• Hallo Erwin,

    wenn dieser Scan die Farben richtig wiedergibt, ist der GAA verfärbt. Möglicherweise durch Licht, falsche Lagerung o.ä.

    Wenn er damals schon so ausgesehen hat, war der Postler vielleicht verunsichert und hat deshalb nachtaxiert.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Contravention-Liebhaber,

    die beiliegende Ganzsache U11 wurde am wahrscheinlich 31. 12. versandt. Im Stempel ist nur die 12 gesteckt, aber der Ausgabestempel lautet auf den 1.1.

    Die Contravention ist, dass der Wertstempel nicht entwertet wurde, auch nicht nachträglich. Deshalb gehe ich davon aus, dass es sich um einen Ortsbrief innerhalb von Bernburg handelt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ein schön erhaltener Umschlag. Das nicht oder schlecht gesteckte Tagesdatum wäre ebenfalls ein Verstoß gegen die Vorschriften.
    Amüsant wäre ein Verwendungsjahr 1867, aber das ist bei einer Kopfganzsache sehr unwahrscheinlich.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hier habe ich eine weitere unentwertete sowie unterfrankierte Ganzsache U11 hereinbekommen. Abgesandt wurde sie in OSTERWIECK und lief nach Isenhagen bei Wittingen. Rückseitig befindet sich ein Halbkreisstempel von Braunschweig und ein blauer Stempel von Wittingen.

    Die Contravention besteht darin, dass der Wertstempel nicht entwertet wurde.

    Weiterhin beträgt die Strecke 11 Meilen und lag damit in der zweiten Entfernungsstufe zu 2 Sgr. Somit fehlt 1 Sgr. sowie ein Zuschlag von 1 Sgr. in den Postverein.

    Ich erkenne ganz blass in Blau eine 4 rechts neben dem Frankovermerk.

    1. Wie passt das zusammen?

    2. Kann jemand was zu dem Braunschweig-Stempel sagen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (18. April 2024 um 15:49)

  • Ich könnte mir die blaue 4 so vorstellen:

    Der Brief liegt in der zweiten Gewichtsstufe. Damit wäre eine Frankogebühr in der zweiten Entfernungsstufe von 4 Sgr. fällig gewesen. 1 Sgr. wurde angerechnet, bleiben 3 Sgr. + 1 Sgr. Zusatzgebühr für Unterfrankatur in den Postverein = 4 Sgr. in Blau ausgeworfen und vom Empfänger zahlbar.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (19. April 2024 um 12:31)

  • Lieber Erwin,

    etwas rätselhaft, dieser Umschlag. Für mich sieht es so aus, als wenn radiert oder gereinigt wurde. Auch die 4 ist sehr blass. Neben der 4 ist noch ein Zeichen zu erahnen, erinnert mich an das Kürzel für Pfennige. Das Bestellgeld in Hannover lag aber meines Wissens bei 3 bzw. 6 Pfg. An der 1 des Wertstempels ist noch ein kleiner blauer Fleck. Der Rest des Entwertungsstrichs?
    Deine Überlegung für die 4 als Portoforderung ist einerseits plausibel, aber zum einen finde ich sie etwas klein geschrieben und Preußen notierte meistens mit blauer Tinte und nicht Blaustift, es fehlt der Hinweis "reicht nicht" o.ä. und für die 2. Gewichtsstufe hätte ich wie Dieter eine Gewichtsnotierung erwartet. Das entfiel manchmal, wenn die Unterfrankatur direkt bei der Briefaufgabe bemerkt wurde und der Absender nicht alles bezahlen konnte/wollte.
    Deine Überlegung ist wie gesagt plausibel, aber es bleiben ein paar Fragezeichen.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (18. April 2024 um 22:00)

  • Ich habe Details mit 1200dpi gescannt. Der Fleck in der 1 ist nicht blau, es scheint verschmutzt zu sein, da die 1 erhaben ist, so wie die erhabenen Kopfpartien. Vor allem erscheint es mir merkwürdig, wenn von einer eventuellen Entwertung ein solch großes senkrechtes Teil übrig wäre. Die Entwertungen erfolgten ja nicht senkrecht, sondern eher schräg.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    das sind 4d = 4 Pfennige. Das könnte auch ein Preis sein, den man in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts für Sammlerfreunde notiert hat, wenn es sonst nicht passt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.