• ... links oben 8/2

    8g, daher über 7,5g und somit 2. Gewicht, wenns interessiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... eben, weil da galten noch die franz. Gewichte. CH und DÖPV immer das Loth.

    Daher auch 40 Centesimi = 12x Porto für Sardinien im Stempel.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    etwas Sorgen macht mir dieser Brief aus Augsburg vom 20.2.1833 nach Genua im Königreich Sardinien. Ausweislich der Siegelseite kann man nun 6 Kr. von Augsburg bis zur österreichischen Grenze lesen (dann bis 8,75g), oder 9 Kr., dann über 8,75 bis 17,5g). Ich denke, es sollten 9 Kr. Teilfranko heißen bis zur Ö - Grenze.

    Ab dieser via Mailand nach Genua, in Mailand L.T. für Lettera di Transito und jetzt gewogen mit 10g (oben links) und mit 22 Soldi taxiert. Einfache Briefe kosteten offenbar 11 Soldi, dieser war doppelt und kostete daher 22 (später 33, 44 usw.). Da Österreich und Sardinien im Paket abrechneten, gab es nie eine Transittaxe.

    Der Brief kam am 27.2. in Genua an und das war für eine Alpenüberquerung bei damals üblichem Wetter gegen Ende des Winters eine sehr sportliche Leistung.

  • Hallo Ralph,

    das sardische Porto setzt sich nach dem Tarif vom 25.9.1818 wie folgt zusammen:
    einfaches sardisches Grenzporto bis 34 Meilen: 5 Soldi + einfacher Zuschlag für Brief aus Augsburg: 6 Soldi = 11 Soldi, 3. Gewichtsstufe bis 14,9 g = 11 Soldi x 2 = 22 Soldi

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    klasse - jetzt wird ein Schuh draus. Diese vielen verschiedenen Porti dort laden nicht zum einfachen Briefbeschreiben ein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    Nürnberg - Monza vom 4.9.1859, frankiert mit 21 Kreuzer.

    Wegen des Kriegszustandes in der Lombardei Mitte des Jahres 1859 wurde der Postversand teilweise lahmgelegt.
    Eine Beförderung über Österreich war nicht mehr möglich, sodass ab 10.6.1859 Briefe in die von Sardinien besetzten Teile der Lombardei über die Schweiz geleitet wurden.
    Eine vollständige Frankatur bis zum Zielort war nicht möglich. Briefe sollten unfrei oder bis zur Schweizer Grenze frankiert aufgegeben werden.
    Mit der ab. 1.9.1859 geltenden VO konnten Briefe über die Schweiz in die von Sardinien besetzten Gebiete der Lombardei wieder voll frankiert werden.
    Der Vertrag sah eine Staffelung der Taxe für Bayern wie nach der Schweiz je nach Entfernung 3,6 oder 9 Kreuzer, 6 Kreuzer Schweizer Transittaxe und für Sardinien ebenfalls je nach Entfernung 3,6 oder 9 Kreuzer vor.
    Dieser Vertrag war nur bis 30.10.1859 gültig.

    Als der gezeigte Brief abgesandt wurde war die neue VO für die Lombardei erst seit 4 Tagen gültig. Er wurde korrekt frankiert.

    Gruß
    bayernjäger

  • ... die Schweiz hat aber nur 10 Rappen = 3 Kreuzer als Weiterfranko ausgewiesen - wo lag Monza denn nun, im 1. Rayon, oder im 2. Rayon?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    bei Spedition über Camerlata lag Monza im 1. Rayon (3 xr), über Chiavenna im 2. Rayon (6xr).
    Lt. VO war aus Bayern über Chiavenna die durch die VO bestimmte Regelbeförderung.
    Die Pfalz über Camerlata.

    Die VO gibt die 6 xr Transittaxe für die Schweiz in beiden Fällen vor.

    Das Weiterfranko von 6/6 gibt genau die VO wieder.

