• Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer und bayern klassich

    Danke für die Antworte.

    2. Gewichtsstufe darf es nicht sein, weil der Brief in 5 Gewichtsstufe lag.

    1. Gewichtsstufe = bis 7 Gram = 17 Dec
    2. Gewichtsstufe = 7 bis 10 Gram = 18 Decimes
    3. Gewichtsstufe = 10 bis 15 Gram = 25,5 Decimes
    4. Gewichtsstufe = 15 bis 20 Gram = 34 Decimes
    5. Gewichtsstufe = 20 bis 25 Gram = 42,5 Decimes

    Die von mir genannte 15-20 Gram war falsch, es ist 20-25 Gram. Und dann passt ja auch 1 1/2 Loth besser.

    Besten Dank

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Portobrief aus Hamburg (Freie - und Hansestadt) nach Brügge (zu Frankreich, später Belgien) vom 15. Januar 1802. Porto 6 Decimes ?
    Aufgabestempel in rot "H" im Kreis. Im Feuser - Vorphilakatalog ist ein solcher nicht verzeichnet.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    der H - Stempel hieß "Hollande" und kam in Antwerpen auf den Brief (van der Linden Nr. 1673, ab 1792 bekannt). Wertet ca. 50 Euro ...

    Brügges Währung waren die Stuiver.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Der Brief war sicher nicht in Hamburg zur Post gebarcht. Welcher Aufgabestadt es mit 6 Decimes sein konnte bin ich nicht sicher, aber es konnte Amsterdam sein. Ich schreibe hier besusst Decimes weil Brügge und die belgische Gebiete seit viele Jahre französisch war.

    Viele Grüsse, Nils

  • Hallo Nils,

    nach meinen Unterlagen müssten Antwerpen und Brügge um diese Zeit die gleichen Währungen besessen haben - und das waren Stuiver nach Janssen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich finde Jansen sehr schwer zu verstehen.

    U.a. schreibt er das zB Liege und Luxembourg schon in 1796 in Cenimes, Descimes und Francs rechnete. Darf das wahr sein?
    Gent rechnete in der 90-er Jahren in Solls.

    Ob Antwerpen und Brügge in 1802 immer noch in Stuiver gerechnet hat finde ich schon möglich, aber auch wohl etwas aussergewöhnlich nachdem die beiden Städte schon 7 Jahre französisch waren.

    Anderseits waren Stuiver und Decimes gleichwertig in 1814 vielleicht auch in 1802 so dass man die beiden um einander benutzen konnte. Aber als staatliche Postgeld in Frankreich?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    die dortigen Verhältnisse kenne ich nicht gut genug, um Janssen zu widersprechen (oder dir). :thumbup:

    Aber in der Pfalz ging die Parallelwährung Gulden ja die ganze französische Zeit über um - das war auch sehr lange ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Nach dem Buch "De brievenpostereij in Staats-Flandern" von Kees de Baar war den Übergang zu Decimes den 22. März 1800. Und dass die Vermerke in Solls noch etwas fortgedauert hat aber nur in April 1800.

    Ich denke schon auch dass viele Währung benutzt waren wenn man die Gebühre bezahlen sollte. So schnell ging es ja nicht bei Währungswechsel. Und generell war es sehr viele Währungen in Umlauf so dass man auch keine Probleme etwas zu bezahlen wenn die richtige Währungen gerade dieser Tag nicht im Geldbeutel war. Alle hatte ja nicht plötzlich Decimes bei sich den 22. März.

    Zu die Pfälzer Verhältnisse kann ich wenig sagen. Aber du meinst dass man auf Briefe nach Landau zwei mögliche Währungen vermerkt finden kann?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    Landau ist kein gutes Beispiel, weil es eine französische Stadt war und damit eine Ausnahme für die Pfalz.

    Aber es gibt Briefe mit 2 Währungen - ganz klar.

    Auf der anderen Seite gab es auch Wünsche der Kantonsboten noch in den 1830er Jahren, dass sie ihr Geld in Francs und Decimes bekommen wollen ...

    Die Bevölkerung währungstechnisch umzustellen, dürfte damals viele Jahre gedauert haben - es gab ja praktisch keine Banken, die das hätten machen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    Pälzer hat viel, aber Altbriefe aus der Pfalz hat er glaube ich nur wenige.

    Am ehesten könnte noch HOS etwas haben hier - meine sind großteils verkauft.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • U.a. schreibt er das zB Liege und Luxembourg schon in 1796 in Cenimes, Descimes und Francs rechnete. Darf das wahr sein?

    ja für Luxemburg, meine Quellen besagen dass Frankreich 1795 seinen Franc bei uns eingeführt hat .

    P.S hier noch meine Quelle : les monnaies luxembourgeoises, Raymond Weiller, 1997

    Phila-Gruß

    Lulu

    2 Mal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (25. August 2015 um 16:18)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lulu

    Meine Quellen sagen dass Frankreich in 1795 den Franc eingeführt hatte. Als postalische Währung aber einige Jahre später. Die Frage ist dann ob den Währungswechsel in Luxemburg und Liege auch für die Post gültig war oder nicht, ist ja absolut möglich.

    Viele Grüsse, Nils

  • zu Post [52] Quelle und scann eingefügt


    @ Bayern Nils [53]

    ich habe die Antwort , muss aber noch aus dem Französischen ins Deutsche übersetzen ( folgt später , habe heute Abend keine Zeit )

    hier schon mal das Stichdatum für die Regulierung bei der Post 29.11.1796 und der Scann aus dem Buch Histoire des postes, des Télégraphes et téléphones. J.P.Reis - Inspecteur des postes, Luxembourg 31.12.1897

  • wie versprochen , hier die Erklärung auf deutsch

    Die französischen Tarife wurden nicht sofort in den neu gewonnenen Départements eingeführt. Dies hatte zur Folge dass in den neuen Depts Briefe aus den alten Depts kommend auf einem anderen Fuss taxiert wurden als solche in umgekehrter Richtung, sehr zum Nachteil der Franzosen welche sich in den neuen Depts ansiedelten. Hinzu kam noch dass das Wälderdepartement durch die Währungsanpassung ganz besonders benachteiligt war.

    Beispiel: ein Brief taxiert zu 6 französischen sols wurde mit 6 Luxbg sols berechnet, welche aber einen Wert von 10 franz. sols hatten. Um dieser Ungerechtigkeit Einhalt zugebieten, wurde per Gesetz vom 9 frimaire an V, die französischen Tarife auch in den neuen Depts eingeführt. Zudem wurden die Taxen nicht mehr in Luxemburger Währung einkassiert sondern in französischer.

    Phila-Gruß

    Lulu

    Einmal editiert, zuletzt von Zockerpeppi (26. August 2015 um 20:33)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Die Scanns von wvw1952 (Post 34-35) hat mich viel geholfen die Taxierung bei diese zwei Briefe zu verstehen. Ohne waren alle Gebühre nicht zu verstehen und die bestätigen ja auch dass die Gebühre auch ab und zu nach Gross und halben Gross gerechnet war.

    Beide Briefe gehen von Hamburg nach Bordeaux:

    Der erste Brief ist in 1789 abgeschickt und kostete der Empfänger 42 Solls. Ein einfacher Brief nach Bordeaux kostet 34 Solls und ein doppelter kostete 62 Solls. Also war es etwas dazwischen wenn der Brief den Empfänger 42 Solls gekostet hat. Die Gebühre per Once nach Bordeaux war 136 Solls, und in der Once war es 8 Gross oder 16 Halben Gross. Es heisst dass der Brief nach den Gewicht von 5/16 Once (5 x 1/2 Gross) gerechnet war und somit 42,5 Solls kosten sollte, abgerundet 42 Solls.

    Der zweite Brief folgt gleiches Muster. Diesmal in 1799 geschickt und der kostet der Empfänger 51 Solls.
    Wenn wir wieder mal die Once nehmen und die 136 Solls in 8 Gross teilen, haben wir 17 Solls per Gross. Und 3 mal 17 Solls macht 51 Solls.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Moin,

    dieser Brief wurde anscheinend in Hamburg mit 5 Schilling bar bis zum Bestimmungsort in Frankreich frankiert und über die taxische Post befördert.

    Nach meinem Eindruck gibt es relativ wenige Frankobriefe. War es zu dieser Zeit nur unüblich, Briefe franko aufzugeben, oder war es (nach Frankreich) lange nicht erlaubt?

    Kennt jemand den hier passenden Postvertrag und kann die Briefgebühr bestätigen?

    Übrigens wurde der Brief von der Hamburger Bewaffnungscommission verschickt, welche sich um die Wehrpflichtigen, Freiwilligen, Ausrüstung und Organisation für das Bundeskontingent kümmerte.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,

    was sagt uns die Siegelseite?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.