Regensburg Zweikreisstempel (OPA - Stempel)

  • Liebe Freunde,

    aus gegebenem Anlass hier mal eine alte Seite zum schnuppern, ob die Datenlage mittlerweile eine genauere ist. Man achte auf die beiden völlig verschiedenen Zweikreisstempel ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern klassisch,

    anbei 2 Briefe mit dem Regensburger Zweikreisstempel ohne Zierstücke:

    - Brief vom 8.5.1860 mit einem Paar der 2 II5 und
    - Brief vom 16.4.1860 mit einer 4 II2.

    Der Brief vom 14.4.60 ist der früheste mit dem Stempel, den ich bisher gesehen habe. - Aber vielleicht taucht hier im Forum noch ein früherer auf?

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    vielen Dank für deine beiden Prachtstücke - dann halten wir das Frühdatum mal fest; vlt. kommen noch mehr Briefe hier zum Vorschein und wir können alles ein wenig untermauern.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    auch wenn lose Marken, von Wunsiedel ausgenommen, nicht mehr auf meiner Agenda stehen, heißt das jedoch noch lange nicht, dass ich sie mir nicht anschaue, vor allem nicht, wenn sie eine besondere Entwertung tragen.

    Jetzt in der Bucht taucht dieses Stück aus Regensburg auf, das mein Interesse weckte:

    http://www.ebay.de/itm/3320990079…K%3AMEBIDX%3AIT

    Uli Schmitt schreibt in seinem Befund "minimal nachgemalt". In der Regel kann man mit bloßem Auge minimale Nachmalungen kaum oder gar nicht sehen.

    Was ich sehe, ist eine Marke mit einem Phantasiestempel, bei dem entweder alles, bis auf minimales nachgemalt wurde, oder der ganz falsch ist. Man achte auf das Jahr, welches 1869 sein soll (13a in 1869 ist möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich, weil eher die 13b ganz spät verwendet wurde), und die Lettern von REGENSBURG, die sehr artifiziell anmuten.

    Gerne lese ich Kommentare hierzu von anderen Sammlerfreunden bzw. Abschläge von zeitgerechten 1868er oder 1869er Stempeln von Regensburg.

  • Hallo Freunde,

    die Marke hatte ich auch gesehen. Und der erste Eindruck war: die ist eigentlich viel zu schön, um echt zu sein.

    Einen Regensburg-Zweikreiser aus 1868 oder 1869 habe ich nicht (zumindest so schnell nicht gefunden). Aber ich zeige mal einen Brief vom Mai 1860, bei dem der Stempel passen könnte. Ab Mitte 1860 war ja in Regensburg ein Zweikreisstempel ohne die ansonsten üblichen Zierstücke in Gebrauch. Insofern meine ich schon, dass es sich um einen echten Stempel handeln könnte.
    Bei dem Jahr im Stempel lese ich 1865 und nicht 1869.

    Herr Schmitt ist doch eigentlich dafür bekannt, dass er besonders korrekt prüft. Natürlich kann auch er sich irren. Aber ich glaube schon, dass sein Kurzbefund in Ordnung ist.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Liebe Freunde,

    Als mich Ralph heute Morgen in einer pm auf diesen Stempel hinwies, fand ich sofort einige Argumente, um diesen für falsch zu erklären. Ja ich bot sogar großsprecherisch an, in Anlehnung an einen hier weit verbreiteten Spruch, "meine Pinzette mitsamt der Lupe (im Spruch ist es die Putzfrau mitsamt dem Besen) zu fressen", wenn dieser Stempel echt ist. Ich hatte primär einfach keinen Regensburger Zweikreiser ohne Rauten im Kopf und nachschauen wollte ich nicht. Auch aus den Formulierungen des Anbieters meinte ich entnehmen zu können, dass der dem Braten selber auch nicht so ganz traut.
    Wenn ich jetzt aber den Abschlag auf Wolfgangs Brief betrachte, dann glaube ich, dass es hier diese Woche hie und da mal ein Stück Lupe oder Pinzette zur Nachspeise geben wird. Ich bin auf jeden Fall sehr überrascht von dem Stempelabschlag auf dem Brief, den ich so nicht im Kopf hatte.
    Ich bin gespannt, was hier sonst noch ein Meinungen eingeht.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    die Frage ist doch, ob es Mitte 1869 noch DIESEN Stempel SO gegeben hat. 1860 inthronisiert halte ich das für unwahrscheinlich. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn wir einen datierbaren Brief von 1868 oder 1869 gezeigt bekommen, auf dem sich unser Stempel so gibt, wie auf der Marke.