    Warum man in der Schweiz nur 10 Rappen vermerkte, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Gruß
    bayernjäger

  • ... dann hat die CH zwar 6x kassiert, aber Sardinien nur 3x = 10 Rappen kreditiert, weil sie ihn über Camerlata geleitet haben, sonst wäre die 10 sinnlos und an sinnlose Taxen/Weiterfranki der CH glaube ich nicht. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,
    .

    ich weiss nicht ob das hier bisher schon mal intensiver dargestellt worden ist, was das eigentlich exakt für Transitwege sind, von denen man hier in der Regel immer nur die Grenzübergangsstellen anführt. Aber wenn man das mal in dem vorliegenden Fall genauer versucht nachzuvollziehen, dann kommt die von @bk angedachte Variante durchaus in Betracht. Ich sehe jedenfalls zwei Wege:

    .
    Nürnberg - Lindau - Bregenz - Chur - Andeer - Splügenpass (2.114 müNN / eröffnet 1822) - Chiavenna - Lecco - Monza

    Nürnberg - Lindau - Bregenz - Chur - Andeer - Splügen - San Bernadinopass (2.067 müNN / eröffnet 1823) - Bellinzona - Lugano - Chiasso - Como-Camerlata - Monza
    .

    Die letzte Strecke ist etwas länger, passt ab Bellinzona zum Abzweig in Richtung der bayerischen Pfalz und führt über die weit längere Strecke durch die Schweiz nach Süden, so dass sich dadurch wohl das 1. Rayon zu Monza ergeben hat. Chiavenna liegt sehr deutlich weiter nördlich, wonach sich dann wahrscheinlich das 2. Rayon zu Monza ableitet.


    Sollte sich da jemand noch eingehender auskennen, würde mich das durchaus interessieren, das hat schon was von Welt.
    .
    Viele Grüße
    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (13. Dezember 2018 um 20:05)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    leider hat der Brief keine weiteren Durchgangsstempel, sodass wir uns letztendlich nur am Vermerk "10" Rappen orientieren können.

    Der Brief war für die Strecke mit der Regelbeförderung lt. VO über Chiavenna richtig frankiert.

    Der Schweiz war es sicher egal über welchen Transit der Brief weitergegeben wurde, da sie ihre 6 Kreuzer ja hatte.
    Wahrscheinlich wurde der schnellste und sicherste Weg gewählt. Der Krieg in der Lombardei zeigte wahrscheinlich zudem noch seine Folgen.

    Die Erklärung mit der Weitergabe von nur 10 Rappen an Sardinien führt uns zwangsläufig nach Camerlata von wo aus nach Monza nur 3 Kreuzer anzusetzen waren.
    So hatte die Schweiz auch noch 3 Kreuzer verdient.

    Gruß
    bayernjäger

  • ...jo, so sehe ich das auch, bspw. ein schwerer Steinschlag auf dem Splügenpass und der Transportweg durch die Schweiz wurde zwangsläufig länger. So wie das ausschaut, hatte der am 4.9 in Nürnberg aufgegebene Brief schon am 5.9 in Chur weit mehr als die Hälfte seines Weges hinter sich und ist, wenn ich den AK-Abschlag von Monza richtig betrachte, dort am 7.9 angekommen. In 2 Tagen cisalpin mit den Verkehrswegen/-mitteln der Zeit. Ich finde das jedenfalls sehr beeindruckend.


    .
    + Gruß!u
    .
    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo,

    für diesen Teilfrankobrief aus Augsburg vom 24.3.1816 bezahlte der Absender 10 Kr. (rückseitig angeschrieben) bis zur österreichischen Grenze.

    Die Spedition dürfte über Innsbruck, Bozen und Mailand gelaufen sein.

    Zu dieser Zeit wurde in Sardinien mit Decimes gerechnet. Jetzt frage ich mich, kann es sein, dass das Porto in Genova 14 Decimes gewesen ist, auch wenn ein Auslandszuschlag enthalten ist, da mit Österreich im Paket abgerechnet wurde? Dies wären ca. 39 Kr.

    Oder waren es doch nicht Decimes, sondern???

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    m. E. 14 Decimi = Decimes à 2,85 Kreuzer.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Udo,

    hatte den Brief gar nicht gesehen vorher - passiert.

    Liest sich gut - Frage bleibt, warum die 12x nicht angerechnet wurden? Dann hätte beim Zurückrechnen Bayern ja 2 mal für sich 9x erhalten ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    sollte Österreich zurückgerechnet haben, musste der Betrag ja an Österreich abgeführt werden. Folglich musste Bayern 9 xr an Österreich gutschreiben und hat also nur seine Marken verkauft.

    Gruß

    Udo