• So ein toller Brief mit unterirdischen Fotos. Schade für das Angebot. Was denkt dieser Anbieter sich dabei?

    Ich habe Kontakt zu einem US-Anbieter, der selbst für einfachere Belege grundsätzlich ein neues Attest eines BPP-Prüfers einholt. Beispielhaft!!

    Dieter

  • Lieber Jean-Paul,

    wir hatten Besuch hier, daher habe ich den verpasst, denn 4,1 k Euro sind sehr günstig, wenn man weiß, um was es sich bei dem Brief tatsächlich handelt (was der Anbieter nicht wusste). Glückwunsch dem neuen Besitzer, der hoffentlich hier eine Expertise einholt, ehe er ihn zum Prüfer schickt ... 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    Starnberg - New York vom 10. AUG. ??, frankiert mit 10 Kreuzer.

    Ich beschäftige mich nun schon einige Tage mit dem Brief und bin zu keinem Ergebnis gekommen.

    Das Verwendungsjahr konnte ich bisher noch nicht herausfinden. Rückseits befindet sich noch ein Durchgangsstempel München 10. AUG. und der Ankunftsstempel von New York vom 23. AUG., würde ich lesen. Ein passendes Schiff habe ich wegen des fehlenden Jahres auch noch nicht gefunden.

    Das Weiterfranko 1 8 wurde gestrichen und eine 2 vermerkt. Dafür habe ich auch noch keine Erklärung.

    Kann jemand weiterhelfen?

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Udo,

    ursprünglich notiert 1 8/12 Sgr. Weiterfranko. Dann gestrichen und mit 2 Sgr. Weiterfranko korrigiert. Das waren 7x, so dass Bayern 3x verblieben.

    Dein Brief muss vor 1875 datieren, weil man sonst das Weiterfranko ab 1.1.1875 bis 30.6.1875 in Pfennigen zu notieren gehabt hätte. Da Münchens Stempel schwarz ist, tippe ich auf 1874.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    Göllheim - Philadelphia vom 6.12.1852, befördert über Kaiserslautern 7/12, Homburg 7/12, Forbach 8.DEC., Paris 9.DEC. und Le Havre "BUREAU MARITIMES HAVRE 9.DEC.52" nach New York 2. JAN. (1853), dort mit Taxstempel 20 Cents gestempelt und weiterbefördert nach Philadelphia.

    Franco von 18 Kreuzer bis zum Landungshafen New York bei Versendung über französische Häfen mit französischen Handelsschiffen. Siehe "Vollzug des zwischen Bayern und Frankreich geschlossenen Postvertrages" (veröffentlicht im VO-Blatt vom 25.6.1847). Da der Absender auf dem Brief nicht vermerkte "batiments du commerce" oder "Private Ship" wurde der Brief in Le Havre dem nächsten amerikanischen Packetboot mitgegeben. Die "Franklin" der amerikanischen Havre Line landete dann am 2.1.1852 in New York an. Die Übergabe an ein amerikanisches Packetboot hatte für das Franco/Porto nicht unerhebliche Änderungen zur Folge. Der Transport aus der Pfalz kostete mit dem amerikanischen Packetboot 39 Kreuzer. Frankiert waren aber nur 18 Kreuzer. Während bei Transport mit einem französischen Handelsschiff 18 Kreuzer bis New-York gereicht hätten, wurde hier das Seeporto von 15 Cents zzgl. 5 Cents inneramerikanisches Porto (Stempel "NEW YORK 20 Cents") fällig, folglich das Teilfranko nur bis Le Havre anerkannt.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Udo,

    wo hast du denn diese Oberrosine aufgegabelt? Habe ich gar nicht gesehen (philasearch, delcampe und in der Bucht) ...

    Tolles Stück und, wie so oft bei Frankobriefen, wenn er erst mal auf dem Weg war, war die ursprüngliche Intention des Absenders Geschichte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ein wirklich toller Brief. Wenn der Vermerk, daß der Brief mit einem privaten Schiff transportiert werden sollte, fehlt, dann wurde in Zeiten schneller Beförderung auf das nächste abgehende Schiff verladen. Der Empfänger wird sich über die Nachbelastung "gefreut" haben.

