Muster ohne Wert

Liebe Freunde,

heute darf ich einen Brief vorstellen, der mir allein schon wegen seiner Farben gut gefiel: Grüne Marke, violett-rote und dunkel-rote Marke, blauer Faltbrief, knalliger Firmenstempel und schwarze Schrift, ich finde, das hat was.

Die Firma W. Frank aus München schrieb am 19.9.1873 einen Brief mit anhängendem Muster ohne Wert nach Dornbirn in Österreich (Österreich fügte die Münchener Post hinzu, weil den Ort nicht jeder in Bayern kannte).

In der Periode vom 1.1.1872 bis zum 31.12.1875 gab es für derlei Briefe keine Moderation mehr - die blieb nur für reine Muster erhalten, denen KEIN Brief beigeschlossen sein durfte. Gab man einem Brief ein Muster ohne Wert mit (mit Bindfaden angehangen), dann war der Brief mit dem Muster rein nach dem Gewicht für Briefe zu frankieren / taxieren. Hier also 7x Franko = über 15 bis 250g Gewicht zusammen.

Ich habe nicht viele Briefe mit anhängenden Mustern in dieser Tarifperiode von Bayern nach Österreich gesehen - vlt. kommt hier der ein oder andere nach? Ich würde mich freuen!

Lieber Bayern Social,

danke! Der Preis in der Bucht war ein Witz - wenn ich bedenke, was man dort manchmal in Sphären steigert, die jenseits von Gut und Böse sind und man gleichzeitig Rosinchen schnappen kann, die kaum einer hat, dann kann man sich manchmal nur wundern.

Hallo Leitwege,

das ist natürlich richtig - aber wer 10 Tage lang in der richtigen Rubrik den sehen kann und bei 26 Euro raus geht, obwohl kaum einer schon in der Zeit 1868-75 noch Musterbriefe BY - Ö vorweisen kann, dann weiß ich es auch nicht mehr. Für grottige, falsche Einser mit Stempeln, die das 19. Jahrhundert nie gesehen haben, wird mal schnell 200 Euro gelöhnt - ohne Prüfung, ohne Attest, ohne Ahnung.

Nur für die Wasserzeichen - Fans möchte ich noch anfügen, dass alle Marken das sog. Wz. Y haben, aber das interessiert ernsthafte Sammler eh nicht wirklich.

Hallo Leitwege,

so ist es - aber war es jemals einfacher, zu einem umfänglichen Wissen zu gelangen? Es gibt mehrere Foren im Internet, in denen enormes Wissen steckt. Wenn man nur eines kennt, reicht das schon, um nach Jahr und Tag den Michel - Spezial in die Ecke stellen zu können. Phil. Fachwissen ist ja kein Alleinstellungsmerkmal einer dünnen Elite, sondern offen und in Hülle und Fülle variantenreichst leicht nachzulesen. Hätte es dieses Forum schon vor 30 Jahren gegeben, wäre ich jeden Tag auf die Knie gefallen ...