• Hallo,

    der Brief mag zwar in Altona geschrieben sein, ich sehe aber keinen entsprechenden Aufgabestempel oder -vermerk. Wäre dann postalisch gesehen "nur" von Hamburg nach Frankreich.

    Meines Wissens wäre für die Post nach Frankreich Thurn & Taxis zuständig gewesen. Aber der Brief ist eindeutig preußisch behandelt worden.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    4 Mal editiert, zuletzt von Michael (29. Februar 2024 um 20:14)

  • Meines Wissens wäre für die Post nach Frankreich Thurn & Taxis zuständig gewesen. Aber der Brief ist eindeutig preußisch behandelt worden.

    T&T war laut Vertrag für den Transport von Hamburg nach Frankreich zuständig. Allerdings wurde der Brief beim preußischen Postamt aufgegeben, was der Nierenstempel zeigt und durchaus öfter vorkam. Die preußische Post hat den Brief aber nicht an T&T übergeben, sondern entgegen gültiger Verträge selber an die französische Grenze transportiert.

    Gerade von Hamburg mit den vielen Vertretungen anderer Postverwaltungen findet man auf der Rückseite oft mehrere Stempel, die die Weitergabe an die "richtige" Postverwaltung dokumentieren.

    Es ist immer wieder erstaunlich: im Jahr 1830 brauchte der Brief von Hamburg nach Paris nur 6 Tage. Daran kann man sehen, wie gut man damals organisiert war.

    viele Grüße

    Dieter

  • und wo ist der Brief? Ich sehe nichts. ;)

    Ich habe zwar keine Hamburg-Literatur, aber wenn ich den Feuser Vorphila richtig verstehe, wurde ab 5.11.1806 eine Grossherzoglich Bergische Postanstalt als OPA eingerichtet. Anscheinend wurde sie ab 4.8.1808 in eine K.K. französische Postanstalt umgewandelt. Wegen derer kurzen Existenz sind die T.G.D.- und B.G.D.-Stempel Feuser nach zu urteilen alle selten bis sehr selten.

    viele Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (13. März 2024 um 18:22)

  • Hallo Franz,

    #99

    Ich kann die Besteuerung dieses Briefes nicht festlegen. Weitere Markierungen auf der Rückseite.

    Das Porto wird wie folgt berechnet:

    - Hamburg->Givet: 10 Décimes für den einfachen Brief bis 7.5 Gramm (Postvertrag Fr-Pr 16. Juli 1817).

    - Givet->Paris: 6 Décimes für eine Entfernung von 296 km (Inlandstarif von 1828).

    Hier handelt es sich um einen Brief von 11 Gramm (Angabe unter dem Stempel CPR4), so dass das Porto verdoppelt werden muss. Man erhält also 32 Décimes.

    Viele Grüsse.

    Emmanuel

  • Hallo Maxxdetom scanne bitte den Brief einmal so das man Ihn sehen kann . Ich nehme mal an es wird einer der Stempel BGD= Bureau Grand - Ducal sein Stempel der Großherzoglich Bergischen Post in Hamburg das Postamt wurde 1806 eröffnet.

    Gruß Eifel Harri

  • Brief von Hamburg nach Bordeaux vom 30. Juli 1784.

    Wie kommt man auf 43 Sols Steuer?

    Meinen Quellen zufolge 24 Sols für die Strecke Hamburg-Paris und 15 Sols von Paris nach Bordeaux (bei einem Brief mit einem Gewicht zwischen 2 und 4 Gros; es handelt sich um ein einzelnes Blatt und kann daher nicht als Doppelportbrief betrachtet werden).

  • Hallo Maxxdetom,

    Das Porto eines alten Briefes zu berechnen, ist oft ziemlich kompliziert. Was das Gewicht betrifft, so konnte ein Brief, der heute eine Seite lang ist, damals vielleicht mehrere Seiten enthalten.

    Einige Jahre vor der Revolution begannen einige große französische Postämter damit, Briefe proportional zur Unze zu taxieren. Dies war in Paris und Bordeaux der Fall.

    Mit dem Tarif von 1759, der 1784 noch in Gebrauch war, kostete eine Unze Briefe zwischen Hamburg und Paris 96 Sols und 40 Sols zwischen Paris und Bordeaux.

    Auf dem Brief ist der Vermerk "1/3" für 1/3 Unze zu sehen. Wir haben also 1/3 x 136 Sols = 45 Sols.

    Ich denke, dass der Brief nicht ganz 1/3 Unze wog und dass deshalb 2 Sols abgezogen wurden, was insgesamt 43 Sols ergibt.

    Viele Grüsse.

    Emmanuel.

  • Hallo Eifel Harri,

    Das Briefporto sollte ab dem Tarif vom 1. Germinal an VIII (22. März 1800) in Francs und Decimes angegeben werden. Dieser Tarif brachte große Veränderungen mit sich, sodass die Postverwaltung beschloss, nicht alle sofort in die Praxis umzusetzen.

    So wurde das Decimes-Porto nur in Paris und in 11 benachbarten Postämtern sowie auf einfache Briefe zwischen diesen Postämtern und anderen in Frankreich angewandt.

    Das Decimes-Porto wurde schließlich mit dem Tarif vom 1. Vendémiaire an IX (23. September 1800) in allen französischen Postämtern eingeführt.

    Viele Grüsse.

    Emmanuel.