    Vlt. kann der liebe Peter mit Connections zum Regensburger Verein einen Heimatsammler anfunken und ihn bitten, mal nachzusehen, was er in seinem Schatzkistlein hierzu zeigen kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde

    ich stimme erstmal Bayern-Kreuzer † zu, dass das Jahr 1865 und nicht 1869 ist.
    Gesucht habe ich einen Stempel von 1865 und auch einen gefunden hier im Forum auf einen Brief von Kemnath nach Regensburg vom 25.09.1865.
    Dieser Stempel entspricht nicht ganz wie dem auf der 18-Kreuzer Marke, da es einige kleine Probleme gibt, wie z.B. die Scalierung.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Kilian,

    vielen Dank! Der Innenkreis war also sicher 1868 schon längst weg - die Marke zeigt ihn noch.

    Die Buchstaben scheinen mir deutlich "optimiert" zu sein bei der 18 Kr. Marke - bei deinen Briefen sehen sie natürlich aus (und deine beiden Stempel sind sicher weit überdurchschnittlicher Qualität).

    Ich denke, der Stempel scheint echt zu sein, aber m. E. massiv nachgemalt, nicht nur punktuell.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    gerade in der Bucht entdeckt:

    http://www.ebay.de/itm/Bayern-Nr-…5MAAOSwr7ZW4aCd

    Das ist sicher ein echter, unveränderter Abschlag dieses Stempels, wobei man hier perfekt sieht, dass der Innenring fast ganz ausgefallen war (und dieses Stück ist früher gestempelt, als die 18 Kr. Marke!).

    Für knapp 20 Euro auch nicht teuer ...

    Jedenfalls scheint bei der 18 Kr. Marke der Stempel nicht leicht übermalt worden zu sein, wie der Befund suggeriert - sondern eher das Gegenteil ist wahrscheinlich.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    den Zweikreisstempel von Regensburg gibt es in der Vorphilazeit nur in den Farben blau und rot.

    Nach dem Winkler-Stempelhandbuch gibt es ihn ab Dezember 1848 in blau und ab 1849 in rot. Und auch im Feuser-Münzberg sind nur die Farben blau und rot aufgeführt.

    Ich habe einen Regensburg-Dienstbrief (Zollvereinssache) vom 22.6.1849, bei dem der Zweikreisstempel schwarz ist.

    Dieser schwarze Stempel kann folgende Ursachen haben:

    1. Der Stempel wurde (wohl kurzzeitig) bewußt in schwarz aufgesetzt.

    2. Der Postler hat wohl irrtümlich die Stempelkissen verwechselt. Wenn man genau hinschaut, dann hat der Stempel auch rote Anteile - wenn auch in ganz geringem Umfang.

    3. Der Brief hat einen Bleisulfidschaden erlitten. Peter Feuser beschreibt in seinem Heftchen "Zwanzig Jahre Bleisulfidskandal", das seinem letzten Auktionskatalog beilag, auf Seite 46 auch einen Vorphilabrief, bei dem sich der ursprünglich rote Stempel teilweise in schwarz verwandelt hat.

    Mich würde interessieren, ob es hier im Forum evtl. weitere "schwarze" Zweikreisstempel von Regensburg aus der Vorphilazeit gibt.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    ein schöner Brief, aber das Rot ist hier sicher "gekippt" in Sepia bis Schwarz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern-kreuzer,

    der Stempel hat das typische Erscheinungsbild eines Bleisulfid-Schadens.
    Anscheinend sind alle damals verwendeten Rot- und Orange-Stempelfarben gefährdet. Kenne dies von preußischen, niederländischen und französischen Stempeln. Im Endstadium kann man sie tatsächlich für schwarz halten.

    Gruß
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte