Frankierte Dienstsache?

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 28.8.1859 schickte der Absender "f. Stallmeister" (ich deute es als fürstlicher Stallmeister) aus Fischen einen Brief nach Regensburg.
    Er schrieb als Adresse:
    "An die fürstlich Thurn u. Taxische Oekonomie Commission in Regensburg eingesendet werden wolle"
    Weiterhin vermerkte er "F.D.S.", ein übliches Kürzel für Fürstliche Dienstsachen der Thurn & Taxis Dienstkorrespondenz.

    Trotzdem wurde der Brief mit 6 xr für einen einfachen Brief in die 2. Entfernungszone innerhalb Bayerns frankiert.
    Die Franco-Marke wurde mit dem oMR 623 entwertet und der Aufgabestempel Oberaudorf angebracht. Ankunft in Regensburg am 29.8.1859.

    Offensichtlich verweigerte die Aufgabepost die Beförderung als portofreie Dienstsache oder der Fürstliche Stallmeister ging einfach auf Nummer sicher.
    In beiden Fällen hätte man den Vermerk "F.D.S." meiner Meinung nach streichen und den Vermerk Franco anbringen müssen.

    Hat jemand eine andere Erklärung?

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,

    erst einmal Glückwunsch zu einem seltenen Brief.

    Was ich mir vorstellen könnte: Bayern informierte seine Poststellen manchmal etwas spät in den Fällen, wenn eine Person die persönliche Postportofreiheit gewährt wurde. Vlt. hat der Absender die Anweisung des fürstlichen Hauses befolgt, seine Schreiben an diese mit F.D.S. zu bezeichnen, aber der Aufgabepost lag noch keine VO vor, aus der die Rechtmässigkeit dieser Massnahme hervor ging.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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