LIPOSTA 2013 Rang 2 Ausstellung vom 13.-15.09.2013 in Lichtenfels

  • Lieber HOS,

    zunächst vielen Dank für das ausführliche Darstellen dieses wichtigen Schrittes für Aussteller.

    Was mich noch interessiert hätte: Wie viele Punkte bekam deine Sammlung bei der letzten Ausstellung (ohne Gespräch zuvor) und wie viele jetzt? Haben Neukäufe diese zu vermutende Differenz beeinflußt und wenn ja, in welchem Umfang glaubst du das?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (17. September 2013 um 13:43)

  • Lieber Bayern-klassisch,

    zunächst: ich glaube nicht, dass ein noch so gutes Jury-Vorgespräch konkrete, messbare, positive Auswirkungen auf die Bewertung hat, jedenfalls nicht bei gestandenen Juroren und nicht automatisch. Im Übrigen gibt es nicht die eine richtige Bewertung. Vielmehr muss man jedem Juror einen gewissen Spielraum zugestehen. Ich kann Sammler nicht verstehen, die bei einer Ausstellung 84 Punkte hatten und nun stinksauer sind, wenn sie nur 81 oder 82 Punkte bekommen haben.


    Zu Deinen Fragen: bei der letzten Ausstellung hatte ich 87 Punkte, jetzt auch. Neues Material ist nicht dazu gekommen. In diesem Zusammenhang glaube ich nicht, dass ein paar wenige neue Belege zu einer nennenswerten Verbesserung der Bewertung führen. Das wäre zu einfach.


    Um es nochmals so zu sagen: das Positivste am Jury-Vorgespräch war für mich die Tatsache, dass ich den Juroren die für mich wesentlichsten Gesichtspunkte erörtern konnte. D.h. Ich hatte das gute Gefühl, dass die Juroren nichts übersehen, was für mich in meiner Sammlung wichtig ist.


    Beste Grüße


    HOS

  • Hallo,

    die Ausführungen von HOS beschreiben die Jury-Vorgespräche hervorragend. Wichtig erscheint mir auf jeden Fall sich darauf vorzubereiten und nur auf die Besonderheiten hinzuweisen, die ein Juror normalerweise nicht wissen kann. In meinem Fall waren dies Stempel die in keinem Katalog stehen. Zudem habe ich versucht, mein Herzblut für Vorphilatelie rüberzubringen. Wenngleich ich meine Punktzahl steigern konnte, kann ich nicht sagen, ob dies eine Auswirkung des Gespräches war oder nicht.
    Wichtig sind mir jedoch auch die Meinungen von Sammlerkollegen zu meinem Exponat, wenngleich die Umsetzung jede Menge Arbeit bedeutet.

    Grüsse von liball

  • Hallo zusammen,

    etwas habe ich noch vergessen: vielen Dank an Matthias Müller und Dieter Simon, den beiden "Machern" der Ausstellung. Wer jemals eine Rang 2 Ausstellung organisiert hat, weiß, welcher Aufwand und welches Engagement nötig sind, um einen reibungslosen Ablauf sicher zu stellen. Es war vorbildlich. Danke. :thumbup:

    Beste Grüße

    HOS

  • Hallo,

    auch aus Händlersicht darf ich mich dem Dank von HOS - sicher auch im Namen meiner Kollegen Bongardt und Lang - vollumfänglich anschließen.
    Und das, obwohl wir zum Abendessen bis in die Walachei mussten.... 8) :thumbup:

    Herzliche Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Lieber HOS,

    die Krux bei vielen, von mir besuchten bzw. bekannten Ausstellungen war doch die, dass Juroren etwas bemängelten, was eigentlich nicht zu bemängeln war. Ich erinnere mich gut an die hervorragende Sammlung unseres Freunde Wilfried Berger, die ja eine Augenweide ohne gleichen ist und die die pfälzische Landpost zum Titel hat, dass man ihm im Wettbewerb relativ wenige Punkte gab, weil einiges dort zu fehlen schien. Nach schlechter Bewertung gab es das Jurygespräch und die Stücke, die als fehlend, aber wichtig für seine Sammlung angesehen wurden, konnte er den Juroren alle zeigen - sie hatten sie schlicht übersehen. Das brachte ihm die 10 Punkte aber auch nicht wieder ...

    Von daher sehe ich den Hauptzweck einer Vorjurierung darin, vorab zu klären, was in der Sammlung ist und, wie du richtig und fair geschrieben hast, was nicht drin ist. Für die Juroren sind 7, 8 oder 9 Rahmen schwer zu überblicken, das ist einfach so und man kann nicht erwarten, dass sie ihren Job locker vom Hocker machen - das ist bei klassischer PO gar nicht möglich, nicht mal dem Aussteller selbst.

    Daher wäre es m. E. wichtig, aufeinander einzugehen, denn der eine will (und kann hoffentlich) vieles zeigen, während der andere vieles oder alles sehen will. Je weniger er aber von dem findet, wovon er glaubt es in einer solchen Sammlung finden zu müssen, je schlechter wird sein Urteil über das Exponat ausfallen.

    Den roten Faden liest er ja in maximal 3 Minuten schon dann, wenn ihm Wochen vor der Ausstellung die Unterlagen vorliegen. Wenn der erst noch am Exponat selbst erklärungswürdig ist, hat der Aussteller etwas falsch gemacht. Sicher kann und sollte man auch ein paar Worte über den Aufbau der Slg. und die Abfolge dessen, was man zeigt, verlieren, damit die Juroren auch die Motivation ( liball hat es perfekt beschrieben) kennen, doch gilt es m. M. n. primär darauf hinzuweisen, dass nicht nur im 1. und im letzten Rahmen die Bomben zu sehen sind und dazwischen nur Füllsel vorhanden ist.
    Ein alter, erfahrener Juror hat mir mal gesagt: "Ich schaue mir den 1. und den letzten Rahmen an, dann weiß ich, was die Sammlung taugt." Gerade das ist doch zu vermeiden, weil wir sonst alle, wenn es das Reglement zuließe, nur noch 2 Rahmen ausstellen würden.

    kreuzer hat z. B., und dafür sei ihm hier gedankt, für die Rang III Ausstellung im Oktober in Marktbreit, an der auch mehrere Forumsfreunde teilnehmen werden, einem Juror per E-Mail unser Forum und da die beiden eingestellten Sammlungen verlinkt. Das halte ich für eine ganz wunderbare Sache, denn von der Tatsache abgesehen, dass es wohl ein paar Seiten weniger werden werden, die er im Rahmen zu sehen bekommen wird, kann er sich so schon jetzt ein gutes Bild von dem Material machen, das er im Oktober live jurieren darf.

    Das vorab zu führende Jurygespräch ersetzt das bloße Betrachten einer Sammlung in einem Forum natürlich nicht, aber es ist sehr hilfreich, in 10 Minuten dann das zum Ausdruck zu bringen, was man sagen muss und um zu fragen, was sich der Juror vlt. anderes vorgestellt haben könnte. Je mehr sich die Ansichten von Aussteller und Juror annähern, um so besser wird juriert werden können und um so weniger Frust wird es auf der einen und damit auch auf der anderen Seite geben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.