Hallo kreuzer,
Bayern hatte in Silbergroschen vorzutaxieren - hier also 3 Sgr. als Postvereinsanteil. Diese wurden später von Preußen mit 9x an Bayern vergütet.
Der Brief kostete den Empfänger bei der Leitung über Belgien 8d = 23x.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch,
vielen herzlichen Dank für die wie immer prompte und fundierte Antwort 
Viele Grüße
kreuzer
Hallo,
bei diesem Brief aus Nürnberg vom 24.4.1855, der im übrigen um 1 Kr. überfrankiert ist, auch die Frankreichroute hat zu dieser Zeit nur noch 21 Kr. gekostet, hat Bayern ein Weiterfranko von 4 Sgr. (= 14 Kr.) angeschrieben. Nachdem Preußen an England gem. PV von 1852 nur 3 1/2 Sgr. an England vergüten musste, verdiente Preußen bei jedem Brief 1/2 Sgr. Diese unterschiedlichen Weiterfrankobeträge sieht man nicht häufig auf den Briefen.
Die Transitkosten an Belgien musste jeweils das Empfängerland bezahlen.
Grüsse von liball
Hallo liball,
ein Traumbrief - klasse! Was steht in weinrot unten rechts?
Hallo bayern klassisch,
unten rechts in weinrot steht das Weiterfranko an England in Höhe von 3 1/2 Silbergroschen.
Grüsse von liball
Hallo liball,
das müsste dann, von der Farbe her, GB (London) notiert haben, oder täusche ich mich da?
Hallo bayern klassisch,
dazu kann ich nichts sagen. Nur es macht eigentlich keinen Sinn das Weiterfranko erst in England anzuschreiben.
Ich habe bisher auch noch keinen Brief nach England gesehen, der zwei unterschiedliche Weiterfrankovermerke auf der Vorderseite aufweist.
Grüsse von liball
Hallo liball,
dann halten wir mal fest, dass es Preußen war. Vlt. können uns unsere lieben Preußen noch etwas mehr dazu sagen.
Hallo,
nicht mit einem Neuerwerb, sondern mit einer Anfrage an die Experten komme ich hier:
Bei Feuser (79. Auktion) wird unter Los Nr. 513 ein Brief aus Hergatz nach Dorking/England vom 4.6.1864, frankiert mit einem Paar der MiNr 11, und dem Vermerk "via France" angeboten. Während die Leitung über Frankreich statt Preußen im 66er Krieg per Verordnung vorgeschrieben war, sollte sie im Friedensfall doch eigentlich eher einen Nachteil für den Absender darstellen, da das Gewicht des Normalbriefs auf 7.5 Gramm beschränkt war. Oder was könnte den Absender bewogen haben, diese Leitwegvorgabe zu machen?
Lieber mikrokern,
auf Wunsch des Absenders konnte nach dem 1858er PV Bayerns mit Frankreich auch dieser Leitweg genutzt werden. Allerdings sollte dies bei 7,5g Gewichtsstufen nur für diejenigen Briefe relevant gewesen sein, die auch tatsächlich leicht waren. Dieser hier war sehr leicht und wenn der Absender antipreußisch eingestellt war, dann ist er halt seinem Impetus gefolgt.
Hallo miteinander,
nachfolgender Beleg befand sich als Beifang in einem Briefkonglomerat
in der Bucht:
Augsburg mit 7 Xr. nach Liverpool mit dem seit 1.7.1875 gültigen Tarif frankiert, dies war für 6 Monate möglich
beste Grüsse
bayernalbi
Hallo Bayernalbi,
herzlichen Glückwunsch zu dem schönsten mir bekannten 7x UPU - Brief von Bayern nach GB. Wenn die Wasserzeichen jetzt noch bekannt wären ...
Hallo bk,
vielen Dank für deinen Kommentar, beim Paar der 23 handelet es sich um das WZ 1b, bei der 1 Xr. ist
das WZ bei den momentanen Lichtverhältnissen leider nicht feststellbar,
beste Grüsse
bayernalbi
Hallo Sammlerfreunde,
so richtig prall ist dieser thread ja noch nicht, also sei dem dann wieder einmal ein wenig beigegeben. Da mir nur spärliche Unterlagen über die Postverhältnisse zwischen Bayern und Großbritannien vorliegen, beruht die nachstehende Deutung der Taxe eher auf Annahmen. Insofern erhoffe ich mir eine entsprechende Intervention/Korrektur.
