• :D:D:D

    Aber nur einmal!!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    kürzlich ist ein kleiner Brief bei mir eingetroffen, mit dem ich die Portoreduzierung in der Nach-DÖPV-Zeit anhand von Incoming Mail dokumentieren
    kann:
    Bis Ende 1867 waren für einen max. 1 Loth schweren Brief von Würzburg nach Heidelberg 6x zu frankieren (Entfernung 10-20 Meilen); später
    reichten entfernungsunabhängig 3x aus.


    Etwas irritiert mich an diesem Brief: von wem stammt wohl die zweifellos zutreffende, aber völlig überflüssige handschriftliche Notiz in
    roter Tinte? Mir fällt nichts ein, was eine derartige Behandlung seitens der Post rechtfertigen könnte. Es wird doch hoffentlich nicht ein früher Sammler
    gewesen sein, der sich hier verewigt hat?

    Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen ....

    Viele Grüße
    Alfred (balf_de)

  • Lieber balf_de,

    ein hübsches Briefchen - ich kann dich trösten, es war kein früher Sammler, der mit roter Tinte sich frontal verewigt hat, sondern der Empfänger, der notierte, wann der Absender ihn geschrieben hatte und wann er ihm ausgehändigt worden war. Das machte man gerne auf der Adressseite, weil man dann nicht jedesmal den Inhalt extrahieren und nachschauen musste. Da es aus der Zeit ist und darüber hinaus eine nicht unübliche Prozedur war, sollte man im Rahmen der Postgeschichte auch so etwas zeigen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    m 2.12.1859 sandte man ein Muster anhängend an diesen Brief von Pappenheim nach dem badischen Aden bei Singen.
    Die Entfernung betrug über 20 Meilen, so dass ein einfacher Brief 9 Kr. gekostet haben würde.

    Hing ein Muster ohne Wert an ihm, so durfte der Brief selbst unter 1 Loth, mit dem Muster zusammen aber schon 2 Loth wiegen.

    Hier haben wir eine 18 Kr. Frankatur vor uns, womit der Brief selbst wiederum nur bis 1 Loth wiegen durfte, aber mit dem Muster zusammen waren jetzt über 2 bis 4 Loth möglich.

    Dazu kam, dass man von Singen aus den Landboten bemühen musste, der für seine Tätigkeit gewichtsunabhängig 2 Kr., die blau von der Abgabepost notiert wurden, kassierte, so dass die Gesamtkosten mit 20 Kr. zu veranschlagen sind.

    Viele bayerische Musterbriefe nach Baden kenne ich leider nicht ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    ein sehr seltener Brief, und sehr sehr schön und .....

    Einfach phantastisch!

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Bayern klassisch,

    ich schließe mich kilke an - ein wirklich toller Brief, den man sich nicht lange genug ansehen kann.

    Wo hast du den denn wieder aufgetrieben? Bei ebay ist mir so etwas noch nicht über den Weg gelaufen.

    Herzlichen Glückwusch und viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern Klassisch,

    ein wundervoller Beleg, von dem in dieser Kombination GS, Warenmuster, Botenlohn, Zielort Baden und dann
    in dieser Qualität erstmal ein zweiter gefunden werden müsste :thumbup::thumbup:

    Meinen glückwunsch zu dieser Rosine :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen undatierten Dienstbrief (D.S. = Dienst - Sache) des Bürgermeisteramts Edesheim bei Landau/Pfalz nach Neckargemünd.

    Eingesetzt wurde der Stempel Feuser Nr. 1888/15 in Orange, der seit 1817 nachgewiesen ist und auch kurz danach hier eingesetzt worden sein dürfte.

  • Hallo Freunde,

    der folgende Brief lief am 30.6.1862 von Ludwigshafen ins nahe badische Wiesloch zum Tabakfabrikanten Rauenberg. Die Entfernung betrug ca. 3,8 Meilen. Franko hätten also 3 Kreuzer genügt; als Portobrief kostete er dann das doppelte (blaue "6").

    Interessant ist, dass der Brief nicht in Ludwighafen, sondern am 28.6. im über 600 km entfernten Le Havre geschrieben wurde. Ich weiß nicht, was der Absender durch die Aufgabe des Briefes in Ludwigshafen an Porto eingespart hat. Aber das dürfte schon recht erheblich gewesen sein.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern Kreuzer,

    den würde ich auch nehmen ...

    Er hätte ein Franko von 30 Centimes = 9x gekostet. Porto glaube ich 12x, aber das weiß ich nicht sicher (könnte auch 15x gewesen sein).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    weit weniger spektakulär als ein Forwarded Brief auf dieser Langstrecke ist mein Beitrag, aber dafür haben die beiden Briefchen einen großen Vorteil: Zieladressen in Heidelberg :D
    Incoming Mail aus der Rheinpfalz lässt sich für meine Heimatsammlung nur für die Kurz- und Mittelstrecke des Postvereins darstellen; für die 9-Kreuzer-Langstrecke brauche ich wohl Post aus dem Stammland. Aber da suche ich noch …
    Viele Grüße
    balf_de

  • Hallo bayernjäger,

    dein Brief ist sicher nicht über die Schweiz gelaufen - der blaue Stempel der badischen Bahnpost wurde nie in der Schweiz abgeschlagen, sondern nur auf badischem Gebiet. Er zeigt nur die Strecke an, hat aber mit Basel nichts zu tun. Er lief im Einzeltransit über Württemberg nach Baden, wie das üblich war.

    Ich kenne nur 2 Briefe der Markenzeit, die von Bayern über die Schweiz in den Postverein liefen (beide nach Baden) - die sind in meiner kleinen Sammlung BY - CH hier im Forum zu sehen. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    das, das ist der 3. Brief, wobei Bayern nur 6x für Briefe bis 20 Meilen im Postverein kassiert hatte, aber 3x der CH als Weiterfranko vergüten musste.

    Ich denke, er wurde in Lindau falsch kartiert, die CH hat sich 3x von Bayern angerechnet und den Empfänger durfte man wegen des Fehlers der Aufgabepost nicht mit den fehlenden 3x (bzw. noch dem Portozuschlag) haftbar halten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief, der es im wahrsten Sinne des Wortes "in sich" hat.

    Geschrieben wurde er am 28.2.1865 in Ludwigshafen am Rhein und der Adressat spielt hier, ausnahmsweise, überhaupt keine Rolle (pro forma: Firma Orth in Marktheidenfeld).

    Denn der Absender war die amtsbekannt schlaue Firma Lippmann und Biernbaum in Ludwigshafen und Mannheim. Weil L & B mal bayerische, mal badische Kunden belieferten und somit in Korrespondenzkontakt standen, galt es zu schauen, dass die gemeinsamen Korrespondenzen "wohlfeil" blieben.

    Ging das legal nicht, ging es eben anders ...

    So ließ sich unsere ludwigshafener Firma die Briefe aus Baden nach Mannheim schicken, wohin selbige ab dem 1.10.1862 nur noch entfernungsunabhängig 3 Kr. kosteten, während man Wert- und Geldsendungen an die eigentliche Adresse in Ludwigshafen geschickt sehen mochte.

    Solche kleinen Sachen sind es, die den eigentlichen Reiz in der Postgeschichte und damit der Philatelie ausmachen, weniger die blauen und roten M. nahe der afrikanischen Küste.