Liebe Freunde,
2 Briefe aus Lüttich nach München von 1855 und 1856 (PV Belgien - Preußen vom 1.4.1852) gingen mir ins Netz, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Der 1. datiert vom 2.8.1855 und war mit 50 Centimes frankiert, welche etwa 4 Sgr. bzw. 14 Kr. entsprachen. Lüttich lag im 1. Rayon gegenüber Preußen, so dass für Belgien 10 Centimes und für Preußen die restlichen 40 Centimes anfielen. Die Leitung dürfte über TT im geschlossenen Transit erfolgt sein (Köln, Koblenz, Frankfurt). Aus diesen 40 Centimes, die ca. 3 Sgr. entsprachen, musste Preußen TT abfinden. Das preßische Weiterfranko von 3 Sgr. wurde siegelseitig notiert.
Belgien stempelte mit dem kleinen PD - Rahmenstempel, der in Aachen mit dem großen Franco - Rahmenstempel bestätigt wurde. In München wurde er am 5.8.1855 ausgetragen.
Der 2. ist ein Spiegelbild des 1. Briefes - auch er war an den bayer. Kriegsminister gerichtet (daher auch frankiert, weil jener sich Portobriefe verbeten hätte) und datiert vom 5.6.1856. Am 6.6. stempelte ihn die Brigade Preußens im Eingang ab und am 8.6. wurde er in München ausgetragen.
Unter Seiner Königlichen Majestät Maximilian von Bayern war Wilhelm von Manz Kriegsminister (25.3.1855 - 13.4.1859) - leider sind die Kuverts ohne Inhalt, aber man kann ja nicht alles haben.
Ob sie wegen des fehlenden Bahnanschlusses rheinaufwärts mit Kähnen transportiert wurden, ist möglich, aber nicht sicher fest zu stellen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch