• Hallo Chrisitan,

    ich kann ihn mal zwei Koryphäen der CH zumailen und sie bitten, mir eine Beschreibung zu machen. Ob die mehr wissen, weiß ich aber nicht, denn mal waren die Schweizer Kreuzer mehr, mal nach amtlicher Reduktionstabelle (hier gezeigt unter Reduktionen) weniger wert. Die Jahre 1851/52 waren Jahre des Umbruchs und ob alle alles richtig interpretiert haben, steht in den Sternen.

    Ich gebe laut, sobald ich etwas habe.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein Brief, den ich nicht 100%ig verstehe. Unterstellen wir, dass Bayern sein Franko im Nenner und das Weiterfranko für die Schweiz im Zähler notierte, ergäbe sich folgende Möglichkeit.

    Fellheim 6.5.1849, frankiert mit 12 Kreuzern und 4 Kreuzern vom Absender, nach Schönenwerd (Solothurn) per Aarau in der Schweiz an die Firma Bally Söhne, die wir heute noch durch ihre Schuhprodukte kennen.

    12 Kreuzer kann ich nur erklären mit dem Postvertrag Baden - Bayern vom 1.8.1843 für einfache Briefe bis 1/2 Loth über 15 Meilen als Gemeinschaftstaxe Bayern + Baden (Fellheim - Basel zum Beispiel). Dann 4 Kreuzer für die Schweiz ab Basel für Briefe über 10 - 25 Wegstunden als Auslandstarif.

    Problem: 4 Kreuzer passen hier ab Basel nicht, weil Schönenwerd bis 10 Wegstunden (45 km) von Basel entfernt lag, so dass hier 2 Kreuzer gereicht hätten. Da die Gewichtsstufen gleich waren, können wir 1. Gewichtsstufe Bayern und 2. Gewichtsstufe Schweiz ausschließen.

    Alternativ: 3 dieser 4 Kreuzer durfte noch Basel behalten und gab 1 Kreuzer an den Kanton Solothurn? Aber das ist pure Spekulation und für mich wenig glaubhaft.

    Siegelseitig sehen wir aber einen Zürcher Stempel vom 9.5.1849, so dass die Leitung wohl von Fellheim via Lindau (4 Kreuzer für einfache Briefe über 6 - 12 Meilen = 68 km hier konkret) unterstellt werden müsste. Sollten die 4 Kreuzer im Zähler also für Bayern gedacht sein?

    Wenn ja, dann hätten wir 12 Kreuzer fremdes Franko für Zürich. Nach dem Auslandstarif der Schweiz gab es aber nur die Tarifstufen bis 10, über 10 - 25, 25 - 40 und über 40 Wegstunden und die kosteten 2, 4, 6 und 8 Kreuzer, aber keine 12. Die siegelseitige 3 von Zürich ergibt dann auch keinen Sinn, weil es dann noch 9 Kreuzer wären und ungerade Taxen sollte es in der Schweiz schon gar nicht gegeben haben.

    Für Lösungsvorschäge wäre ich sehr dankbar, denn in dieser Zeit von 1849-52 ist alles nicht so einfach.