    4 Taxen und 9 Stempel - was will man mehr? Der Beweis für die nachträgliche Änderung in der Briefkarte wie hier kann nur ganz, ganz selten angetreten werden. Ein Heimatsammler, der das zeigen kann, ist ein glücklicher Sammler.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber BK,

    danke nochmals für Deine Beschreibung des Briefes, so wird es gewesen sein....

    wenn das die Meriten der Mitglieder dieses Forums hätte, würde sich jedes Auktionshaus glücklich schätzen ...

    ...Du weisst ja wie sehr ich die Meriten dieses Forums schätze und es sollen ja auch schon angebote
    zwecks Gründung eines solches durch Mitglieder,auch aus der "Metropole der Sicherheit" gemacht worden sein.... :D

    Wobei die Resonanz darauf noch nicht durchschlagend war 8) 8)

    viele liebe Grüsse
    Oliver

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • wenn da mein Sammelgebiet wäre, stünde der in der Beliebtheitsskala bei mir ganz, ganz oben.

    Lieber bk,

    mein Sammelgebiet ist es, und ich kann diese Meinung nur bestätigen. Wenn dieser Beleg nicht in der "richtigen" Sammlung wäre, würde ich dafür "Männchen machen".

    Vielleicht sehen wir aus dieser Heimatsammlung noch ein paar solche Rosinen, der Beleg ist keine Einzelerscheinung!

    Liebe Grüße

    Altsax

  • Lieber Altsax,

    den Brief bei Beitrag # 153 habe ich selbst besessen und getauscht. Ich bin mir auch sicher, dass da noch mehr schlummert, was hoffentlich bald erweckt und hier gezeigt wird.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    heute mal ein Brief, der mir doch ein wenig "Kopfschmerzen" macht.

    Aufgegeben am 31.12.1861 in Tübingen lief er nach Dessau - dort notierte der Briefträger siegelseitig oben:
    Adressatin ist schon seid drei Jahren nach Magdeburg verzogen (Name) Briefträger

    Vorderseitig wurde Dessau gestrichen und noch 2/2 Magdeburg notiert, wo er auch am 03.01. ankam.
    Dort wurde siegelseitig notiert:
    "Adressat verweigert die Annahme Plumbohm Briefträger", so dass er am 04.01. retour nach Tübingen gelaufen ist.
    Dazu sind auch eine Menge Bahnstempel der K.WÜRTT.FAHREND.POSTAMT am 05. vorhanden, sowie Transit von Cannstatt und schließlich vom Tübingen am 06.01. incl. des Distrubtionsstempels von dort.

    Nun hoffe ich doch, von den Experten hier etwas zu lernen.
    Soweit ich es sehe, wurden zuerst 12 Kreuzer - gestrichen und richtig 4 Sgr für einen einfachen Brief der 3. Entfernungsstufe nach Dessau angesetzt. Dort konnte er nicht zugestellt werden, also ging es jetzt nach Magdeburg. Und jetzt verlassen sie mich, denn ist wirklich dafür ein weiterer Sgr zu verlangen? - siehe 5 - Gilt hier der Artikel 32 oder 34 - Eine Begründung wäre nicht schlecht.
    In Magdeburg wurde die Annahme verweigert, und so mußte das Porto zurückgerechnet werden - dafür der Stempel "Entlastet Magdeburg" vom 04.01. (Es schein auch so, dass die "5" gestrichen wurde und neu eine "4" notiert wurde, also wäre die Weiterleitung von Dessau nach Magdeburg kostenlos gewesen.)

    In Tübingen notiert man noch eine "9" und schlußendlich eine "22" - wieso scheint hier ein volles Rückporto ohne Zuschlag angefallen zu sein?, also 12 Kreuzer Porto hin + 9 Kreuzer Porto zurück ohne Zuschlag + 1 Kreuzer Bestellgeld.....

    Der Inhalt soweit ich es lesen kann, weil darin 22 Kreuzer Porto notiert wurden:

    Gegen den Stud(enten) Wilhelm Nabatt
    sind bei der unterzeichnete Stelle die hiernach ....... auf=
    geführten .......... Schulden im Gesamtbetrag von
    4 J(ahren) angezeigt und vorgemerkt.
    Da derselbe die Universität verlassen hat, so worden
    Die
    davon mit dem Ersuchen in Kenntniß gesetzt für die Bezahlung
    dieser Schulden , welche nach dem betrefenden Verordnungen
    sowohl einer etwaigen Rückkehr des Studierenden auf die
    Universität, als der Ausfolge eines Abgangs=Zeugnisses und
    der hirdurch bedingten zulassung zu den Dienstprüfungen
    hinderend ein ......... stehen, die baldige Einleitung treffen zu,
    wollen
    Tübingen, den 31. Dez. 1861
    Stadtschultheisenamt

    .......

