• Hallo,

    dieser Brief aus Regensburg nach Oldenburg vom 30.11.1825 gibt mir einige Rätsel auf. Die Taxziffer 14 wurde dreimal angeschrieben.
    Der Absender bezahlte 14 Kr., Taxis belastete seinen Transit ebenfalls mit 14 Kr. (in Rötel). Wer schrieb die blaue 14 an?
    28 Kr. entsprachen aufgerundet dem angeschriebenen Porto von 20 Grote.
    Könnte es eventuell sein, dass Bayern doch nicht bezahlt hat und daher 14 Kr. Porto hinzukamen?

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    sie siegelseitigen 14x sind sicher von Regensburg. Man hatte seit dem 17. Jahrhundert einen eigenen Paketschluß mit Frankfurt am Main, daher sehen wir hier die blaue 14 von Frankfurt. Vermutlich hat Bremen/Taxis diese 14x in Rötel typisch wiederholt und Oldenburg diese dann abgestrichen und das oldenburgische Gesamtporto von 20 Grote notiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Forum!

    Nachdem ich vorhin im Post-Omnibus-Thread feststellte, dass der Bayern- Nils und ich Geschwisterchen in der Sammlung haben, kann ich hier nun ein Brüderchen zu seinem Bayern-Oldenburg-Brief zeigen, geht auch an die selbe Adresse.
    Mein Brief zeigt leider nur oldenburgische Durchgangs- und Ankunftsstempel, auf die nette TuT-Beigabe musste ich verzichten...
    Trotzdem: mein erster Bayern-Oldenburg-Brief... und er gefällt mir sehr!

    Gruß von
    KlangRausch

    PS: mein eigenartiger Nickname kommt vom Hobby Musik-hören-Hobby.... gerade läuft: The Unforgettible Fire von U2 von feinstem (feistem) Vinyl :love:

  • Lieber KlangRausch,

    und eine frühe Nr. 11 15 Tage nach der ersten Ausgabe ist es auch noch - das lässt doch das Fehlen jeglicher TT - Stempel verschmerzen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ja sowas... das hatte ich überhaupt nicht gesehen. Super, danke für Deinen Hinweis.
    Mal wieder echt Glück gehabt...

    Gruß
    KlangRausch

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    auch von hier aus jetzt also einmal ein Beleg vom linksrheinischen Bayern nach Oldenburg, gelaufen im Jahre 1858 über die T&T-Post Frankfurt a.M. zum T&T-Austauschpostamt in Bremen und dann weiter an den Jadebusen nach Varel / Friesland. Es handelt sich diesmal um eine gebührenfrei weiterzubefördernde Regierungssache, aufgegeben vom Königlich Bayerischen Land-Commissariat Kaiserslautern an das Großherzoglich Oldenburgische Polizei-Amt Varel, die Heimath des Hammerschmieds Johann Karl Wolf aus Trippstadt betreffend.

    Inhalt wie folgt:


    Kaiserslautern den 13.03.1858

    Der Hammerschmied Johann Karl Wolf von Trippstadt diesseitigen Amtsbezirks, zur Zeit in Varel sich aufhaltend, hat um die Ausfertigung eines Heimathscheins nachgesucht, weil aber die Heimath von der Gemeinde Trippstadt bestritten wird, konnte diesem Begehren nicht eher entsprochen werden, bis die Heimathfrage definitiv geklärt ist.
    Da sich Wolf ganz außer Schuld befindet und man die Ausweisung aus jenseitigem vereherlichen Amtbezirk sehr bedauern müsste, stellt man das ergebene Ersuchen den Aufenthalt des Hr. Wolf nicht wieder zu beanstanden, da man nach Ermittelung der Heimath, was demnächst erfolgen wird, den Heimathschein sofort übermachen (?) wird.

    Hochachtung !
    Unterzeichner


    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    ein sehr seltener Brief - Dienstbriefe nach Oldenburg aus der Pfalz kenne ich keine Handvoll.

    "Übermachen" ist richtig - heute würden wir übersenden sagen. Offenbar hatte man Probleme, die Heimatzugehörigkeit heraus zu finden, denn juristisch waren immer die Heimatgemeinden für ihre Abkömmlinge finanziell und rechtich verantwortlich. Konnte keine Personenidentität festgestellt werden, wie hier zumindest vorerst, hatte Oldenburg alle Kosten zu verauslagen und später, nach Klärung, Bayern (wenn es so richtig gewesen sein sollte) die geschuldeten Beträge an Oldenburg zu überweisen, weil jede Gemeinde für ihre Bürger, wo immer sich diese auch aufhielten, letztlich finanziell verantwortlich war.

    Ein schönes Stück Geschichte!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    findet man schon in der Markenzeit kaum einmal Briefe nach Oldenburg, so sind sie in der Vormarkenzeit noch weit seltener. Noch besser ist es dann, einen an seine königliche Hoheit, den Großherzog zeigen zu können.

    In Nürnberg schrieb man ein Kuvert am 20.4.1834 an eben diesen, vergaß es jedoch zu verschließen und warf es in die "Boite" = den Briefkasten ein.

    Ausweislich der Siegelseite lesen wir: "Offen in der Boite vorgefunden" und sehen, dass das Kuvert amtlich versiegelt wurde.

    Es fragt sich, wer einen Brief an einenn regierenden deutschen Fürsten ungesiegelt und damit offen bei der Post einwarf. Das musste schon sehr verwundern - umso besser, diesen frühen Nachsiegelungsvermerk mit dem Nürnberger Amtssiegel zeigen zu können. Ich fürchte, auf einen 2. vergleichbaren Brief noch länger warten zu dürfen ...

    Postalisch fielen 16 Grote an, die die Majestät aber ganz sicher nicht selbst bezahlte, sondern auf Kosten der Staatskasse abstreichen ließ.

  • indet man schon in der Markenzeit kaum einmal Briefe nach Oldenburg, so sind sie in der Vormarkenzeit noch weit seltener. Noch besser ist es dann, einen an seine königliche Hoheit, den Großherzog zeigen zu können.


    Lieber Ralph,

    ganz grossartig der Brief.... :P:P ...irgendwann tun wir uns mal zusammen und zeigen in einer Challenge "Contraventionen der altdeutschen Königshäuser" 8o8o
    Das wird es auch nicht wirklich oft geben.... :D:thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    dann müssen wir aber unser Material schon zusammen werfen, um in einem 1 - Rahme - Wettbewerb auftischen zu können ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    hat jemand Unterlagen, was ein Brief von Bayern nach Oldenburg im Jahr 1851 kostete?

    Es betrifft also die Zeit vor Betritt Oldenburgs zum DÖPV.

    Ich denke die Briefe wurden von Bayern aus durch Thurn & Taxis in Richtung Norden vermittelt.

    Folglich muss eine bayerische Taxe, der Transit ausgeführt durch Thurn & Taxis (evtl. bis Bremen) und das Inlandsporto von Oldenburg angefallen sein.

    Leider finde ich nirgendwo Unterlagen dazu.

    Gruß

    bayernjäger