Hallo Sammlerfreunde,
da konnte ich dieser Tage einen Brief passend zu post 14 erwerben.
Thannhausen/Bayern adressiert nach Emmishofen b. Constanz a. Bodensee. Emmishofen liegt in der Schweiz und gehört heute zu Kreuzlingen (direkt gegenüber Constanz).
Der Laufweg scheint der gleiche gewesen zu sein wie bei dem Brief aus post 14.
Dieser Brief ist mit 6 xr für einen Brief in die 2. Entfernungszone im DÖPV frankiert, was bis Constanz in Baden reichen würde. In die Schweiz wären 6 xr + 3 xr für die Schweiz fällig gewesen. Irgendjemand hat Constanz durchgestrichen und "direct" beigefügt. Hierzu muss man wissen, dass der Empfänger seine Post in der Regel über Constanz zustellen ließ. Mir sind mehrere Briefe bekannt, welche dieses belegen.
Thannhausen 26.6.
Krumbach 26.6
ULM 27.6.
K.WÜRT.FAHRENDE.POSTAMT 27.6. Z. 14
ROMANSHORN-RORSCHACH Z 20 27 VI 66
Kreuzlingen 27. JUNI 1866
Eine Nachtaxe wurde für diesen Brief irrtümlich nicht erhoben.
Wie an den Stempeln zu sehen, lief auch dieser Brief über Ulm und die Württembergische Bahnpost (Strecke Ulm - Friedrichshafen). Es befindet sich hinsichtlich des Grenzübertritts kein Stempel auf dem Brief. Erst der Bahnpoststempel Romanshorn-Rorschach belegt eine Beförderung in der Schweiz.
Der Brief aus post 14 wird wohl den gleichen Weg genommen haben. Er erhielt am Grenzpostamt (vermutlich Eingang Schweiz) die Taxierung /3 usw. Erkannt als Irrläufer ging er dann zurück und über Stockach nach Bonndorf. Sollte auch 1860 erst der Bahnpoststempel Romanshorn-Rorschach eine Weiterbeförderung dokumentieren, dann kann auf dem Brief aus post 14 trotz Beförderung zum Grenzpostamt der Schweiz kein Stempel von dort sein. Es sind mir eigentlich aus dieser Zeit keine Briefe in die Schweiz mit Stempeln der Grenzpostämter bekannt.
Gruß
bayernjäger