• Die im Vorphila-Blog von Joachim abgebildeten Briefe sind sehr interessant.

    Leider hat mich Joachim in seinem heutigen Posting erneut wieder persönlich angegriffen mit der Aussage, ich hätte in der V.C.-Thematik alle Andersdenkenden "als Trotteln" qualifiziert. Mein Kommentar hierzu und Bemerkungen in der Sache wurden zunächst veröffentlicht, dann wieder gelöscht. Vielleicht nur ein technisches Problem!?

    Deshalb hier ganz kurz: Der heute abgebildete Brief aus dem Schwarzburgischen über Coburg nach Nürnberg stützt die These, dass es sich beim V.C. um einen Portokontrollstempel handelt: Der Brief weist vorderseitig keinen Aufgabeort auf. Vermutlich deswegen wurde er beim Postaustausch mit Bayern bzw. in Nürnberg angehalten, dort mit dem hs. Kürzel V.C. versehen und gleichzeitig die Taxe "13" als prüfwürdig eingekreist, als Hinweis an das Oberpostamt Nürnberg, den Brief vor der Auslieferung einer Portokontrolle zu unterziehen. Das hs. Kürzel V.C. und der Kreis um die Taxe "13" stammen von offensichtlich gleicher Feder und Tinte. Nach erfolgter Portokontrolle in Nürnberg wurde der Stempel V.C. (wohl für "Verwaltungs-Controlle") angebracht und der Brief danach ausgeliefert. :)

    Einmal editiert, zuletzt von peterfeuser (4. November 2013 um 07:51)

  • Schon vergessen? Zitat PF:


    Der gesamte Bereich Taxen, Leitwege, Destinationen wird übertrieben
    diskutiert, während andere Themen leiden. Vieles Geschriebene ist im
    Bereich der Taxen, Umrechnungen usw. kaum nachvollziehbar. Was nützt es,
    dass man hunderttausende Seiten Erlasse mit Postverordnungen, Taxen und
    Leitwegen findet, archiviert und sogar auswertet, wenn bei der
    Beurteilung doch gelegentlich der gesunde Menschenverstand aussetzt und
    einfachste Gesetze der Logik missachtet werden. Offenbar hat auch nicht
    jeder die einfachen postalischen Grundzüge im Griff.

  • Also, ich kapituliere und ergebe mich jetzt endgültig!!

    Joachim hat hier zur Sache beigetragen mit 1 gelöschtem Juxposting, 1 selbst gelöschtem Posting (jetzt "....") und dem letzten Posting, das sich auf ein -ganz allgemein gehaltenes- Posting von mir bezog, in dem ich die gelegentlichen Aussetzer von Leuten mit postgeschichtlichem Tunnelblick kritisierte.

    Damit habe ich also alle Andersdenkenden in der Sache V.C. "als Trotteln" qualifiziert? Ich weise darauf hin, dass ich hier ausdrücklich von der bisherigen Deutung abweichende Meinungen "als zulässig, wenn nicht sogar willkommen" bezeichnet habe. Auch in der Beschreibung zu einem V.C.-Brief in meiner jetzigen Auktion habe ich die bisherige Auffassung keinesfalls als Tatsache manifestiert. Die mittlerweile hier und im Postgeschichte-Blog bekannt gewordenen Belege schließen allerdings m.E. eine andere Deutung als einen Portokontrollstempel aus.

    Einmal editiert, zuletzt von peterfeuser (3. November 2013 um 16:05)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    zu den von Joachim im Vorphila blog angesprochenen Binnenporto von 2 Kreuzer von Coburg bis zum bayrischen Grenzpostamt, evtl. folgender Brief: Unfrankierter Brief von Rudolstadt (TT Lehenspostanstalt im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt) nach Ansbach (Bayern) vom 28. September 1818. Ich lese im AUSLAGE Stempel 13 Kr und daneben P 2. Ich denke, daß es die 2 Kr. Binnenporto sind. Oder sind es 15 Kr. die angeschrieben sind und davon sind 2 Kr. Binnenporto. Der Portobetrag wurde gestrichen und mit dem selben Stift wurden 15 - und 15 Kr., also insgesamt 30 Kr. Porto für den Empfänger vermerkt. Unter der gestrichenen 13.-, bzw. 15 Kreuzer wurde mit einen blauen Stift unterstrichen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    einen weiteren Brief mit dem Stempel V.C. möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus Pößneck (Thurn und Taxis) mit Vermerk
    "frei Cobg. = frei Coburg" und 7 Kreuzer Frankovermerk, nach
    Nürnberg. Ab Coburg fielen bis Nürnberg 3 Kreuzer Porto an,
    die der Empfänger bezahlte. Eine späte Verwendung des V.C.
    Stempels, denn der Brief ist vom 16. März 1819.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • In Sindelfingen hatte ich Gelegenheit, den von VorphilaBayern geposteten Brief aus Poesneck mit V.. einzusehen.

    Man ist geneigt, den Vermerk "frei Cobg." mit dem Stempel V.C. in Verbindung zu bringen. Da der Stempel aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Nürnberg verwendet wurde, ergibt auch hier eine Deutung "via Coburg" ("Via" zu dieser Zeit nicht gebräuchlich; "von Coburg" noch unwahrscheinlicher) keinen rechten Sinn.

    Hingegen gibt es auch hier Anzeichen dafür, dass der Stempel als Portokontrollstempel verwendet wurde, vor allem die lange Laufzeit: Der Brief wurde am 6.3.1819 geschrieben und erreichte den Empfänger, von dem im übrigen zahlreiche weitere Briefe mit V.C. bekannt sind, erst am 11.3.1819. Er muss also irgendwo angehalten worden sein. Nach Lage der Dinge dürfte die Verzögerung durch die Überprüfung bzw. Korrektur des Portos in Nürnberg entstanden sein.

  • Guten Abend.
    Die Gebräuchlichkeit von - via, de, von – sollte man nach dem Gebiet und Zeitraum genauer unten Lupe nähmen, gibt es so eine Studie?
    Vielleicht ist meine Frage überflüssig (kenne diese Briefe leider nicht) aber kommt hier nicht ein Forwarder Stempel in Frage? Wie Nürnberger Kalb?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Gebräuchlich war zu dieser Zeit "par" für über oder durch.

    Der Stempel V.C. kann als Forwarded-Stempel ausgeschlossen werden. Dafür gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Gewerbliche Forwarded-Agenten haben grundsätzlich ihren Namen handschriftlich oder durch Stempel auf den Briefen vermerkt.