    Nachtrag
    .........................., Polizei Strafe von 1858/59
    Den Erfolg der ausgelegten ..... 22 Kreuzer Porto ......
    Tübingen, den 10. Janunar 1862...........................

    ob die Rückseite des Schreibens noch etwas damit zu tuen hat....

    Vorderseitig steht auch noch etwas mit rot: ...... 12 Kreuzer ....... (Bild 5)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    vorab: toller Brief!

    Die 4 Sgr. waren korrekt. Ab dem 1. Zielort war es ein innerpreußischer Brief. 12 Kr. bzw. 4 Sgr. standen Württemberg zu. Warum man noch einen Sgr. ansetzte, weiß ich nicht sicher - bei einer Auslieferung hätte man ja zuerst die 4 Sgr. kassieren müssen und bei der Weiterleitung nur noch einen Sgr. ansetzen dürfen.

    Bei der Rücksendung galt, dass diese an den Ort der Aufgabe kostenlos zu erfolgen hatte. Ich meine auch, dass der Brief postalisch nur 12 Kr. kostete. Preußen musste auf dem geforderten einen Sgr. eh verzichten, weil die Gebühr für diese Strecke nicht einforderbar war (ich habe ein Pendant frankiert von Preußen nach Bayern, weitergesandt nach Bayern, dann nicht zustellbar und wieder retour nach Preußen).

    Eine Addition 12 und 9 Kr. plus 1 Kr. Bestellgeld zu 22 Kr. macht für mich keinen Sinn. Vlt. hat man die 12 Kr. so schelcht geschrieben, dass versehentlich 22 gelesen wurden und man dem Absender 22 statt 12 Kr. abknöpfte? Innen wurden ja 22 Kr. Postporto bestätigt und Fehler dieser Art gab es jeden Tag, auch wenn man lange suchen muss, einen Brief damit zu finden.

    Glückwunsch zu diesem Vortragsbrief und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    ich bin froh diesen Brief bekommen zu haben, zumal mir der "Entlastet"-Stempel noch fehlte.

    Ich muß jedoch noch ein wenig nachbohren:

    Soweit ich den 2.PV zum DÖPV verstanden habe, fallen für die Strecke von Tübingen nach Dessau erstmal 4 Sgr Porto an. In Dessau konnte man ihn nicht zustellen und leitete ihn deshalb nach Angabe des Briefträgers nach Magdeburg weiter. Damit dürfte es sich um ein unrichtig geleiteten Brief handeln. Da er schon das maximale Porto aufwies, sollte es somit kostenlos erfolgen.

    In Magdeburg selbst, wurde die Annahme verweigert. Nach den preussischen Bestimmungen, ist in diesem Falle das Bestellgeld bei der innerpreussischen Korrespondenz von Absender einzufordern. Bisher habe ich hierzu bei Vereinssendungen nichts gefunden. Das Bestellgeld für Dessau jedenfalls ist nicht einforderbar.

    Dies könnte eine Erklärung sein, dass erstmal 5 Sgr, also 4 Sgr Porto + 1 Sgr Bestellgeld erhoben wurde, was jedoch nur passen würde, wenn ein Landbriefträger diesen zugestellt hat, bspw. nach Sudenburg, Buckau oder Neustadt. Dies ist leider nicht erkennbar.

    Also korrigierte man dies wieder und schrieb 4 Sgr in Magdeburg an und er sollte portofrei zurücklaufen.

    Durch schon die falsche Angabe "nach 2/2 Magdeburg", lag der Verdacht schon nahe, dass die mittige "22" ein falsche oder nicht richtig geschriebene Angabe ist. Doch warum steht dort eine "9" ?

    Die Notiz innen ist jedenfalls erst nach dem Eintrefen in Tübingen geschrieben worden. Ein vielleicht komischer Gedanke:
    Möglicherweise sind es keine postalischen Vermerke, sondern Absender selbst angebrachte. Eine Rechnung wäre ja, dass der Brief erstmal nur 13 Kreuzer dem Absender kostete und ein weiterer francierter Brief mit 9 Kreuzer den Empfänger erreichte und zugestellt werden konnte - allerdings scheint mir die Zeitspanne recht kurz.

    Auch ist ja die Frage, was siegelseitig die "47" bedeutet - eventuell eine Nummer für die Rückrechnung des Portos....

    Leider kann ich auch die Anschrift nicht vollständig lesen:
    An Frau Johanna ...bath ...frau ............... ...................... in Dessau verte (Irgendwie scheint der Name nicht Nabath zu sein....)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf