• Lieber maunzerle,

    da ich ja seit Kindheitsbeinen an weder eine Kamera, noch ein Handy mein Eigen nennen kann, ist ein "selfie" leider nicht möglich. Ich fürchte, dieser Zustand wird sich bis an mein Lebensende auch nicht mehr ändern (den mit der Kamera meine ich, nicht den der Abgeknietheit).

    Lieber Luitpold,

    die 9 vorne in blau notierte Würzburg, damit sie Taxis kassierte und Bayern überwies.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Da gibt es hier noch einen, der noch nie eine Kamera besessen hat, und wenn er einmal im Jahr den Nabel der Welt um mehr als 130 km (soll heißen "weiter als in die Landeshauptstadt") hinter sich lässt, dann geben sie ihm ein altes Handy von anno Tobak mit und einen Zettel, auf dem geschrieben steht, wie er damit telefonieren kann. Selfies kennt er nur aus den Medien.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    dieses hohe Maß an Zutrauen hat man bei mir nicht - du musst ein sehr geschätzter Mensch sein, wenn man dir technische Geräte und handgeschriebene Zettel in die Hand gibt. Den Begriff "selfie" habe ich heute erstmals gegoogled.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    die 9 vorne in blau notierte Würzburg, damit sie Taxis kassierte und Bayern überwies.


    Bist du dir da sicher, im Wü-Handbuch, aus dem ich den Beleg gescannt habe, steht, dass TT die Gebühr notiert hat.

    Die Antwort bitte über WhatsApp oder SMS auf mein Smartphone. :D :D ;)

    Viele Grüsse
    Christian

  • Lieber Maunzerle,

    lieber bayern klassisch,

    da können wir ja hier bald nen Verein oder mindestens einen thread der Handy-Verweigerer aufmachen, denn ich hasse die Dinger auch und hätte bis heute keins, wenn ich nicht seit drei jahren diesen undankbaren Nebenjob hätte, für den man mir ein "Dienst-Handy" verpasst hat. Das Teil klingelt eigentlich immer genau dann, wenn ich auf dem Klo sitze oder mit dem Auto unterwegs bin.............

    @ bk: Du wirst irgendwann von deinem Betreuer garantiert eines mit gaaaanz großen Tasten und zum um den Hals hängen bekommen, damit du nach deiner Schnabeltasse oder der bösartigen ostrumänischen Pflegerin rufen kannst 8) 8) 8) 8)

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo Leitwege,

    die Taxierung im Postverein oblag ALLEIN der Aufgabepost. Das war Würzburg. Offenbach war Abgabepost - warum sollten sie einen Brief an ihren "Kunden" taxieren? Das macht keinen Sinn, egal in welchem Buch das so falsch steht.

    Hallo Jürgen,

    Handy brauche ich nicht - hat ja auch mit Postgeschichte nichts zu tun, ich kann meine Katzen nicht anrufen oder von ihnen angerufen werden, macht nicht satt, labt auch nicht, sendet dubiose Wellen aus, auf denen Männer meines Gewichts nicht zu reiten vermögen, kostet Geld und Strom, wodurch mein phil. Kaufverhalten negativ beeinflußt würde und werden gestohlen. Als Philantrop möchte ich keinen zum Dieb machen, daher, so schwer es mir fällt ( 8o:thumbup::D ) werde ich und jede meiner zukünftigen Pflegerinnen ohne dieses Attribut des modernen Untertanen verbleiben müssen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    das Haus Köhler war so nett, mir einen Zuschlag zu erteilen, über den ich mich sehr gefreut habe.

    Für meine BY - FR - Slg. konnte ich einen recht hübschen Brief mit 18x Franko aus Nürnberg von 3.3.1856 mit dem Vermerk "Echantillons sans valeur" = Muster (hier ist der Plural gemeint) ohne Wert an Land ziehen. Für die Spezialsammler: 5c links Type III, rechts Type II (ohne diese Besonderheit hätte ich den Brief natürlich nie gekauft!). ;)

    Im PV vom 1.7.1847 war festgehalten worden, dass Briefe mit Muster(n) ohne Wert zu den Gegenständen der Briefpost gehörten. Im § 8 lesen wir:" Für Waarenproben und Muster ist nur der dritte Theil des nach vorstehender Progression (bis 1/2 Loth, bis 1 Loth usw.) nach ihrem Gewichte treffende Briefporto - in keinem Falle jedoch weniger als die Taxe des einfachen Briefes - zu berechnen, wenn dieselben

    a) für sich allein unter Kreuzband versendet werden, und außer der Adresse nichts Gewchriebenes beigeschlossen haben, und

    b) entweder nach Frnakreich selbst gehören, oder durch Vermittlung der französischen Posten und Schiffsgelegenheiten weiter zu befördern sind.

    Werden dagegen Waarenmuster mit Briefe verschickt, so ist

    a) wenn die Muster dem Briefe in einer Weise angehängt sind, daß sie ihre Eigenschaft unzweifelhaft erkennen lassen und besonders gewogen werden können, sowohl für den Brief als auch für die Muster die nach dem Gewichte eines jeden für sich treffende Taxe zu berechnen;

    b) andernfalls aber oder wenn die Muster dem Briefe beigeschlossen sind, die nach dem Gesammtgewicht treffende volle Brieftaxe zu erheben.

    Das ganze galt auch für unfrankierte Waarenmuster, wovon ich aber noch keines gesehen habe.

    2 Fälle aus der Praxis also:

    Ein bayer. Absender schickte einen Brief mit 1/4 Loth Gewicht und ein anhängendes Muster mit 1/4 Loth Gewicht ab. Demnach musste er für den Brief 18x bezahlen und für das Muster auch 18x, da beide für sich einfach waren und die Kosten somit 36x ausmachten.

    Legte derselbe Absender dieses Muster nun in den Brief ein, so wöge dieser auch nur 1/2 Loth und käme in den Genuss eines günstigeren Frankos von 18x.

    Wog ein Brief 1/4 Loth und das Muster dazu 3/4 Loth, so war ein Versand anhängend mit 18x für den Brief und 18x plus ein Drittel von 18x = 6x für das Muster = 42x teuer.

    Packte er das Muster in den Brief, wog der 3/4 Loth und kostete demnach nur 36x als Brief der 2. Gewichtsstufe. Selbst hier war ein inliegendes Muster noch günstiger.

    Nach meinem mathematischen Verständnis waren daher Muster anhängend nur sinnvoll, wenn sie schwer waren und über die Regelung des Drittelgewichts günstiger wurden. Vlt. kennen wir deshalb kaum einmal Briefe mit anhängenden Mustern ohne Wert nach Frankreich bei diesem Vertrag.

  • Hallo bayern klassisch,

    eine postgeschichtliche Granate...danke für die Erklärung.

    Hab den Brief auch gesehen, aber seine Bedeutung nicht erkannt ^^ , mein Französisch ist auch nicht das Beste.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo bayern klassisch,

    danke fürs Zeigen dieses interessanten Briefs und die mathematischen Gedanken. Hat der Brief Inhalt der Rückschlüsse auf die Art des Musters zulassen könnte?

    Viele Grüße,

    Nacktnasenwombat

  • Hallo ihr Zwei,

    danke für die anerkennenden Worte. Leider hat der Brief keinen Inhalt mehr - ich hätte auch gerne gewusst, in welcher Branche man sich damals bewegt hatte.

    Vlt. findet ein besserer Googler als ich es bin (ca. 6,9 Millarden Menschen) etwas zu Absender bzw. Empfänger heraus.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bayernjäger,

    Sondertarif Bayern-Frankreich würde ich sagen, aber was die Ziffer in der Mitte des Briefes bedeuted wird uns ein anderes Forums Mitglied erkären können....!?


    Lg :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    5 Decimes stehen in der Mitte - der Brief hätte 9x für Bayern und 3x für Frankreich gekostet.

    Offenbar war es ein Brief der 2. Gewichtsstufe (über 8,75 - 17,5g) und Frankreich taxierte mit 5 Decimes für einen einfachen, unfrankierten Brief nach.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    gehe ich richtig in der Annahme, dass die 14 rechts oben eine Gewichtsangabe sein soll?
    Sollte es ein unterfrankierter Beleg sein, dann fehlt hier folgerichtig der PD-Stempel.
    Warum fehlt aber auch der Grenzübergangstempel?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    die 14 könnten theoretisch "grammes" sein - es ist aber eine deutsche 14, die da steht und keine französische. Da es keine französische 14 ist, müsste Bayern diese 14 notiert haben, denn er lief ja geschlossen durch Baden (welches NIEMALS bayer. Brief wog). Aber Bayern rechnete nie im Grammgewicht, weil sie das gar nicht auf ihren Waagen anzeigen konnten (zum Zeitpunkt des Briefes konnten nur halbe Münchener Lothe und Bruchlothe vom Zollloth gewogen werden, nie Gramm).

    Von daher bleiben 2 Möglichkeiten: Ein Strasbourger Beamter hat deutsche Taxen geschrieben, das wäre mir neu, oder es hat mit dem Gewicht des Briefes nichts zu tun, was ich für eher wahrscheinlich halte.

    Dass der P.D. - Stempel fehlt bzw. in Frankreich kein A.E.D.11 auf den Brief kam, erklärt sich durch die Unterfrankatur. Nur bei Briefen nach Strasbourg selbst fehlt hin und wieder der Grenzübergangsstempel.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank schon mal für deine Ausführungen.
    Ich habe über die Behandlung von unzureichend frankierten aus dieser Portoperiode keine Verordung oder dergleichen gefunden. Dies war auch der Grund, warum der Brief hier von mir gezeigt wurde. Es könnte ja sein, dass ein Witzbold die Vermerke angebracht hat um die Ruine aufzuwerten.
    Der fehlende PD-Stempel spricht allerdings dafür, dass der Brief unterfrankiert war obwohl dies nicht schriftlich vermerkt wurde. Jetzt kommt allerdings wieder die 14 ins Spiel. Die Farbe der Tinte und weitere Merkmale sprechen dafür, dass die 14 und die Taxierung 5 von gleicher Hand stammen.
    Gehe ich richtig in der Annhame, dass unterfrankierte Briefe oder auch Portobriefe in die portobegünstigten Departements Mosel und Niederrhein mit dem gleichen Porto belegt wurden wie Briefe in das restliche Frankreich?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    von 1847-1858 galten für Porto-und Frankobriefe folgende Taxen:

    9x für Bayern rechts des Rheins
    3x für Frankreich Grenzdep.Mosel und Niederrhein pro 1/2 Loth
    9x für den Rest von Frankreich pro 1/2 Loth

    Also war er in Frankreich doppelt schwer und hätte eigentlich 15x kosten müssen. Die Marken wurden nicht anerkannt, darum 5Dec.= 15x ???

    Wäre er nicht in den Grenzrayon gegangen hätte er somit doch 27x = ??Dec. kosten müssen.

    Nur mal so spekuliert. ^^

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo bayernjäger,

    Meiner Meinung nach, sind die im post #52 und #58 vorgestellten Briefe einfache Briefe.
    Im Postvertrag von 1847 gibt es keinen Unterschied zwischen ein Frankobrief und ein Brief Portobrief.
    Das Rundschreiben n ° 14 der Postverwaltung vom 23. Juli 1849 präzisiert, daß die Taxe der Briefe von Einige fremde Länder nach Frankreich ab 1. August 1849 ändert. So, kostet ein bayerischer einfacher Brief (außer der Pfalz) 5 décimes(3 für Bayern, 2 für Frankreich). Die mit Marken unterfrankierten Briefe, waren als unfrankiert betrachtet.

    Viele Grüsse.
    Emmanuel.