• Lieber Dietmar,

    danke für deine Auskunft - stelle mir gerade einen Brief zwischen Juli 1875 und Dezember 1875 von Bayern in die USA vor mit Einschreibezettel, Vermerk Retour-Recepisse und 3 mal 7 Kreuzer frontseitig verklebt ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    ich möchte gerne nochmals an die bisherigen Postings zur Versandform "Einschreiben-Rückschein" anknüpfen und folgenden Beleg zeigen:

    Deklariert als Einschreibebrief mit Rückschein (1. Gewichtsstufe) von Aschaffenburg 12. April 1889 nach Weehawken (Ank. New York 22.4.)
    Freigemacht ist der Brief jedoch nur mit der Briefgebühr (20 Pfg.) und der Einschreibegebühr (20 Pfg.) - die 20 Pfg. für den Rückschein fehlen und waren auch den Spuren nach zu urteilen nie frankiert.
    Dass die 20 Pfg. versehentlich nicht geklebt wurden, scheint mir angesichts der deutlichen Kennzeichnung (Rotstift) eher unwahrscheinlich.

    Meine Frage nun:
    Bestand die Möglichkeit die 20 Pfg. Gebühr direkt auf dem Rückschein zu frankieren?
    Vielen Dank im Voraus für Infos.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Servus Schorsch,

    für dieses Phänomen, dass man entweder auf dem Brief alle Leistungen oder 20 Pfennige auf dem Rückschein frankierte, habe ich auch noch keine Lösung. Eine Erklärung, die gerne vorgebracht wird, ist, dass es sich im letzteren Fall um nachträglich verlangte Rückscheine handelte, woran ich nicht so ganz glaube. (Auch bei deinem Brief sieht man, dass der Rückschein von vornherein vorgesehen war.) Einer weiteren Erklärung zufolge hat das mit dem Emolumentenwesen zu tun, was ich noch weniger glaube.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • ... ich glaube, dass es daran liegt, dass die bayer. Postverwaltung den Ort der Fixierung der Marken für die Rückscheine nicht vorgeschrieben hatte und daher der eine die Marke(n) auf die Briefe selbst, und der andere sie auf die Scheine selbst geklebt hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich in diesem Thread wirklich richtig bin, würde hier aber einfach gerne mal zwei Belege zeigen. In einem Posten Infla-Belege, den ich aus den USA erworben habe, fand ich zwei etwas kuriose Briefe nach Columbus, Ohio. Die beiden Briefe hätte ich aufgrund der Erhaltung fast schon aussortiert, habe dann aber doch einen zweiten Blick darauf geworfen. Beide stammen aus der gleichen Korrespondenz und haben gemeinsam, dass sie mit bayerischen Marken frankiert sind, jedoch in Stuttgart aufgegeben worden. Dies nach Ablauf der Gültigkeit (30.6.1920) im September 1920 bzw. Oktober 1921. Ich vermute jetzt einfach mal, dass es sich um eine Sammler- oder Händlerkorrespondenz gehandelt hat... Vielleicht kennt jemand "ähnliche" Belege oder Absender/Empfänger? Spannend wäre für mich der "philatelistische Hintergrund". Würde mich freuen, wenn jemand mehr weiß :)

    Grüße, Michael

  • Hallo @M(

    der obere Brief müsste (unterstellt, dass die rs. fehlende Marke auch eine 60er war) bei einem Gesamtporto von 8,80 Mark über 820g gewogen haben - eher unwahrscheinlich.

    Der untere Brief ist - unterstellt man die angeschrieben 46g - mit 3,40 M. portorichtig frankiert.

    Zweifelsohne sind beide Briefe - ausweislich der Ankunftsstempel und Zensuren - postalisch auch tatsächlich gelaufen, doch denke ich, dass der Absender Philatelist war und seine "Pappenheimer" beim Postamt kannte. Andernfalls wäre es sicher nicht möglich gewesen, die Briefe mit ungültigen Postwertzeichen auf die Übersee-Reise gehen zu lassen. Der Zensurstelle wird die Frankatur wohl egal gewesen sein, so sie denn überhaupt wusste, was gerade "up to date" ist.
    Zum Absender selbst kann ich derzeit nichts sagen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser