Dienstbriefe Bayern - Schweiz aus der Vormarkenzeit

Lieber VorphilaBayern,

herzlichen Glückwunsch zu diesem Brief - recommandirte Dienstbriefe in die CH sind äußerst selten und so schön eh kaum zu finden.

Lieber VorphilaBayern,

leider hat die Briefsammlung Dachau - eine der langlebigsten überhaupt - keinen eigenen Stempel geführt. Beweisen zu können, dass der Brief zuerst hier entgegengenommen wurde, bevor er nach Schwabhausen kam, wäre das Tüpfelchen auf dem i. Aber auch ohne dieses Extra ist das ein hervorragender Brief.

Viele Grüße aus Erding!

Liebe Freunde der Postgeschichte,
ich würde gerne wissen, nach welchen Regeln Briefe Bayern - schweiz. Kantone portobefreit wurden. Galt das auch für eingeschriebene und Geldsendungen?
LG vom immer neugierigen
Rudolfo

Hallo Rudolfo,

wenn ein Brief portofrei in Bayern war, weil er die Kriterien der Postportofreiheit dort erfüllte, war er prinzipiell bis zur CH Grenze ohne Portoansatz zu belassen.

Portopflichtige Dienstbriefe (P.S. = Parteisache) waren mit der vollen Gebühr bis zur Grenze (bei Bayern praktisch immer Lindau) zu belasten, bzw. wenn die "Partei", also der Private, der die Behörden einschalten musste, ein Depositum hinterlassen hatte, frankiert bis zur Grenze abspediert werden.

Sonderdienste wie Chargé usw. waren bei der Aufgabe zahlbar, es sei denn, die Aufgabebehörde war auch hierbei freigestellt, was man den Briefen nicht ansehen kann.

Auch wenn ich keine Fahrpost sammle, dürfte das bei diesem Postdienst nicht anders gewesen sein.

Lieber Hermann,

sehr schöne A.S. ins Ausland - gar nicht so häufig, wie man meinen könnte!

Hallo zusammen,

ich finde es interessant, daß dienstliche Post Bayern - Schweiz (Appenzell) portobefreit war. Gelangte der Brief über den Bodensee direkt auf schweizer Gebiet?

beste Grüße

Dieter

Lieber Dieter,

Postvertrag Bayern - Zürich 1829; darin war geregelt worden, dass man sich gegenseitig die reinen Dienstbriefe kostenlos zusandte, in der Masse über den Bodensee, aber auch über Württemberg und Baden (Richtung Basel) möglich.

... und die akzeptierten die Portofreiheit auch?

Dieter

... was hätten sie denn sonst tun sollen? Die waren doch froh, dass das große Bayern sich mit ihnen an den (Vertrags-)Tisch setzte und sich ihre Wünsche anhörte ...

Lieber Hermann,

ein sehr schöner Dienstbrief - die sind übrigens gar nicht sooo häufig, wie man meinen könnte ... andersherum sind sie aber noch weit seltener, warum auch immer.