    Heute freut es den Sammler. :)

    viele Grüße

    Dieter

  • Guten Abend zusammen,

    das in der bayerischen Pfalz (Annweiler) als Drucksache für geschmeidige 5 Pf nach den USA aufgegebene Leporello anbei stammt eigentlich aus der Kurpfalz (Mannheim). Aber das ist mir auch ohne Ankunftsstempel irgendwie grad ziemlich Wurscht :)

    Schönen Gruß

  • Reichten die verklebten 5 Pf für die USA aus?

    Dieter

    ...na jetz`aber, hast Du keine Gebührentabelle !?

    Von 01.07.1875 bis 06.05.1920 bis 50 gr durchweg 5 Pf.

    Das Teil wiegt 42 gr.

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo in die Runde,

    zu dem Leporello von gestern darf ich noch das Gegenstück zeigen:
    Die New Yorker Skyline als "verunglückte" Drucksache am 6. April 1903 nach Nürnberg. Dort berechtigterweise von der Portokontrolle beanstandet und mit 50 Pfg. Nachporto belegt.
    Das gute Stück wog 28 Gramm.
    Mit dem Nachporto komme ich noch nicht ganz klar. Hat jemand eine Berechnungs-Idee?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



  • Dort berechtigterweise von der Portokontrolle beanstandet und mit 50 Pfg. Nachporto belegt.
    Das gute Stück wog 28 Gramm.
    Mit dem Nachporto komme ich noch nicht ganz klar. Hat jemand eine Berechnungs-Idee?

    Postgeschichte Kemser,

    Leporellos waren mit dem Briefporto freizumachen. Eine Arbeitsthese wäre:

    Auslandsbrief der 2.Gewichtsstufe 15-30g: 40 Pf

    Auslandspostkarte: 10 Pf ( in den USA 2 ct)

    -> Fehlporto: 40 Pf - 10 Pf = 30 Pf (in blau links oben taxiert)

    Jetzt müsste noch die Nachgebührenregelung geklärt werden. Leider gelingt es mir seit Jahren nicht, den Warming zu erwerben.

    besten Gruß

    Michael

  • Guten Tag zusammen,

    es steht zunächst ausdrücklich "Printed matter" oben links auf dem Leporello. Gemäß der beigefügten Zusatz-Übereinkommen des einschlägigen UPU-Vertrags Washington 1897 (Auszug 3), durften Drucksachen jetzt auch als "Albums Photographien enthaltend" befördert werden. Drucksachen waren gemäß Artikel 5 Abs. 1 Nr.3 UPU Vertrag mit 5 Centimen je 50 gr bewährt (vgl. Auszug 1). Deswegen waren die verklebten 2 cents = aufgerundet 5 Pf als Auslandsdrucksache (eigentlich) in Ordnung. Der Absender hat jedoch - schon für die USA klar ersichtlich, dort anscheinend aber nicht weiter beachtet - eindeutig gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen. Denn er hat eine Nachricht mit Charakter einer persönlichen Korrespondenz auf der Rückseite angefügt.

    Das hat Nürnberg beanstandet und offenbar eine Nachbehandlung als Auslandsbrief der doppelten Gewichtsstufe eigeleitet.

    Der von der Portokontrolle angebrachte 30/2-Vermerk ist m.E. keine Portoforderung, sondern bezeichnet das Gewicht 30 gr und die Bemerkung der II. Gewichtsstufe nebenan. Die lag damals zwischen 20-30 gr und kostete 40 Pf, verklebt waren nur 2 cents = 5 Pf. Also war der Fehlbetrag 35 Pf. Gemäß Art. 5 Abs.3 UPU-Vertrag war vom Empfänger der doppelte Betrag der fehlenden Frankatur zu erheben, das waren eigentlich 2 x 35 Pf = 70 Pf. Die insofern nicht verständlich austaxierten 50 Pf hätten nach dem 1.4.1906 gepasst. Da hat die II. Gewichtsstufe nur noch 30 Pf gekostet, dann wäre der Fehlbetrag 25 Pf und der zur Nachtaxe verdoppelt = 50 Pf, aber das gute Stück ist von 1903.

    Schönen Gruß