• Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    anbei ein Porto-Brief von 1858 aus bekannter Korrespondenz von Berlin nach Petersburg.

    Das eigentümliche dieses Briefes ist der vom Absender gewünschte Leitweg via Rostock.
    Typischerweise liefen Briefe aus Berlin nach St. Petersburg entweder über die Landstrecke oder über die Seestrecke via Stettin.
    Eine Leitung über Rostock ist sehr ungewöhnlich.
    Ich meine mal in einer Sekundärquelle etwas über einen Zulieferdienst aus Mecklenburg zu den Postschiffen aus Stettin gelesen zu haben, kann diese Quelle aber im Moment nicht wiederfinden.

    Kennt jemand weitere derartige Belege oder weiß etwas über diesen Zulieferdienst?

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    wünsche ein frohes und gesundes neue Jahr.

    Zu Deinem Brief:

    Wie ich es sehe, ist der Brief über die Landstrecke befördert worden, also von Berlin via Königsberg bis Eydtkuhnen.
    Das frühere Eydtkuhnen war bis 1945 Endbahnhof der Preußischen Ostbahn (Normalspur). Dann wechselte man auf die russische Breitspur bis nach St:P´burg.

    Das preußische Porto bzw. der Deutschtransit wurde mit 3 Sgr. taxiert und diese entsprachen 10 Kopeken Silber.

    Die russische Taxe betrug 10 Kop.Sr - in St:P´burg wurden rückseitig 20 Kop.Sr angeschrieben.

    Der Brief sollte eigentlich über den Seeweg "via" Rostock befördert werden.

    Um 1850 ist mir keine Strecke nach St. Petersburg bekannt.

    Es gab aber eine Verbindung von Rostock nach Schweden.

    Ende des 19. Jahrhunderts und in den folgenden Jahrzehnten verloren Rostock und sein Stadthafen den Anschluss an die wachsende deutsche Wirtschaft. Rostocks Hafen hatte bis 1945 nur eine lokale Bedeutung.

    Anbei zeige ich Dir solch einen Brief.

    Gruß

    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lothar,

    hatte deine Antwort übersehen, Entschuldigung.

    woraus entnimmst Du, dass der Brief über Eydtkuhnen gelaufen ist?
    Die Taxe von 20 Kopeken fiel gleichermassen für den See- wie den Landweg an.
    Wenn die Angabe "via Rostock" nicht schlicht ein Irrtum des Absenders war (was nicht auszuschließen ist), macht nur eine Anbindung an eine Seeverbindung nach Petersburg Sinn.
    Wie von mir erwähnt, meine ich mal etwas darüber gelesen zu haben, finde es aber z. Zt. nicht wieder.
    Vielleicht weiß hier jemand etwas darüber ...

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,

    dass mit der gleichen Taxe kann schon sein - aber ich glaube nicht, dass der Brief über Stettin gelaufen ist.

    Der Laufweg mit der Bahn wird wohl auch der schnellere gewesen sein. Fakt ist, dass 20 KS bezahlt wurden.

    Gruß

    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    zu dieser Fragestellung

    Zitat

    Ich meine mal in einer Sekundärquelle etwas über einen Zulieferdienst aus Mecklenburg zu den Postschiffen aus Stettin gelesen zu haben, kann diese Quelle aber im Moment nicht wiederfinden.

    bin ich fündig geworden.
    Es gibt ein preußisches Circular von 1839, in dem eine Anbindung von Greifswald aus an die Schiffsverbindung Lübeck-Petersburg "in der Bucht zwischen Rügen und Hiddensee" beschrieben wird.
    Möglicherweise lief der gezeigte Brief über Rostock nach Greifswald und wurde dort an das Postschiff übergeben. Eventuell war aber auch der Anschluß im Laufe der Jahre von Greifswald nach Rostock verlegt worden.

    Soweit der Zwischenstand, vielleicht findet sich ja noch mehr.

    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    heute nur eine kurze Anfrage: kennst Du das Buch ?
    von D.A. DROMBERG
    "ÄNGFARTYGSPOST I ÖSTERSJÖOMRADET 1839-1875".

    Wenn nicht, würde ich Dir dieses Buch mal gegen Hin- u. Rückporto (das muss drin sein) zusenden.
    Es wird Dich "überraschen".
    Etliches steht da such über Lübeck - St. P´burg.
    Aber auch andere Linien n. St. P´burg werden dort beschrieben.
    Viele Abbildungen von Belegen u.u.u.
    Verschiedene Taxas sind aufgeführt, wann und zu welcher Uhrzeit + Datum sie fuhren.
    Ich kann gar nicht alles hier aufführen.
    Allerdings alles in Schwedisch - aber mit einem guten Translater - kein Problem.
    Du kannst es Dir gerne mal kopieren. Das Buch ist nur ganz schwer zu bekommen und ist wenn sehr teuer.
    Mein Angebot: gegen Hin- u. Rückporto!!!!!!!!

    Gerne höre ich von Dir!
    Gruß
    Lothar