MiNr. 10 P, "Probedruck" der 6 Kr. blau

Hallo mikrokern,

so ist es!

Die philateslistischen Kataloge sprechen von (auch verwendeten) Probedrucken als der Nr. 10 P in ultramarin, was natürlich falsch ist. Bayerische Probedrucke wurden nie in den Verkehr gebracht, und die vereidigten Beamten der Bayerischen Oberbehörde und Materialverwaltung hätten wegen ein paar 6 Kr. Marken natürlich nicht ihre Zukunft und die ihrer Familien riskiert.

Diese sog. 10 P ist eine farblich von den anderen Marken unterscheidbare Variante, der man von interessierter Seite die Aura des Probedrucks zur Rechtfertigung des Katalogwertes von 3.000 Euro (statt 12 Euro) glaubte geben zu müssen. Da sie jedoch einen Seidenfaden aufweist, wie kein anderer Probedruck von 1862 und sie in völlig verschiedenen, weit von einander entfernten Orten gestempelt wurde, kann man die Version des Probedrucks getrost vergessen.

Dies ist meine persönliche Meinung, auch wenn ich noch so viele Atteste lese, deren Ersteller weniger der PO, als der Markenkunde zugetan sind oder waren.

Die mir bekannten gestempelten Stücke sind echt, ein Brief mit Marke, die einen Federzug aufweist, ist strittig. Meines Erachtens hat man Farbe genommen, die nicht gerne gesehen war und nach ganz kurzer Zeit diese nicht mehr zum Druck eingesetzt. Dann wäre es eine seltene Nuance, aber eben nie ein Probedruck.

Aber wie das bei Bayern so ist - erst schafft man sich ein Märchen, dann wird es oft wiederholt und die Einflußnahme auf die oder den Kataloghersteller tut ein übriges. Jene nehmen es bereitwillig auf, weil Neuerungen bei alten Gebieten bereitwillig in der Presse goutiert werden, womit die Sammler im Soll sind und eine Nachfrage generieren, die das Spiel am laufen hält. Siehe auch die Bayern Nr. 8II, oder das/die Wasserzeichen X und Y, die "Farben" der schwarzen Eins usw..

Wäre es tatsächlich ein über alle Zweifel erhabener Probedruck, von dem es nur ganz wenige Stücke gäbe, wäre das Stück nicht lange im Angebot, nicht einmal bei eBay.

Für die Freunde der gepflegten Kartei füge ich die Scans hinzu, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo mikrokern,

in meiner "Länder"sammlung befindet sich auch eine "ultramarine", doppelt signiert PFENNINGER und mit Attest von Maria Brettl. Warum diese Marke ein Probedruck sein soll, ist mir völlig rätselhaft. Was bitte sollte denn hier erprobt worden sein? Die handverlesenen Gebrauchten halte ich auch für echt. Ich zeige hier den ominösen Brief, der schon einige Zeit auf dem Markt herumschwirrt. Wer hat schon eine ungebrauchte "ultramarine" Marke zur Hand und klebt sie auf einen Brief, wenn er sich nicht eine erhebliche Wertsteigerung davon erwartet? So aber ist die Marke weder lose noch auf Brief von besonderer Bedeutung. Hierzu der Kommentar von Maria Brettl.

Grüße aus Frankfurt
hasselbert

Hallo bayern klassisch,

danke für deinen Kommentar, ich sehe das genauso. Ich habe damals auch nur ganz kurz die Versuchung gespürt, den Brief zu kaufen. Es war damals auch noch ein zweiter Brief (ohne eine ultramarine) zum Vergleich dabei.

Grüße aus Frankfurt
hasselbert

Lieber Hasselbert,

dann hast du sicher nichts verkehrt gemacht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

Hallo zusammen,

in der kommenden 19. Gärtner-Aution vom 29.08. bis 02.09.2011 ist auch eine sogenannte 10 P gestempelt unter der Nr. 10.770 im Angebot. Es ist eine von bisher 4 als echt gestempelt bekannten Exemplaren. Über die Zuschlagshöhe bin ich mal gespannt.

Grüße aus Frankfurt
hasselbert

Liebe Freunde,

wie uns hinlänglich bekannt ist, sind Mythen schwer auszurotten, auch wenn, wie das Attest von Peter Sem zeigt, allmählich Einsicht in die Geschichte dieses "Probedrucks" kommt, was schon seit Jahrzehnten überfällig war.

Hier das aktuelle Angebot aus der Bucht: http://www.ebay.de/itm/Bayern-Mi-…=item3f36951635

Der Anbieter, ein Profihändler mit zahlreichen Bewertungen, schreibt den Katalogwert mit 3.000 Euro dazu - mein Sem, 8. Auflage, notiert hierzu folgendes:

Ungebraucht mit Gummi 3.000 €, postfrisch 5.000 € und gestempelt 6.000 €.

Im Attest schreibt Peter Sem dazu, dass der Gummi falsch ist und eine Dünnstelle übergummiert wurde. Mit einem Katalogwert von 3.000 € für eine verfälschte Marke kämen wir hier also wohl kaum hin.

Der Einstellpreis von 1 € wird sicherlich übertroffen, auch wenn die Marke natürlich mit einem bayerischen Probedruck so viel gemein hat, wie der Papst mit Bungee - Jumping. Auf den Zuschlag darf man gespannt sein.

Die beiden Scans, die der Anbieter lobenswerterweise zeigt, kann ich hier leider nicht zeigen, weil mein PC wegen der Dateiendung sie nicht übernimmt. Vlt. kann das einer übernehmen? Schon jetzt vielen Dank dafür.

Lieber mikrokern,

versuche ich nach dem Einkauf mal.

Lieber mikrokern,

es gelingt mir auch nach 20 Min. nicht.

Lieber bk,

mit Verspätung kann ich erst jetzt die Bilder zeigen.

Gruß Helmut

Lieber Helmut,

auf dich ist Verlass. Vielen Dank und wenn du mir per PN verraten möchtest, wie man Datei - Endungen oder Formate ändert, wäre das ganz phantastisch.