Aufgegeben am 14.06.1870 in Ludwigshafen am Rhein adressierte man mit insgesamt 18 Kr nach Leicester. Gehe davon aus, dass dies eine 2. Gewichtsstufe in der ab 01.01.1870 - 30.06.1875 gültigen Tarifperiode darstellt und lese als Weiterfranco 2 9/12, was 11 Kr entspricht ?
Man verwendete entzückenderweise 3 x Mi.-Nr. 20, davon 2 im waagrechten Paar. Adressat in Leicester waren Paul Harris Solicitors (Rechtsanwälte) Esq(uire). Ärgerlich wiederum ist die stümperhafte Flickschusterei (mit Papierfetzen und Kraftkleber...) eines Ausrisses am linken Unterrand des aus hauchdünnem, pergamentartigen Papier gefertigten Kuverts.
Unter den Marken findet man einen Leitvermerk England, so dass davon auszugehen ist, dass die Frankatur höchtwahrscheinlich am Schalter in Ludwigshafen a.Rh. erfolgte.
Ein frohes Osterfest wünscht allseits
der Pälzer
Hallo Pälzer,
ein toller Brief! 
Vor dem 1.7.1870 kosteten Briefe bis 1 Loth wie hier 18x, die in 8x für Bayern und das Weiterfranko von 10x = 2 9/12 Silbergroschen für Belgien und GB aufgeteilt wurden. Ich glaube, dass Belgien für den geschlossenen Transit pauschal abgefunden wurde, vorher war es ein halber Groschen pro Brief bis 1 Loth, wenn ich nicht irre.
Ab 1.7.1870 kosteten Briefe dann nur noch 9x total - 3x für Bayern und 6x Weiterfranko.
Hallo bk,
also dann doch eine erste Gewichtsstufe, ich las das mit der Tarifperiode 01.01.1870 - 30.06.1875 in Zangerles Edition d´or (S.114) unter England über Preussen. Ist das etwa nicht korrekt und/oder noch ein anderer Vertrag im Hintergrund ? Und wie war denn in dieser Zeit eigentlich der Sgr zum Kr genau gestanden ?
+ Gruß !
vom Pälzer
Hallo Pälzer,
der gute Karl hat vlt. 1.1.1870 geschrieben, richtig ist aber 1.7.1870, was dein Brief und andere ja beweist.
Das Umrechnungsverhältnis im Auslandsverkehr von Silbergroschen zu rheinischen Kreuzern war seit 1825 immer gleich: 1 Groschen = 3,5 Kreuzer. Bei Rundungen wurde der Groschen noch einen Tick wertvoller.
9,625x waren 2 9/12 Groschen, daher wurde auf 10x aufgerundet.
Hallo bk,
...der gute Karl hat vlt. 1.1.1870 geschrieben, richtig ist aber 1.7.1870,
Oha, habe soeben nochmal nachgeschaut: Er hat`s nicht nur vielleicht, sondern in der Tat so mit seiner Schreibmaschine getippt, wohl ein kleines Versehen. Also an alle die das Buch haben besser so wie bk klargestellt hat korrigieren.
Dank Dir auch für die Klarstellung der 3,5 Kr pro Sgr, das liest man ja auch öfters, allerdings stellt sich mir dann wiederum die Frage, wie man dann diese Tabelle verstehen muss.
Reduktion Belgien - Preußen - rheinische Kreuzer 1850-1867
+ Gruß !
vom Pälzer
Hallo Pälzer,
ein toller Brief, denn wie wir wissen ist die Mi Nummer 20 ein nicht häufig zu findendes Wappenexemplar.
Nach GB gleich drei davon zu zeigen ist schon etwas Besonderes, noch dazu mit diesen breiten Rändern, denn eine Nummer 19 hätte es ja auch getan
